Zitat von Prof. Kaufmann im Beitrag #60Plaza Synchron GmbH ist nie bankrott gegangen, sondern wurde ordnungsgemaess im Vereinsregister geloescht. Plaza Synchron GmbH war eine Tochterfirma von 2k Media AG/Motion Pictures Manufacturers AG und hat ihren Betrieb eingestellt, nachdem die Muttergesellschaft insolvent war. Niemand hat bei Plaza Synchron GmbH Umsatz mit Gewinn verwechselt, sondern mehr als puenktlich alle Rechnungen bis auf den letzten Euro bezahlt, was damals durchaus nicht branchenueblich war. Jeder, der fuer Plaza Synchron GmbH je taetig war, wird dies bestaetigen koennen.
Hallo Prof. Kaufmann,
das ist ja eine Freude und eine Ehre von Ihnen persönlich hier zu hören. Danke für die Antwort. Ich hatte die Fehlinformation, die Plaza sei bankrott gegangen, irgendwo in den weiten des Internets aufgeschnappt und wollte mit meiner Frage weniger eine Weiterverbreitung als eine Klarstellung erreichen, da mich die Firma sehr interessiert, weil sie nicht nur einen Großteil meiner Lieblingsserien bearbeitet hat, sondern dies auch in m.E. sehr vorbildlicher Weise. Schön, dass sie den Weg ins Forum gefunden haben und so nun korrigieren konnten. Ich bin sicher wir alle hier würden uns sehr freuen, wenn sie uns auch weiterhin erhalten bleiben. Gerade bei den Plaza-Serien sind noch viele Informationen über die Dialogbuchautoren und Regisseure unbekannt.
Es gibt ja irgendwie so ein paar Studios, von denen liest man mal was und dann entweder nie wieder oder nach vielen Jahren dann doch mal plötzlich wieder, sodass man sich fragt, was bzw. ob dort in den vergangenen Jahren überhaupt gearbeitet wurde. Dazu gehören für mich Studio Funk, Berlin Telesynchron, Berlin Legard Synchron, Berlin Hansa Tonstudios, Berlin Gibt es die noch? Bzw. was wurde dort so in den letzten Jahren produziert?
Und stimmen meine Erinnerungen, ...dass Dubbing Brothers München zur Berliner Synchron AG München wurde? ...dass Betafilm München und Johannistal, Berlin in der Kirch-Konkursmasse aufgingen?
Dann gibt es ja noch Studio Babelsberg Synchron. Die können es sich offenbar leisten nur dann und wann mal eine Synchro zu machen, weil sie ihr Geld ja eh hauptsächlich durch das Filmstudio verdienen?
Legard Synchron und Telesynchron gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Studio Funk produziert in erster Linie Werbung und Voice-Over, nur eher selten mal Synchron. Eine recht bekannte SF-Synchronproduktion aus jüngster Zeit ist die Serie "Orange is the new Black".
Ich bin Studentin und betreibe im Zuge eines Seminars Grundlagenforschung bezüglich der Mitarbeit Erich Maria Remarques an der deutschen Dialogfassung des Films "On the Beach / Das letzte Ufer" (1959).
Ich habe die Frage schon an anderer Stelle gestellt, aber nicht wirklich hilfreiche Antworten bekommen. Also versuche ich es noch einmal: Gibt es hier jemanden, dem Informationen zum Ende der Firma "Ultra-Synchron GmbH" (gegründet von Josef Wolf, Alfred Vohrer, E.G. Techow) vorliegen?
Remarque wurde von ihnen für die künstlerische Beratung des deutschen Dialogs engagiert. Und ich möchte nun wissen, was letztendlich aus der Firma geworden ist. Weiß jemand mehr, außer dass sie Ende der 1970er Jahre Pleite gegangen ist?
(Außerdem stoße ich immer wieder auf die Firma 'Ultra Film Synchron Renate Wolf', die genau dort gemeldet war, wo heute die Bavaria ihren Sitz hat. Dort weiß aber niemand irgendetwas. Ist hier zufällig jemand, der weiß, was es mit Renate Wolf auf sich hat?)
Für Antworten jeglicher Art bin ich sehr dankbar :) Viele Grüße!
Hallo, Renate Wolf hat in den 90ern in München Synchronregie gemacht, und war Inhaberin der Firma "Cine-Adaption", die ihren Sitz in München-Oberhaching hatte. Diese Firma gibt es nicht mehr. Renate Wolf wohnt oder wohnte (soweit ich weiß) in Gauting bei München. Sie ist dort zumindest noch im Telefonbuch zu finden, mit Adresse und Telefonnummer, wie mir Google vorhin verriet ;-) Wenn du sie kontaktierst, kann sie dir möglicherweise weiterhelfen.
Hat jemand Infos zum Münchner Synchronstudio Studio 44? Das Studio soll vor allem in den 80ern aktiv gewesen sein. Polyband hat sich dort in den 80ern regelmäßig eingemietet und unter anderem ihre MASK Folgen, Transformers und Action Force/G.I.Joe synchronisiert.
In dem ganz wunderbaren „Stimme zu Marke“-Interview mit Ekkehardt Belle erzählt dieser relativ am Anfang, dass er, bevor er David Balfour wurde, den Plan hatte, gemeinsam mit Hannes Gromball eine Synchronfirma zu gründen. Die Geschichte bricht an der Stelle leider ab – aber gegen Ende kommt dann noch einmal zur Sprache, dass er tatsächlich mal eine eigene Firma hatte: die Belle Molitor Synchron. Und über die lässt sich im Internet aber auch nicht das Geringste ausfindig machen. Eine wirklich herrliche Geschichte erzählt er immerhin in diesem Interview dazu (wie er für die ARRI mit seiner Firma die Produktion der Synchro für „Flugzeugträger U.S.S. Georgetown“ [EA 1989, RTLplus] übernahm, mit seinem Freund Hartmut Neugebauer als Autor und Regisseur – bzw. wie er sich das ursprünglich so gedacht hatte …). Aber sind jemandem noch weitere Arbeiten seiner Firma bekannt? Es fällt ja sowieso auf, dass von seinen Buch- und Regie-Arbeiten in der Synchronkartei bislang nur ein Bruchteil erfasst zu sein scheint … (Wie sehr hätte ich mir eine Fortsetzung dieses Interviews gewünscht!)
Noch eine eigene Information hinterher, weil ich neulich drüber gestolpert bin: Geschäftsführer der TV+Synchron, Nachfolgerin des Adlershofer FS-DDR-Studios für Synchronisation, war von 1992 (also quasi seit Beginn – die Angaben zur Gründung auf der Website sind widersprüchlich) bis 2003 interessanterweise Michael Rakow: Diplom-Regisseur, der im Jahre 1981 – offenbar das Gründungsjahr des FS-DDR-Studios – für seine Arbeit zur Einführung der Videoband-Synchronisation mit dem Heinrich-Greif-Preis ausgezeichnet wurde und in diesem Studio noch zu DDR-Zeiten selbst mehrfach Regie führte. Ob er diese Tätigkeit später bei der TV+Synchron – bei der die Angaben zu Buch und Regie ja ziemlich genau bis zu der Zeit, als Rakow die Geschäftsführung abgab, in aller Regel fehlen – fortsetzte?
Das sind sehr interessante Informationen! Coole Sache. Damit wäre er ein weiterer Regisseur, der für diese ganzen frühen TV+Arbeiten in Frage kommt, wo noch seltene Ex-DDR-Sprecher dabei waren wie Carl-Hermann Risse, Tim Hoffmann oder Peter Zintner.
Interessiert mich auch schon lange. Wen hast Du denn noch im Verdacht?
Von 2008 bis 2014 (Liquidation ab Ende 2011 ...) gab es übrigens auch eine TV+Synchron-Filiale in Leipzig. Scheint ja leider nicht aufgegangen zu sein ... Ob da jemals synchronisiert wurde?
Nachweislich bekannt, dass sie für TV+Synchron arbeiteten: natürlich Irene Timm, Renée Eigendorff, Marianne Leo und Lutz Erdmann. Ob folgende Regisseure noch nach der Wende tätig waren, ist unbekannt: Joachim Loeb, Irmgard Köhlert, Wolfgang-Claus Asch, Otta Graetz.
Die frühen Johannisthal-Synchros sind mir auch ein Rätsel. Da ist bisher nur bekannt, dass Hasso Zorn Regie führte. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass viel Wolfgang Thal noch machte, da er manchmal in zwei Rollen zu hören war.
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Synchros aus Leipzig, die offiziell von der STL waren, dann von dieser Leipziger TV+Synchron waren. Denn eine zeitlang waren die STL-Synchros ziemlich langweilig besetzt und wirkten wie TV+ Arbeiten. Mit der Präsenz von Hans Nenoff wurde es dann wieder Leipzig-lastiger. Und über das Set-Studio (dem wohl Vorläufer von STL) würde ich auch gerne mehr erfahren.
Oh, dass da doch eine ganze Reihe von Namen bekannt ist, wusste ich gar nicht! Aber durch Rakow erklärt sich natürlich auch die Kontinuität ... Interessant.
Das SET-Studio gab es schon zu DDR-Zeiten (auch da habe ich erst neulich etwas drüber gelesen): Es war das Studio zur Band "SET" – und offenbar tatsächlich der Vorgänger des STL, dessen heutiger Geschäftsführer Hans Kölling (Gründungs?-)Mitglied der Gruppe SET war und schon damals auch bei verschiedenen anderen Produktionen des Studios mitmischte (außerdem führt das STL z. B. das Hörspiel "Herr der Fliegen" aus dem Jahre 2002 in seinen Referenzen auf, das im SET-Studio produziert wurde).