Zitat von Ekkehardt im Beitrag #37Für mich seit vielen Jahren die absolute Synchron-Queen....Katrin Fröhlich.
Ekkehardt
Ja vollste Zustimmung. Meine derzeitige Liblingssynchronsprecherin ist ebenfalls Katrin Fröhlich. Schon als ich sie 1979 das erstmal auf Cary Guffey (damals noch für einen Jungen) in "Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen" an der Seite von Bud Spencer hörte, war ich auf Anhieb begeistert von ihrer Stimme. Spricht für deinen guten Geschmack, Ekkehardt! :-)
Auch mit VanToby stimme ich überein. Edith Schneider ist wirklich eine Göttin in der Synchronbranche. Ihre Stimme hat mich in meinen jungen Jahren schon begeistert!
An Katrin Fröhlich habe ich auch schon gedacht! Neben ihr würde ich aus der gleichen Generation aber auch Ulrike Stürzbecher und Claudia Urbschat-Mingues nennen. Allesamt wunderbare, abwechslungsreiche Sprecherinnen, die ich sehr bewundere!
Hallo, alle genannten sind hervorragende Synchronschauspielerinnen oder waren es. Da ist es wirklich schwer, eine Dame besonders hervorzuheben, Eine, die es mir besonders angetan hat, weil sie sowohl sexy wie auch seriös klingen konnte, ist Evelyn Maron, die leider 2007 viel zu früh von uns ging. Sie lieh u.a. Kim Basinger, Andie MacDowell, Ornella Muti, Greta Scacchi und Sabine Azéma ihre verführerische und temperamentvolle Stimme. Gruß v. Karsten
Marion Degler hätte für mich diesen Titel verdient...
Apropos, Rolf von Sydow beschreibt in seinem Buch "Der Regisseur" sehr eindrucksvoll seine ersten Gehversuche im Synchrongeschäft und erwähnt, dass Degler von ihm entdeckt wurde und Billy Wilder in SABRINA so begeistert von ihrer Leistung war, dass er sie als "Syn-Krone" bezeichnete. Und das passt doch wiederum ganz hervorragend zu diesem Thread...
Schön, dass meine Favoritin ihren Vorsprung noch weiter ausgebaut zu haben scheint.
Aber was mag das nur für ein Anlass gewesen sein, für den von Sydow die Entdeckung Deglers für sich reklamiert? SABRINA kann es freilich nicht gewesen sein, denn bereits für EIN HERZ UND EINE KRONE war sie ja für die Hepburn besetzt worden (zu dem die entsprechenden Angaben in der Synchrondatenbank leider fehlen).
Bemerkenswert übrigens, dass Degler bereits gleich zu Beginn ihrer Synchronkarriere (jedenfalls laut Synchrondatenbank) auf allen ihren vier Stammschaupielerinnen zum Einsatz gekommen ist: Liz Taylor (53), Jean Simmons (53), Sophia Loren (53), Audrey Hepburn (54).
Er kann sich dabei eigentlich nur auf den bereits von Dir erwähnten EIN HERZ UND EINE KRONE beziehen, denn es war seine erste Arbeit als Synchronregisseur. Er beschreibt wie ihm dieses Projekt im Oktober 1953 vom Chef der deutschen Columbia angeboten wurde. "Entdeckung" sollte man in diesem Zusammenhang vielleicht nicht zu wörtlich nehmen, aber für Degler war die Hauptrolle in diesem sehr erfolgreichen Film sicher eine Art Durchbruch.
Erika Streithorst bezeichnet er als "alten Hasen" der Branche, die dort gelandet sei, da sie als Romanautorin nur bescheidenen Erfolg hatte, allerdings ein gutes Gefühl für sprechbare Dialoge habe. Interessant sind auch seine Schilderungen zur Arbeitsweise und sein anfängliches Unvermögen, die Synchronizität kontrollieren zu können. Ihm fällt außerdem auf, dass die Schauspieler unwillkürlich die Sprachmelodie des Originals übernehmen, die Satzenden häufig in der Schwebe lassen und den Duktus des Deutschen damit verfälschen. Sein Vorsprechen aus der Regie sorgt daraufhin für Unverständnis und Ablehnung, so dass sich einige aufgebrachte Synchronstars über seine Arbeitsmethoden beschwerten. Übrigens schreibt er abschließend, dass der deutsche Titel eine Idee von ihm gewesen sei.
Es würde mich freuen, sollte EIN HERZ UND EINE KRONE tatsächlich Deglers Einstand (und gleichzeitig ihr Durchbruch) gewesen sein - denn sie ist hier so bezaubernd und geht völlig in der Rolle auf, dass man nicht glauben mag, dass sie eine blutjunge Anfängerin sein soll.
Zitat von Willoughby im Beitrag #66Ihm fällt außerdem auf, dass die Schauspieler unwillkürlich die Sprachmelodie des Originals übernehmen, die Satzenden häufig in der Schwebe lassen und den Duktus des Deutschen damit verfälschen.
Interessant, denn ich war bislang doch der irrigen Ansicht, dies sei eine Synchron-Unsitte, die erst seit ca. 15-20 Jahren um sich greift. Aber von Sydows Beobachtung wird schon korrekt gewesen sein, was beweist, dass wir uns mit der Zeit so sehr an diese Verformungen gewöhnen, dass sie uns nicht mehr auffallen. Oder sogar umgekehrt: dass uns die Sprachmelodien in originär deutschsprachigen Filmen u. Serien so merkwürdig schief vorkommen (jedenfalls geht es mir immer so).