Ich glaube nicht, dass jetzt noch großartig experimentiert wird. Dass DSF der neue Murphy-Sprecher ist, scheint mir ziemlich endgültig - so schnell, wie man Ersatz gefunden hat, würde es mich gar nicht wundern, wenn die Entscheidung schon gefallen war, lange bevor wir das erste Mal DSF aus Murphys Mund gehört haben. Schließlich war Kronbergs Erkrankung nicht erst seit gestern bekannt.
Damit dürftest du recht haben...Mal wieder Holzhammer eben. M.E. ist das knallharte Durchziehen eines Einzelnen das wirkliche Experiment, denn wenn er nicht ankommt ist game over angesagt... Da der Bruch zu Kronberg so oder so auffällt wäre man mit verschiedenen Varianten noch besser bedient, da man damit nicht generell gleich alle verschreckt, die nicht auf DSF oder den jeweils gewählten Sprecher können... DSF ist gut genug um irgendwann mal so zu funktionieren, dass ihn ein größerer Teil des Publikums als Eddie Murphy annimmt. Die Frage ist nur, wann das sein wird...
Ein anderes Problem ist, dass Murphy in letzter Zeit ja relativ viele Flops produziert hat und wenn man nun in's Kino geht und von der Stimme auch noch enttäuscht ist (weil die Synchro Murphy hierzulande zum Teil noch über die Runden rettete), wird man sich spätestens nach dem zweiten Versuch mit demselben neuen, ungeliebten Sprecher endgültig von Murphy lossagen. Auch insofern ist die "Only-DSF-Tour" nicht nur riskant, sondern destruktiv...Wäre bei jedem anderen Sprecher auf den sich frühzeitig versteift wird natürlich genauso.
Ich fand und finde es insofern auch gar nicht so übel, wenn Schauspieler nach dem Tod eines ewig(!) angestammten Sprechers verschiedene Stimmen haben. War ja in der Geschichte des Synchron öfters, um nicht zu sagen meistens so. Hier wird's offenbar leider nichts damit...
Nach den Ausschnitten stimme ich dir im Wesentlichen zu: Dennis Schmidt-Foß ist hier besser als im Trailer und ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass er gut zum Gesicht passt. Man kann eigentlich gut damit leben, wenn man den Kronbergschen Murphy nicht im Kopf hat.
Und da ist auch schon das Problem: Wer Eddie Murphy so erleben will, wie er es gewohnt ist, wird enttäuscht werden. Nicht nur, weil es nicht Randolf Kronberg ist, sondern weil er mit Dennis Schmidt-Foß, muss man leider sagen, sowas von 08/15-mäßig lahm wirkt und sich kaum von gewöhnlichem Synchroneinheitsbrei abhebt: Wenn man Murphy nicht sehen und nur Dennis Schmidt-Foß hören würde, könnte es auch genauso gut irgendein x-beliebiger anderer "komischer" Schauspieler sein. Dafür kann Dennis aber wohl nichts, sondern es liegt mehr an der uninspirierten, auf gewisse Weise sogar eher sympatomatisch feigen Entscheidung, jemanden zu nehmen, bei dem es genügt, einfach vom Original abnehmen zu lassen (was Dennis nämlich verdammt gut kann), anstatt sich etwas zu überlegen, was mehr oder weniger im Geiste dem Original treu ist, aber etwas Eigenständiges ist, das als deutsche Synchronisation funktioniert. Und bei einem Film, der (wie gesagt nach den Ausschnitten zu gehen) eh schon ziemlich müde aufgesetzt daherkommt, wirkt sich das erst recht aus.
Zugespitzt könnte man also sagen: Dennis Schmidt-Foß passt, sogar trotz Altersunterschied, prima zu Eddie Murphy. Er lässt ihn allerdings auch so lahm erscheinen, wie er es (inzwischen?) wirklich ist - wobei ich mir nicht anmaßen möchte, zu beurteilen, ob er auf amerikanische Ohren auch so wirkt, aber auf deutsche tut er das mMn.
Zitat von VanTobyWenn man Murphy nicht sehen und nur Dennis Schmidt-Foß hören würde, könnte es auch genauso gut irgendein x-beliebiger anderer "komischer" Schauspieler sein.
Eben. Und das ist das Bitterste an der ganzen Geschichte... Man muss nicht unbedingt erwarten, dass hier einer gleich im ersten Film einen völlig neuen Eddie Murphy in Perfektion kreiert, aber Murphy mit wenig Erkennungswert auch noch in den Einheitsbrei mittelkomischer Schauspiel- und Synchronperformances zu reihen ist natürlich nicht der richtige Weg... Sklavisch vom Original abgenommene Synchros braucht kein Mensch. Da kann man auch gleich OmU schauen. M.E. ist das maximal was für Leute, die kein Englisch können und von Filmen geschweigedenn Sprache -> Synchro null verstehen. Sorry. Denen ist es aber wiederum auch egal, ob die Performance genauso schlecht wie im Original ist. Wer braucht es also?! Einer der auf Filmkunst steht schaut entweder OmU oder freut sich an ner schönen, kreativen Synchro. Laien wiederum ist alles egal, solange es klingt. Wozu wird also das Original nachgeahmt? Für wen, für was?
Genug Inhalt! Was soll das Herumgekrittel an der Ausdrucksweise anderer Forumsteilnehmer, solange sie niemanden beleidigen? Mücke hat seine Meinung gesagt, hat sie klar und unmissverständlich gesagt und dazu ist das Forum schließlich da.
ich finde, er benutzt viele hohle worte nur des kritisierens wegen. redet jede synchro und jede besetzung schlecht. gut reden braucht man natürlich auch nichts, aber seine meinung kund zu tun, noch bevor er den film und somit die synchro in der gesamtheit überhaupt begutachten konnte, finde ich etwas merkwürdig.
Ich habe vor allem die Sachen "schlecht geredet" die hier zur Unterstützung von DSFs Performance angebracht worden sind und nicht vordergründig die Performance selbst. Wenn man mir erzählen will, dass DSF hier jenseits von Randolf Kronberg einen neuen Style kreiert widerlegen das die Ausschnitte und der Trailer zur Genüge. Selbst WENN er sich völlig von Kronberg löst, was noch nichtmal der Fall ist, so ahmt er trotzdem hauptsächlich nur den OTON nach. Das macht er vielleicht sehr gut - volle Zustimmung -, aber darum geht es nicht. Um das beurteilen zu können brauche ich mir den Film auch nicht anzutun. Genau, wie ich auch nicht einen kompletten Film schauen muss, um einen Sprecher zu erkennen.... Um was anderes ging es im Wesentlichen nicht. Hier fielen Worte wie "grandios"(!) in Bezug auf DSF und Eddie Murphy und das wiederum finde ich merkwürdig und habe daher sozusagen dagegen gehalten... Wie kann man sowas non plus ultra mäßig darstellen?! Gut finden kann man es, aber was ist das Grandiose an einer Imititation? Und wie kann man noch dazu nichtmal darauf verweisen, dass es noch andere Alternativen gibt und man diese einfach zur Sicherheit auch mal testen sollte, sondern DSF postwendend mit "Ja und Amen" absegnen, als ob es Fredrich und Panczak gar nicht gäbe... Es fehlt noch, dass so eine, wie es VanToby sagte, absolut durchschnittliche bzw. "08/15"-mäßige "auf komisch" gestellte, nicht schlechte, aber auch nicht überragende Performance bei den "Sternstunden" landet... Wie schön soll bzw. darf man das moderne Synchrongewebe eigentlich noch reden...!?! Vor allem, dass Kronbergs extrem markante und von jedem wieder erkannte Stimmlage in diesem Zusammenhang dann noch als das eigentlich Nervige an Murphy dargestellt wurde und DSF gewissermaßen als der Erlöser hat mich gestört. Genausogut könnte man auch behaupten, dass Manfred Lehmann Bruce Willis zu hart wirken lässt und Wolfgang Hess Bud Spencer zu liebenswert. All das Schöne individuell erdachte, funktionierende, was Synchron ausmacht, all die Errungenschaften des Synchron wurden hier irgendwo untergraben, finde ich, indem man sich dafür aussprach, dass eine Imitation des Originals das Maß aller Dinge sei... Das gemeine Publikum will Murphy hierzulande definitiv mit der Kronberg-mäßigen Quäkerei hören, weil JEDER, der Murphy einmal bewusst gesehen hat genau das erwartet, und das wurde hier geleugnet... Stattdessen glorifiziert man eine Imitation des Originals. Wenn Rolf Schult imitiert wird ist das dann aber ein Verbrechen gegen das dreimal so viele Leute schießen...
Über diese - siehe VanTobys Beitrag - symptomatisch feige Strategie hinter den Besetzungen heutzutage könnte ich mich täglich ärgern. Man kommt mit der Meckerei - da hast du leider sogar recht mit deinem Urteil, dass ich dauernd dabei bin - überhaupt nicht mehr nach... Es wird momentan vieles kaputt geritten, was Synchron einmal war. Die deutsche Synchronisation ist, durchschnittlich betrachtet, stereotyper als sie es JE gewesen ist, weil das Selbstwertgefühl der Verantwortlichen auf dem Tiefpunkt dahindümpelt und Laien, wie viele Supervisis und zum Teil schlichtweg mittelmäßige bis schwache Regisseure das Sagen haben. Da waren selbst die ersten Nachkriegssynchros noch sauberer... Dass das hier einmal mehr ein bestätigender Fall ist...tut mir leid, aber dafür kann ich nichts.
Ich möchte Mücke zustimmen, dass es selbst an ordentlichen Synchros heutzutage noch viel zu kritisieren gibt. Das liegt aber natürlich auch den schon oft genannten Bedingungen (speziell bei Blockbusters), an den Supervisoren und auch an der modernen Technik, die sauberes Arbeiten und Kreativität untergräbt.
Stimmen werden künstlich aufgeblasen und klingen absolut nicht mehr natürlich - soviel Bass hat keiner in der Stimme, wie er in vielen aktuellen Filmen rüberkommt. Schlechts Timing wird mit digitaler Schnitttechnik schnell korrigiert. Umgebungen wie Hall werden im Computer erzeugt und klingen auch so. Stimmliche Entfernungen und Lautstärken werden auch im PC erzeugt und gemeinsam stehen Schauspieler ja schon sowieso nicht mehr im Studio.
DSF passt da ins Bild: An das Original angepasste Synchro und Ideen, weder beim Buch noch bei der Regie noch bei der Sprecherwahl. Allerdings ist der Film auch ziemlich beliebig und wird in D-Land kaum mehr Zuschauer ziehen, als in den USA und schnell auf DVD landen. Murphy wird durch den Sprecherwechsel in D-Land aber viele FAns verlieren - ein Großteil seiner Popularität bei uns hat er Kronberg zu verdanken, der einen ganz eigenen Murphy geschaffen hat. (Den man mögen kann oder nicht - aber es passte nunmal perfekt).
Hatten wir eigentlich in der Diskussion um dieses Thema auch mal Ronald Nitschke erwähnt? Der hat doch damals in den Police Academy eine der Kronbergschen durchaus ähnliche Performance hingelegt. Gut, der ist jetzt Tommy Lee Jones und klingt evtl. zu alt dafür, aber auch das wäre ein Versuch, den man hier möglicherweise gar nicht erst gemacht hat. Und ich wäre auch dafür, es mal mit Panczak und Fredrich zu versuchen, zumal ersterer ja nu wirklich leider nur noch ausgesprochen selten in Synchros zu hören ist (Die Simpsons und Doctor Who, mehr neueres fällt mir da spontan nicht ein). DSF ist schon ein guter Mann, aber ob er nun wirklich so richtig auf Murphy paßt, da hab ich meine Zweifel. Schon rein altersmäßig.
>>Hatten wir eigentlich in der Diskussion um dieses Thema auch mal Ronald Nitschke erwähnt? Der hat doch damals in den Police Academy eine der Kronbergschen durchaus ähnliche Performance hingelegt.
Nicht zu vergessen seine Performance in Seinfeld als schwarzer Anwalt von Kramer.
Oliver Feld vertont im Film (Meet Dave) übrigends mal wieder eine homosexuelle Rolle: Pat Kilbane als Nummer 4
Da die Synchro von Mensch Dave unerträglich geworden ist - hab ich immer weiter überlegt, wer denn besser geeignet wäre als Sprecher. Und gerade eben lade ich ein Soundsample herunter aus dem kommenden Spiel "A Vampire Story" (auf der offiziellen Homepage zu finden) - wo Tetje Mierendorf den Sidekick spricht - mit großer ÄHnlichkeit zu Kronberg. Da wäre ich zwar sonst nie drauf gekommen, aber wenn der Rest der Spielsynchro die Qualität der kurzen Ausschnitte bestätigt, muss man ihn mal zum Casting einladen und einfach testen.
Seh den Film grade zum ersten Mal, inkl. der Synchro mit DSF auf Murphy. Unerträglich.. Dazu muss ich betonen, daß ich mir vor Kurzem noch die alten 80er Jahre-Murphy-Filme ansah und mir wieder bewusst wurde, was wir an Kronberg hatten.
Ich hoffe für die Zukunft, daß die Verantwortlichen doch mal ein ausgiebiges Casting veranstalten werden. So arbeitet man nur gegen das Publikum .... aber das ist ja inzwischen fast schon Gang und Gebe in der heutigen Synchronbranche.
Zitat von PorgySeh den Film grade zum ersten Mal, inkl. der Synchro mit DSF auf Murphy. Unerträglich..
Es ist schon gewöhnungsbedürftig, nicht mehr Randolf Kronberg sondern jemand anderen auf Eddie Murphy zu hören. Ich persönlich hätte mir Charles Rettinghaus für Eddie Murphy gewünscht. Abgesehen davon, dass er eine Klischee-Besetzung wäre, finde ich persönlich, dass er Kronbergs Stimme sehr nahe kommt. Dies fiel mir schon bei mehreren Filmen auf.
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