Du hattest mich bereits bei ungefiltert. Ich werde nie nachvollziehen können, wie man es andersherum bevorzugen könnte. Ich habe bei gefilterten Tonspuren oftmals ernsthafte Probleme das gesagte überhaupt zu verstehen.
Wer ist eigentlich alles in der Nachsynchro zu hören? Kindler und Clausnitzer sind klar, in der allerersten Szene ist Walter Reichelt als Seemann zu hören, den Weston/Clausnitzer nach dem Weg fragt, aber wer sind Fay Wray und der Obsthändler?
Allgemein auch eher eine Nachsynchro der Kategorie "Die gute Absicht zählt!"...
Zitat von Lord Peter im Beitrag #32Allgemein auch eher eine Nachsynchro der Kategorie "Die gute Absicht zählt!"...
Leider. Kindler und Clausnitzer passen zwar gut zu ihren Rollen, aber absolut nicht zu Martini und Fiedler. Da wäre das Ergebnis umgekehrt sogar noch überzeugender gewesen. Als Obsthändler habe ich übrigens Thomas Rau in Erinnerung.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #33Kindler und Clausnitzer passen zwar gut zu ihren Rollen, aber absolut nicht zu Martini und Fiedler. Da wäre das Ergebnis umgekehrt sogar noch überzeugender gewesen.
Clausnitzer als Martinis und Kindler als Fiedlers Pendant?
Cabot ruft kurz von der Reling herunter, direkt vor dem Wechsel in die Originalsynchro. Ja, Kindler wäre auch keineswegs ideal für Fiedler, aber er hätte als großartiger Komiker den Tonfall sicher gut hinbekommen (DAS hat Clausnitzer auf jeden Fall geschafft - muss ich hier einräumen) und hätte stimmlich etwas näher dran gelegen. Ich hätte mir hier schlicht eine hamburger Nachsynchro mit Kirchberger für Fiedler und D.B. Gerlach für Martini gewünscht.
Ich habe mir das kleine Schätzchen zugelegt. Sehr schön. Offengestanden stört es mich nicht, dass die Kinofassung von 1933 gekürzt ist. Die Einleitung mit Fay Wray ist ja nun sehr plakativ und einen Mehrwert findet der Film nicht in Szenen, in denen Kong einen Eingeborenen in den Mund nimmt oder zertrampelt. Vielleicht fehlen einige Dialoge, wo man sagen muss, diese wären besser drin geblieben, um der Story ein wenig mehr Tiefe zu verleihen. Allerdings kann ich nicht sagen, dass dem Film so viel weggenommen wird. Immerhin ist der deutsche Titel 'Die Fabel von King Kong - ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm'. Interessant fand ich eher, dass man 1933 großflächig die Musik neu einspielte oder einspielen musste. Herauskamen zwar an das Original angelehnte, jedoch eigenwillige Stücke. Gerade wenn man sich die Szene im Filmtheater anhört bietet das Original hier eine sehr klassisch orchestrale Untermalung, während in der deutschen Fassung sehr locker jazzige Töne angeschlagen werden. Wurde das damals auch bei der Klangfilm aufgenommen?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #36Cabot ruft kurz von der Reling herunter, direkt vor dem Wechsel in die Originalsynchro.
Ah, okay. Aber ist das PPA? In der Wikipedia steht er mit ? (und falsch geschrieben).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #36Ja, Kindler wäre auch keineswegs ideal für Fiedler, aber er hätte als großartiger Komiker den Tonfall sicher gut hinbekommen (DAS hat Clausnitzer auf jeden Fall geschafft - muss ich hier einräumen) und hätte stimmlich etwas näher dran gelegen.
Das stimmt wohl, schauspielerisch ist die Nachsynchro ordentlich, nur wer die Stimmen ausgesucht hat, war mindestens schwerhörig. Sowieso merkwürdig, was da gekürzt wurde, außer Straffungsgründen fällt mir kein Grund ein.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #36Ich hätte mir hier schlicht eine hamburger Nachsynchro mit Kirchberger für Fiedler und D.B. Gerlach für Martini gewünscht.
Interessante Wahl (und deutlich besser als die Münchener Besetzung). Ich habe mir auch schon den Kopf zerbrochen, aber der einzige adäquate Ersatz für Martini, der mir einfiel, war der Arnold Marquis der 60er - aber dafür hätte die Reko 25 Jahre eher stattfinden müssen. Und Fiedler? Absolut keine Ahnung. Höchstens er selbst, aber auch dafür war es zum Zeitpunkt der Reko zu spät.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #38Ich habe mir auch schon den Kopf zerbrochen, aber der einzige adäquate Ersatz für Martini, der mir einfiel, war der Arnold Marquis der 60er - aber dafür hätte die Reko 25 Jahre eher stattfinden müssen. Und Fiedler? Absolut keine Ahnung. Höchstens er selbst, aber auch dafür war es zum Zeitpunkt der Reko zu spät.
Bei Erich Fiedler wäre zu dieser Zeit in München aus meiner Sicht Thomas Reiner ideal gewesen, der ähnlich nasal-snobistisch klingen konnte. Bei Wolf Martini wäre zu der Zeit Jürgen Kluckert für mich das beste "Double" gewesen; aber den hätte man kaum nach München gehört Hartmut Neugebauer war zwar nicht ganz so nah dran, aber wenigstens vom Typ her naheliegend gewesen.
Zitat von Begas im Beitrag #37Ich habe mir das kleine Schätzchen zugelegt. Sehr schön. Offengestanden stört es mich nicht, dass die Kinofassung von 1933 gekürzt ist. Die Einleitung mit Fay Wray ist ja nun sehr plakativ und einen Mehrwert findet der Film nicht in Szenen, in denen Kong einen Eingeborenen in den Mund nimmt oder zertrampelt. Vielleicht fehlen einige Dialoge, wo man sagen muss, diese wären besser drin geblieben, um der Story ein wenig mehr Tiefe zu verleihen. Allerdings kann ich nicht sagen, dass dem Film so viel weggenommen wird. Immerhin ist der deutsche Titel 'Die Fabel von King Kong - ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm'. Interessant fand ich eher, dass man 1933 großflächig die Musik neu einspielte oder einspielen musste. Herauskamen zwar an das Original angelehnte, jedoch eigenwillige Stücke. Gerade wenn man sich die Szene im Filmtheater anhört bietet das Original hier eine sehr klassisch orchestrale Untermalung, während in der deutschen Fassung sehr locker jazzige Töne angeschlagen werden. Wurde das damals auch bei der Klangfilm aufgenommen?
Bei der 1952er Synchro wurden noch mehr Musikstücke neu eingespielt, weil es den originalen Musik- und Effekt-Track nicht mehr gegeben hat.
Die Frage ist dann ja auch - selbst wenn der M&E-Track 1933 existierte, wurde er dann auch eingekauft? Oder nahm man für die dialogfreien Passagen einfach den O-Ton und spielte den Rest neu ein?
Musik- und Geräuschbänder gab es damals noch nicht, das Magnetband war da noch in der Entwicklung. Ich halte es für möglich, dass man die Filmmusik auf Platte geliefert bekam. Allerdings weiß ich auch, dass man Musik damals oftmals neu eingespielt hat. Vermutlich wurden bei dem Film einige Titel mit einem Berliner Orchester extra aufgenommen.
Was die deutschen Sprecher betrifft: sicher bin ich mir bei Frank Reicher (Kapitän Englehorn): das müsste Alfred Haase sein, der in den 30er Jahren schon sehr aktiv war.
Bei Bruce Cabot höre ich eine Ähnlichkeit zu Peter Elsholtz heraus, bin mir aber nicht sicher. Zumal Elsholtz damals eigentlich in Ostpreußen als Theaterschauspieler tätig war.
Bei "King Kong" ist das Problem, dass für die 50er Wiederveröffentlichung hörbar ein neuer IT aufgenommen wurde - wann immer die Dialoge einsetzen, stimmen die musikalischen Akzente nicht mehr, aber die Tonqualität verrät wiederum, dass die Musik nicht vom Synchronstudio eingespielt wurde. Wenn überhaupt, gab es 1933 den originalen IT - da müsste man mit der englischen Tonspur vergleichen. Auf Platte garantiert nicht - Nadelton war unzuverlässig und zu dieser Zeit längst wieder aus der Mode - sondern auf einem Lichttonstreifen. Diese Technik wurde Jahrzehnte später noch für ITs angewandt, auch wenn die Qualität dadurch zu wünschen übrig ließ.
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #42Was die deutschen Sprecher betrifft: sicher bin ich mir bei Frank Reicher (Kapitän Englehorn): das müsste Alfred Haase sein, der in den 30er Jahren schon sehr aktiv war.
Interessant, wäre dann ein Fall von "dieselbe Rolle zweimal gesprochen", da er in der 52er-Fassung definitiv den Kapitän spricht. Die 33er-Fassung konnte ich leider noch nicht antesten, ich bin aber schon sehr gespannt.
Wer sich im Kosmos der zeitgenössischen europäischen Vermarktung von "King Kong" noch etwas weiter umsehen und umhören möchte: hier gibts die französische Synchronfassung und den französischen Trailer von 1933:
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