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Dieses Thema hat 81 Antworten
und wurde 5.356 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2010 20:39
#31 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Curt Ackermann war, meiner Ansicht nach, der kernigste Synchronsprecher aller Zeiten. Die ultimativ männliche Stimme sozusagen.
Eine seiner Stärken anderer Art, war es, mustergültige Gentleman-Typen (wie meinetwegen Cesar Romero) auf eine federleichte und amüsante Art rüber zu bringen, was in der Form sonst nur noch Siegfried Schürenberg konnte.
Hinzu kommen enorm gute Qualitäten als Erzähler (z.B. in "Winnetou").
Er war interessanterweise für ein extrem breites Altersspektrum ohne größere Umschweife besetzbar. Eben weil die Stimme so ultimativ männlich wirkt, funktionierte er wirklich für Schauspieler mit bis zu 20 oder 25, vielleicht sogar noch mehr Jahren Altersunterschied - und das nicht nur zufällig bzw. nicht nur rollenbezogen. Vom Großvater mit Pfeife im Mundwinkel am Kamin bis hin zum "lonesome rider" konnte man dem schon in den 50ern eigentlich alles abnehmen, auch wenn die "Umstellung" seines Images eher erst in den 60ern vollzogen wurde. M.E. hat man Ackermann etwas zu schubladenartig besetzt. Er hätte auch Ende der 60er und in den 70ern noch für einige seiner Helden funktioniert, gleichermaßen aber auch zu Zeiten, wo er gefühlt in jedem zweiten B-Western den Helden sprach auch öfter mal für nen älteren Schauspieler und ganz anderen Typen besetzt werden können.
Eine wahrhaft epische Stimme.

@ berti

Wenn du ihn selten fehlbesetzt fandst, verstehe ich deinen Schluss, er sei eher was für's Solide gewesen, ohnehin nicht...wenn einer bei dem, was ihm angeboten wurde meist top funktionierte, liegt der Verdacht, dass er nicht an seine Grenzen gestoßen war, doch eigentlich nahe, oder?! Zumal er nun wirklich nicht immer nur dasselbe gesprochen hat.

Ackermann wurde zwar nicht unbedingt SONDERLICH(!) variabel besetzt, aber dafür konnte er erstens selber recht wenig und im Gegensatz zu "manch anderem" (um gewisse Namen hier jetzt nicht wieder an den Pranger zu stellen) hat er sein Spektrum, was trotzdem noch überdurchschnittlich breit war, wenigstens mit Bravour gemeistert.
Mir ist ein Sprecher, der weniger "machen" darf, als er kann, aber in 80-90% dieser Fälle glanzvoll überzeugt und noch dazu nun wirklich nicht total auf ein Image festgenagelt ist, wesentlich lieber als jemand, der dauernd alles machen darf und auf jedem "Schlachtfeld" ein Drittel bis die Hälfte der Rollen in den Sand setzt bzw. sein Potenzial erheblich zu selten abruft.

Zum Thema letzter Auftritt:
Ich erinnere mich noch ganz dunkel daran, dass wir im Schulunterricht öfter mal eine Video-Reihe über die Entwicklung Deutschlands gesehen haben, in der Curt Ackermann aus dem Off als Stimme von Bismarck zu hören war. Ob dieser Auftritt (wenn auch kein Synchron) nach 1978 datierte, weiß ich nicht. Wäre aber durchaus möglich. Die Reihe war recht interessant, zumal sie einen genialen Erzähler hatte (an seinen Ausspruch "Der tolle Bismarck..." erinnere ich mich noch bis heute), dessen Namen ich aber entweder nicht mehr weiß oder noch nie wusste - würde ich aber wiedererkennen; ähnelte im weitesten Sinne Hans Paetsch. Vielleicht weiß ja jemand, welche Reihe das war. Würde mich nicht wundern, wenn davon irgendwo was auf youtube rumliegt.

berti


Beiträge: 17.492

31.07.2010 21:46
#32 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von Dubber der Weiße
Bevor mein Flieger geht, lass mich das bitte für mein Verständnis zusammenfassen, Berti: Du hast also einige Wochen lang hin und her überlegt, konntest/wolltest/durfest (?) aber keinen separaten (passenden) Thread eröffnen, sondern zogst es vor, dir hier trotz wochenlanger (berechtigter) Bedenken Erleichterung zu verschaffen?
Ist das korrekt?



Weitgehend ja.

berti


Beiträge: 17.492

31.07.2010 21:56
#33 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von Mücke
@ berti
Wenn du ihn selten fehlbesetzt fandst, verstehe ich deinen Schluss, er sei eher was für's Solide gewesen, ohnehin nicht...wenn einer bei dem, was ihm angeboten wurde meist top funktionierte, liegt der Verdacht, dass er nicht an seine Grenzen gestoßen war, doch eigentlich nahe, oder?! Zumal er nun wirklich nicht immer nur dasselbe gesprochen hat.
Ackermann wurde zwar nicht unbedingt SONDERLICH(!) variabel besetzt, aber dafür konnte er erstens selber recht wenig und im Gegensatz zu "manch anderem" (um gewisse Namen hier jetzt nicht wieder an den Pranger zu stellen) hat er sein Spektrum, was trotzdem noch überdurchschnittlich breit war, wenigstens mit Bravour gemeistert.
Mir ist ein Sprecher, der weniger "machen" darf, als er kann, aber in 80-90% dieser Fälle glanzvoll überzeugt und noch dazu nun wirklich nicht total auf ein Image festgenagelt ist, wesentlich lieber als jemand, der dauernd alles machen darf und auf jedem "Schlachtfeld" ein Drittel bis die Hälfte der Rollen in den Sand setzt bzw. sein Potenzial erheblich zu selten abruft.



Bisher habe ich Ackermann ziemlich oft in sehr gesetzten, väterlichen und soliden Rollen erlebt, die teilweise schauspielerisch eher weniger hergegeben haben dürften. Nach meinem Eindruck wurde er öfter in eine bestimmte Richtung besetzt, wie du das im Bezug auf den frühen Lukschy mal geschrieben hast. Dass er dafür nichts kann, ist klar (habe ich ja auch schon so geschrieben).
Dass sich dieser Eindruck nochmal ändern könnte, ist absolut möglich. Vielleicht sind mir die entsprechenden Glanzlichter bisher entgangen. Jeff Chandler und Victor Mature z. B. sind mir bisher nur als Namen ein Begriff.
Stefan meinte schon vor längerer Zeit, er habe Ackermann früher auch für immer gleich klingend gehalten, bis ihn Rollen wie der Detektiv in Hitchcocks "Spellbound/Ich kämpfe um dich" vom Gegenteil überzeugt hätten (diesen Film habe ich vor acht Jahren zuletzt gesehen).

berti


Beiträge: 17.492

31.07.2010 21:59
#34 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von AMK
"Wohlwollende" bzw. "faire Differenzierungen" sollten allerdings möglich sein (à la "Da Sprecher XY fast stets zu überzeugen wusste, fiel seine Fehlbesetzung in Z umso mehr negativ auf" oder "Während er in Charakterrollen glänzte, hätte man ihm das Chargieren in Animationsfilmen ersparen sollen"; wie meine - auch im Rahmen der "Silhouette"-Würdigungen geäußerte - Meinung, dass Gert Günther Hoffmann auch auf Sean Connery klasse war und dem Darsteller etwas "gab", ich GGH auf SC dennoch für eine "klangliche" Fehlbesetzung halte).



Genau das war die Überlegungen, die mich dann doch dazu veranlasst hat, meinen (bisherigen) Eindruck hier zu posten.

berti


Beiträge: 17.492

31.07.2010 23:27
#35 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
Zu einem so frühen Zeitpunkt Wasser in den Wein zu schütten, wie ihn der Anfang des Threads gebraut hat, ist weder nötig noch wünschenswert.



"Zu einem so frühen Zeitpunkt", obwohl der Thread zwar nicht so viele Postings beinhaltete, aber immerhin schon mehrere Wochen existierte?

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

01.08.2010 00:43
#36 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Ja, genau.

berti


Beiträge: 17.492

01.08.2010 12:06
#37 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Du misst "früh" in diesem Fall also weniger am Zeitpunkt als an der Zahl der Beiträge bzw. (wenn es eine solche gibt) am Stand der Diskussion?

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

01.08.2010 14:06
#38 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Nochmal: Ja, genau.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

01.08.2010 14:14
#39 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Eins möchte ich jetzt doch mal sagen:

Es ist natürlich relativ einfach, sich hin zu stellen, selber nichts zu Ackermann zu schreiben und stattdessen die (unglücklichen) Beiträge anderer Leute zu sezieren. Und NOCH einfacher ist es, sich diesen Sezierungsbeiträgen dann "Ja, stimmt!"-mäßig oder als schweigender Unterstützer anzuschließen.
Dass Leute hier lieber über die Diskussion diskutieren, als über das eigentliche Thema, ist nun auch wirklich nichts Neues. Und dass manche sich gerne hinsetzen, sich das Ganze wochenlang angucken und dann irgendwann mal ein "Wort zum Sonntag" dazu verfassen, um die Diskussion moderat-salbungsvoll zu beenden, ebenso wenig.
Das nur mal als genereller Hinweis.

Berti hat mit dem Punkt, dass er nun mal quasi (wenn auch nicht ganz) der erste war, der sich erbarmte, wenigstens ÜBERHAUPT was zu schreiben, nicht ganz unrecht. Und plötzlich seid ihr alle da und ereifert euch (mal wieder). Ein Paar aktiv dabei und gewisse weitere aktive User schauen, wie üblich, passiv zu und lassen die anderen machen, was dem Stärkeren - in dem Fall also den Leuten, die über Beiträge statt das Thema diskutieren - in die Karten spielt und somit auch dem Sinn des Threads entgegen läuft.
Und das nachdem der Thread vorher vor lauter Destinteresse weniger wie "In Memoriam", sondern eher wie das Grab des guten Herrn Ackermann selbst wirkte, dem - was aber offenbar schwer zu verstehen ist - mit keinem Kommentar auch nicht mehr Würdigung entgegengebracht wird, als mit einem deplatzierten. (Und bevor jetzt jemand sagt: "Ja, der Mücke hat aber auch nichts geschrieben!"...ich hab mich, glaube ich, zu JEDEM klassischen Sprecher, hier mittlerweile schon lang und breit geäußert.)
Wo seid ihr denn vorher alle gewesen? Aber kaum kommt ein missliebiger Beitrag, setzt das Sperrfeuer ein.
Lieber mal was zu Ackermann schreiben, statt kritisieren, was die anderen über Ackermann schreiben...
Es sind eh immer nur dieselben 5 bis ALLENFALLS 10 Leute, die sich zu klassischen Sprechern äußern.
Erst wird erzählt, worüber die ANDEREN schreiben sollen (anstatt dass man gleich selber was schreibt), dann schreibt einer was, dann ist das Geschriebene nicht genehm und dann wird drei Seiten über diesen Beitrag diskutiert. Dadurch ist jetzt zwar irgendwie Leben in dem Thread, aber ein Grab ist er deswegen trotzdem noch und kein würdiger, blühender "In Memoriam"-Thread.

Ich halte es auch nicht für falsch, negative Seiten über jemandem in nem Nachruf zu schreiben, allerdings sollten die gut begründet sein und auch nicht unbedingt gleich am Anfang eines Beitrags kommen (insbesondere wenn sie, zumindest für die anderen sichtbar, NICHT gut begründet sind und am Ende des Beitrags sogar halb widerlegt werden, ist das Ganze problematisch - so auch hier).
Ihr hättet mal den Nachruf auf die populäre Publizistin Elisabeth Noelle-Neumann hier in der Uni-Zeitung lesen sollen. Da ging betreffs Nazi-Querverbindungen und Vorwürfen der CDU-Hörigkeit ordentlich der Punk ab und das war in dem Fall auch gar nicht mal so unangemessen, denn wenn jemand Zeit seines Lebens meist Ruhm einheimst, kann man zumindest beim "letzten Mal" dann ja auch mal zum Nachdenken anregen, andere Seiten aufzeigen, und muss nicht nochmal die selbe Laier wiederkauen.
Insofern ist es in erster Linie altklug zu sagen, "Negatives" in nem Nachruf wäre generell deplatziert.
Dass Ackermann ein völlig anderes Kaliber ist und der Beitrag vom Aufbau her, wie gesagt, nicht wirklich sinnvoll war, ist eine andere Sache. Von Pauschalisierungen, wie ein Nachruf auszusehen habe, rate ich allerdings ab.

Allein, dass sich zu bertis Beitrag gefühlt schon mehr Leute geäußert haben, als zu Ackermann selbst, sollte ERNSTHAFT zum Nachdenken anregen. Zumindest die Zahl der Beiträge zu diesem BEITRAG, überwiegt die Beiträge zum Thema bei weitem und wenn man die reinen Äußerungen gegenüber stellt wurde berti von etwa genauso vielen Leuten kommentiert, wie Ackermann. Bezeichnend.
Das Schlimmste an diesem Thread ist nicht bertis Beirag, sondern die Tatsache, dass ein Nachruf auf einen der größten Synchronsprecher aller Zeiten in DEM Synchron-Forum schlechthin geradezu scheitert und der Thread wie ein Sarg liegen bleibt, statt zu erinnern (während z.B. seitenweise über irgendwelche popligen Teenie-Mainstream-Filme lamentiert, und weniger diskutiert, wird). Und da kann berti wahrlich noch mit am wenigsten dafür.
Mir fehlt hier eindeutig der "In Memoriam"-Kommentar gewisser reger User, die sonst immer dafür gut sind, ihren Senf dazu zu geben. Stattdessen wird auf einem rumgehackt, der nach wochenlangem peinlich-betretenem Schweigen (das schon VORHER da war und nicht erst wegen bertis Beitrag aufkam, mit dem eher das Gegenteil ausgelöst wurde!) zumindest einen der ersten Schritte gegangen und dabei gestolpert ist (um mal bei den Bildbeispielen zu bleiben).
Ich finde es einfach nur peinlich, dass in einem SYNCHRON-Forum fast keiner überhaupt was zu Curt Ackermann zu sagen in der Lage oder bereit ist. In nem Synchron-Forum nichts über jemanden wie Ackermann schreiben zu können, ist so, als würde man als SPD-Mitglied keine drei Sätze zu Willy Brandt zusammen bekommen. Ja, "peinlich" ist das richtige Wort.
Gerade besonders aktive User, sind in der Pflicht, hier voran zu gehen, wenn man sich schon anmaßt, in diesem Forum ein "In Memoriam" aufziehen zu wollen.
Man kann sich nicht einerseits damit rühmen, wie angesagt dieses Forum ja in der Branche ist, andererseits aber an einem Nachruf für nen Vorreiter der Branche scheitern, weil DA dann plötzlich keiner mehr Lust hat, noch was zu schreiben. Das passt nicht zusammen.
Wenn wir schon über "Notwendigkeiten" bei "In Memoriam" reden, dann vielleicht auch mal darüber, dass es bei "In Memoriam" nicht um Lust oder keine Lust geht und wenn Curt Ackermann in dem Forum hier nichtmal 10 Leute überhaupt gut genug kennen, um was über ihn schreiben zu können, dann gute Nacht. Unter diesen Voraussetzungen ist es lachhaft, dieses Forum als einen Maßstab für irgendwas anzusehen. Erstmal die Hausaufgaben machen, dann kann man über die Doktorwürde und "angesagt" oder "nicht angesagt" reden.
Wer sich mit den Synchros von gestern nicht gut genug auskennt, um wenigstens bei nem "In Memoriam" was schreiben zu können oder zu wollen, der braucht mit seinem Wissen über heutige Synchros auch echt nicht auf dicke Hose zu machen. Ich brauche mir auch kein Urteil über Fidel Castro zu erlauben, wenn ich Karl Marx nicht kenne oder mich als großer Regisseur aufspielen, wenn ich nicht mal weiß, wer die Lumières gewesen sind oder mir zu fein bin, mich dazu zu äußern.

Eins hat dieser Thread eindeutig gezeigt:
Um in DEM Synchron-Forum schlechthin betretenes Schweigen zur Person Curt Ackermann hervor zu rufen, anstatt dass es zu blühenden Reden kommt, braucht es keinen berti, der einen unglücklichen Beitrag schreibt. Das peinlich-betretene Schweigen resultiert nämlich vor allem daraus, dass fast keiner was zu Curt Ackermann sagen kann oder will und wenn sich in SO nem Forum nichtmal 10 Leute finden, die das wenigstens repräsentaiv machen, ist das schon mehr als schwach.
Ich brauche auch kein Fußball-Forum, wo neun Zehntel der User nichtmal wissen, wer Sepp Herberger oder wer Fritz Walter war oder sich, warum auch immer, "nicht dazu äußern" wollen. (Nach mehreren personellen Quervergleichen dürfte jetzt hoffentlich klar geworden sein, wo der Hund begraben liegt.)
Und gerade auch von letzterer immer recht gesalbt tuender, "aktiv passiver" Kategorie, die sich selten in solchen Diskussionen äußert und wenn, dann auf sehr wichtigtuerische, schlussendliche Art und Weise, gibt es hier tragischerweise mehr als genug Leute.

berti


Beiträge: 17.492

01.08.2010 18:05
#40 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Danke für dieses ausführliche Plädoyer!
Dass es in diesem Thread so lange ruhig blieb, finde ich persönlich allerdings gar nicht so problematisch. Es kam in der Vergangenheit ja schon öfter vor, dass ein Thread lange nahezu "tot" war, aus der Versenkung geholt wurde und dann plötzlich die Beiträge geradezu sprudeln (und das auch ohne ein "provozierendes" Posting).
Vielleicht melden sich ja noch einige Ackermann-Fans etwas ausführlicher zu Wort. Wenn nicht, kann man natürlich auch niemanden dazu zwingen.
(Ich hätte bei Gelegenheit übrigens auch noch etwas zu einigen der "Glanzrollen" zu schreiben, die mir bis jetzt untergekommen sind.)

smeagol



Beiträge: 3.901

01.08.2010 19:40
#41 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat
Vielleicht melden sich ja noch einige Ackermann-Fans etwas ausführlicher zu Wort.


Dazu zähle ich mich und das werde ich auch bestimmt noch machen. Ich hatte da auch schon etwas vorbereitet - bin aber noch nicht fertig.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

03.08.2010 11:33
#42 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von berti
Dass es in diesem Thread so lange ruhig blieb, finde ich persönlich allerdings gar nicht so problematisch. Es kam in der Vergangenheit ja schon öfter vor, dass ein Thread lange nahezu "tot" war, aus der Versenkung geholt wurde und dann plötzlich die Beiträge geradezu sprudeln (und das auch ohne ein "provozierendes" Posting).
Vielleicht melden sich ja noch einige Ackermann-Fans etwas ausführlicher zu Wort. Wenn nicht, kann man natürlich auch niemanden dazu zwingen.


Das stimmt im Grunde schon, wobei es trotzdem peinlich ist, wenn sich mit Müh und Not fünf Leute finden, die sich zu einem Sprecher, der nun WIRKLICH mit der bekannteste der klassischen Schule war, äußern mögen. Vor allem wenn man sieht, was hier teilweise sonst so an Diskussionen ausgeschlachtet wird.
Am meisten gestört hat mich allerdings der Punkt, dass sich trotz dieser Tatsache dann schon wieder eine Meute am Thema vorbei zu formieren schien (wofür der Dubber selbst erstmal nix kann, da ich nicht glaube, dass er andere User zum "munteren Quereinsteigen" und Diskutieren über Beiträge am Thema vorbei einladen wollte - er hat nur seine Meinung geschrieben, was dann aber zur Folge hatte, das schon nach der ersten Rückfrage von dir plötzlich die nächsten kamen und auch anfingen, in der Kerbe rumzuhacken; sowas muss hier echt nicht sein, als ob der Dubber nicht für sich selbst sprechen könnte...--- und schon gar nicht gehört sowas hier rein, wenn es an Beiträgen zum eigentlichen Thema mangelt - es ist einfach bezeichnend, wenn sich von einem fragwürdigen Beitrag quasi genauso viele Leute mobilisieren lassen, wie vom jahrzehntelangen Schaffens eines Künstlers und vor allem in wesentlich kürzerer Zeit...).
Dass das Schaffen eines Curt Ackermann mit drei relativ kurzen Beiträgen hinreichend gewürdigt wurde, sehe ich nicht so - es mag zwar sein, dass die Beiträge es möglicherweise einigermaßen gut zusammenfassen, aber dieser Thread hier ist ja nicht nur dazu da, den besten 5-Zeiler zu küren, der dann irgendwann mal auf ner Website landet - da könnte/sollte/müsste zumindest hier in der Foren-Version schon "etwas" mehr kommen, ansonsten hat dieser Thread den Titel "In Memoriam" wahrlich nicht verdient.

Um wieder zu Curt Ackermann zurück zu kommen, vielleicht noch ein Wort zu seinen Stars:

Ackermann war neben den von mir bereits genannten Punkten auch ein Synchronschauspieler, der für relativ viele Stars hervorragend funktionierte, also relativ wenig "inflationär" wirkte. Allein in den 50ern kommt man locker auf mehr als drei Leute, die man mit Ackermann assoziiert: Vincent Price, Cary Grant, Robert Mitchum, Jeff Chandler, Victor Mature...
Auch in diesem Punkt ist Ackermann ein positives Beispiel abseits der Regel. Ich finde, dass man sich an ihm erst relativ spät satt hört. Das passiert dann wirklich erst, wenn man ihn in einigen B-Western, z.B. für Rod Cameron oder Van Heflin, erlebt. Er hat eigentlich für jeden Star, den er regelmäßig sprach, relativ problemlos 2-3 Sternstunden hinterlassen und das können, denke ich, die wenigsten Synchronsprecher von sich behaupten. Zwar wäre ich deswegen nicht dafür, dass man Curt Ackermann am liebsten all seine Stars immer hätte sprechen lassen sollen, weil es dann doch etwas einseitig wird, aber trotzdem hat er die Krux des "Überbesetztseins" irgendwie besser gelöst, als die meisten anderen. Heinz Engelmann war in dem Punkt noch ähnlich firm, allerdings bekam der noch weniger Gelegenheit zur Variation, als selbst Ackermann.
Das Interessanteste ist, dass Ackermann und Engelmann dieses Problem gelöst haben, ohne dabei in's penetrante Drehen und Wenden zu verfallen. Sie setzten einfach relativ nüchtern ihre Stimme ein und fügten sich im Wesentlichen auf relativ dezente Weise mit den Schauspielern zusammen (vielleicht ist das der Grund, warum Ackermann auf dich sehr "solide" wirkt) - um dann nur an wirklichen Höhepunkten zu explodieren, wie es Ackermann z.B. als Professor Bondi tat. Genau das ist nämlich die Kunst. Das Anpassen, indem man möglichst immer anders klingt oder die Seiten einer Rolle von Fall zu Fall besonders dick hervor kehrt, muss nicht unbedingt die Lösung sein (siehe Marquis), wobei ich nicht pauschal sagen will, dass die dezente Lösung IMMER richtig ist. Ackermann und Engelmann konnten es halt bloß besonders gut, wobei Ackermann bei schlechten Vorlagen (wie eben z.B. in B-Western mit darstellerisch mittelmäßigen Helden, wie Rod Cameron - bei Heflin war er eher fehlbesetzt, als dass Heflin ein schlechter Schauspieler wäre) dann auch mal damit scheiterte, dass er sich nicht anmaßte, die Rolle umerziehen zu wollen (was möglicherweise produktiv gewesen wäre und den Film aufgewertet hätte). Engelmann hingegen funktioniert komischerweise selbst im trashigsten Schinken noch gut.

berti


Beiträge: 17.492

06.08.2010 15:34
#43 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Bevor ich meinerseits einige von Curt Ackermanns Sternstunden nennen, wollte ich noch etwas klären:

Zitat von Mücke
Er war interessanterweise für ein extrem breites Altersspektrum ohne größere Umschweife besetzbar. Eben weil die Stimme so ultimativ männlich wirkt, funktionierte er wirklich für Schauspieler mit bis zu 20 oder 25, vielleicht sogar noch mehr Jahren Altersunterschied - und das nicht nur zufällig bzw. nicht nur rollenbezogen.



An welche Schauspieler denkst du jetzt? Mir fällt gerade nur Rod Steiger ein. Den sprach er in mehreren Filmen, und du hattest dich (nach meiner Erinnerung) über diese Kombination mal positiv geäußert.

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

06.08.2010 17:20
#44 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat
Es ist natürlich relativ einfach, sich hin zu stellen, selber nichts zu Ackermann zu schreiben und stattdessen die (unglücklichen) Beiträge anderer Leute zu sezieren.


Fairerweise muss ich betonen, dass sowohl Dubber als auch meine Wenigkeit sehr wohl etwas über Ackermann geschrieben haben.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

06.08.2010 22:00
#45 RE: Kategorie. IN MEMORIAM - 1. Curt Ackermann Zitat · antworten

Zitat von Mücke
Es ist natürlich relativ einfach, sich hin zu stellen, selber nichts zu Ackermann zu schreiben und stattdessen die (unglücklichen) Beiträge anderer Leute zu sezieren.



Bin mit diesem Vorwurf ich gemeint? Wenn ja, was soll das? Wo bitte "seziere" ich? Ich habe nachgefragt - kritisch, interessiert. Wenn ich "seziere", sieht das anders aus - das muss ich hoffentlich nicht unter Beweis stellen. Was ich intendierte, hast du mit deiner Bezeichnung für Bertis unpassenden Beitrag - du schriebst "deplatziert" - doch gut erfasst. Weshalb also dieses bizarre Geschwätz von "Sperrfeuer", "in die Karten spielen" und was da noch an verstiegenen Formulierungen stehen mag? Unpassend.

Ich finde die Entwicklung hier unangenehm, auch für den Fall, dass jemand von Curt Ackermanns Nachkommen mitliest. Vielleicht sollte man aus diesem Thread einen straighten "Curt Ackermann"-Thread machen und Elisabeths "In Memoriam"-Faden separat neu aufziehen, dann bitte unter Wahrung der inhaltlichen Niveau-Messlatte. Fände ich angemessen.

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