Allerdings finde ich es beim Synchrongeschäft ganz interessant und auch witzig, wenn sich mal welche dran probieren, die gewöhnlich da nicht mitmischen.
Und ich finde, dass das nach Möglichkeit vermieden werden sollte. Synchron ist und bleibt ein schauspielerischer Beruf.
Gruß,
Hendrik
("Haben Sie mich gerade Fernseher genannt?" - Lutz Schnell in EMERGENCY ROOM)
Dagmar Berghoff synchronisierte schon? Wo? Hätte ja sein können, dass man die mal gastweise einsetzen gewollt hätte. Ich glaube auch nicht ganz, dass bisher jeder einzelne Sprecher schauspielerisches Talent hatte. Ich meine natürlich vor allem, bei den seltenen Sprechern mit auch kleineren Rollen (eben auch z. B. bei Disney oder Pixar).
Gut, deine Einstellung dazu, Hendrik. Es wird ja auch noch meist vermieden. Es gibt aber sicher auch Leute ohne Schauspielausbildung die Talent zum Synchronsprechen hätten, wenn auch logischerweise nicht so sehr wie ein klassischer, guter Spieler. Gruß, Pete!
In Antwort auf:Das sind ja dann eh nur Ausnahmen. Ist das nicht auch bei Pixar- oder Disney-Filmen oft so?
Ja, aber das ist dann eben leider der schon oft diskutierte Promi-Bonus, den die Leute dann genießen. Die kassieren dann eben für oftmals weitaus weniger gute Arbeit (und aufgrund mangelnder bzw. fehlender Erfahrung natürlich auch längerer Atelierzeit) sehr viel mehr Geld als professionelle Sprecher. Aber ist halt so und bleibt wohl leider auch so...
In Antwort auf:Wie kam man eigentlich auf Gysy als Sprecher?
Wie gesagt, er war damals ein Kind. Und soweit ich weiß, hat damals die Johannisthal über eine Anzeige nach Kindern gesucht. Und daraufhin hat er sich gemeldet...
Ach noch eins. Ich vermute zudem außerdem, dass sich Leute die nicht aus der Branche sind, da sowieso nicht so rantrauen würden. Ist sicher auch überwiegend so. Es ist ja schon gefährlich, wenn eigentlich gar kein Interesse besteht.Gruß, Pete!
In Antwort auf:mich würde mal interessieren, ob Ihr Synchronrollen von einigen der bekanntesten Komikern der Nachkriegszeit kennt - heute wären sie als Promisprecher sicher mit Vorliebe gecastet worden, früher haben sie wohl in erster Linie sich selbst nachsynchronisiert...oder kennt Ihr Gegenbeispiele oder könnt die Ausnahmerollen unten ergänzen?
Hallo Frank,
die Urzeiten der deutschen Synchronisation (1930-45) sind ja leider nur sehr ungenügend erforscht. Daher würde ich es bei Theo Lingen, Oskar Sima, Elisabeth Flickenschildt oder Hubsi von Meyerinck auch nicht generell ausschließen. Christoph hatte ja einmal in einem früheren Beitrag erwähnt, daß Rudolf Platte im Krieg zweimal Fernandel seine Stimme geliehen hat (DER GOLDENE SCHMETTERLING und LIEBE IM SÜDEN).
Bei Wolfgang Neuss habe ich z.B. noch Red Skelton (DER SUPERSPION), ich denke er hat aber noch mehr synchronisiert. Bei Wolfgang Müller könnte ich es mir gut vorstellen, habe aber keine Beispiele parat.
Bezügl. Gunther Philipp habe ich ja bereits die Anekdote mit Hans Moser gepostet.
Brigitte Mira hat in MÜNCHHAUSEN IN AFRIKA die Kollegin Johanna ("Klementine") König synchronisiert.
Kaum vorstellen kann ich es mir bei Willy Millowitsch und Trude Herr. Das müßte dann schon eine ausländische Produktion mit kölschem Einschlag sein...
Rudolf Rhomberg hat möglicherweise Ernesto Calindri in FERIEN AUF DER SONNENINSEL gesprochen. Allerdings habe ich das mit dickem Fragezeichen notiert, bin mir also nicht sicher.
Heinz Erhardt würde ich ausschließen. Kann ich mir nicht vorstellen.
Ja; ich meine gerade bei den Disney- oder Pixarfilmen, Hendrik, nicht bei gewöhnlichen Filmen oder Serien. Wer hat denn bei den Disney-und Pixar-Filmen besonders wenig Talent? Ist für euch Kai Pflaume gut? Oder Jeannette Biedermann? Gut, die spielte ja schon (vor allem in "GZSZ") und hat Erfahrung. Und Anke Engelke? Ist auch noch nebenher Schauspielerin. Gruß, Pete!
Nun, da hat Hendrik wirklich recht!!!!!!!! Thomas Bräutigam schreibt zwar in seinem Spitzenbuch, dass Synchronsprecher noch lange keine guten Schauspieler sein müssen und umgekehrt, wobei ich da überhaupt nicht seiner Meinung bin!!!!! Die Synchronsprecher die ich im Fernsehen gesehen habe waren alle göttlich!!!!!!!!! Wolfgang Kieling, Lutz Riedel, Karl Schulz, Peter Schiff, Lutz Mackensy, Udo Wachtveitl, Peer Augustinski................ Auch wenn es oft nur sekunden Takes sind, es stehen wirklich schauspielerische größen hinter dem Mikrofon!!!!!! Die es wirklich verdienen Anerkannt zu werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Nur nochmal eine Anmerkung: Wenn man es mit eigentlich unerfahrenen Leuten probiert, kommt vielleicht auch unerwartetes Talent raus. So wie bei gecasteten Kindern. Ich weiß, da gibt´s jetzt wieder den "Gegenton". Aber ich bin schon irgendwie der Meinung. Ohne Talent- klar; sollte ja niemand synchronisieren. Das will ich damit auch nicht sagen. Aber bei manchen ist Talent eben wie angeboren, finde ich. Gruß, Pete
Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen, die keine Schauspieler sind: Erwachsene sind meist schon in einer bestimmten Art festgefahren, so geprägt, dass sie sich oft nur mit viel Anstrengung in die gewünschte Richtung bewegen lassen können, wenn sie zuvor nie an so etwas Interesse hatten, sie einfach nicht von der Art sind. Kinder dagegen lassen sich eher noch leichter führen, weil sie nicht so viele Hemmungen haben oder sich diese leichter abbauen lassen. Auch wenn sich (leider) Realitysendungen als eine Art Gegenpol zu etablieren scheinen, ist man überwiegend doch an eine bestimmte Gangart von Schauspielerei gewöhnt, die notwendigerweise einen Hauch Unnatürlichkeit in sich trägt. Trotzdem aber kann es durchaus interessant sein, mit Laien ein Theaterstück zu inszenieren, da die meist ganz anders an die Sache herangehen, nicht irgendwelche Technik einsetzen, die sie auf einer Schauspielschule gelernt haben. Gerade Technik ist beim Synchronsprechen aber wichtig. Nicht in dem Unfang wie beim "normalen" Schauspielern, aber durch den Zwang des Takes auf jeden Fall von Bedeutung. Da wäre es durchaus denkbar, dass für man für eine Rolle einen Laien im Auge hat, der eigentlich prädestiniert wäre, sich dann aber leider als traurigst suboptimal herausstellt und das Timing einfach nicht hinkriegt. Andi Krösing kann davon ein ottonisches Lied singen...
Gruß, Tobias
"Voll geil! Vang-gooory zahlt mir..."
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Hallo Pete! Ja, du hast recht!!! aber zum Beispiel die "Comedians" haben die meisten keine Sprecherausbildung!!!!! Ich habe überhaupt nichts gegen diese Prominenten im Gegenteil, aber ich liebe einfach die Deutschen Synchronsprecher über alles und daher mag ich keinen Erkan und Stefan, welche Spitzen Entertainer sind nicht unbedingt auf Charakteren höre, die beiden Haie in findet Nemo gehen ja noch, aber wenn die z.B. einen Schauspieler sprechen würden?
Ach Pete und noch etwas, Der einzige Comedian den ich mir als wirklich guten Sprecher vorstellen kann ist Markus-Maria Proffitlich, obwohl der ja spricht!
Ach, da kann ja auch jeder denken wie er will. Ich bin mir vollkommen sicher, dass es den meisten Leuten sogar schnuppe ist ob einer gut oder schlecht synchronisiert hat; hauptsache das Ganze und die Stimmen machen Spass. Die Zuschauer achten da einfach nicht so auf die schauspielerische Klasse des Sprechens. Demnach können ruhig auch manchmal Laien ran. Klar, wenn einer penibel auf die Genauigkeit und Richtigkeit achtet (wie ihr restlichen Mitglieder hier im Forum, wo sich auch so ziemlich jeder auf die gänzliche Ordnung an der Synchro ohne jeden Fehler einschließt), ist es für diejenigen wichtig! Aber ich bin mir sicher, dass sich beispielsweise bei diesen Disney- und Pixarfilmen die meisten der Zuschauer NICHT dran gestoßen haben, wenn die Synchro mal nicht so perfekt war. Die fanden´s trotzdem cool und sind somit auch nicht unbedingt dumm! Es gibt ja sogar auch eine Menge professionelle, eigentlich gelernte Sprecher und Schauspieler die schon grottenschlecht synchronisiert haben!Also; man sollte das Ganze einfach auch mal lockerer sehen, denke ich. Gruß, Pete!