Zitat von berti im Beitrag #10Kann es sein, dass Norbert Langer vor "Magnum" auch ein Beispiel für Überpräsenz war, und dass sich das gerade durch die Assoziation seiner Stimme mit dieser Serie danach rapide enderte?
Ob das stimmt, weiß ich zwar nicht, aber den Eindruck hatte ich auch immer. Aber nicht nur das: nach MAGNUM hat sich sein Tonfall und seine Sprechweise viel, viel angenehmer geworden. Zuvor mochte ich seine Stimme von einigen Ausnahmen abgesehen nicht sonderlich, fand sie sogar regelrecht unattraktiv-arrogant (wenn ich da vor allem an seinen Willard Whyte in DIAMANTENFIEBER denke). Nach dem Erfolg von MAGNUM, insbesondere auch der köstlichen voice-over-narrations wurde er bestimmt auch bewusst als Erzähler in WUNDERBARE JAHRE eingesetzt (immer noch meine liebste Rolle von ihm) - und von dort waren die Dokus dann beinahe konsequent.
Zitat von John Connor im Beitrag #16Aber nicht nur das: nach MAGNUM hat sich sein Tonfall und seine Sprechweise viel, viel angenehmer geworden. Zuvor mochte ich seine Stimme von einigen Ausnahmen abgesehen nicht sonderlich, fand sie sogar regelrecht unattraktiv-arrogant (wenn ich da vor allem an seinen Willard Whyte in DIAMANTENFIEBER denke). Nach dem Erfolg von MAGNUM, insbesondere auch der köstlichen voice-over-narrations wurde er bestimmt auch bewusst als Erzähler in WUNDERBARE JAHRE eingesetzt (immer noch meine liebste Rolle von ihm) - und von dort waren die Dokus dann beinahe konsequent.
Die Veränderung kann man auch wunderbar wahrnehmen, wenn man die ARD- und RTL-Synchro von "Magnum" miteinander vergleicht. In der ARD-Synchro klingt Langer noch zurückhaltender, während er in der RTL-Synchro schon seinen typischen, ironischen Tonfall hat, den man von ihm kennt. Hier ein Vergleich: http://www.youtube.com/watch?v=OUShW-tDY6A
Zitat von John Connor im Beitrag #16Zuvor mochte ich seine Stimme von einigen Ausnahmen abgesehen nicht sonderlich, fand sie sogar regelrecht unattraktiv-arrogant (wenn ich da vor allem an seinen Willard Whyte in DIAMANTENFIEBER denke).
Was ist dann erst mit seinem Arthur Adamson in "Familiengrab"?
Zitat von smeagol im Beitrag #15Im Rahmen meines größeren Magnum-Projekts hatte ich einmal versucht, ihn genau das zu fragen - ob die Rolle des Thomas Magnum (sie ja sogar zweimal einsprach) für ihn eher Fluch oder Segen war. Leider habe ich keine Antwort erhalten aber ich würde mutmaßen, dass es beides ist. Fluch, weil er dadurch sehr auf diese Rolle festgelegt wurde (selbst bei Inspektor Barnaby muss man unweigerlich an Magnum denken, finde ich) und andererseits dadurch sehr viele Dokuprojekte machen konnte, für welche gerade diese Assoziation vielleicht ein Vorteil war und ist. Heute macht Selleck ja wieder eine Menge mehr Projekte (Blue Bloods, Jesse Stone usw.) aber eine zeitlang war ja ziemlich Ebbe in der Richtung - durchaus ein Problem für Langer, da er so stark mit diesem Schauspieler und auch desse Paraderolle als "Magnum" assoziiert wird und wurde.
Aber zumindest hat man ihn nicht von Clark Gable runtergeschossen, sondern als Feststimme beibehalten!
Zitat von berti im Beitrag #18 Was ist dann erst mit seinem Arthur Adamson in "Familiengrab"?
Öhm, das war genau eine dieser Ausnahmen, die ich im Sinn hatte . Ich finde, dass Langers Interpretation hier schon sehr gut zum schmierigen William Devane passte (noch besser passte er allerdings in DER MARATHON MANN).
Bin ich froh---"Magnum" ist ein dermaßen grottenschlechter Sch..., den ich niemals auch nur eine Folge durchhielt, so identifiziere ich Norbert Langer absolut nicht mit Tom Selleck. Für mich nur einer, den er eben auch sprach. Ich verbinde mit am eher Simon Williams, den er in allen Staffeln "Das Haus am Eaton Place" sprach.
Ich empfand es nicht so, daß Langer früher arroganter oder weniger "locker, sympathisch" klang, für mich war er stets sehr vielseitig. Als Bub genoß ich ihn als Erzähler bei den Bond-Hörspielen, die Europa auf den Markt brachte. Er war sehr vielseitig, früher eigentlich mehr als später-eine meiner Lieblingsrollen von ihm ist Frank Langella in "Dracula". Da ist er alles: arrogant, herrisch, empfindsam, charmant, geschmeidig und gefährlich. Wo ich ihn nicht mag, ist bei Burt Reynolds, was allerdings in den Bereich fällt, daß man Stimmen auf wem nicht mag, den man generell unsympathisch findet. Reynolds ist einer der überflüssigsten Schauspieler, die's je gab. Mal ganz hart und unhöflich ausgedrückt.
Mal zum Thema "Überpräsenz" im Allgemeinen:
ich bin da nicht so empfindlich. Oft denke ich mir: schon wieder er/sie, ist denn da niemandem was Originelleres eingefallen? Aber es hat auch etwas anheimelndes, vertrautes, fast familiäres, wenn man die Stimmen hört. Wie bei Verwandten oder Freunden ist man auch manchmal genervt, dann findet man sie wieder zum Knuddeln. Und die, die sich rar machen, die man nur zu Beerdigungen und Hochzeiten sieht, da freut man sich besonders.
Zitat von fortinbras im Beitrag #22Bin ich froh---"Magnum" ist ein dermaßen grottenschlechter Sch..., den ich niemals auch nur eine Folge durchhielt, so identifiziere ich Norbert Langer absolut nicht mit Tom Selleck. Für mich nur einer, den er eben auch sprach.
Oh, da bist du der Erste, der die Serie nicht mag. Wie kommt das ? Ich schau mir die Serie immer mal gerne an. Außerdem: Die Konflikte zwischen Higgins und Magnum sind doch gerade das, was die Serie ausmacht. Sehr spaßig.
Zitat von fortinbras im Beitrag #22Wo ich ihn nicht mag, ist bei Burt Reynolds, was allerdings in den Bereich fällt, daß man Stimmen auf wem nicht mag, den man generell unsympathisch findet. Reynolds ist einer der überflüssigsten Schauspieler, die's je gab. Mal ganz hart und unhöflich ausgedrückt.
Wobei er komischerweise auch mit Norbert Langer verbunden wird, obwohl der ihn vergleichsweise wenig sprach. D.h. du kommst dann mit keinem Schauspieler auf ihm zurecht, wie z.B. Christian Brückner in "Auf dem Highway ist die Hölle los". Darf ich fragen, warum du Reynolds überflüssig findest ?
Ok, so schlimm wie "Miami Vice" war's nicht. Aber ich habe wirklich nie eine Folge zu Ende gesehen. So ein 'Best of Magnum/Higgins' würde ich mir schon ansehen, aber abendfüllend ist das an sich nicht. Die Titelmusik ist furchtbar (wenn auch nicht so schlimm wie...ähm...Miami Vice), die ganzen Hawai-Hemden---brrrrr!, Tom Selleck sieht aus wie der Hauptdarsteller eines 80er-Schwulenpornos (ok, war "Zeitgeist"), diese Schnauzbarttypen kann ich auch im echten Leben nicht ausstehen, die Geschichten sind hanebüchen und ohne Charme. Zum Trost eine Liste anderer Serien, die mindestens so furchtbar sind, daß ich sie auch nicht/nicht mehr ansehe:
* Tennisschläger und Kanonen * Die Abenteuer des Maxwell Smart * Hart aber herzlich
Magnum ist so furchtbar 80er, das ist "badly dated", furchtbar angestaubt und altmodischer als Filme der 30er oder "Derrick". ----------------------------------------- Zu Burt Reynolds:
"überflüssig" ist ein hartes Wort. Ich habe generell ein kleines Problem mit reinen Actionhelden, die sind mir zu eindimensional. Auch Reynolds hat ein paar Ausbrecher aus seinem Image, aber mutig war er nie-immer dem Image des Machos treu geblieben in der einen oder anderen Weise. Ausser ganz zu Beginn seiner Karriere (Navajo Joe/Deliverance) hat er keinen wirklich guten Film mehr gemacht. Auch so ein Schnauzbarttyp, so ein Superamerikaner mit schnellem Schlitten und immer supercool, ohne cool im Sinne des Wortes zu sein. Verglichen mit Stallone oder Schwarzenegger der reine Charmeur und absolut sophisticated. Ich kann mit ihm einfach nichts anfangen, er wirkt unsympathisch auf mich und, vielleicht liegt's auch daran-ich kenne bei ihm keine einzige Rolle, wo ich sagen kann, das hätte ein anderer niemals spielen können, das ist absolut SEIN Glanzstück. John Wayne mag ich auch nicht-trotzdem kann ich bei ihm solche Rollen finden, die nur ihm gehören. Christian Brückner störte mich nicht für Reynolds, er machte ihn fast eine Spur interessant. G. G. Hoffmann war nicht so optimal. Am Unsympathischsten klang er für mich immer mit Manfred Seipold, dessen Stimme ich aber im Allgemeinen als wenig facettenreich empfand-vielleicht paßten sie deshalb perfekt zusammen, wenn man so will.
Als riesiger Magnum-Fan muss ich natürlich energisch protestieren! Magnum ist (aufgrund des Hawaii-Settings vielleicht auch) meiner Meinung nach deutlich besser gealtert als z.B. "Miami Vice" - obwohl dies natürlich alles Ansichtssache ist. Die Charaktere in Magnum wurden mit viel Fingerspitzengefühl entworfen und es finden sich eine ganze Menge ganz hervorragender Scripte in den 8 Staffeln. Wenn man allerdings keine Folge je zuende gesehen hat, so kann man das kaum beurteilen.
Alles vollkommen legitime eigene Meinung - aber da die Qualität der Serie angegriffen/angezweifelt wird, so muss ich lautstark protestieren! Die Serie hatte nicht nur in der Erzählweise seinerzeit etwas neues im Crime-Bereich geschaffen (Stichwort: cummulative narrative), sondern auch Vietnamveteranen erstmals völlig anders dargestellt. Dies noch vor einigen anderen Serien oder Filmen. Zum ersten Mal wurden Vietnamveteranen nicht als reine "Wracks" dargestellt, sondern die Figuren haben (z.B.) ihre im Serienuniversum aktuell ausgeführten Berufe erfolgreich auf ihren Militärerfahrungen aufgebaut (siehe TC als Helikopterpilot, Magnum als ehemaliger Navy Intelligence Offizier und später Privatdetektiv). Die Serie ist unter all den 80er Jahre Serien (die man natürlich nicht mögen muss!) unbestreitbar ein absolutes Highlight und legt die Latte gerade für Crime-Serien dieser Zeiten sehr, sehr hoch.
Zudem funktionieren viele der Geschichten auch heute noch problemlos, da die Serie eben viel zeitloser ist als sie hier dargestellt wurde (was natürlich nur meine Meinung ist, die man nicht teilen muss). Die Charaktere funktionieren auch heute noch problemlos und wenn die Serie auch (wie jede andere auch) ein paar echte Drehbuchgurken aufzuweisen hat, so ist sie insgesamt definitv eine der besten Serien der 80er Jahre und auch überhaupt. Punkt
Die Leidenschaft, mit der du die Serie verteidigst, gefällt mir-auch wenn ich mich in keinster Weise auch nur einem Argument anschließen möchte.
Nichts, absolut nichts, kann meine Vorurteile gegenüber dieser schrecklichen Serie ausräumen... So wie mich niemand davon überzeugen kann, daß Erik Ode furchtbar ist für Cary Grant...! Ende der Durchsage. Auf Anraten meines Anwaltes verweigere ich jede weitere Aussage zum Thema "Magnum".
Zitat Denn nach meinem Eindruck besetzt man ihn eher bei Dokus über "leichtere" Themen, bei denen er dann seinen verschmitzten Tonfall einsetzt. Fast so, als würde man meinen, das Publikum würde dieser Stimme keine "ernsthafteren" oder etwas in die Tiefe gehenden Momente abnehmen.
Ich sags wirklich nicht gerne, vor allem weil Herr Langer zu meiner persönlichen Top5 gehört, aber als ich vor einiger Zeit Maischbergers 60xDeutschland (oder wie hieß die Reihe) gesehen habe, fand ich ihn auf Themen um die schwärzesten Momente Deutschlands (z.B. RAF-Terror) einfach zu heiter von der Tonlage. Er hats nun mal in seiner Stimme drin, dafür kann er ja nix, aber er kann nun mal nicht so auf die Betroffenheits-Drüse drücken wie ööööhm ... na ich sags lieber nicht ^^
Zitat von Edigrieg im Beitrag #28Ich sags wirklich nicht gerne, vor allem weil Herr Langer zu meiner persönlichen Top5 gehört, aber als ich vor einiger Zeit Maischbergers 60xDeutschland (oder wie hieß die Reihe) gesehen habe, fand ich ihn auf Themen um die schwärzesten Momente Deutschlands (z.B. RAF-Terror) einfach zu heiter von der Tonlage. Er hats nun mal in seiner Stimme drin, dafür kann er ja nix, aber er kann nun mal nicht so auf die Betroffenheits-Drüse drücken
Könnte es in diesem Fall ein Problem der Regie gewesen sein, da solche Momente in dieser Reihe (nach meinem Eindruck) eher selten waren und man verpasst hat, Herrn Langer in eine etwas andere Tonlage zu bringen? Oder hast du dieses Problem auch bei Synchronrollen von ihm aus den letzten Jahren, wenn es um ernstere Szenen ging?
Wenn man sich Jesse Stone ansieht, dann hört man sehr gut, wie ernst er klingen kann. Ich tippe also auf Regie. Norbert Langer ist eine DER Stimmen überhaupt für mich persönlich. Begleitet mich, seit ich als 11-jähriger zum ersten Mal "Magnum" gesehen habe (und seitdem immer wieder anschaue, auch heute noch) und mein ältester Sohn hört zum Schlafengehen "Masters of the Universe" Hörspiele (nur die "richtigen" mit Langer als He-Man natürlich ).