Zitat von MorusLP im Beitrag #40In der Tagesschau gestern wurde Völz auch mit einem Gedenkbeitrag bedacht. Man kann also nicht sagen, dass Völz in den Medien nicht genug gewürdigt wurde.
Absolut nicht - überall wurde primär Käpt'n Blaubär, Edgar Wallace und Raumschiff Orion erwähnt; manchmal auch Walter Matthau und Mel Brooks. Die Bachelor-Geschichte habe ich nur hier und da nur als Randnotiz wahrgenommen.
Toller Schauspieler, tolle Stimme, tolles Lebenswerk. Ein stolzes Lebensalter, ein erfülltes Leben und jetzt ein großer Verlust ... gerade heutzutage für die Kleinen, die Käpt'n Blaubär sehr lieben.
Wobei ich es wirklich auffällig finde, dass bei Synchronsprechern oft in Nachrufen Rollen genannt werden, die gar nicht prägend waren, oder schlicht falsch sind. Ein Welt-Nachruf machte Völz dann auch zum Sprecher von Columbo. Trotz mehrfacher Hinweise in den Kommentaren wird sowas dann noch nicht einmal korrigiert. Das ist dann schon irgendwie respektlos.
Fand ihn auch für Rodney Dangerfield genial. Besonders natürlich in "Caddyshack". Schade das die Spätwerke von Dangerfield nicht mehr synchronisiert wurden.
Zitat von DaddlerTheDalek im Beitrag #43Ich bin mit Käpt'n Blaubär aufgewachsen. Stimme meiner Kindheit.
Dass ihn viele über diese Rollen kennengelernt haben und ihn in erster Linie damit in Verbindung bringen, überrascht absolut nicht. Ich selber könnte gar nicht genau sagen, was bei mir die erste Verbindung war, siehe hier:Eure erste "Begegnung" (5) Ein weiterer Kandidat wäre noch Joe Dalton in "Lucky Luke - Sein größter Trick". Jedenfalls war mir seine Stimme und sogar sein Name (durch Sprecherlisten in Hörspielen) bekannt, bevor er anfing, Seemannsgarn zu spinnen. Sein Gesicht kam später natürlich noch hinzu, sogar beim "grünen Bogenschütze" habe ich ihn (trotz völlig anderer Statur) gleich erkannt. Im Synchronbereich war natürlich das Komödiantische sein Spezialgebiet, aber es war interessant, ihn in Synchros aus früheren Zeiten (meist aus den 70ern) eher von einer anderen Seite zu hören: bodenständig, ernsthaft, teilweise aus fies und gefährlich. Dadurch ist mir sein größere Bandbreite erst nach und nach bewusst geworden.
Wie die meisten etwas älteren Jahrgänge habe ich Wolfgang Völz zuerst als Schauspieler wahrgenommen ('Raumpatrouille', 'Graf Yoster'). Dass er auch viel synchronisiert hat, habe ich erst Jahre später registriert. Deshalb denke ich bei seiner Stimme auch nicht an eine bestimmte Synchron-Rolle, sondern habe ihn SELBST vor Augen.
Als kleiner Junge bin ich ihm um 1970 herum sogar persönlich begegnet: Er tingelte im Kostüm des Dieners Johann aus der Serie 'Graf Yoster' durch die Filialen einer Lebensmitterkette, pries irgendein Produkt an und gab natürlich auch Autogramme. Der Laden bei uns um die Ecke war nicht sonderlich voll, so dass für uns Kinder Zeit blieb, uns kurz mit ihm zu unterhalten. An Einzelheiten erinnere ich mich leider nicht, aber er war sehr nett, fragte nach unseren Namen und gab jedem ein Autogramm mit persönlicher Widmung ("Für ..., Unterschrift).
Als Sprecher hat er mich stets in den ernsteren Rollen mehr überzeugt als in Komödien; wo er auch oft großartig war, aber ich bin ganz generell eher kein Komödien-Fan. - Noch nicht erwähnt wurde seine Synchro für Victor French in den beiden Michael-Landon-Serien. Dort löste er Wolfgang Hess ab, und es fällt mir sehr schwer zu sagen, wer von beiden die beeindruckendere Leistung erbringt.
Gruß, kogenta
PS: Kurioserweise habe ich auch seinen Sohn Benjamin Völz zunächst als Schauspieler wahrgenommen: im Film 'Der Tod in der Waschstraße'.
Ein Kurzfilm aus der Serie WENN'S NACH MIR GINGE mit Dirk Dautzenberg. Diese 10minütigen Filme liefen früher in den Kinos als Vorprogramm - die Älteren erinnern sich sicher noch daran. Auch mit dabei übrigens: der fast 80jährige Hugo Schrader.
Eine Sache, zu der ich schon länger etwas schreiben wollte:
Zitat von kogenta im Beitrag #50Wie die meisten etwas älteren Jahrgänge habe ich Wolfgang Völz zuerst als Schauspieler wahrgenommen ('Raumpatrouille', 'Graf Yoster').
Zu diesen Serien fehlt mir zwar der Bezug, aber vor einigen Monaten habe ich mir eine Box der Serie "Graf Yoster" ausgeliehen, da sie im Bonusmaterial Interviews mit Lukas Ammann (damals fast 98, aber beeindruckend vital und ein echter Jahrhundert-Zeuge!) und Wolfgang Völz enthielt. Letzteres enthielt inhaltlich zwar wenig, dass nicht auch in dem (ebenfalls 2010 erschienenen) Buch von Ralph Keim erzählt wurde, vermittelte aber einen ganz guten Eindruck von Völz´ Persönlichkeit und war trotz der Länge von einer halben Stunde sehr kurzweilig.