Weiß jemand, ob es von dem Film auch eine frühere Synchro gibt? Laut "Lexikon des internationalen Films" und Imdb startete er hierzulande schon im Januar 1957. Dabei kann es sich (wegen Uta Hallant und Lothar Blumhagen) nicht um die bekannte Fassung gehandelt haben. Weiß jemand, ob der Film nur untertitelt lief? Oder exisitert (wie bei "Arsen und Spitzenhäubchen") eine ältere Synchro? In Arnes Datenbank wird die 63er-Fassung als "neu" eingestuft, ohne dass dort die Liste einer älteren vorhanden ist.
Nein! Die FSK prüfte den Film bereits am 13.11.1956; Erstaufführung war am 08.01.1957 im Verleih Neue Filmkunst Walter Kirchner und das Filmhandbuch, Ergänzung Film 42 vom 07. Mai 1958 führt ausdrücklich: "Originalfassung mit deutschen Untertiteln". Walter Kirchner war einerseits ein kleiner Verleih, andererseits ein Verleih der dem künstlerisch anspruchsvollen Film zugetan war und oft untertitelte Fassungen herausbrachte.
Zitat von MückeEr wirkt mir mit Borchert zu blasiert. Dieses Verschmitze in Rollen, wie in "Adel verpflichtet" oder auch "Ladykillers" passt für mich besser zu Siegmar Schneider.
Ich finde, dass Borchert in "Unser Mann in Havanna" die Verschmitztheit erstaunlich gut rübergebracht hat (hätte ich ihm vorab nicht unbedingt zugetraut).
Zitat von MückeMal davon abgesehen, finde ich es unklug zu viele Briten mit demselben Sprecher zu besetzen, was von daher auch klar gegen Borchert spricht. Wie das in die Hose gehen kann, hat man ja z.B. bei Friedrich Schoenfelder gesehen. Wird irgendwann einfach zur Masche.
Bei welchen britischen Schauspielern fandest du Schoenfelder denn besonders daneben? Bei Olivier hast du ja geschrieben, dass er noch einigermaßen zur Rolle gepasst hätte.
Zitat von PhilAlso ich muss sagen, dass der Ausschnitt mit Assmann mir ziemlich gut gefällt. Spontan würd ich sagen: Die beste Alternative nach Borchert!
Also noch vor Siegmar Schneider, Friedrich Schoenfelder, Holger Hagen und Wolfgang Kieling? Oder meinst du das, weil Assmann aufgrund seiner geringeren Präsenz eine "originellere" Besetzung als die genannten Top-Sprecher ist?
Also origineller war er in jedem Fall. Da Assmann Guinness nur in diesem einen Film gesprochen hat (?), fällt es mir schwer, ein Urteil gegenüber anderen Rollen zu finden. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Assmann auch generell - unabhängig von King Charles - sehr gut auf Guinness gepasst hätte. Von daher würde ich wirklich sagen, dass er wahrscheinlich eine bessere Alternative nach Borchert gewesen wäre, im Gegensatz zu Schneider, Kieling, Hagen etc. Muss allerdings auch gestehen, dass ich noch längst nicht alle Sprecher auf ihn gehört habe und es vielleicht deswegen nicht so gut beurteilen kann.
Zitat von PhilMuss allerdings auch gestehen, dass ich noch längst nicht alle Sprecher auf ihn gehört habe und es vielleicht deswegen nicht so gut beurteilen kann.
Welche Sprecher hast du denn schon auf Guinness gehört? Und fandest du jemand davon besonders unpassend?
Zitat von MückeEr wirkt mir mit Borchert zu blasiert. Dieses Verschmitze in Rollen, wie in "Adel verpflichtet" oder auch "Ladykillers" passt für mich besser zu Siegmar Schneider. Heinz Reincke war da fast schon wieder etwas übertrieben...Schneider war der ideale Mittelweg zwischen Reincke und Borchert oder Bauschulte.
Mich würde interessieren, ob noch jemand die Kombination Guinness-Borchert für nicht ganz gelungen oder jemand anderen für die Ideal-Stimme hält.
Ich habe die Info, dass es in "Comwell, der Unerbittliche/Cromwell – Krieg dem König" (1970) Ernst Fritz Fürbringer gewesen sein soll. Kenne weder den Film noch den Sprecher näher.
Kann denn jemand etwas dazu sagen? Ob es sein kann oder eher unwahrscheinlich ist?
Offenbar hatte John Connor die Gelegenheit, "Lage hoffnungslos - aber nicht ernst" zu Gesicht zu bekommen:topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=452001&message=7114290 Mich hat das gewundert, denn ich hatte zuvor den Eindruck, es würde sich dabei um einen "unsichtbaren Film" (selten oder gar nicht im Fernsehen ausgestrahlt und auch nicht auf VHS oder DVD erhältlich) handeln.
Den hab ich auch noch irgendwo als mpeg rumliegen, ich glaube mich zu erinnern, dass Guinness Siegmar Schneider hatte - oder irgendwas anderes untypisches, das die bäuerliche Unbedarftheit der Rolle unterstrich.
Schneider wird in mehreren Listen als Sprecher angegeben. Da Mücke ihn bei Guinness besser als Borchert findet, würde mich interessieren, ob er hier so gut passte wie in "Adel verpflichtet" (wo er allerdings seine Stimme in den meisten Rollen stark verstellen musste).
Claus Jurichs ("Geheimnisvolle Erbschaft") für den jungen Guinness war nicht schlecht, leider war die Rolle sehr klein, so daß er kaum groß auffallen konnte. Robert Meyn in "Oliver Twist" dagegen hatte das Pech, daß Guinness' Dialog in der deutschen Fassung fast vollständig geschnitten wurde (Hakennase!), dafür konnte Siegmar Schneider in "Adel verpflichtet" einmal zeigen, daß er mehr konnte als James Stewart. Anton Reimer paßte rollenbezogen gut auf Pater Brown, Heinz Reincke war eine ungewöhnliche, aber irgendwie auch eigenartige Besetzung in "Ladykillers". Zu Borchert muß man wohl nichts sagen, einfach top, aber auch Schoenfelder in "Stunde der Komödianten" konnte eigene Facetten setzen. Bauschulte in "Eine Leiche zum Dessert" dürfte zwar der Brandt-Besetzungspolitik geschuldet sein, paßte aber auch sehr gut.
Eher merkwürdig stelle ich mir Hans Bayer vor, mußte er (bzw. der verantwortliche Regisseur) nach Price auch noch Guinness schänden?