Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #14Aber haben denn Diedrich und Thomas für die Aventin gearbeitet? Und für den Constantin-Verleih?
Schwer zu sagen. Constantin hat je eher selten Infos zu Buch und Regie bekannt gegeben. Soweit ich's erinnere ist Manfred R. Köhler tatsächlich der einzige, der dort in den 1960ern häufiger mal im Vorspann genannt wurde und ich vermute, dass er da wohl Wert drauf legte (es sich evtl. sogar vertraglich zusichern ließ). Auffällig z.B. bei den FU MAN CHU-Filmen: Nur im vierten Film der Serie wird der deutsche Bearbeiter genannt und es ist... Manfred Köhler. Bei den anderen vier Filmen gibt's keine Infos zum Bearbeiter.
Ist natürlich alles spekulativ, aber mir macht es gerade Spaß...
Beim RÄTSEL DES SILBERNEN DREIECKS ging es von Fertigstellung bis zum deutschen Kinostart extrem schnell. Der Film wurde erst Ende Januar 1966 in England fertiggestellt und bereits im April in Deutschland gestartet, so dass für die dt. Bearbeitung nur Februar bis April bleiben. Köhler hatte aber gerade erst AGENT 505 - TODESFALLE BEIRUT abgedreht und war dann im April schon wieder mit den Dreharbeiten von DAS GEHEIMNIS DER GELBEN MÖNCHE beschäftigt. Drehbuch und Pre-production dazu wird auch etwas Zeit in Anspruch genommen haben, so dass die Zeit für Synchronaufgaben da auf jeden Fall knapp war.
Dass Vohrers Stimme auch in Filmen zu hören war, die nicht von ihm gedreht wurden, kam ja öfters vor. Interessant ist es hier, dass seine Stimme beim "Dreieck" auch in einem Film zu hören ist, der gar nicht von der Rialto Film, sondern von einem anderen Produzenten stammt. Das war das einzige Mal, dass ein anderer Produzent die Aufnahme mit Vohrers Stimme übernommen hat, oder?
Ungewohnt ist für einen Wallace-Film hier die Münchener Synchro, da man da ja sonst Berliner Sprecher gewohnt ist (ähnlich wie bei "Das Vermächtnis des Inka" bei den Karl-May-Filmen). Auch in den Filmen, in denen überwiegend Deutsche in Nebenrollen zu sehen sind, sieht - bzw. hört - man ja damalige Berliner Sprecher in Klein- und Kleinstrollen.
Die deutsche Fassung nennt Werner Jacobs (bekannt durch Lausbuben-, Lümmel-, Willi-, Heintje-, Peter Alexander- und Roy Black-Filme) als Regisseur, die englische dagegen John Llewellyn Moxey. Wikipedia meint, der eigentliche Regisseur sei Moxey und Jacobs wäre lediglich Regie-Koordinator gewesen. Vielleicht ist die Frage hier etwas fehl am Platz, aber weiß jemand, wie genau das mit der Regie bei diesem Film war und was genau ein Regie-Koordinator macht (und ob es richtig ist, ihn als Regisseur auszuweisen)?
Zitat von MrTwelve im Beitrag #17Wikipedia meint, der eigentliche Regisseur sei Moxey und Jacobs wäre lediglich Regie-Koordinator gewesen. Vielleicht ist die Frage hier etwas fehl am Platz, aber weiß jemand, wie genau das mit der Regie bei diesem Film war und was genau ein Regie-Koordinator macht (und ob es richtig ist, ihn als Regisseur auszuweisen)?
Ähnlich wie bei Wikipedia steht es auch bei Joachim Kramp, der sicher Einblick in die Produktionsunterlagen hatte. Und Christos Tses erzählt eine Anekdote, gemäß der Jacobs bei Anweisungen zu sehr ins Detail gegangen sei und Moxey ihn daran erinnert habe, dass er (Moxey) der Regisseur sei.
"Ähnlich" ist gut - Wikipedia hat es ja auch aus genau diesen Quellen. Jacobs sollte wohl vor allem dafür sorgen, dass die deutschen Schauspieler in der rein britischen Produktion nicht untergingen und seine Nennung stärkeren deutschen Einfluss vorgaukeln, als es tatsächlich der Fall war. Kramp sollte man mit Vorsicht genießen, Tses ist durch seine vielfältigen Schauspielerinterviews wahrscheinlich deutlich näher an der Realität.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #19Kramp sollte man mit Vorsicht genießen, Tses ist durch seine vielfältigen Schauspielerinterviews wahrscheinlich deutlich näher an der Realität.
Dass du von Kramp nicht viel hältst, ist ja bekannt. Aber aufgrund seiner Einblicke in Produktionsunterlagen würde ich seine Angaben hier nicht unbedingt in Zweifel ziehen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #19"Ähnlich" ist gut - Wikipedia hat es ja auch aus genau diesen Quellen.
Da es dort keine Fußnote zu dieser Angabe gibt, habe ich es sicherheitshalber erwähnt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #19Jacobs sollte wohl vor allem dafür sorgen, dass die deutschen Schauspieler in der rein britischen Produktion nicht untergingen und seine Nennung stärkeren deutschen Einfluss vorgaukeln, als es tatsächlich der Fall war.
Ob er wohl die letzte Szene mit Heinz Drache gedreht hat, die anscheinend nur für die deutsche Version verwendet wurde? Bei anderen Szenen, die in der englischen Fassung auf DVD nicht enthalten sind könnte es theoretisch sein, dass diese auch von Moxey stammen. Aber das alternative Ende passt in die Tendenz der deutschen Fassung, Carls Part stärker hervorzuheben.
Unwahrscheinlich, dass ein zweiter Regisseur bei Alternativszenen zum Einsatz kam, zumal ein Großteil davon schlicht zusätzliche Einstellungen bzw. Verlängerungen der auch in der englischen Fassung gedrehten sind. Möglich, dass Moxey solche wie Drache vor der Höhle seinem Assistenten oder Jacobs überließ, aber ich denke, dass Jacobs vor allem das tat, was auch bei Tses geschildert wird: er beschäftigte sich ausschließlich mit Motivation und Spiel der (deutschen) Schauspieler.
Im Audio-Kommentar mit John Moxey auf der US-DVD kann sich dieser auf Nachfrage überhaupt nicht an Werner Jacobs erinnern und grübelt, wer das wohl gewesen sein könnte. Somit wohl offensichtlich, dass Jacobs keinen nennenswerten Beitrag zum Film geleistet hat.
Gregor/Boris (Christopher Lee) Heinz Engelmann Barberini (Anthony Newlands) Herbert Weicker
Eigentlich schon merkwürdig, dass Herbert Weicker nicht auf Christopher Lee besetzt wurde (obwohl er ihn damals schon öfter sprach) und dafür eine andere Rolle im Film spricht.
Zitat von berti im Beitrag Eine Stimme, mehrere Darsteller in einem FilmIn "Das Rätsel des silbernen Dreiecks" hat Norbert Gastell zwei Cameos, beide Male als Polizist: Zuerst informiert er Inspektor Elliott bei dessen Eintreffen am Tatort über den Raubüberfall und gegen Ende ist er kurz auf dem Polizeirevier zu hören.
Ist das evtl. die Szene, in der Sir John Inspektor Elliott bereits gratuliert und dieser darauf einwendet, er hätte den Täter noch nicht? Ich gebe zu, ich konnte Norbert Gastell an keiner zweiten Stelle heraushören (am Anfang des Films hingegen schon).
Ach ja, und: Auch wenn das kaum relevant ist: Ca. 6 min vor Ende des Film, in der Szene, in der die Zirkusnummer mit Eddi Arent geübt wird, konnte ich noch Dietrich Thoms als Zirkusarbeiter erkennen. Er sagt aber nur: "Fertig, Mr. Fleming!" aus dem Off, man sieht alle anderen nur von hinten. Da einen Darsteller zuzuordnen, wird wohl unmöglich sein.
Aus heutiger Sicht ist die Besetzung von Weicker auf den Direktor sicher überraschend. Allerdings hatte er Lee zu dieser Zeit erst einmal gesprochen ("Ich, Dr. Fu Man Chu").
Was die mögliche zweite Rolle von Gastell angeht, so werde ich die dafür in Frage kommenden Szenen nochmal durchgehen und dir dann Bescheid geben.
Ich hatte das jetzt nur im Kopf, dass Weicker Lee in der 2. Hälfte der 1960er öfter sprach, ohne an die genauen Jahreszahlen zu denken. Aber stimmt, die meisten Einsätze - wie eben z. B. Dr. Fu Man Chu oder "Die Schlangengrube und das Pendel" kamen erst nach dem "Dreieck". Selbst der zweite "Fu Man Chu"-Film von 1966 - für den man Weicker lobenswerterweise nach Berlin holte - wurde wohl erst nach dem "Dreieck" synchronisiert (zumindest kam er später ins Kino).
Das hatte mich zuletzt in DER FLÜSTERNDE TOD (1976) überrascht. Herbert Weicker ist dabei, aber eben nicht für Christopher Lee. Wobei ich Christian Marschall hier echt gut und passend fand.
Zitat von berti im Beitrag #24Was die mögliche zweite Rolle von Gastell angeht, so werde ich die dafür in Frage kommenden Szenen nochmal durchgehen und dir dann Bescheid geben.
Peinlicherweise hatte ich ganz vergessen, dass ich diese Sache ja noch nachprüfen wollte! Falls die Antwort dich noch interessiert: Als nach dem Brand Carl Elliott nach dem Verbleib von Gregor fragt, wird er von einem Polizisten angekündigt, der sagt, "ein Mr. Fleming" wolle den Inspektor sprechen. Das ist für mich eindeutig Norbert Gastell.
Habe gerade kurz in den Film reingeschaut. Stimmt, für mich klingt der auch nach Norbert Gastell. Dann hatte ich das wahrscheinlich nur überhört, als ich den Film letztes Jahr gesehen hatte, weil das ja nur ein kurzer Satz war.
Ist eigentlich inzwischen bekannt, in wie vielen Punkten die nun verfügbare Farbfassung von der s/w-Fassung abweicht? Es hieß ja immer, die beiden würden sich zu stark unterscheiden, weshalb man die deutsche Synchro nicht auf die Farbfassung legen könne. Scheint aber gut funktioniert zu haben. Gibt es z.B. Szenen aus der s/w-Fassung, die in der Farbversion fehlen, oder die nun OmU sind, weil die Synchro auf einer alternativen Klappe erstellt wurde?
Jede Menge Szenen, vor allem mit Heinz Drache - alle nur recht kurz, aber trotzdem reichlich. Auch Kinski und Eddi sind mit einigen Einstellungen vertreten. Mir fehlt leider die Zeit, die aufzulisten, aber wenn sich jemand opfern will, kann ich ihm gern eine kombinierte Fassung schicken, die ich mal erstellt habe. Immerhin gibt es keine alternativen Aufnahmen.