Könnte vielleicht auch an der Bekanntheit des Sprechers liegen. Mir fällt zumindest auf - ohne den von euch genannten Fall mit Staudinger und Büschken genau zu kennen - dass Sprecher mit höherem Bekanntheitsgrad eher die Chance haben sich auf einem Schauspieler zu etablieren als eher weniger bekannte Sprecher (um mal so despektierlich zu sein). Der Name Staudinger ist mir zwar aus etlichen Besetzungslisten ein Begriff, aber groß in Hauptrollen ist er mir noch nicht aufgefallen. Das mag meinetwegen an meinem meist "erwählten" Filmkonsum liegen, könnte aber auch die eher eingeschränktere Sichtweise von Regisseuren und Aufnahmeleitern sein. Von daher glaube ich, dass die Sprecher-Reputation in diesem Fall auch eine gewisse Rolle spielen mag.
Ich trauere manchmal der Kombi Leon Boden für Will Smith nach, obwohl Ian Odle seine Sache natürlich auch gut macht. Boden war allerdings perfekt aus meiner Sicht und mich würde interessieren, wie er bspw. Smiths Rolle in "Men in Black" interpretiert hätte.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #33Ich trauere manchmal der Kombi Leon Boden für Will Smith nach, obwohl Ian Odle seine Sache natürlich auch gut macht. Boden war allerdings perfekt aus meiner Sicht und mich würde interessieren, wie er bspw. Smiths Rolle in "Men in Black" interpretiert hätte.
Ich möchte Odle auf Smith echt nicht missen, aber muss auch im gleichen Atemzug zugeben, dass Boden uns einen saugenialen Will Smith gegeben hat. Gestern Abend habe ich mir nämlich nochmal Bad Boys 1* gegeben (daher komme ich gerade ich auf deinen Beitrag zurück) und war wieder einmal begeistert von der Spielfreude und der aus dem Ärmel geschüttelten Coolness, die er da an den Tag gelegt hat. Den noch recht dünnen und flapsigen Odle der 1990er hätte ich mir hier in dieser "ernsteren Rolle" - genau wie ein Jahr später im "Independence Day" - eher weniger vorstellen können. Mittlerweile hat Odle ja einen ziemlichen Bass entwickelt und liegt seit spätestens Mitte der 00er genauso gut drauf.
*ist übrigens eine rundum gelungene, grandiose Kunzendorf-Synchro.
Stefan Günther - Henry Cavill: Doering passt meines Empfindens vom Typ her nicht sonderlich gut, Günther wäre viel näher dran, auch vom Alter her, die Kombi klingt auch weit weniger austauschbar, siehe The Tudors
Johannes Raspe - Topher Grace: Harmonieren einfach perfekt, vom Stimmtyp her, vom Spiel, schön dass man ihn zumindest in der 90er Auflage von den Wilden Siebzigern nochmal hören konnte; Ähnliches gilt für Raspe auf Harry Lloyd, wer sich an die erste Staffel von Game of Thrones erinnert (als die Serie noch gut war), weiß, was ich meine
Noch ein klassisches Beispiel Holger Hagen - Donald Pleasence: Er fängt dieses "Erhabene, Britische", das Pleasence so zu eigen war, perfekt ein, da kam keiner seiner anderen Sprecher je ran, teilweise wurde auf ihn so merkwürdig besetzt, dass eine komplett gegensätzliche Wirkung im Vergleich zum Original erzielt wurde
Zitat von SynchroGuy im Beitrag #35Noch ein klassisches Beispiel Holger Hagen - Donald Pleasence: Er fängt dieses "Erhabene, Britische", das Pleasence so zu eigen war, perfekt ein, da kam keiner seiner anderen Sprecher je ran, teilweise wurde auf ihn so merkwürdig besetzt, dass eine komplett gegensätzliche Wirkung im Vergleich zum Original erzielt wurde
Hier fiele mir eher Wolfgang Büttner ein, der sich noch nicht einmal in München etablieren konnte, so dass es nur bei drei Einsätzen blieb (aber immerhin zwei davon in sehr bekannten und erfolgreichen Filmen). Allerdings scheint Büttner generell ein schwieriger Mensch gewesen zu sein (siehe fortinbras´ Porträt über ihn oder das 2020 online gestellte Radiointerview); es fällt schon auf, dass er zwar über die Jahrzehnte viel synchronisierte und darunter auch namhafte Schauspieler waren, er aber nie kontinuierlich für jemanden zu hören war.
Na ja, bei 8:3 Synchronrollen (nur die Filme) für ihn (plus zwei von Patrick Baehr und eine von Manuel Straube) würde ich sehr wohl behaupten dass sich CvJ. bereits durchgesetzt hat. Es geht ja ja lt. DSK bisher auch nur um elf Filme die er seine Stimme "hergegeben" hat, also es ergibt sich dadurch eine schon recht beachtliche Bilanz und Differenz bisher, würde ich sagen und die stimmt mich zuversichtlich, dass er sie künftig weiter ausbauen wird! Warten wir's einfach ab wie das Verhältnis nach den nächsten paar Filmenaussieht, es kommen mit Sicherheit in den nächsten Jahren ein paar weitere Gelegenheiten für ihn hinzu. Was die Serienbesetzungen anbelangt, sind die Aussichten bei dieser recht heterogenen "Liste" allerdings tatsächlich für v. Jescheroff recht ungünstig...
Sie hat sie zwar am häufigsten gesprochen, dennoch funkt Claudia Urbschat-Mingues immer mal wieder rein, wenn auch nicht mehr so häufig wie noch vor 10 Jahren.
Zumal Patrick Baehrs Einsätze ein Animationsprojekt, sowie dessen Fortsetzung war. Manuel Straube war sicherlich eine rollenbedingte Entscheidung, ob notwendig sei mal dahingestellt. Auch bei Serien hat man teilweise wieder Animationsprojekte und Projekte, die nicht in Berlin gelandet sind. Die Besetzung von Constantin von Jascheroff wurde auch erst mit Kingsman: The Secret Service ins Leben gerufen. Danach gab es lediglich eine Serie, die in München bearbeitet wurde, Animationsserien mal ausgenommen.
Mit Löwenberg kommt Jacobson auch wie ein normaler und differenzierter Mensch rüber. Besetzungen wie mit Pan oder Schaale haben Jacobson für mich wiederum immer wieder zu sehr klischeehaft karikiert. Da hätte eigentlich nur noch Santiago Ziesmer gefehlt.
Lutz Schnell hatte ich nie für Jacobson gehört, stelle ich mir aber auch nicht wirklich ideal vor.
Hat in "Chuck" super gepasst und ist für mich einfach die Idealkombi. Trotzdem wird bis heute mit Norman Matt, Romanus Fuhrmann, Till Endemann, Armin Schlagwein und Felix Spieß rumexperimentiert.