Zitat von HalexD im Beitrag #27Gibt es eigentlich noch aktuelle Synchros, wo mehrere (2-3) gemeinsam vorm Mikro gestanden sind oder gar nicht mehr? Wäre interessant zu wissen.
Kaspar Eichel erzählte in einem Interview, dass er für den Robert Redford/Nick Nolte – Film Picknick mit Bären aus dem Jahr 2015 gemeinsam mit Tommi Piper im Studio stand. https://youtu.be/ZK2j67eM8pI?si=BV7r1SChxb43H9hR Hier zu hören ab 3:18.
Nach einigem Nachdenken ist mir bewusst geworden, dass zumindest wir Sprecherkinder in Leipzig schon recht häufig ge-xt wurden. Es kam zwar vor, dass ich mit erwachsenen Schauspielern gemeinsam im Studio stand (vor allem, wenn es um emotionalere Szenen ging), aber meist wurde ich allein aufgenommen oder mit anderen Kindern zusammen (und meist unter Regie von Klaus Zippel, der Experte für Arbeit mit Kindern war).
Wo wir gerade bei der Synchronarbeit in der DDR sind. Jan Spitzer meinte mal in einem Interview mit den Media-Paten, dass die Takes in der DDR (zumindest bei der DEFA) länger waren (was auch immer das heißt).
Wenn ich mich recht entsinne, wurde das in mehreren Interviews erwähnt, u.a. bei Mario von Jascheroff (Zitat: "Ich erinnere mich an Takes, die gingen über 'ne ganze Seite") und Detlef Bierstedt (Zitat: "Es war nicht synchron, konnte nicht synchron sein").
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #32Nach einigem Nachdenken ist mir bewusst geworden, dass zumindest wir Sprecherkinder in Leipzig schon recht häufig ge-xt wurden. Es kam zwar vor, dass ich mit erwachsenen Schauspielern gemeinsam im Studio stand (vor allem, wenn es um emotionalere Szenen ging), aber meist wurde ich allein aufgenommen oder mit anderen Kindern zusammen (und meist unter Regie von Klaus Zippel, der Experte für Arbeit mit Kindern war).
Ob das vielleicht auch in anderen Städten so gemacht wurde, speziell dann, wenn die Kinder noch nicht so viel Erfahrung hatten und die Aufnahmen deshalb länger dauerten? Vorstellen könnte ich es mir, wenn die erwachsenen Sprecher entweder Probleme mit Kindern hatten, ungeduldig waren oder vielleicht auch einen vollen Terminkalender hatten.
Zitat von berti im Beitrag #37oder vielleicht auch einen vollen Terminkalender hatten.
Das dürfte wohl eher der Grund gewesen sein, denn mit den meisten leipziger Schauspielern machte ich im Hörspielstudio gute Erfahrungen und mit niemandem eine schlechte. Umgekehrt bei einer erwähnten emotionalen Szene im Synchronstudio war Marylu Poolman darauf bedacht, dass ich sie immer als Schauspiel nehme und mich nicht zu sehr mitreißen ließ (war nicht nötig, aber lieb) - da hilft es, gemeinsam im Studio zu sein.
Ich meine auch, dass in späten DDR-Synchros schon langsam getrennt aufgenommen wurde. Irgendwo habe ich das gelesen oder vielleicht ging auch ein Interview zugrunde. Keine Ahnung. Ich vermute es war auch viel in TV-Synchros oder Synchros aus Adlershof.
Dann müsste das mit SpongeBob aber um 2015/2016 rum gewesen sein, da Kaps die Rolle zu der Zeit übernommen hat, das wäre dann doch schon ein vergleichsweise aktuelles Beispiel vom Zusammenaufnehmen. Sven Plate hatte einmal gesagt, dass das X-en in Berlin so ca. um 2005 herum zum Standard geworden ist. Lea Kalbhenn hatte in München 2007 zumindest noch Phineas und Ferb zum Teil zusammen aufgenommen und bei King of Queens in Hamburg wurden mindestens die Hauptrollen ebenfalls noch bis zum Ende der Synchro im Sommer 2007 zusammen aufgenommen. Schätze mal das X-en ist demnach Standortübergreifend in den späten 2000ern zum Status quo geworden.
Die Hermes Synchron hat wohl auch noch lange zusammenaufgenommen. Rubina Nath erzählte in einen Interview, dass sie für "Power Rangers Operation Overdrive" (2007) noch zu 5x vor dem Mikrofon standen.
Laut Arianne Borbach und Manja Doering wurde in Adlershof früher meist mit Kopfhörern synchronisiert. Heutzutage machen das hauptsächlich die Italiener.