Die wollte ich auch schon nennen. Bei den Schauspielerinnen ihrer Generation war sie ja ähnlich stark präsent wie Marion Degler und Margot Leonard zu deren Glanzzeiten bei den jüngeren.
Eine weitere Queen in meinen Augen ist Reinhilt Schneider. Sie hat zwar nicht ganz so viel synchronisiert, aber hat eine der markantesten Stimmen und klingt heute erstaunlicher Weise noch genauso wie vor 30 Jahren.
Für mich ist es noch immer Franziska Pigulla, auch wenn sie im Moment eher weniger Film-Synchros macht. Sie ist einfach ausgerwöhnlich. Sie bleibt im Ohr. Auf Platz 2 sind bei mir Dagmar Dempe und Arianne Borbach. Beides sehr weiche Stimmen, das gefällt mir. Platz 3 geht an Petra Barthel und Kerstin Saunders-Dornseif, Letztere besonders für "fiese" Rollen.
Ansonsten gefallen mir noch Marion von Stengel, Katrin Fröhlich, Giuliana Jakobeit, Victoria Sturm, Ghadah Al-Akel und Ulrike Stürzenbacher.
Okay.... *drop* Nun, selbst wenn es hier keine eindeutige Synchron-Queen gibt, scheine ich die Queen zu sein, die es schafft so einfache deutsche Namen falsch zu schreiben. Deshalb hör ich jetzt besser auf damit. ;)
In der Tat eine doch recht schwierig zu beantwortende Frage (und viel subjektives ist auch dabei), aber Franziska Pigulla steht auch bei mir ganz oben. Ich kann mich einfach bei den vielen Dokus momentan im TV garnicht "satt hören" an ihr .
Desweiteren finde ich Monica Bielenstein mit ihrer Stimme herausragend.
Ansonsten rangieren bei mir Elisabeth Günter, Bettina Weiß, Irina von Bentheim, Judy Winter, Simone Brahmann und Regina Lemnitz ebendfalls ganz oben.
Es ist wirklich amüsant, diesen alten Thread durchzuforsten, weil er vor allem auf zwei Dinge aufmerksam macht.
Erstens: bei Männern ist ja seit Jahrzehntes dauernd mal von "Königen" oder sonst was die Rede. Da wimmelts nur so von Attributen. Oder man hört Sachen wie "wenn man an Synchronsprecher denkt, hat man sofort Arnold Marquis' Stimme im Ohr". Warum gab es so etwas bei Frauen nie? Weder in der einen, noch der anderen Weise?
Zweitens: nicht nur, dass es das früher bei Frauen nicht gab. Seit dem Ableben von Leuten wie GGH oder Marquis scheinen auch die Männer dieses Privileg verloren zu haben, irgendwelche Könige der Branche zu sein. Obwohl manche Sprecher sehr präsent sind. Woran kann das liegen? Dass trotz aller stimmlichen Präsenz die zu synchronisierenden Schauspieler selbst einander so ähnlich wurden, dass die Bandbreite des Ausdrucks zwangsläufig schrumpfen musste und niemand mehr auf solche Attribute kommt? Die Stars ähneln sich äusserlich und in ihren Rollen mehr denn je. Eine friedliche Co-Existenz unterschiedlicher Typen gibt es nicht mehr. Erfolgreiche Schauspieler/innen sehen alle gleich aus (mit ein paar Ausnahmen meist auch schon älterer Generation)-früher konnten Sean Connery, Peter Cushing, Paul Newman, Edward G. Robinson, Fernandel, Alain Delon, etc ihr Publikum anlocken. Um einige wenige zu nennen. Solche Typen exisitieren nicht mehr, darum kann ein Sprecher auch nicht mehr so viele unterschiedliche Charaktere bedienen. Was jammerschade ist, weil man gerade im Synchronbereich viel mehr Bandbreite haben kann als anderswo.
Zurück zum Thema: bei den Männern sind's zumeist Arnold Marquis, GGH und Wilhelm Borchert die objektiv als die -sagen wir mal- aristokratische Oberschicht bezeichnet werden. Sogar recht objektiv betrachtet, da habe ich jetzt keine persönliche Wertung. Bei der von mir ausgewählten Frauen-Garde platziere ich absichtlich so, um das aus meiner Sicht bestehende Equivalent zu den oberen drei passend zu ergänzen:
Ich stimme zu - es scheint wirklich weder früher noch heute keine Synchronschauspielerin zu geben, der man recht uneingeschränkt den Titel "Königin der Synchronsprecher" zuweisen könnte. Obwohl dies für mich wahrscheinlich Margot Leonard wäre.
Zitat von fortinbras im Beitrag #28nicht nur, dass es das früher bei Frauen nicht gab. Seit dem Ableben von Leuten wie GGH oder Marquis scheinen auch die Männer dieses Privileg verloren zu haben, irgendwelche Könige der Branche zu sein. Obwohl manche Sprecher sehr präsent sind. Woran kann das liegen?
Ich glaube, das hast du schon ziemlich gut selbst beantwortet, denn dies wäre auch meine Antwort gewesen:
Zitat von fortinbras im Beitrag #28Dass trotz aller stimmlichen Präsenz die zu synchronisierenden Schauspieler selbst einander so ähnlich wurden
Ich würde zwar nicht sagen, dass es heute keine wirklich guten Schauspieler mehr gibt aber es ist im Hollywoodkino durchaus ein Trend zu erkennen, eine Art auswechselbaren Einheitsbrei zu generieren. Vorteil: Der Zuschauer fühlt sich direkt heimelig, bekommt vertraut wirkende Gesichter vorgesetzt und das zieht sich dann auch in den Synchros so durch. Es wurde hier im Forum schon oft gesagt und ich stimme dem zu großen Teilen ebenfalls zu: Auch bei den deutschen Stimmen versucht man, diesen Einheitsbrei durchzuziehen, um möglichst einfach austauschen zu können. So wirkt das auf mich jedenfalls manchmal.
Schon oft erwähnt und ich denke es stimmt einfach, dass Stimmen wie die von Arnold Marquis es heute deutlich schwerer hätten, weil sie so herausragen aus dem Einheitsbrei. Am verträglichsten wäre da bestimmt immer noch ein GGH, dessen Stimme sich um beinahe jeden Schauspielertypus hüllen konnte wie ein perfekt passender Mantel.
Dem muss ich mich schon auch anschließen, dass es nach wie vor gute Schauspieler gibt. Meistens trifft man sie in Independent-Filmen an. Aber auch dann und wann in den "großen" Filmen. Manche können es ja, aber dürfen nicht. Oder nur sehr selten. Manchesmal sehr ich Schauspieler/innen in Nebenrollen und frage mich, warum die hier eigentlich nicht der Star sind. Peter Ustinov hat mal, das war bei seinem letzten Wien-Besuch, ein schönes Interview gegeben. Launig hat er auch etwas über Hollywood gelästert und dass er sich wünschte, die Stars bekämen Namenstäfelchen umgehängt-weil er sie nicht auseinanderhalten kann. Ein Problem sah er darin, dass der immer einheitlicher werdende Schauspielstil dazu führe, die Individualität und Persönlichkeit des jeweiligen Künstlers weit in den Hintergrund zu drängen. Da sich das Ensemble dann auch auf den Star und seinen gewollten oder geforderten Stil einstellen muss, wird der Gesamteindruck noch blasser. Umso mehr benötigen Filme andere Zutaten, um davon abzulenken.
Ich habe bei den derzeitigen Synchronstimmen eben auch wegen der vergleichsweisen Austauschbarkeit Probleme, die auseinanderzuhalten. Schade, weil es gibt sie, die guten Schauspieler. Nicht nur attraktive Stars oder geschmeidige Stimmen. Echte Typen einfach, die teils tolle Stimmen habenm-persönlich sehe ich einige davon am Theater. Von einem Trend möchte ich nicht sprechen, aber zwei große Wiener Theater setzen seit ein paar Jahren wieder vermehrt auf Typen und Persönlichkeit und das ist sehr angenehm.