Diesen Thread möchte ich einem ganz besonderen Münchner Synchronstudio widmen: Plaza Synchron !
Von 1990 bis 2001 hat Plaza Synchron viele kultige Sitcoms bearbeitet. Daneben wurden auch Produktionen aus anderen Genres bearbeitet, wie beispielsweise die Drama-Serie Party of Five oder die erste Staffel von Sailor Moon. Die beiden Dialogregisseure Axel Malzacher und Matthias von Stegmann haben bei Plaza offenbar ihre ersten Regie-Arbeiten gemacht.
Es hat sicherlich auch mit den Produktionen an sich zu tun, warum ich das Synchronstudio so schätze. Ich mag die alten Sitcoms aus den 80ern und 90ern sehr gerne und bin mit diesen Synchros aufgewachsen. Mir fällt bei den Plaza Synchros immer sehr positiv auf, wie durchgehend sympathisch und spritzig alle Synchros rüberkommen. Das hat immer Hand und Fuß und man hat stets ein gutes Händchen für treffende Besetzungen gehabt. Ich vermisse Plaza Synchron ...
Wie gefallen euch die Synchros? Habt ihr weitere Infos oder Anekdoten zum Thema?
An so einen Beitrag habe ich auch schon lange gedacht. Die Plaza Synchron ist einer der Hauptgründe, warum ich um die Jahrtausendwende Münchner Synchros so lieb gewonnen habe, und für mich immer noch das Musterbeispiel und Vorbild dafür, wie man Sitcoms synchronisieren sollte.
Bei den Sitcoms bin ich mangels Interesse nahezu raus, aber "Party of Five" war eine echt schöne Arbeit aller Beteiligten. Allen voran die tolle Nathalie Del Castillo, die anscheinend nur als Kind zu synchronisieren schien. Nur schade, dass man diese perfekten Kombis, Irina Wanka für Neve Campbell war echt traumhaft, später völlig zu ignorieren schien. Matthias Klie, Wanka, Fröhlich, Christine Stichler... alle toll. Aber nahezu nur hier. Ich verstehe es nicht. Egal. Anderes Thema. Jedenfalls eine spitzen Arbeit der Plaza. Eine Berliner Synchro könnte ich mir hier null vorstellen.
Ich bin bzgl. der Plaza-Arbeiten irgendwie zwiegespalten. Da haben in der Masse unheimlich viele hochkarätige Köpfe an den Serien (und Filmen) gearbeitet. Vor dem Mikro, in der Regie, an den Dialogbüchern und in Summe ist da auch unheimlich viel Gutes - teilweise auch Geniales (z.B. "Verrückt nach dir") herausgekommen, was auch heute noch Bestand hat und bei Fans beliebt ist und das auch ich in der Form nicht missen wollen würde. Auch viele "Kult"-Kombinationen haben die Plaza-Arbeiten hervorgebracht (z.B. Rüdiger Bahr für Ed O'Neill, Thomas Piper für Tony Danza) - aber trotzdem haben diverse Plaza-Arbeiten auch arge Schnitzer, über die m.E. kaum gesprochen wird: In den Büchern mancher Serien sind teilweise richtig üble Brechstangen-Übersetzungen drin. 1:1 übersetzte Filmtitel, Anspielungen, Eigennamen (z.B. von Liedern), die gnadenlos ins Deutsche übersetzt wurden, (manche) Wortspiele, die ohne Gefühl übertragen worden sind. Vielleicht lag es an der Masse der Bearbeitungen, vielleicht konnte die jeweilige Redaktion auch nicht so viel leisten, wie sie wollte. Teilweise verspielt sich das - ähnlich wie auch bei "Die Simpsons", weil man den Beteiligten die Spielfreude jederzeit anhört, aber trotzdem hört man (bzw. höre ich) in vielen bearbeiteten Folgen oft einen Klopper raus, der irgendwie herausreißt. Das finde ich schade. Mit dem Gesamtwerk hat sich die Plaza definitiv ihren Platz in der Synchrongeschichte verdient, aber es wirkt auf mich manchmal trotzdem so, als wäre der Blick aufs Werk doch ein wenig verklärt, ah, die Plaza-Bearbeitungen, die waren immer spitze. Mit ihren stärksten Teams waren sie das auch - mit ihren schwächsten aber nicht.
Ja, da hast du durchaus recht. Teilweise liegt es wohl auch daran, dass manche Serien unter großem Zeitdruck mit mehreren Autoren und Regien parallel entstanden sind. Und dann finde ich, dass gerade das gewissermaßen damalige Flaggschiff, EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE, die Serie ist, in der das von dir Angesprochene am meisten zutrifft: Unter vielen genial lustigen Übertragungen auch immer wieder sehr schrilles Danebenhauen, was sich aufgrund der immensen Spielfreude aber irgendwie verspielt hat.