Ist nicht dein Fehler, komischerweise steht auch in vielen Datenbanken Janina Richter als deutsche Stimme von Meg Ryan in THE DOORS. Darum war ich auch überrascht, als ich den Film kürzlich erstmals sah und plötzlich Dorette Hugo ertönte.
Zitat von Harvey Ein Beispiel dafür, daß jemand seine Synchronrolle aus einem Film auf der Bühne selbst gestalten konnte, ist z.B. "Silhouette 2007"-Preisträger Friedrich Schoenfelder, der den Professor Higgins (Rex Harrison) aus MY FAIR LADY (1964) weit über 1000 mal spielte.
Wenn ich mich richtig erinnere, schreibt er in seinen Erinnerungen, dass er Professor Higgins und Oberst Pickering jeweills 600 mal gespielt habe. Daneben deutet er aber auch an, dass Harrisons Interpretation auf seine eigene abgefärbt hätte.
Soweit ich mich an Herrn Schoenfelders Buch erinnere (und an ein Radio-Interview, das ich mal mit ihm gehört habe), hatte der amerikanische Verleih damals beabsichtigt, dass die komplette Ur-Besetzung von "My Fair Lady" aus dem Berliner Theater des Westens auch die Verfilmung synchronisieren sollte. Ein naives Vorhaben, was zeigte, dass die Amerikaner nicht viel Ahnung von Synchronarbeit hatten. Denn daraus wurde schließlich so gut wie gar nichts. Von der Ur-Besetzung waren nur noch ganz wenige Leute dabei - und dann auch meist nicht in ihren Bühnenrollen, wie eben Schoenfelder statt als Pickering nunmehr für Rex Harrisson als Higgins.
Zum Thema zurück: Herr Schoenfelder sagte in dem Interview auch, ihm hätte es gar nicht gefallen, dass im "My Fair Lady"-Film die Eliza von 2 Frauen synchronisiert wurde (eine für die Dialoge, eine für den Gesang).
Hallo, Hm, meinte Herr Schoenfelder nun die deutsche Fassung oder schon die Originalaufnahme, in der Audrey Hepburn ja auch die Eliza nicht selber sang, sondern Marni Nixon? Wahrscheinlich beide.
Bringt uns aber wieder zurück zu Regina Lemnitz, denn sie debutierte als Eliza in "My Fair Lady" in Hildesheim. Frau Lemnitz synchronisierte Pauline Collins in dem Film SHIRLEY VALENTINE - AUF WIEDERSEHEN, MEIN LIEBER MANN (GB/USA 1988). Noch bevor dieser bei uns in die Kinos kam, spielte sie diese Rolle in dem Ein-Personen-Stück am Theater und griff sie später wieder auf:
BERLINER KURIER, 18.9.1996: "Regina Lemnitz spielt die heilige Johanna der Einbauküche
Routine gibt es auch nach fast 30 Jahren Schauspieler-Leben für Regina Lemnitz nicht. Deshalb probte sie gestern wieder stundenlang das Monolog-Stück 'Shirley Valentine oder Die heilige Johanna der Einbauküche'… Premiere des Stücks war im Oktober 1988 im Schloßparktheater', erzählt die Künstlerin, 'bis zur Schließung vor drei Jahren habe ich es dort 72mal gespielt, ging dann damit auf Tournee nach Essen, München und Graz.' Zurück nach Berlin kam 'Shirley' durch einen Zufall. 'Im Februar mußte wegen Krankheit in der Tribüne eine Vorstellung ,Die Hose' abgesagt werden. Innerhalb von Stunden sprang ich dann ein', sagt Regina Lemnitz. Dafür revanchiert sich das Theater nun bei ihr. 'Morgen spiele ich meine 130. Vorstellung.'"
in dem damaligen Radiointerview bezog sich Herr Schoenfelder nur auf die deutsche Synchronfassung. Er erzählte ferner, er sei nach Probeaufnahmen für Rex Harrison ausgewählt worden und von Paul Hubschmidt (Darsteller des Higgins in der deutschen Uraufführung) sei dann keine Rede mehr gewesen. Er sagte auch, es sei ihm immer ein wenig peinlich, so ausführlich über´s Synchronisieren zu reden, weil es ja wirklich nur ein Nebenzweig des Schauspielerberufes sei. Trotzdem meinte er aber: "Ich glaube, ich gehöre zu den Leuten, die das gut können." Ich weiß das übrigens noch so genau, weil ich das Interview mitgeschnitten hatte.
wo wir bei MY FAIR LADY sind: Die wunderbare Uta Hallant hat mir 1983 in einem Brief geschrieben:
"Ich habe die Hepburn von Marion Degler zum ersten Mal in 'Charade' übernommen. Da unsere Stimmen ähnlich klangen und Frau Degler nach Wien ging, ergab sich das so. Wie klaut man eine Million Dollar, Fair Lady, Zwei auf gleichem Weg, Blutspur und zwei, da weiß ich die Titel nicht mehr. Die Hepburn zu sprechen, hat mir natürlich immer großen Spaß gemacht.
Sonst finde ich das Synchronisieren ziemlich schrecklich. Da die Firmen aus Kostengründen nicht mal mehr einen Film vorführen, macht es immer weniger Spaß und die Arbeitsbedingungen werden von Jahr zu Jahr härter. Da ich hauptberuflich am Schillertheater in Berlin fest engagiert bin, synchronisiere ich ab und zu 'nebenbei'.
Natürlich gibt es glänzende Sprecher, aber ich finde es schon schlimm, wenn man einen guten Schauspieler in einem eindrucksvollen Film gesehen hat, und eine Stunde später hört man dieselbe Stimme in einer dummen Serie."
Heute, fast ein viertel Jahrhundert danach, wirken Uta Hallants Zeilen richtig bescheiden, denn wohl jeder, der Audrey liebt, ist auch von Uta Hallants schöner Stimme angetan. Über die heutigen Arbeitsbedingungen kann man ja hier im Forum nachlesen. Stichworte: x-en, Adventskalender...
Es ist mir ja echt peinlich, aber ich habe echt immer gedacht, in Charade war es auch die Degler! Stimmähnlichkeit war da aber mehr als vorhanden! Bin begeistert!
Zitat von smeagol Es ist mir ja echt peinlich, aber ich habe echt immer gedacht, in Charade war es auch die Degler! Stimmähnlichkeit war da aber mehr als vorhanden! Bin begeistert!
Eine starke Ähnlichkeit war schon vorhanden; allerdings musste Frau Degler ihre Stimme sehr viel zarter und dünner klingen lassen. Die Sache mit Wien (die auch bei Bräutigam steht) überrascht mich allerdings; immerhin war Marion Degler auf andere Schauspielerinnen auch nach 1962 zu hören!
Zitat von HarveyDie wunderbare Uta Hallant hat mir 1983 in einem Brief geschrieben: [i]"Ich habe die Hepburn von Marion Degler zum ersten Mal in 'Charade' übernommen. Da unsere Stimmen ähnlich klangen und Frau Degler nach Wien ging, ergab sich das so. Wie klaut man eine Million Dollar, Fair Lady, Zwei auf gleichem Weg, Blutspur und zwei, da weiß ich die Titel nicht mehr.
Mit den beiden anderen Filmen meint sie wahrscheinlich "Sie haben alle gelacht" und "Allways". Bei der Gelegenheit eine Frage, die ich schon länger stellen wollte (ich wusste aber nie wo, und wollte dafür auch keinen eigenen Thread aufmachen): Auf verschiedenen Seiten (u. a. bei Arne und Martin) heißt es, dass Audrey Hepburn in "Warte, bis es dunkel ist" von Monika Peitsch synchronisiert wurde. Ich bin mir aber relativ sicher, dass es dort auch Uta Hallant war. Hat noch jemand diesen Eindruck, oder irre ich mich?
In "Warte bis es dunkel ist" war es definitiv nicht Uta Hallant. Für mich hörte sich die Stimme wie Grit Böttcher an. Weshalb die Umbesetzung - keine Ahnung. Vielleicht hing das irgendwie mit dem Synchronschauspielerstreik zusammen, der in dieser Zeit wohl gewesen sein muß.
Zitat von E.v.G.Hallo, kann jemand "Sie haben alle gelacht" und "Always" bestätigen?
Bei "Sie haben alle gelacht" war es definitiv Uta Hallant, bei "Always" wahrscheinlich auch (den Film hab ich aber schon ziemlich lange nicht mehr gesehen).