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Dieses Thema hat 92 Antworten
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 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.836

17.03.2013 16:39
#61 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #47
Einige Jahre Kurz vor seinem Tod bekannte Randolf Kronberg in einem Radio-Interview, das hier früher mal verlinkt wurde, dass er die Filme, die Eddie Murphy in den letzten Jahren gemacht habe, nicht möge. Zusätzlich fand er es zunehmend stressig, ihn sprechen zu müssen.

Inzwischen habe ich festgestellt, dass dieses Interview (von 2002) auf Youtube steht:
http://www.youtube.com/watch?v=Rpw_CGuAUio

N8falke



Beiträge: 4.930

17.03.2013 18:02
#62 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Interessant an dem Interview fand ich, dass offenbar bereits zu Lebzeiten von Kronberg nach Alternativen gesucht wurde. Das war mir vorher nicht bewusst.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

28.04.2013 23:11
#63 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Jetzt muß ich hier auch meinen Senf dazu geben, weil's mich wundert, daß nicht schon teilweise die Rede davon war:

*Friedrich Schoenfelder sagte stets ganz offen, daß die Peter Cushing/Vincent Price-Filme nicht so ganz das seine wären, aber es seine Aufgabe als Schauspieler ist, diese Arbeit mit vollem Einsatz zu machen.
*Wolf Ackva war immer sehr stolz auf seine William Holden-Synchronisation in "Network". Wurde schon häufig publiziert, stand in einem Nachruf und schrieb seine liebenswürdige Frau Els auch in einem Antwortbrief auf meine Autogrammanfrage hin.
*Marion Degler sagte in zwei Interviews (und schrieb es mir auch in einem Brief), daß die Rolle der Maggie in "Die Katze auf dem heissen Blechdach" ihr ganz besonders ans Herz gewachsen sei.
*In einem sehr alten Interview der Zeitschrift "Die Bühne" sagte der am Wiener Burgtheater spielende Alfred Balthoff, daß er besonders gerne Fernandel synchronisiert habe und bedaure, daß man ihn den Don Camillo nicht immer habe sprechen lassen.
*Wolfgang Pampel, der ja viel in Wien spielte (auch Musical) und auf "Radio Wien" noch immer via Tonband die Nachrichten stündlich ankündigt, sagte in einem Interview, er habe mit besonderer Freude den wunderbaren Michael Caine gesprochen, der aber in fixen Händen sei und Kontinuität für den Kinogänger sehr wichtig sei. Umbesetzungen sollten nur im Notfall geschehen.
*Heinz Engelmann-in einem Nachruf war zu lesen, er habe immer John Wayne besonders bewundert und habe es mit einiger Betrübnis zur Kenntnis nehmen müssen, einfach nicht mehr auf ihm besetzt worden zu sein, bzw nur in Ausnahmefällen.
*Norbert Gescher schrieb mir auf die Rückseite des Autogrammes ein kleines Danke für meine besondere Erwähnung von Michael Palin in "Magere Zeiten", das sei ein Favorit von ihm.
*Randolf Kronberg wurde hier ja schon genannt mit seiner Skepsis gegenüber Eddie Murphy. In einer österreichischen Fernsehzeitung ging's mal um Synchronstars und bei ihm stand, ohne Angabe einer Quelle, er würde nicht gerne auf Murphy angesprochen, weil das mit Schauspielerei wenig zu tun habe. Er bekomme enorm viel Geld dafür, sei es auch dem Publikum schuldig, aber sein Favorit wäre William Hurt, weil das ein Schauspieler sei, der ihn auch fordere.
*Horst Naumann erwähnte in einem Interview zum 80. oder 85. Geburtstag, daß er immer sehr gerne synchronisiert habe, denn das bedeute, aus der Rollenschublade zu kommen, die man als Schauspieler oft habe. Er erwähnte, daß er sich stets über Fanpost besonders freue, wenn auch seine Synchronarbeit erwähnt wird. Er nannte Lino Ventura als einen seiner Favoriten.
*In einem uralten Interview so um 1970 herum war von Curt Ackermann zu hören, daß er besonders gerne Rex Harrison in "Venedig sehen und erben" sprach.
*Dagmar Heller spielte vor zwei, drei Jahren in Innsbruck Theater (sie gab in mehreren Interviews ihr Geburtsjahr mit 1957 an, diese Boshaftigkeit kann ich mir jetzt nicht verkneifen) und wich Fragen, ob sie Farrow oder Streisand favorisiere, recht diplomatisch aus. Sie erwähnte aber, daß ihr Joanna Lumley recht gut gefalle, die sie einige Male gesprochen habe.
*Georg Thomalla mochte, wie er in Interviews besonders gerne sagte, "Jacobowsky und der Oberst", in späteren Jahren bei Jack Lemmon besonders "Dad". Er erwähnte auch einmal, ich glaube in "Die ganze Woche", daß er "Das China-Syndrom" sehr schätze und, das wäre keine Lüge um Fans zu ehren, "Manche mögens heiss"-weil das so herrlich schwul und direkt war, wie man es in den biederen deutschen Fummel-Klamotten nie sein durfte (da schimpfte er ja auch in seinen Memoiren drüber).
*Wolfgang Völz erwähnte mal, abseits von Matthau, Ustinov und Brooks, daß ihm die Rolle für Robert Preston in "Victor/Victoria" sehr gefallen habe, denn das hätte er auch selbst sehr gerne gespielt.

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 14:14
#64 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #63
*Marion Degler sagte in zwei Interviews (und schrieb es mir auch in einem Brief), daß die Rolle der Maggie in "Die Katze auf dem heissen Blechdach" ihr ganz besonders ans Herz gewachsen sei.

Aber sie hatte nicht zufällig mal die Gelegenheit, diese auf der Bühne selbst zu spielen?

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 14:18
#65 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #63
*In einem uralten Interview so um 1970 herum war von Curt Ackermann zu hören, daß er besonders gerne Rex Harrison in "Venedig sehen und erben" sprach.

Da diese Synchro zu einer Zeit entstand, als Ackermann in Hauptrollen schon seltener wurde, kann ich mir das gut vorstellen. Zumal ihm die Rolle einige sanftere Momente bot und er Friedrich Schoenfelders Fehlen* vergessen machte.

*Dieser wiederum schrieb in seinen Memoiren bekanntlich ein eigenes Kapitel über seine Umbesetzung bei diesem Film ("wie ich Rex Harrison verlor"), wohl um zu verdeutlichen, wie Umbesetzungen manchmal ablaufen können.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.348

29.04.2013 14:28
#66 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Schoenfelder für Harrison hab noch nicht erlebt, bin aber froh, dass es Ackermann in "Venedig sehen und erben" war - denn der passt wirklich kongenial.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2013 17:25
#67 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Antwort auf Beitrag #64 von Berti:
Marion Degler/Die Katze auf dem heissen Blechdach
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Ich glaube nicht, daß sie diese Rolle jemals gespielt hat auf der Bühne. Das war von Beginn an eine Rolle, die von den großen Bühnenstars an sich gerissen wurde, die das passende Alter hatten.
In Wien, und vor allem in ihrem Stammhaus, dem "Theater in der Josefstadt" hat sie die Maggie nie gespielt.
Über die Webside des Theaters kann man auch mehr zu ihren Auftritten erfahren oder ein Verzeichnis all ihrer Rollen anfordern.
Sie spielte primär klassische Rollen, manchmal auch in frech-modernen Inszenierungen und hatte auch gelegentliche Ausflüge ins Kabarett-Fach. Insgesamt spielte sie aber recht wenige große Rollen und sicher wurde man ihrer gesamten Bandbreite nicht gerecht.
Sie hat es zu einiger Bekanntheit gebracht und auch Beliebtheit, aber ein Theater-"Star" war sie trotz vieler Erfolge nicht.

Berti in Beitrag #65:

Curt Ackermann/Rex Harrison:
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Wie beim Sir schon geschrieben, den Film kenne ich leider nicht. Aber Ackermann betonte es sehr, diese Rolle besonders gemocht zu haben.
Im selben Beitrag erwähnte er auch, daß er mit der Synchronarbeit sehr viel Geld verdient habe und sich damit seine Wunsch-Villa finanziert habe.
Im selben Artikel berichtete auch Margot Leonard, daß sie ihr italienisches Domizil zur Gänze durch ihre Synchronarbeit erworben habe. Denn die wäre sehr gut bezahlt, wenn man einmal "drin" ist im Rädchen. Sie betonte aber auch, wie zeitaufwendig diese Arbeit sei.
In erster Linie auf Sex-Symbole fixiert zu sein, das schien sie eher zu amüsieren, sie wäre natürlich sehr stolz darauf, aber überwerten dürfe man das nicht.

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 17:32
#68 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #67
Wie beim Sir schon geschrieben, den Film kenne ich leider nicht.

Er lohnt sich durchaus. Am Anfang ist Ackermann gewöhnungsbedürftig, wenn man an Schoenfelder gewöhnt ist. Aber relativ schnell kam ich mit seiner Besetzung klar, obwohl ich ihr vorab eher kritisch gegenüberstand (Erstkontakt).

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 17:37
#69 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #63
*Heinz Engelmann-in einem Nachruf war zu lesen, er habe immer John Wayne besonders bewundert und habe es mit einiger Betrübnis zur Kenntnis nehmen müssen, einfach nicht mehr auf ihm besetzt worden zu sein, bzw nur in Ausnahmefällen.

Das würde natürlich die mimischen Parallelen zwischen beiden erklären! Für mich war bei John Wayne auch immer Heinz Engelmann DIE Stimme, und es hat mich gewundert, dass so viele Arnold Marquis ausgerechnet mit diesem Schauspieler assoziieren.

Isch


Beiträge: 3.402

29.04.2013 20:35
#70 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #67

Im selben Artikel berichtete auch Margot Leonard, daß sie ihr italienisches Domizil zur Gänze durch ihre Synchronarbeit erworben habe. Denn die wäre sehr gut bezahlt, wenn man einmal "drin" ist im Rädchen.

Das hört man selten heutzutage...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2013 22:15
#71 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Antwort auf Beitrag #68 von berti

Venedig sehen und erben
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Ich kenne den Film im Original. Erstaunlicherweise ist es mir nie gelungen, ihn deutsch zu sehen. Von der Rolle her kann das sicher ganz gut klappen, Ackermann hat ja sehr wohl leicht und komödiantisch sein können. Auf Cary Grant in "Vor Hausfreunden wird gewarnt", das ja auch von seinen geschliffenen Dialogen lebt, war er ganz wunderbar. Ebenso in "Charade". Und in der komödiantisch, bewußt theatralisch überzogenen Vincent Price-Rolle in "Schwarze Geschichten" (2. Episode) war er auch sehr im Element!

Zu Beitrag #69 von berti:

John Wayne
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Ich bin kein so besonderer John Wayne-Fan und kenne vergleichweise wenige Filme. In den ganz späten, teils ironisch angehauchten Werken wie "Rio Lobo" oder "Mit Dynamit und frommen Sprüchen", auch in "Brannigan", da fand ich Marquis sehr toll. Aber in manch anderen war er mir irgendwie oft "zu laut". Da hatte Engelmann mehr Gefühl für's "Getragene". Ich hätte ihn mir auch sehr gewünscht in "The Shootist". Nicht daß Marquis schlecht war, er brachte auch Tiefe ein, aber doch zu polternd für einen schwerkranken Helden. Ich glaube, daß Engelmann hier mehr an Würde hineingebracht hätte.
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Antwort auf Beitrag #70 von isch

Margot Leonard/Bezahlung:

Das mit der guten Bezahlung dürfte zwar auch vom Star-Wert abhängig gewesen sein und inwieweit man generell als Schauspieler Gage fordern konnte. Gab ja immer unterschiedliche Summen pro Take.
Vielleicht spielt aber auch die Zeit einen wesentlichen Faktor, die man sich damals nahm. Immer sicher auch nicht, aber doch häufig.
Eine mir persönlich bekannte Schauspielerin, Grete Zimmer, die gelegentlich vor allem bis Mitte der 50er synchronisierte, erwähnte mir gegenüber auch, was das damals für ein Aufwand war. In "Bel Ami" sprach sie eine Französin, Jaqueline Duc. Eine Nebenrolle. Die Synchronarbeit selbst war an drei Nachmittagen erledigt, chronologisch gemacht worden-aber vorher wurde der gesamte Film grob untertitelt vorgeführt, vom Synchronregisseur durchgesprochen, dann wurden einzelne Szenen geprobt und es wurde auch erwartet, daß man den Text zumindest oberflächlich im Kopf hatte. Es war nicht immer so aufwendig, aber konnte rein von der Arbeit her drei bis fünf Tage in Anspruch nehmen für einen Durchschnittsfilm. Sicher ging auch viel Zeit drauf, weil die technischen Voraussetzungen anders waren.
Abgesehen davon, daß es ihr an dauerhafter Disziplin fehlte, hätte der Zeitfaktor trotz guter Bezahlung eine Rolle gespielt, das nicht weiterzumachen. Da sie damals laufend Hauptrollen an mehreren Bühnen spielte und viel reisen mußte, war ihr das zu mühsam.
Auch Ernst Schröder lobte einmal die gute Bezahlung, daß es ihm viel gegeben habe, diese unterschätzte Seite der Schauspielerei zu praktizieren, daß aber in den 50ern die Synchronarbeit so aufwendig war, daß ihm die Zeit fehlte. Letzteres schrieb er auch in seinen Memoiren, in denen er sehr stolz von seinen Synchronarbeiten berichtete-was nicht alle tun!

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 22:59
#72 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #71
Ich kenne den Film im Original. Erstaunlicherweise ist es mir nie gelungen, ihn deutsch zu sehen. Von der Rolle her kann das sicher ganz gut klappen, Ackermann hat ja sehr wohl leicht und komödiantisch sein können.

Aber ich vermute, Schoenfelder könntest du dir hier mindestens ebenso gut vorstellen?

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2013 23:13
#73 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Antwort auf Beitrag #72 von berti:

Natürlich könnte ich mir Schoenfelder hier sehr gut vorstellen. Er konnte ja auch so herrlich süffisant sein und war ein Meister in klassischem Boulevard.
Das wäre sogar eine typische Schürenberg-Rolle, auch wenn ich ihn mir nicht unbedingt auf Harrison vorstellen kann (seine einzige Arbeit für ihn kenne ich nicht).

berti


Beiträge: 17.836

29.04.2013 23:27
#74 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Meinst du denn, Schürenberg hätte die (angesichts der Balettübungen ist das wörtlich zu nehmen) "Leichtfüßigkeit" der Rolle gut hingekriegt? Wobei ich das Ackermann zu diesem Zeitpunkt auch nicht unbedingt so zugetraut hatte, wie er es dann tatsächlich geschafft hat.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

30.04.2013 11:43
#75 RE: Wie stehen Synchronsprecher zu "ihren" Filmen? Zitat · antworten

Oh ja, das hätte ich Schürenberg ohne Weiteres zugetraut! Er hat ja sehr oft diese klassischen Boulevard-Rollen im Synchronatelier gemeistert. Auch noch in den 60ern. Da fällt mir u.a. Hugh Griffith ein in "Wie klaut man eine Million?". Eine ungewöhnliche Kombination, aber sie klappte. Ebenso Walter Matthau in "Der Glückspilz"-auch eine Rolle aus der gleichen Ecke. Nur wie gesagt-ich kenne ihn auf Harrison nicht und kann ihn mir nicht 100% vorstellen. Aber ihn selbst in der Rolle könnte ich mir vorstellen!

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