Eine ziemlich gelungene Synchro, deutlich besser als von mir befürchtet. Mir gefiel vor allem, dass nicht krampfhaft versucht wurde, ausnahmslos alles ins Deutsche zu übertragen, auch wenn dadurch hier und da ein paar Unstimmigkeiten entstanden sind (nicht wenige Zuschauer haben sich z.B. bestimmt gefragt, was das mit dem "Norden" denn bloß bedeuten sollte).
Generell sagt mir auch die Besetzung zu; überhaupt nicht klargekommen bin ich allerdings mit Jackie Tyler (Ute Brankatsch?), die einfach sehr blass wirkte. Frank Röth hingegen hat - soweit man das nach zwei Folgen überhaupt sagen kann - eine sehr angenehme Arbeit abgeliefert, aber ich bin immer noch der Meinung, dass der inzwischen für Eccleston etablierte (Gruß an Murphy!) Bernd Vollbrecht einiges mehr aus dieser Rolle heraus geholt hätte, vom Studiostandort jetzt mal ganz abgesehen. In HEROES konnte man ja zuletzt wieder einen wunderbaren Eindruck von dieser Kombo bekommen. Der Trend geht wohl doch zur Zweitstimme...
Die Referenz mit "Norden" wirkt aber schon im Original komisch: da Eccleston seinen nordenglischen Akzent anders als Tennant (seinen starken schottischen Akzent) als Außerirdischer beibehält, und dadurch noch ungelenker wirkt, meinten die Autoren darauf wohl anspielen zu müssen.
Ich hab hier irgendwo gelesen, daß die Doktoren früher wohl nach der Reinkarnation den selben Sprecher beibehalten haben. Leider ist der einzige Doktor, den ich bewußt im deutschen Fernsehen gesehen habe, der von Sylvester McCoy und das müßte den 80ern auf RTL gewesen sein. Deshalb beschränkt sich meine Erinnerung auch nur auf ihn. Aber wäre es nicht toll, wenn wir zum Anlaß des 9. und 10. Doktors eine Übersicht über die deutsche Fassung der anderen Doktoren zusammentragen könnten?
Doctor Who (87-89) Sylvester McCoy Michael Schwarzmaier
Na immerhin wird Colin Baker erwähnt, also ein weiterer Doktor. Und vor ihm war bis 1984 Peter Davison, also nicht völlig ausgeschlossen, daß es bei uns auch Folgen mit ihm gab.
Da kann man ProSieben doch nur zu der Entscheidung gratulieren. Alle jammern und verzweifeln, dass der Nachschub wegen des amerikanischen Autoren Streiks fehlt und dann werden neue Formate, wenn sie nicht über Nacht zum Knüller werden, rausgekickt. Warum sollte dann überhaupt noch jemand das Risiko eingehen, Serien zu produzieren, wenn die Sender kein Stehvermögen haben und ihren Serien keine Zeit lassen, ihr Publikum zu finden.
Sollte jemand von Sat1ProSieben sich nochmal über mangelnden Nachschub beschweren, selber Schuld, wenn Ihr alles Neue nach dem ersten Bissen wieder ausspuckt.
Schade, ich hatte gehofft, dass das deutsche Fernsehen endlich mal mehr englische Serien ins Programm nimmt, um etwas mehr Abwechslung ins Programm zu bringen, aber da Werbeeinnahmen wichtiger als Qualität sind, kann man nur hoffen, dass als DVDs es gute Programme doch noch nach Deutschland schaffen.
Vielleicht sollten die Sender einfach warten, was sich als DVD gut verkauft und erst dann die erfolgreichen Serien ins Programm nehmen
Nee. Geschäftsleute, die nach Pfeife ihrer Shareholder tanzen. Unentrinnbare Realität. Erscheint ja bald auf DVD. Dann kann auch die wirklich gelungene Synchro genossen werden.
Bestimmt keine Frage mehr, wie lange sich dann diese TV-Sender noch über Wasser halten können - eine quotenschwache Serien folgt der anderen. Wie lange wird's noch SAT 1, Pro 7 & Co. geben? Angesichts der übermäßigen Werbung, Klingeltonwerbung bis zum Erbrechen und Wegschneiden von Serienabspännen ist's nur logisch, dass der Fan sich nur noch Serien auf DVD kaufen wird - und (irgendwann auch) auf die privaten TV-Sender verzichten kann...
Mache ich in vielen Fällen jetzt schon so: Den "Appetit" holt man sich im Fernsehen und "gegessen" wird am besten eine ganze Staffel auf DVD in einem Rutsch am Wochenende. Da helfen auch die Mehrfachausstrahlungen nicht mehr viel, mit denen z.B. das englische Fernsehen die Zuschauer zu halten versucht. Ändert man dazu dann den Sendeplan wie jetzt bei "Damages" auf BBC1 (von Sonntag Abend auf Montag abend verschoben) gibt man als Zuschauer dann doch auf. Solange Sender nicht begreifen, dass Zuschauer "Gewohnheitstiere" sind, die nach "Pawlow´scher Art" reflexartig zu gewissen Zeiten immer das gleiche sehen wollen, werden sie auch noch die verbliebenen Stammzuschauer verschrecken. Die Werbeflucht tut ein übriges zur Abschreckung.