Die Serie ist anders als erwartet, hat mir aber trotzdem gefallen. Freu mich schon auf eine zweite Staffel. Die Synchro ist sehr gut geworden mit hochwertigen Besetzungen, bis in die kleinsten Rollen. Man merkt stark, dass es wohl deutlich mehr Budget gab. Leider steht kein Synchronstudio in den Tafeln.
Ich hätte mir gewünscht, dass man Nathan nicht so sehr in Richtung "Dark Knight" gebracht hätte. Was Hamish Linklater da im Original macht, geht für mich in eine ganz andere Richtung, mehr im Stil von Kevin Conroy. Kühl, autoritär, unnahbar - kein Knurrer. Unnötig, sich so sehr vom Original zu entfernen. Ist eben kein "Dark Knight"-Ableger. Nathan - wenn man ihn denn schon auch für diesen Batman nehmen muss - kann es doch auch anders, da sind doch ganz andere Sachen möglich. Eine Szene in der Nocturna-Folge geht da schon in die richtige Richtung. Schien mir auch zum Ende der Staffel etwas "normaler" angelegt zu werden. Gut so.
Zum Ende der Staffel hin ist die Serie insgesamt sehr gut geworden. Aussetzer wie den dramaturgisch völlig unnötigen Pinguin-Umbau kann man als Startschwierigkeiten abhaken. Mir gefiel der Dent-Handlungsbogen sehr gut, der als Unterbau gut trägt. Die duale Achse Wayne-Dent wird richtig schön tragisch. Schade, dass es damit wohl schon vorbei ist. Lob da auch an den deutschen Dent-Sprecher, den ich zunächst für Stefan Günther hielt.
Schade, dass man hier inhaltlich so überhaupt nichts mit dem Genderswap gemacht hat. Da hätte man es in der Tat auch sein lassen können. So ist es einfach egal und man hatte einfach mehr Publicity. Ich finde dieses Woke-Bashing zwar auch übelst nervtötend, aber hier kann ich es nachvollziehen. Vertane Chance was cooles draus zu machen.