Zitat von Gast im Beitrag #15Gerade "Mord mit verteilten Rollen" hat durchaus Potential, leider hat man das verschenkt. Ich empfand es auch als störend, daß die Filme zur Gegenwart spielten. Zum Himmel schreiend ist ja in "Tödliche Parties" Poirots Kampf mit dem Computer...
... oder auch sein Auftritt in der Talkshow zu Beginn von "Mord á la Carte". Oder bei den "Parties" die Verlegung nach Acapulco.
Natürlich! Zumal ich sowieso noch eine andere Frage hätte.
Laut Filmlexikon erlebten "Mord mit verteilten Rollen" und "Tödliche Parties" ihre Premiere hierzulande Anfang 1988 auf Video: http://www.zweitausendeins.de/filmlexiko...titel&wert=1350 http://www.zweitausendeins.de/filmlexiko...titel&wert=2363 Über "Mord á la Carte" heißt es dagegen, dieser sei 1988 auf DFF2 und 1991 auf Pro7 gelaufen: http://www.zweitausendeins.de/filmlexiko...itel&wert=16723 Von einer DDR-Synchro dieses Films ist allerdings bisher nichts bekannt, und die bekannte Synchro dürfte aufgrund vieler beteiligter Sprecher eher in einem Zug mit der der beiden anderen entstanden sein. Sind wohl alle drei Filme ursprünglich für den Videomarkt synchronisiert worden? Oder sind die Angaben im Filmlexikon falsch/lückenhaft, und die Filme liefen vorher bereits im deutschen Fernsehen?
Der Mord 'a la Carte ist definitiv Jahre vorher (1986?) bereits im ZDF gelaufen. Damals auch mit Sprechern im Nachspann. GHONG (oder auch Funk Uhr) hatte dazu auch Angaben, ich kenne selbst den Namen Ransb(!)ach daher. Damals hatte ich noch Nero Wolfe gut vor Augen und mich daran gestört, nicht Volker Brandt auf Horsley zu hören. Sowohl die DFF-Ausstrahlung als auch nur die Information, dass es noch andere TV-Filme mit Ustinov gibt, habe iche rst deutlich später mitbekommen.
Zumindest "Mord a la Carte" hatte keine Video-Auswertung, nur die anderen beiden gab es als Kauf- und Verleihkassette.
Die ORF-Ausstrahlung von "Mord mit verteilten Rollen" war jedenfalls 1986, das sorgte in unserer Region für einen Skandal. Damals gab es noch dauernde Sender-Ausfälle, besonders im Gebirge. Die Sendestörung begann exakt, als Poirot mit der Aufklärung begann.
Die anderen beiden Poirot-Filme dieser Reihe zeigte der ORF erst deutlich später, "Tödliche Parties" habe ich nur auf Video gesehen.
Ich glaube sicher, daß der Auftraggeber stets derselbe war. Vielleicht gab es irgendein Arrangement mit Warner wegen dem Zeitpunkt der Ausstrahlung.
Ein Bekannter von mir hat "Mord a la Carte" auf VHS inkl. Abspann mit Sprechernennung, allerdings sah ich bei mir bekannten Ausstrahlungen nur den originalen Abspann. Die anderen sind mir nie untergekommen mit einem deutschen Abspann.
Zitat von fortinbras im Beitrag #21Ein Bekannter von mir hat "Mord a la Carte" auf VHS inkl. Abspann mit Sprechernennung, allerdings sah ich bei mir bekannten Ausstrahlungen nur den originalen Abspann.
Falls du zu diesem Bekannten noch Kontakt haben solltest: Könntest du ihn fragen, ob dieser Abspann auch Angaben zu Buch und Regie enthält?
Mach ich, doch glatt, Euer Bertiwürden! Die Erfolgschance liegt hoch, denn der gute Mann wirft an sich Videos erst weg, wenns den Film dazu auf Dvd gibt.
"Tödliche Parties" wurde wohl in Deutschland zunächst ab 25. 2.1988 auf Video vertrieben, die Fernsehpremiere erfolgte am 26.12.1989 auf Sat1. Auch hier: Deutsche Bearbeitung: BSG. Dialogbuch+Synchronregie: Martin Grossmann.
Zitat von Gast im Beitrag #12Ustinov spielte hier seine Manirismen voll aus und im Grunde ist alles (trotz guten Nebenrollen) eine One Man-Show. Mit Poirot hat das ohnehin nur mehr wenig zu tun
In John Millers Buch "Peter Ustinov. Die Gabe des Lachens" von 2003 wird Jonathan Cecil zitiert, der meinte, Agatha Christie habe "fürchterlich seichte Dialoge" geschrieben, "und wenn´s dann auch noch irgendein Hollywood-Schreiberling in den Fingern hatte, war es noch schlimmer". Deswegen habe er (Cecil) für seine Rolle keinen Text gelernt, sondern beim Dreh spontan darauf reagiert, was ihm "Peter zuwarf". Bei "Mord mit verteilten Rollen" und "Tödliche Parties" habe man Ustinov erlaubt, die Szenen am Ende umzuschreiben, in denen Poirot den Fall rekapituliert und auflöst (S. 273). Wenn man sich ansieht, wie sehr Ustinov in diesen drei Filmen sich selbst spielte, liegt der Verdacht nahe, dass er auch bei anderen Szenen so verfahren sein könnte und beim Dreh generell Narrenfreiheit hatte.
Zitat von berti im Beitrag #29 In John Millers Buch "Peter Ustinov. Die Gabe des Lachens" von 2003 wird Jonathan Cecil zitiert, der meinte, Agatha Christie habe "fürchterlich seichte Dialoge" geschrieben, "und wenn´s dann auch noch irgendein Hollywood-Schreiberling in den Fingern hatte, war es noch schlimmer".
Etwas ähnliches sagte Billy Wilder, der mit ZEUGIN DER ANKLAGE nicht nur eine der besten Christie-Verfilmungen, sondern auch einen der besten Gerichtskrimis gedreht hat, teilweise auch - in der Wilder-Doku von Karasek und Schlöndorff. Aber Wilder war viel differenzierter und zutreffender in seiner Einschätzung; er hielt sie nämlich - sinngemäß - für eine brillante Plot-Konstrukteurin.
Und bei all der berechtigten Schelte für Ustinovs TV-Poirot muss ich doch sagen, dass ich den literarischen Poirot doch ziemlich unsympathisch finde (obwohl ich ausgerechnet den Poirot-Krimi ALIBI für die beste Detektivgeschichte aller Zeiten halte) und mir gewünscht hätte, er hätte etwas von der Drolligkeit von Ustinovs Poirot gehabt.