Ein weiterer Punkt, welcher die Synchronfassung für mich negativer wirken lässt, ist dass die deutsche Synchro mit einer immensen Verzögerungen zu fast allen anderen internationalen Synchronfassungen erstellt wurde. Viele davon wurden bereits im 1. bzw. 2. Quartal von 2021 veröffentlicht. Also die Ausrede Zeitdruck greift hier wirklich nicht. Es gab theoretisch genügend Planungszeit (auch Aufnahmezeit), besonders für die Redaktion.
Es sollte doch wirklich offensichtlich sein, dass das, wie Ninja schon erklärt hat, eine bewusste Entscheidung war. Und nicht auf Planungsschwierigkeiten beruht.
Die Serie ist optisch nicht nur viel kinohafter, sondern auch viel familienorientierter. Vielleicht will man sich wirklich auch bei uns eine neue Zuschauerschicht suchen. Auch wenn die Serie jetzt erst mal in der Superheldenschiene auf einem Nerd-Sender läuft ...
Wenn man ganz fies ist, könnte man sagen, dass es in den bisherigen Arrowverse-Serien schon ein bisschen so wirkte, als hätte Clark Kent irgendeine Ich-bezogene Persönlichkeitsstörung und als wäre Lois Lane eine Vorstadt-Tussie mit plastic emotion. Zwei Menschen, die man wirklich nicht als Eltern sehen will ...
Sehr überspitzt ausgedrückt. Das soll Tim Knauer und Susanne Geier auch keine schauspielerische Qualität absprechen. Man wollte es nur offenbar maximal familienfreundlich. Vielleicht sogar noch mehr als im O und das Bild hergibt. Denn in Tyler Hoechlins Augen sieht man durchaus noch das Starrsinnige, das mit Johannes Raspe etwas abgemildert wird. Und Dylan Walsh sieht inzwischen echt alt und langsam aus. Da wäre Kaspar Eichel tatsächlich nur wenig weiter weg gewesen als es Kontinuität Uwe Büschken jetzt ist. Ich hätte mich wohl für ein Mittelding mit Peter Reinhardt entschieden. Aber auch in Uwe Büschkens Stimme schwingt nun einmal das extra Zusatzplus an Familienfreundlichkeit mit.
Im Rahmen der Arrowverse-Serien natürlich sehr ärgerlich. Sollte es wirklich einmal zu Crossovern kommen, dann gute Nacht.
Die Synchro ist mMn teils mehr, teils weniger gelungen. Grundsätzlich ist es natürlich ärgerlich, dass man hier nicht Tim Knauer und Susanne Geier in Kontinuität zum Arrowverse besetzt hat. Es sei aber erwähnt, dass die Charaktere tatsächlich recht anders agieren bzw. auch viele Details der Hintergrundgeschichte von Clark, Lois und co. geändert wurden, Kara und ihre "superfriends" scheinen auch nicht zu existiren, etc. Demnach ist die Beziehung der Serie zum Arrowverse etwas eigenartig. Bin mal gespannt, ob John Diggle dann seinen Ole Pfennig bekommen wird oder ob da auch umbesetzt wrude.
Zu den eigentlichen Besetzungen: Johannes Raspee ist hier natürlich aus mehreren Gründen eine sehr fragwürdige Besetzung und ich werde nicht wirklic warm damit. Gerade in der "Offenbarungsszene" in der Pilotfolge klingt sein Spiel dann auch stark nach Oliver bzw. es klingt eher so, als würde er die Jungs anschreien, das klingt sehr unnatürlich. Ansonsten macht er seinen Job per se nicht schlecht, aber ist halt schon irritierend mit Oliver im Hinterkopf. Hier hätt Emir Tim Knauer wohl um einiges besser gefallen. G. Jakobeit als Lois gefällt mir wiederum ganz gut, auch unabhängig vom DCEU. Die beiden Jungs sind auch ganz OK soweit, obwohl ich gerade bei Raczko schon manchmal das Geführ habe, dass da einfach ein Erwachsener mit einer hohen Stimme einen Teenie spricht, aber es hält sich in Grenzen. Hingegen eine totale Fehlentscheidung ist m.E. Marie Hinze auf Sarah Cushing. Die Idee, Mutter und Tochter hier gemeinsam zu besetzen mag auf dem Papier ja ganz nett sein, aber Marie Hinze klingt einfach viel zu alt für die 14-jährige Sarah, sie klingt eher wie eine Frau um die 30 und das reißt mich jedesmal raus. Melanie Hinze dagegen gefällt mir als Lana ganz gut, ganz im Gegensatz zu Smallville, wo sie die Rolle ja damals von M. Bierstedt übernahm und eine totale Fehlbesetzugn war. Kim Hasper und Bernd Egger halte ich ebenfalls für gut besetzt. Die Entscheidung, Gen. Lane und Morgan Edge neu zu besetzen, halte ich hier auch durchaus für sinnvoll, da ihre Charaktere auch nicht den Supergirl-Counterparts entsprechen. Gerade Gen. Lane ist ein komplett anderer Charakater, zudem etwas müden und angespannten Lane passt Uwe Büschken auch sehr gut. Morgan Edge dürfte entweder Dennis Schmidt-Foß oder Stefan Günther sein, bin mir da unsicher, ich verwechsle die beiden immer mal wieder, und es hilft auch nicht, dass beide theoretisch Kontinuität für Rayner wären. Martha war Sonja Deutsch, Bürgermeister Dean ist Axel Lutter, Gen. Lanes Assistent (Rosetti) Rainer Fritzsche, Footballcoach Gaines ist Tilo Schmitz. Jor-El kenne ich auch, komme aber ums Verrecken nicht drauf wer es sein könnte. (EDIT: Das dürfte Hans-Eckart Eckhardt sein). Beim Rest der wiederkehrenden Rollen (Chrissy, Leslie Larr, die Teenager in der Footballmannschaft, etc.) stehe ich leider komplett auf dem Schlauch.
Bei mir läuft die heutige Folge gerade so nebenbei, ich musste aber eben aufhorchen. Fiel da wirklich der Satz „Danke für die Doktor-Sommer-Ratschläge“? Interessante Übersetzung. :)
Ja, einige der Übersetzungen isnd echt schräg. So wurde z.B. aus dem "Photonuclear Effect" in der det. Fassung der "Photonukläinische Effekt". Ähm, tja...
Jep, da gibt es noch mehr Kuriositäten. So hat man z.B. die fragwürdige Entscheidung getroffen, in Folge 2 das Gegenseitige Versprechen von Cpt. Luthor und Gen. Lane "To Hell and back!" einfach mal auf Englisch zu belassen. Zwar mit den deutschen Synchronsprechern aber halt nicht übersetzt. Keine Ahnung was sowas soll, das wirkt dann (zumindest auf mich) wie ein totaler Fremdkörper, und SO ein geflügeltes Wort o.ä. ist es ja nun auch nicht, dass man da nichts griffiges hätte finden können.
Oh ja, ich zittere wenn ich daran denke. Immer vorrausgesetzt, das Arrowverse geht nach diesem Jahr überhaupt weiter, ist ja momentan alles etwas unklar. Es ist wirklich ärgerlich, dass man, nachdem sich fast 10 Jahre lang um eine durchgehende Kontinuität in allen Crossovern bemüht wurde, diesen Stunt gezogen hat. Wenn es sich auf einen Songtext beziehen soll, geht das zumindest aus dem Inhalt nicht hervor. Es gibt ja Fälle, wo so eine Entscheidung zwar fragwürdig, aber letztlich nachvollziehbar ist, wie z.B. die "YANA"-Situation in Doctor Who Staffel 3. Hier sehe ich sowas jedoch als nicht gegeben.
Die Serie steht schon für sich, Crossover würde ich da nicht erwarten. Falls doch, löst man es bestmöglich. Dass der Redaktion (schätze ich) manche Begriffe zu hart/düster waren - was will man machen. Die Anspielung bleibt ja deutlich erhalten. Kunde ist König.
Das mit Raspe ist ja vor allem auch deswegen so schräg, weil der ja eigentlich (fast) nur in München synchronisiert oder zumindest kein Standard-Berliner ist. Es ist also davon auszugehen, dass man sich sehr bewusst für ihn entschieden hat bzw. ihn extra dafür geholt hat. Da kann man sich dann schon wundern.