Zitat von SlartibartfastDu hast Clausnitzer eher als Will Tanner im Kopf als auf Roger Moore??????? Das klingt für mich etwa so, als würde Benjamin Völz auf Fox Mulder nicht ertragen, weil er auch James Spader gesprochen hat.
Ich sagte: "war früher". Aber ich habe Clausnitzer erstmals in "ALF" bewußt registriert, und Kindheitserinnerungen setzen sich nun mal fest. Roger Moore war übrigens mein Kontrapunkt bzgl. Clausnitzer, und seitdem kann ich ihn auch in anderen Rollen hören. Aber als ich damals (1996) "Berüchtigt" das erste Mal sah, fand ich die Besetzung wirklich nicht sehr glücklich gewählt.
Zitat von MückeIch finde, dass die sogenannten "Kieckser" gerade zu den genialsten Stellen des Films gehören, genauso die Schreie: die Szene als der alte Mann das Glas an den Mund setzen will und Grant schreit und den Mann danach, mit dem Finger auf ihn zeigend, aus dem Haus "jagt" ist so genial synchronisiert, dass sie vermutlich auch beim 100. Mal Anschauen noch wirkt wie immer, genauso wie das Geschrei am Telefon etc.
Interessant ist übrigens, dass man den Schrei in der 62er Fassung im Original beließ (d.h. man hört den Schrei aus dem Mund von Cary Grant) während man ihn in der 57er Fassung von Pasetti nachsynchronisieren ließ.
Zitat von neusynchrosmachenalleskaputtMir gefällt die Kinosynchro (\'57) besser, obwohl ich auch immer die TV-Synchro gesehen und gehört habe. Die Atmosphäre der Kinosynchro ist einfach schöner, ebenso die Auswahl der Stimmen. Außerdem hat man in den 60ern versucht cool zu sein und viele Anglizismen verwendet.
Bei c.n.-tonfilms direktem Dialogvergleich ist mir der Ausdruck "bekloppt" aufgefallen, der wahrscheinlich eingesetzt wurde, um "moderner" zu klingen. Wüsste jemand noch andere Beispiele dafür (oder für die von neusynchrosmachenalleskaputt erwähnten Anglizismen)?
Ich habe gar nicht gedacht, dass wir ältersmäßig so weit auseinander liegen. Jemand, der Lord Peter kennt, hat Notorious erst 1996 gesehen und war zu Zeiten von ALF noch ein Kind - unfassbar...
In Antwort auf:Was "Notorious" angeht: wann lief der denn vor dem 1996er-ARD-Termin das letzte Mal im TV?
Also ich hatte den Film das erste Mal am 24. 7.1987 in der ARD gesehen. Wiederholt wurde er dort auch nochmal am 15. 1.1994, im gleichen Jahr lief er dann auch noch in ein paar dritten Programmen.
@berti: Leider habe ich den Film selbst nicht. Deshalb kann ich keine Vergleichsangaben mehr machen. Ich hatte die DVD anno 2005 von der hiesigen Stadtbibliothek ausgeliehen. Es war eine Freude, dass die so gut sortiert sind.
Zitat von c.n.-tonfilmWarner setzte Pasetti ein Jahr später nochmals in INDISKRET für Grant ein, für Runze blieb es der einzige Einsatz für den Star. Es ist besonders schade und unverständlich, daß trotz zweier Synchros Ackermann ausgerechnet in diesem Film nicht spricht, obwohl BSG idR immer Ackermann für Grant besetzt hat. Ein Jahr später machte das Team Koeniger, von Wahl, Ackermann CHARADE. Man kann also nur mutmaßen, daß man glaubte, da es sich um einen älteren Film mit dem noch jüngeren Grant handelte, der zudem oft sehr abgedreht ist, Ackermann wäre zu tief, zu seriös oder zu alt. Doch wenn man sich Ackermann in ICH WAR EINE MÄNNLICHE KRIEGSBRAUT (DF 1950) oder gerade unter der Dusche albernd in CHARADE in Erinnerung ruft, weiß man, was man bei diesem Film mit seiner Nicht-Besetzung versäumt hat.
Bist du auch heute noch der Ansicht, man hätte Ackermann 1957 oder 1962 besetzen sollen? Persönlich bin ich da eher skeptisch, und zwar aus den von Mücke genannten Gründen.
Zitat Bist du auch heute noch der Ansicht, man hätte Ackermann 1957 oder 1962 besetzen sollen? Persönlich bin ich da eher skeptisch, und zwar aus den von Mücke genannten Gründen.
Ja, weil ich der Überzeugung bin, daß Ackermann so wandlungsfähig war, daß er auch 1957 auf Grant wesentlich jünger hätte wirken können als in seinen damaligen Grant-Synchros von zeitgenössischen Filmen. Als zweite Besetzung hätte ich hier auch Paul Klinger vor Pasetti den Vorzug gegeben. Klinger wirkte zwar i.d.R. eher gesetzt und gediegen in seinen Rollen, aber daß er auch anders und sogar locker-flockige Dialoge überzeugend servieren konnte zeigt sich, wenn man ihn in DER WEG NACH BALI (DF 1953) auf Bing Crosby hört.
Bei Paul Klinger als Option für diese Rolle in der 57er Fassung würde ich dir zustimmen. Allerdings wirkt auf mich im Zweifelsfall eher Ackermann "gesetzt und gediegen". Da Ackermann ja bekanntlich "die männlichste aller Synchronstimmen" unter den Sprechern seiner Generation hatte, fürchte ich, dass Grants hysterische Ausbrüche nicht so recht funktioniert hätten. Wüsstest du denn andere Synchros aus dieser Zeit, bei denen er einen (auch optisch) deutlich jüngeren Schauspieler synchronisierte, ohne dass dir der Altersunterschied störend auffiel? Hättest du ihn dir denn auch noch bei der 62er Fassung gewünscht?
Mücke
(
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Beiträge:
08.01.2010 10:42
#43 RE: ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN (USA 1941/44; DF 1957 und DF 1962)
Paul Klinger hätte im Zusammenspiel mit den Muttchen allenfalls wie der abgedrehte Professor von Nebenan gewirkt. Die Spritzigkeit hätte da nicht funktionieren können, zumindest nicht so gut wie mit Ottokar Runze fünf Jahre später. Mag sein, dass er noch besser als Curt Ackermann gelaufen wäre, aber bei weitem nicht ideal.