Einfach mal so gesagt-wie gut oder schlecht ein Film auch immer sein mochte: die Szenen mit Morley waren immer grandios! Schade, daß es so einen Typen nicht mehr im Kino gibt. Und jede Synchronarbeit Morley/Fiedler ist ebenso ein kleines Meisterwerk! Mit anderen Sprechern wirkte er nie ganz so genial, wenngleich er mit Schürenberg recht witzig war. Alf Marholm-der konnte das auch noch ganz gut. Herbert Weicker war fast am Schlimmsten. Und Heinz Theo Branding. Robert Morley-ein unwichtiger Film, "Das Mörderschiff", aber wenn er da so im Boot sitzt mit dem Regenschirm und sein mißbilligender Blick mehr sagt als Worte-dann ist das plötzlich großes Kino!
Zitat von fortinbras im Beitrag #32Und jede Synchronarbeit Morley/Fiedler ist ebenso ein kleines Meisterwerk! Mit anderen Sprechern wirkte er nie ganz so genial, wenngleich er mit Schürenberg recht witzig war. Alf Marholm-der konnte das auch noch ganz gut. Herbert Weicker war fast am Schlimmsten. Und Heinz Theo Branding.
Wäre es dir auch am liebsten gewesen, wenn man nach Fiedlers Abgang aus der Branche Marholm als Nachfolger etabliert hätte?
Ja, definitiv! Es hat nach Fiedler keiner geschafft, Morley so gerecht zu werden-ausser Alf Marholm. Vielleicht gerade noch Hans Paetsch, aber Marholm war großartig. Schade, daß es keine Dauerbeziehung wurde! Interessant finde ich, daß Morley oft selbst in Gastrollen von Fiedler gesprochen wurde, ja doch eine Standardstimme war-obwohl man bei Morley ja nicht unbedingt von Filmstar im herkömmlichen Sinn reden konnte. Aber seine Beliebtheit war ja dennoch immens.
Zitat von fortinbras im Beitrag #34Interessant finde ich, daß Morley oft selbst in Gastrollen von Fiedler gesprochen wurde, ja doch eine Standardstimme war-obwohl man bei Morley ja nicht unbedingt von Filmstar im herkömmlichen Sinn reden konnte. Aber seine Beliebtheit war ja dennoch immens.
Wahrscheinlich war man der Überzeugung, dass Morleys Mimik und Spielweise mit Fiedlers Stimme perfekt harmonierten. Immerhin wurde Fiedler sogar nach München geholt ("Cromwell", "Theater des Grauens") und diese Kombination wurde bis zu seinem Ruhestand relativ konsequent durchgezogen.
Zitat von iron im Beitrag #36Diese überzeugung teile ich!
Wer nicht? Zumindest hat sich noch niemand zu Wort gemeldet, der Fiedler in diesem Fall nicht für die Idealstimme hielte. (Natürlich kann es diese Position aber trotzdem geben!)
Yesterday hab ich mit einem Bekannten DIE TOLLKÜHNEN MÄNNER UND IHRE FLIEGENDEN KISTEN angesehen. Da wurde mir wieder mal klar, wie eng scheinbar die Kombi Morley/Fiedler im (Unter-)Bewußtsein verankert ist. Mein Bekannter schaut nur gelegentlich mal ältere Filme an und ist an sich nicht besonders an Synchronstimmen interessiert. Ausser dass er mal jammerte, dass Sean Connery seine Stimme verlor, hab ich erst gestern nach über zwei Jahren eine Synchronbemerkung gehört. Als Morley auftratt, gesprochen von Herrn Schürenberg, sagte er ganz unvermittelt: ' Das ist aber nicht die Stimme vom Dicken! '
Ich find Herrn Schürenberg einen absolut tollen Sprecher und er hat viel Sinn für komische Unter - und Zwischentöne. Aber für Robert Morley gefällt er mir nicht besonders. Ich glaube fast, dass der Film mit Fiedler-Synchro etwas flotter wäre!
"Take her, she's mine" heisst zu deutsch "In Liebe eine 1" und auch hier wird Morley von Erich Fiedler synchronisiert.
"Manche mögens geheim": hier ist es Karl Georg Saebisch, der sich hier als ausgesprochen guter Ersatz für Fiedler erweist und überaschend gut funktioniert. Vielleicht weil er auch eine echte Type war...!
Die großen Erwartungen (Great Expectations, 1974): Hans-Joachim Hegewald (DDR-Synchro)
Und der Vollständigkeit halber: bei "Die Morde des Herrn ABC" wird Morley in einer Sequenz von Martin Hirthe gesprochen, was allerdings dramaturgisch bedingt ist, da die Hastings-Figur den Inspektor imitiert, der (Maurice Denham) von Hirthe gesprochen wird. Ich kenn den Film nur deutsch, aber vermutlich wurde Morley in der OF von Denham synchronisiert in dieser einen Passage.
War zwar nur kurz, aber Hirthe wirkte fast passender als Schürenberg oder Ackermann.
Subjektiv verbinde ich Hirthe mit einer Vielzahl von Schauspielern und denke nie an Korpulenz.
Vielleicht war es eher die dröhnende Stimme, die alles niedermäht - was zu Morleys oft pompösen Erscheinen passt. Hirthe gefiel mir auch für James Robertson-Justice sehr gut, der ja auch oft ähnliche, wenn auch selten versnobte Charaktere spielte. Jedenfalls wäre Hirthe für mich ein besserer Kandidat gewesen als Ackermann und Schürenberg.
Allerdings konnten sowohl Ackermann als auch Schürenberg durchaus "dröhnen", wenn es die Rolle erforderte, besonders Schürenberg (z. B. in manchen Szenen von "Spartacus").
In Bösewicht-Rollen gefiel er mir auch sehr, besonders, wenn er dabei leise und gefährlich klang (wie z. B. in vielen Szenen aus "Feuerball"). Lauter werden konnte er natürlich auch, aber unter "Dröhnen" verstehe ich persönlich eher, das jemand das gesamte Gewicht seiner Stimme einsetzt. Und Schürenberg hatte da eben den Vorteil, noch deutlich "voller" zu klingen.