Für mich einer der besten Zeichentrick-/Realfilm-Hybrid aller Zeiten mit erstklassiger deutscher Synchronisation. Klaus Sonnenschein für Bob Hoskins herrlich schön mürrisch und Wolfgang Ziffer für Roger Rabbit war auch ganz charmant, auch wenn er damals zu der Zeit quasi die Cartoon-Stimme schlechthin war. Mein Highlight ist da aber Hermann Ebeling für die Rolle des Richter Doom. Die Szenen mit ihm sind mir besonders in Erinnerung geblieben.
Einen kleinen Kritikpunkt hab ich da aber noch bezüglich der Synchro: Zwar haben die beiden bekanntesten Cartoon-Enten Donald Duck und Daffy Duck mit Peter Krause und Dieter Kursawe ihre vertrauten Stammsprecher (Krause wurde da sogar erstmals bei Donald eingeführt), aber dafür hatte Bugs Bunny nicht wie gewohnt Gerd Vespermann, sondern schrägerweise Santiago Ziesmer und es klang absolut unpassend. Es war zwar nur ein kurzer Cameo-Auftritt, aber dennoch wäre Vespermann Pflicht gewesen. Verstehe daher nicht warum man ihn nicht dafür geholt hat und stattdessen scheinbar random Ziesmer. Das ist das einzige was mich an der Synchro etwas trübt.
Wilfried Herbst in einer wirklich sehr hohen Charge für Mickey Maus fand ich da etwas befremdlich, aber ich konnte damit leben. Im Gegensatz zu Donald Duck hatte man da noch nicht die Idealstimme für die berühmteste Maus der Welt gefunden.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #20Mein Highlight ist da aber Hermann Ebeling für die Rolle des Richter Doom. Die Szenen mit ihm sind mir besonders in Erinnerung geblieben.
Redlettermedia hat mich dazu gebracht, mir den Film nach gefühlten (und wohl auch gezählten) 20 Jahren mal wieder anzuschauen, und ich kann gleich ein paar Ergänzungen nachliefern:
Ed Herlihy (Wochenschausprecher) [Herbert-Günther Schmidtke] James O'Connell (Straßenbahnschaffner) [Heinz Palm]
Jim Cummings (Kugel #2) [Heinz Palm] Tony Pope (Goofy) [Jürgen Kluckert]
Somit bietet der Film für Disney-Fans die einmalige Gelegenheit, Micky und Goofy mit ihren damaligen 80er-Jahre-Sprechern und Donald mit seiner (damals) brandneuen Stimme zu hören.
Zur Synchro muss ich wohl nicht viele Worte verlieren. Lutz Riedel hat einfach ein Händchen für Komödien (und für Trickfilme), er steht in der Hinsicht Leuten wie Arne Elsholtz in Nichts nach. Nur eine "Übersetzungsmerkwürdigkeit" stößt mir damals wie heute sauer auf: Der männliche Artikel bei dem Wort "Karnickel". Ist oder war das jemals korrektes Deutsch? Zumindest Duden und Wiktionary geben nur den sächlichen Artikel an. War das am Ende als Gag gedacht? Es mag nur ein unwichtiges Detail sein, aber wenn ich "Schnappt den Karnickel!" höre, denke ich automatisch an "Ich bin der Wurstfachverkäuferin" oder "Der Gerät schläft nie ein".
Ich denke, dass man auf "Das Karnickel" bewusst verzichtet hat, um Roger mehr als Person darzustellen, denn als ein Ding/Tier. Der ist ein Er ist ein Mann ...
[Teil gelöscht, Irrtum – es gibt mehrere Gedichte mit der gleichen Formulierung.] Edis Erklärung klingt für mich logisch: In dem Moment, wo eine Person bezeichnet werden soll, erscheint der neutrale Artikel einfach nicht mehr passend, bzw.: ganz speziell in diesem Falle kommt es eben darauf an, das Wort "Karnickel" als Beleidigung rüberzubringen – und erleichtert wird der Wechsel (auf den man vielleicht nicht bei jeder Tierart mit neutralem Genus kommen würde) womöglich dadurch, dass die meisten anderen Wörter auf -ickel ja tatsächlich maskulin sind: Nickel – für die Währung und das böse Kind –, Pickel, Wickel ... Hört sich also nicht haarsträubend daneben an.
Eigentlich ist "der Karnickel" auch richtiger, weil es ursprünglich vom lateinischen, maskulinen "cuniculus"/"caniculus" stammt. Mit dem Infix -ul- werden Verkleinerungsformen gebildet, das Genus aber üblicherweise beibehalten. KORREKTUR: Auch wenn es hier keines ist, weil es mutmaßlich ein Fremdwort aus dem Iberischen ist, aber von einigen offenbar für eines gehalten wurde.
Im Deutschen hingegen werden durch die üblichen Verkleinerungssuffixe "-chen" und "-lein" Wörter regelmäßig neutrum. Vermutlich hat sich deshalb bei jenen auf "-el", die auf lateinisch "-ul-" zurückgehen, hier auch neutrale Auffassung durchgesetzt. Es gibt allerdings auch Gegenbeispiele wie "DIE Inkunabel" von lat. "incunabula".
Manche andere auf "-el" gehen wohl ohnehin auf ein verknapptes "-lein" zurück: die Maid -> das Mädlein -> das *Mädl -> das Mädel.
@VanToby Demnach müsste es auch "der Kanin" heißen, oder? Aber man sagt auch hier "das Kanin" (eigentlich Bezeichnung für das Tier, heutzutage aber nur noch eine Bezeichnung für das Fell). Lustigerweise kennen die Leute generell fast ausschließlich "das Kaninchen", obwohl dies der Deminutiv ist. Dass der Begriff auch ohne Verkleinerung gebraucht wurde beweist etwa die Wegbezeichnung "Kaninhecke" in Nettersheim.