Zitat von berti im Beitrag #5Sebastian Fischer ist für mich Peter O´Tooles perfekte Stimme gewesen. Unverständlich, dass er im Laufe der Jahrzehnte zwar immer wieder besetzt, aber auch oft wieder abgesetzt wurde.
Ich hätte meinen Bräutigam genauer lesen sollen! Dort steht, dass Sebastian Fischer ab 1963 ein Theaterengagement in Wien gehabt habe.
"Rebeccas Töchter":einmal mehr Jürgen Thormann "Rosamunde Pilcher:Heimkehr":Sebastian Fischer Biografisches zu Sebastian Fischer:er spielte tatsächlich ab den 60ern viel in Wien und war von 1976 bis 1986 fixer Bestandteil im Ensemble des "Burgtheaters",wo er zahlreiche grosse Rollen spielte.Persönlich halte ich die Kombination Fischer/o'Toole für eine der herausragendsten in der Synchrongeschichte!!!Und ohne Jürgen Thormanns Leistung schmälern zu wollen,der das ja hervorragend macht-Sebastian Fischer fehlt mir auf o' Toole einfach!Meistens...
Zitat von fortinbras im Beitrag #19"Rosamunde Pilcher:Heimkehr":Sebastian Fischer
Definitiv? Als der Film vor vielen Jahren mal lief, habe ich reingezappt, um seinen Sprecher zu identifizieren, konnte ihn aber nicht erkennen. Wenn es wirklich Fischer war, müsste er sich aber in den Neunzigern stark verändert haben. Als "Cyrano" klang er für mich nämlich noch ganz wie früher.
Zwischen "Cyrano" und "Heimkehr" lagen auch ein paar Jahre dazwischen und Sebastian Fischer spricht viel sanfter und gediegener als man es meistens von ihm kennt. In Heimkehr hat er auf o'Toole den unterschwelligen Wahn vergangener Tage abgelegt und ist ein freundlich-nostalgischer alter Herr geworden. Ein hörbarer Widerspruch zu seinen vergangenen o' Toole-Interpretationen. Aber von ganz eigentümlichen Reiz. So sehr veränderte sich die Stimme nicht, sie ist nur dezenter geworden und nimmt sich nicht mehr so wichtig. Kanns daran liegen, daß ein Erkennen schwer fällt? Ein Anfrage beim ZDF brachte "Sebastian Fischer"-ich war mir nämlich auch unsicher!
"Sanft und gediegen" kenne ich Fischer durchaus, aber trotzdem meine ich, ich hätte ihn erkennen müssen. Wenn er es aber tatsächlich sein sollte, wäre es ärgerlich, dass man ihn hier plötzlich wieder nahm, in anderen Filmen aber nicht. So wie bei "High Spirits", nachdem es zuvor im "letzten Kaiser" (leider!) Thormann war.
Peter O' Toole ist mit 81 Jahren verstorben. Ein großartiger, manchmal aber auch gefährlicher Schauspieler. Seine vielen Gastrollen in medial aufgemotzten Serien/Filmen konnten einem einerseits auf die Nerven gehen, andererseits waren sie oft interessanter als die ganze Produktion selbst. Gute Filme machte er kaum noch, und die Filme, in denen er auftrat, waren meist zu dünn, als hätten sie ihn in einer Hauptrolle verkraftet.
Mit Sebastian Fischer hatte er einen kongenialen Sprecher, leider gab es diese Besetzung nicht immer. So hervorragend Jürgen Thormann ist, für den dünnen o' Toole schien er mir oft zu heftig, vor allem ab den 90ern. Er outrierte mitunter mehr als das Original und das empfand ich persönlich als störend. Manchmal, nicht immer!
Peter O' Toole war ein großartiger Charakterdarsteller. Spontan sind mir "der Mann von la Mancha" und "King Ralph eingefallen ( ohne sein schauspielererisches Können auf diese Rollen reduzieren zu wollen). Den älteren verbinde ich in erster Linie mit Thormann, den ich keineswegs unpassend fand. Aber als ich gestern von O'Tooles Tod erfuhr, hatte ich schon einen leisen Schock, zumal ich mir dachte, dass ihm Horst Schön nie mehr nach "Troja" seine Stimme leihen wird können (vorausgesetzt natürlich, dass er noch gekonnt/gewollt hätte)...
Zitat von fortinbras im Beitrag #23Mit Sebastian Fischer hatte er einen kongenialen Sprecher, leider gab es diese Besetzung nicht immer. So hervorragend Jürgen Thormann ist, für den dünnen o' Toole schien er mir oft zu heftig, vor allem ab den 90ern. Er outrierte mitunter mehr als das Original und das empfand ich persönlich als störend. Manchmal, nicht immer!
Wie würdest du denn seine übrigen Sprecher (soweit sie dir untergekommen sind) einstufen?
Aus der Reihe "Berti wills wissen" heute die Folge: Peter o' Toole:
Also, in erster Linie war für mich Sebastian Fischer eine kongeniale Besetzung. Ein seltener Glücksfall-und ich finde es schade, daß sie recht bald aufgebrochen wurde. Was vielleicht auch damit zu tun hatte, daß Fischer während der eher mittelmäßigen Phase von o' Tooles Karriere großteils in Wien am Burgtheater arbeitete und auch in der Stadt lebte. Zu dieser Kombination will ich mehr mal gar nicht sagen, als daß sie idealer als ideal war. Meine Favoriten sind "Lord Jim", "Die Nacht der Generale" und "Was gibt's Neues, Pussy?" - drei grundverschiedene Rollen, die er fabelhaft meistert. Auch "Der Mann von La Mancha" machte er toll, leider ist der Film eher mittelmäßig und leidet an der fehlbesetzten Sophia Loren.
Jürgen Thormann gefiel mir durchaus auf o'Toole. Allerdings nicht immer. Meistens, wenn o'Toole hauptsächlich verpflichtet wurde, um mit seinen Manirismen einen Film aufzupolieren, vergröberte Thormann den Eindruck noch und hörte sich wie eine Jason King-Persiflage an. Aber in vielen größeren Rollen war er ausgezeichnet. In "Final Curtain" fand ich ihn absolut genial, da war er so durchgeknallt wie o' Toole selbst. Schade, daß diesen Film nur wenige kennen-ein kleines Meisterstück bösartigster Komödie. Auch in "Rebeccas Töchter" war er sehr gut, auch in "Der letzte Kaiser". Ich fand ihn nur oft ein Opfer der eigenen sprachlichen Manirismen, die o' Toole vergröberten.
Fritz Tillmann in "Bankraub des Jahrhunderts" war natürlich kurios, obwohl o'Toole hier als deutlich älterer Mann auftrat und das glaubwürdig umsetzte. Aber es funktionierte doch tadellos-als Rollencast.
Auch sehr stark war Wilhelm Borchert in "Der Löwe im Winter", allerdings als Rollencast, da die Figur ja wieder deutlich älter war. Ansonsten hätte ich ihn mir schwer vorstellen können.
Lothar Blumhagen war eine passende Klischeebesetzung, die aber gut funktionierte. Trotz der irischen Herkunft war o'Toole ja doch "very british". Jürgen Goslar in "Becket" war fantastisch, wenngleich ich hier Fischer schon vermisste. Holger Hagen war mir fast ein wenig zu glatt und wohltönend, o'Toole sollte ein wenig anders klingen.
GGH, Klaus Kindler, Claus Biederstaedt, Friedrich Schoenfelder-nette Rollencasts, die funktionierten, aber keine Dauerlösung gewesen wären. Horst Schön hörte ich nie für ihn. Christian Rode sagte mir sehr zu, das hätte auch öfters sein können.
Gar nicht ging für mich F. W. Bauschulte in "Caligula". Keine Ahnung, wer darauf kam-das war absurd und unpassend. Da hätte man besser Borchert für ihn statt für Gielgud genommen und diesem FWB gegeben. Mehr fallen mir gerade nicht ein...
Da hab ich doch glatt einen vergessen-Erik Schumann paßte auch vorzüglich zu o'Toole und wurde ihm mehr als gerecht. Auch da hätte es gerne öfters sein können. "Der lange Tod des Stuntman Cameron" ist leider kaum noch zu sehen...
Bei all der Tragik, etwas "Gutes" ist auch dabei. Er sieht jetzt Richard Harris wieder, und sie können sich wieder ordentlich - wie früher - die Kante geben... . Wie viele der übergroßen Filmstars der guten alten Kino-Zeit leben eigentlich noch? Grüße, Rolf