Damit diese Kategorie nicht völlig untergeht, wie wäre es mit "Freiwilligen", die vielleicht alle drei Monate eine Laudatio für einen verstorbenen Schauspieler/Schauspielerin schreiben? Wir machen einen Aufruf, was den Lesern hier jeweils zu denjenigen einfällt. Wir können auch alte Laudationen zu einem neuen Beitrag zusammenfassen.
Zitat von E.v.G.Wir können auch alte Laudationen zu einem neuen Beitrag zusammenfassen.
Bezieht sich das auf Laudationen, die für die vergangenen "Silhouetten" geschrieben wurden? Oder auf Postings aus Threads, die sich auf jeweils eine bestimmte verstorbene Synchron-Größe bezogen? Bisher hatten ja z. B. Wilhelm Borchert, Paul Klinger, Wolfgang Lukschy, Holger Hagen oder Klaus Kindler einen solchen.
Wenn man aber alle Postings aus den verschiedenen Einzelthreads in einem zusammenfassen würde, müsste dieser doch ziemlich chaotisch ausfallen. Oder nicht?
Zitat von bertiWenn man aber alle Postings aus den verschiedenen Einzelthreads in einem zusammenfassen würde, müsste dieser doch ziemlich chaotisch ausfallen. Oder nicht?
Warum? Aufgabe des Laudators wäre es doch, aus dem Chaos ein Ganzes zu formen, wenn ich die Absicht für die Kategorie "In Memoriam" richtig verstanden habe. Zuerst wird "gesammelt", indem bestehende (und evtl. neue) Postings gebündelt werden, und anschließend die Laudatio geschrieben.
Würde es aus eurer Sicht Sinn machen, wenn man die Laudatio im Tandem schreibt? Das erleichtert die anfallende Schreib- und Recherchearbeit. Und da man ja immer mit gutem Beispiel voran gehen soll: ich bin bereit, mich auch aktiv an der Kategorie "In Memoriam" zu beteiligen.
Ich meinte jetzt die Threads, die es z. B. zu Borchert, Lukschy oder Kindler bereits gibt. Im Lukschy-Thread etwa wurde seit Herbst 2007 immer wieder gepostet und diskutiert. Wenn man die Postings aus verschiedenen Threads in einem sammeln und chronologisch ordnen würde, würden nun teilweise Beiträge aus unterschiedlichen Diskussionen vermischt, so dass beim Leser Verwirrung entstehen könnte, worauf sich jemand gerade bezieht.
Dann fange ich einfach einmal an: Es wäre schön, wenn wir vielleicht alle 3 Monate die Beiträge zusammenfassen und ähnlich wie einen Nachruf präsentieren könnten. Wer noch zusätzliche Infos über Film / Fernsehen/ Bühne oder andere Erinnerungen hat, möchte sie bitte ebenfalls ergänzen. SO bleibt allen genügend Zeit ein paar Gedanken "zu Papier" zu bringen.
<Für mich war Curt Ackermann immer der klassische Heldenrollensprecher der fünfziger und sechsiger Jahre, ideal für sympathische Heldenrollen. Kernig, klar, wohltönend wurde seine Stimme geradezu eins mit Cary Grant, die wohl bekannteste Besetzung. An Auftritten vor der Kamera oder auf der Bühne ist heute nur wenig bekannt, so dass seine klassisch-markante Stimme sein nachhaltigstes Vermächtnis darstellt.>
Dem Bräutigam kann man entnehmen, dass Ackermann Besetzungen nach Stimmähnlichkeit als zweitrangig ansah. Ergänzt wird diese Aussage um ein Zitat aus der Film-Revue 10, 1960: "Ich spreche wie der und der - das ist Unsinn. Man kann nicht die Inkarnation finden. Man muss nur versuchen, sich in der Mitte zu treffen: dass man nicht neben dem anderen, sondern in ihm steht."
Für mich ist Ackermann primär durch seine Besetzung für Cary Grant ein Begriff, wo er sowohl die humorvollen Untertöne als auch die ernsten Momente immer getroffen hat. Umso unverständlicher ist für mich, dass er nicht durchgehend für Grant besetzt wurde.
Eine interessante Info, die ebenfalls dem Bräutigam entstammt: Während des 2. Weltkrieges war Ackermann auch gesanglich auf der Bühne anzutreffen und hat u.a. mit Friedel Schuster und Erich Fiedler 1941/42 erfolgreiche Auftritte in dem musikalischen Lustspiel Marguerite:3 absolviert.
Mir unbekannt ist sein - auch gesanglicher! - Synchroneinsatz für Robert Mitchum in Die Stunde des Jägers, der von Bräutigam als Ackermanns Meisterwerk gepriesen wird. Vielleicht kann einer der Kenner etwas hierzu sagen...
Ja, seine Leistung in "Die Nacht des Jägers" ist meisterhaft, aber mir nie so drastisch aufgefallen, weil Ackermann für mich ohnehin einer der besten Synchronschauspieler überhaupt war. Von der Weichheit und Brüchigkeit in "Die Killer" über die leichte Eleganz in "Über den Dächern von Nizza" bis zur schnarrenden Komik in "Ich kämpfe um dich" brachte er alles perfekt rüber - glanzvoll auch sein knarriger Jargon (der hart das Berlinern streifte) in der ARD-Synchro von "Columbo: Blume des Bösen".
Leider muss ich gestehen, dass Ackermann für mich nicht zu den Top-Sprechern gehört, sondern eher ein Mann fürs Solide ist. Wirklicch herausragend fand ich ihn nur relativ selten, z. B. für Tom Drake in "Warlock", John Carradine im "Mann, der Liberty Valance erschoß" oder (besonders) Tom Dugan in "Sein oder Nichtsein". In vielen seiner Rollen wirkte er auf mich eher routiniert, und bisher habe ich noch keinen Schauspieler erlebt, bei dem ich ihn als Idealstimme bezeichnen würde (selbst bei Cary Grant fand ich ihn nur in bestimmten Rollen klasse). Es kann natürlich sein, das Ackermann (wie Lukschy in seinen frühe Rollen) aufgrund eines bestimmten Stimmen-Images öfter eindimensionale Rollen bekam, und ich ihm deshalb Unrecht tue. Trotzdem wollte ich das einfach mal loswerden. In den Fünfziger war er ähnlich überpräsent wie Arnold Marquis und GGH ein Jahrzehnt später. Trotzdem fallen mir in seinem Fall kaum Synchro ein, in denen ich ihn wirklich fehlbesetzt fand.
Zitat von E.v.G.Dann fange ich einfach einmal an: Es wäre schön, wenn wir vielleicht alle 3 Monate die Beiträge zusammenfassen und ähnlich wie einen Nachruf präsentieren könnten.
Zitat von bertiLeider muss ich gestehen, dass Ackermann für mich nicht zu den Top--Sprechern gehört, sondern eher ein Mann fürs Solide ist.
Um diese erstaunliche Frage szenisch zu beantworten ...
Spontanes Treffen einiger Bewunderer der Schauspielkunst von Curt Ackermann. Berti hat eine kleine Rede vorbereitet, erhebt sich, holt tief Luft und beginnt:
"Curt Ackermann gehörte für mich nicht zu den Top-Sprechern. Er war eher ein Mann fürs Solide. Kann aber auch sein, dass er aufgrund eines bestimmten Stimmen-Images öfter eindimensionale Rollen bekam. Vielleicht tue ich ihm Unrecht - aber das wollte ich einfach mal loswerden."
Berti geht. Die Runde schweigt betreten, ein Kind fängt an zu weinen, Ende.