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Dieses Thema hat 61 Antworten
und wurde 6.262 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Klaus



Beiträge: 713

07.02.2016 10:32
#61 RE: Unterschwelliger Rassismus? Zitat · antworten

Merci David, dann ist also auf der im Dezember 2007 erschienenen DVD im Gegensatz zu früheren TV-Ausstrahlungen die ungekürzte Kinosynchro mit diesem Satz enthalten. Hätte ich nicht gedacht.

Zitat von Groove im Beitrag #56
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, geht diese Episode so weiter, dass der Rassist plötzlich aus der Gegenwart in einen Zeitstrudel gerät und an verschiedenen Plätzen der Vergangenheit landet, in der er Opfer von rassistischen Übergriffen wird (einmal wird er vom Ku-Klux-Klan gelyncht, einmal von Nazis erschossen, einmal im Dschungel von Vietnam von amerikanischen GIs beschossen). Diese Episode ist also ganz klar anti-rassistisch gemeint.

Stimmt fast, nachstehend ein kurzer Abriss zur folgenden Handlung: Nachdem der Rassist wutentbrannt das Lokal wieder durch die Eingangstür verlassen hat, befindet er sich auf einmal im von den Nazis besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkriegs. Er wird von zwei Deutschen in SS-Uniform aufgegriffen und danach von diesen gejagt. Er entkommt durchs Fenster einer Wohnung auf einen Sims an der Außenwand. Weil immer mehr deutsche Soldaten eintreffen, kommt er nicht weiter und wird beschossen, als er das Gleichgewicht verliert und vom Sims fällt. Am Boden angekommen, findet er sich plötzlich an einem völlig anderen Ort vor und soll von einer Gruppe Rassisten mit weißen Ku-Klux-Klan-Kapuzen aufhängt werden. Es gelingt ihm zu fliehen und als er an einen See kommt, springt er hinein und taucht unter. Als er wieder auftaucht, findet er sich in einem vietnamesischen Dschungel während des Vietnamkriegs wieder. Ein Trupp amerikanischer Soldaten hält ihn für einen Vietcong. Sie eröffnen das Feuer und werfen eine Handgranate nach ihm. Die Explosion schleudert ihn aus dem Dschungel gegen eine Mauer eines Gebäudes der Nazis. Er wird aufgegriffen, man verpasst ihm einen Judenstern und wirft ihn in den Waggon eines Zuges, in dem sich mehrere jüdische Männer und Frauen befinden, die ihn vorwurfsvoll anstarren, aber nichts sagen. Als er aus dem Zug blickt, sieht er seine beiden Bekannten, die gerade vor dem Lokal stehen und sich über sein Verschwinden wundern. Er schreit immer wieder verzweifelt nach ihnen, doch sie hören ihn nicht und der Zug fährt langsam ab. Die düstere und unheimliche Atmosphäre in dieser Episode wurde von John Landis perfekt inszeniert!

Zitat von Groove im Beitrag #56
Ich glaube, in diesem Thread soll es um unterschwelligen Rassismus gehen, also um solchen, der nicht bereits in der OF eines Filmes vorhanden ist und von den Filmemachern gewollt war, sondern der von den Synchron-Machern "untergeschoben" wurde.

Damit hast Du natürlich Recht, da ich jedoch die Originalfassung des Films nicht kenne, wollte ich diese extrem rassistischen Äußerungen nicht unerwähnt lassen, aber jetzt hab ich Klarheit.

Gruß und schönen Sonntag
Klaus

Begas


Beiträge: 2.574

04.09.2019 06:07
#62 RE: Unterschwelliger Rassismus? Zitat · antworten

Ob ich da besonders empfindlich bin? Ich empfand die Synchronisation der Schwarzen in 'Vom Winde verweht' immer als ziemlich klischeehaft. Im Original sprechen die Darsteller zwar ein recht unfeines, breites Englisch, aber stimmlich und grammatikalisch ist alles in Ordnung. Im Deutschen trieb man, meiner Meinung nach, vieles auf die Spitze.

Big Sam beispielsweise spricht zu Beginn des Filmes davon, dass 'er sagen, wann Feierabend auf Tara'. Auch später legte ihn Monjé recht dümmlich an und verdrehte Satzstrukturen. Dies kann er nicht vom Original abgenommen haben.
Übel erwischt hat es stimmlich auch Prissy, im Original klingt sie wie ein quengeliges Kind, während sie im Deutschen, dank Wernicke, nur zur schrill keifenden Nervensäge wurde.
Auch Onkel Peter wird durch Bluhm mehr zum begriffsstutzigen Tattergreis als es das Original suggeriert. Akzeptabel ist tatsächlich nur Sellmer für Mammy.

Ob man den deutschen Zuschauern 1953 noch sehr stereotype Klassen-/Rassenunterschiede zeigen wollte und dies durch Überzeichnung der Vorlage? Mir ist übrigens durchaus die weite Grätsche bekannt, die Margret Mitchell vollführt, wenn sie im Roman über Schwarze schreibt. Ihre Beschreibungen reichen dort von treu und fürsorglich über zurückgeblieben bis 'affenähnlich'. Im Film wurde, trotz aller Kritik, bereits auf viele negative Charakterisierungen oder Andeutungen verzichtet. Insoweit verstehe ich erst recht nicht das Vorgehen bei der deutschen Bearbeitung.

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