eine wahrscheinliche Andeutung auf die Masse an Filmen mit Depardieu
Wohl eher eine Andeutung darauf, dass Depardieu in seinen Filmen durchaus mehr zu sagen hat als es (meistens) bei Willis der Fall ist. Und da beim Synchron neben der Grundgage nach der Anzahl der Takes bezahlt wird, hat Lehmann bei Depardieu diesbezüglich mehr zu tun und es klingelt auch mehr in der Kasse... ;-)
Am meisten hatte Willis bei MOONLIGHTING zu sagen, und dort wurde er - glücklicherweise - nicht von Manfred Lehman, sondern von Ronald Nitschke gesprochen.
Ich habe nur wieder gegeben, woran ich mich glaube, erinnern zu können - nämlich, dass Lehmann mal in einem TV-Interview erzählt hat, die Filme, die Depardieu "derzeit" drehe, würden ihm nicht besonders gefallen. Das war also auf die damalige Zeit bezogen. Kann also durchaus sein, dass Lehmann seine Ansicht mittlerweile wieder geändert hat. Dagegen hätte ich -nebenbei bemerkt - auch gar nix. Denn dass Lehmann die Proll-Filme mit Willis lieber mag, würde ihn mir nicht gerade sympathischer machen.
Andreas Fröhlich meinte mal er kann mit "Tötet Smoochie" überhaupt nichts anfangen, aber er findet Edward Norton in dem Film toll und deshalb hat er ihn gesprochen.
In Antwort auf:Denn dass Lehmann die Proll-Filme mit Willis lieber mag, würde ihn mir nicht gerade sympathischer machen.
Apropos Lehmann - Willis: Als ich vor einiger Zeit "Shrek 2" gesehen habe, musste ich irgendwie doch schmunzeln. Es gibt im Film eine Szene, wo der König Inkognito in eine Kneipe geht, um den gestiefelten Kater zu sprechen, der eigentlich Shrek umbringen soll. Als er die Bardame anspricht (diese wird von Manfred Lehmann gesprochen), die ihn zum gestiefelten Kater bringen soll, dreht sie sich um und fragt: "Wer ist der Kerl ?" Dieser Tonfall, der einen irgendwie doch an Bruce Willis erinnert, brachte mich zum Schmunzeln, weil man irgendwie nicht damit rechnet, dass diese Frau so 'ne Stimme hat.
Ja, die Besetzung ist allerdings die beste Idee seit Jahren. Auch im aktuellen Trailer wieder der Wahnsinn. Angeblich behauptet Thorsten Münchow das er das war, was natürlich Unfug ist
Eventuell hat Fröhlich Norton in "Tötet Smoochie" auch der Miete wegen gesprochen. Oder weil er nicht wieder von Wunder ersetzt werden wollte ... in so ungewissen Zeiten.
Zitat:"War das andere Sprecher nicht Andreas Fröhlich? Das ist nun ganz gewiß kein Billig-Sprecher, sondern einer der besten!"
Das das Andreas Fröhlich war, wußte ich nicht. Aber es stimmt. Fröhlich ist schon ein guter Sprecher. Aber als Ersatz für Hans-Georg Panczak als John-Boy absolut fehlbesetzt und einfach nur eine Katastrophe. Deshalb der Begriff "billig"
In Antwort auf:Das das Andreas Fröhlich war, wußte ich nicht. Aber es stimmt. Fröhlich ist schon ein guter Sprecher. Aber als Ersatz für Hans-Georg Panczak als John-Boy absolut fehlbesetzt und einfach nur eine Katastrophe. Deshalb der Begriff "billig"
Das liegt nur daran, daß du dich schon an Panczak gewöhnt hattest.
Ich finde, Panczak klingt viel zu alt für Thomas. Fröhlich paßt da wesentlich besser und spricht ihn auch großartig (allerdings bin ich auch großer Fan seiner Stimme).
also-mir persönlich ging es schon manchmal so,dass ich filme bzw. serien gesprochen habe,die ich absolut schrecklich fand! trotzdem habe ich mir den spaß an der sache nicht nehmen lassen-und die netten kollegen machen vieles wett! umgekehrt ist man aber auch stolz,wenn der film richtig schön wird! da ich keine stammsprecherin (außer in serien natürlich) einer schauspielerin bin,kann ich schlecht sagen ob/wie mir jemand im einzelnen (oder eben immer wieder) gefällt-ich spreche selten eine zwei mal ;)
sicherlich dürfte es sehr schwierig für Synchronschauspielerinnen und - schauspieler sein, einen Film oder auch eine Serie vorher beurteilen zu können, bzw. die Tendenz zu erkennen, wenn man den Film oder das Dialogbuch vor der Aufnahme im Atelier gar nicht kennt oder nur durch die aus dem Zusammenhang gerissenen Takes erst beim Synchronisieren kennenlernt. (Das wird Malika evtl. bestätigen können.) Christian Brückner hat sich z.B. erst im Nachhinein von dem Film OPEN SEASON - JAGDZEIT (1974) distanziert, in dem er die Hauptrolle des Peter Fonda synchronisiert hat. Grund waren die darin zur Schau gestellten extremen Gewaltdarstellungen. (Der Film wurde in Schweden und Norwegen indiziert und nicht für die Kinos zugelassen, bei uns erst ab 18.)
Martin Hirthe sagte in einem Interview, daß der Film BRENNT PARIS? (1966), in dem er Orson Welles in der Rolle eines schwedischen Konsuls die Stimme lieh, eigentlich besser unsynchronisiert hätte bleiben sollen, weil im Original ein regelrechtes Sprachengewirr herrschte, da alle in ihrer Landessprache redeten. Dies ging in der deutschen Fassung verloren, wie so oft. Selbst Arnold Marquis erwähnte, daß ein russischer Film der 80er Jahre, an dessen deutscher Fassung für das ZDF er beteiligt war, den er aber nicht nannte, auch aufgrund der Gestik und Mimik, dem schauspielerischen Ausdruck der Darsteller gar nicht hätte synchronisiert werden müssen. (Er räumte aber auch ein, daß Zuschauer aus der DDR dabei weniger Probleme hätten, weil sie in der Schule russisch lernten.)
Auf die Frage an Regina Lemnitz, was sie dabei empfindet, wenn sie Whoopi Goldberg einen Satz wie "Ich tret' Ihnen gleich so in die Eier, daß Sie sie in Ihren Nasenlöcherrn wiederfinden!" (aus JUMPIN' JACK FLASH (1986) in den Mund legt, antwortete sie: "Ich sage so etwas privat nicht. Ich bin da bürgerlicher. Aber ich finde es gar nicht so abstoßend, wie es jetzt klingt. Es gehört zu der Figur dazu. Sie kann es sich erlauben. In dem Moment fetzt das raus. Sie hat einfach die Kraft dafür, so etwas zu sagen. Im nächsten Moment kann sie aber wieder ganz zart sein. Außerdem klingt das im Amerikanischen nicht so drastisch. Dort gehören Ausdrücke wie 'fucking' zum normalen Sprachgebrauch. Es wird nicht so wörtlich genommen. Im Deutschen gibt es dafür kaum vergleichbare Ausdrücke. Und schließlich kann es sein, daß dies eine Art von Vulgärkomik ist, die man schwarzen Schauspielern einfach angedichtet hat."
Ein anderes Thema ist es, wenn ein Synchronschauspieler eine Rolle nicht synchronisiert hat. So mußte Regina Lemnitz leider aus Krankheitsgründen Whoopi Goldberg in GHOST - NACHRICHT VON SAM (1990) absagen, der Whoopi Goldberg einen "Oscar" einbrachte. Besonders traurig, um nicht zu sagen sauer, darüber, eine Rolle nicht bekommen zu haben, war Ulrike Möckel bei THE DOORS (1991), in dem Meg Ryan seltsamerweise nicht von ihr, sondern von Janina Richter synchronisiert wurde. Dafür war sie froh, Meg Ryan in JOE GEGEN DEN VULKAN (1990) gleich in drei Rollen übernehmen zu können.
Regina Lemitz' Lieblingsfilm von Whoopi Goldberg ist der relativ unbekannte TELEFON (ein-Personen-Film von 1987). "Ich wollte diese Rolle gerne selbst auf der Bühne spielen. Ich habe mich um die Rechte für eine Aufführung bemüht, aber die Aufführungsrechte waren nicht bezahlbar. Mir war auch klar, daß das kein Publikumserfolg sein würde, sondern es allenfalls als Studioproduktion vielleicht bis zu 15 Aufführungen bringen würde. Ich hatte aber leider nicht das Geld dafür. Es hat mich beeindruckt, wie Whoopi Goldberg die tiefe Einsamkeit eines Menschen gespielt hat, wie sie der Außenwelt vormacht, es wäre nicht so, aber nichts stimmt. Es gibt bestimmt viele Menschen, die so leben, die sich genau so verhalten. Das auch selbst auf der Bühne zu spielen, wie man das zeigt, das hätte mich wirklich gereizt." (aus "Whoopi Goldberg - Komödiantin mit Herz", München 1994)
Ein Beispiel dafür, daß jemand seine Synchronrolle aus einem Film auf der Bühne selbst gestalten konnte, ist z.B. "Silhouette 2007"-Preisträger Friedrich Schoenfelder, der den Professor Higgins (Rex Harrison) aus MY FAIR LADY (1964) weit über 1000 mal spielte.
ja,karsten! da kann ich zustimmen-manchmal ist genau das zwar lästig,weil man sich in die rolle kaum oder nur schlecht "hineinfühlen" kann.andererseits bekommt man ja meist bei wirklich großen rollen vorher ein drehbuch zugeschickt.und bei serien kommt man relativ schnell rein-zumal man häufig nicht alleine spricht!allerdings hab ich auch kein problem völlig unvorbereitet in die sache reinzugehen-die regie erklärt immer ganz nett
naja, dann war Janina Richter bestimmt auch sauer, weil sie Meg Ryan ja schon in TOP GUN (86) und PRESIDIO (88) hatte. Ich wollte ja auch nur testen, ob jemand aufgepaßt hat. Nein, peinlich. Danke für Deine Korrektur. Danke auch an Malika für die flotte Antwort.
Ich wollte noch etwas hinzufügen. Nämlich die Frage, ob Synchronschauspielerinnen und -schauspieler mitunter auch die von ihnen synchronisierten Filmstars beneiden. Judy Winter hat z.B. gesagt, daß sie natürlich sehr erfreut darüber ist, Liv Ullmann eindeutschen zu dürfen, aber am liebsten hätte sie deren Rollen gleich selber im Film gespielt. Zwar kriegen deutsche Schauspieler beim Synchron Rollen, die sie im "wahren Leben" niemals erhalten würden, aber möglicherweise sagt sich ja auch der eine oder die andere: "Das hätte ich ich viel besser hingekriegt." Oder wie es Arnold Marquis über Susan Hayward einmal gesagt hat: "Susan Hayward in dem großartigen, wunderbaren Film hat LASST MICH LEBEN (1958 - immerhin "Oscar" für Hayward) wäre damals, als wir den Film aufgenommen haben, ohne meine deutsche Kollegin Tilly Lauenstein nicht einmal so gut gewesen. Die Tilly war im Deutschen bei der Aufnahme schauspielerisch wesenlich nuancierter als Susan Hayward im englischen Original. Und Susan Hayward hat allen Grund dafür, Tilly Lauenstein herzlichst die Hände zu drücken für die deutsche Fassung von LASST MICH LEBEN, aber herzlichst die Hände zu drücken, und ihr zu sagen: 'Liebe Tilly Lauenstein, Ich danke Ihnen viele, viele Male!'"