gibt es Sprecher, die ihr für "unterschätzt" haltet ? Egal ob es daran liegt, dass sie viel zu oft für Kleinstrollen verheizt wurden, viel zu selten zu hören waren, sich nie auf einem Schauspieler als Feststimme durchgesetzt haben, obwohl sie sehr gut gepasst hätten etc.
derjenige, der im immer als erstes einfällt, wenn ich an unterschätzte Synchronsprecher denke ist Hartmut Reck. Klar, war er nicht gerade selten und dann auch recht häufig in Haupt - oer großen Nebenrollen zu hören und hat gefühlt jeden "großen" Schauspieler mindestens einmal synchronisiert und dennoch wurde er in meinen Augen viel zu häufig übergangen und sträflich wenig beachtet, allein schon deshalb weil er sich nie auf einem Schauspieler fest etablieren konnte und das, obwohl er meiner Meinung häufig sogar passender als oder zumindest genau so passend wie die (spätere)Feststimme war. Für Michael Caine fand ich ihn deutlich besser als Jürgen Thormann, für Robert Duvall gefiel er mir mehr, als F. G. Beckhaus, wenigstens Donald Sutherland hätte er sich meiner Meinung nach auch durchsetzten müssen, in meinen Augen war er sowieso der beste Sprecher von Terrence Hill und sogar für Toshiro Mifune in YOJIMBO - DER LEIBWÄCHTER war er passender als einige andere Sprecher (aber hier wäre er als Feststimme natürlich undenkbar).
Hartmut Reck war ein hervorragender, sehr variabler Schauspieler, der auf den unterschiedlichsten Rollen hervorragende Leistung zeigte und zudem eine sehr angenehme aber auch sehr variable Stimme hatte, die jegliche Emotionen (egal ob Melancholie oder Zorn) überzegend transportieren konnte. Auf jeden Fall hätte er branchenintern "größer rauskommen müssen".
Ich hab mir schon fast gedacht, dass es zu diesem Thema schon Threads gibt, aber ber blöderwiese nur nach "Überschätzte Synchronsprecher" gesucht, weshalb ich nichts gefunen habe. Vielleicht kann ja jemand die 3 Antworten löschen und die Überschrift in "Hartmut Reck" ändern ? Dann wird das eben der Sprecherthread zu Hartmut Reck .
Ein Sprecherthread zu Hartmut Reck wäre interessant, aber dan solltest du bei den Forumsmoderatoren per Formblatt 24 a) einen Antrag auf Übersiedelung in den Themenbereich "Stimmen und Co" beantragen.
Den Titel auf Hartmut Reck kannst du ja selbst einfach abändern.
Es gibt viele Sprecher, die man teils unterschätzt in ihrem Können, die man zu wenig wahr nimmt oder die zu selten in großen Rollen zu hören sind.
Man muss ja auch nicht meiner Meinung sein, dass diese drei Threads im Grunde dasselbe Themenspektrum beinhalten, es war nur so ein Gedanke von mir.
Jetzt werdet ihr lachen, aber ich finde, dass Kai Wulff ziemlich unterschätzt wird.
Ich gebe ja zu, dass ich diese ganzen in den USA eingesprochenen deutschsprachigen Synchros auch nervig finde, aber Wulff ist schauspielerisch da tatsächlich noch am brauchbarsten und oftmals auch am passendsten (wäre da nicht dieser leichte amerikanische Einschlag...)
In der Erstsynchro von "Man of the Year" war er z. B. gar kein so schlechter Robin Williams und ich fand ihn selbst in den nachsynchronisierten Szenen der DVD-Edition von "Alf" als Piper-Lückenfüller passabel.
Wie gesagt, ich finde Julia Haacke wird ziemlich unterschätzt. Man hört sie viel zu selten und sie hat keine Schauspielerin auf die sie festgesetzt ist. Dabei hat sie eine echt schöne, markante Stimme und kann sie auch echt gut verstellen. Wenn ich daran denke, wie sie "Cailou" synchronisiert, da erkenne ich sie nur wenn ich genau hinhöre.
Ansonsten finde ich wird auch Hubertus Bengsch unterschätzt. Viele verbinden ihn nur mit Richard Gere, dabei kann er auch sehr lustig(Full House) und auch total fies (Der Patriot) klingen. Außerdem finde ich persönlich, dass sich selbst die kitschigste Liebeserklärung aus seinem Mund noch cool anhört.
Stellt sich die Frage, ob man wirklich nur unterschätzt wird, wenn man nur wenig besetzt wird. Kann da auch noch andere Gründe haben. Hubertus Bengsch wollte wohl am Ende nur noch höchstens Gere machen. So kommt es mir jedenfalls vor.
Bei Julia Haacke steht wohl genau ihre sehr markante Stimme etwas im Wege mit der man scheinbar nicht immer was anfangen kann. Hannes Maurer hätte wohl dasselbe Problem gehabt, wenn man ihn nicht für Zeichentrick- oder Nerdrollen entdeckt hätte.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #6Jetzt werdet ihr lachen, aber ich finde, dass Kai Wulff ziemlich unterschätzt wird.
Obwohl er kein perfektes Double für Piper war (null Ähnlichkeit), war er imho. sprechtechnisch gesehen absolut synchrontauglich.
Mir ist in keinem seiner Nachsynchro-Takes, die ich bisher hören konnte irgend ein amerikanischer Einschlag aufgefallen (zuletzt in "Man of the year"), was imho. außerdem insbesondere auf den Sprecher von Christopher Walken und alle in der DSK angeführten Voice-actors zutrifft (die scheinen den Namen nach alle Deutsch-Amerikaner wie Wulff zu sein). Kleines "off topic"- (nachdem ich mir die erste Synchro tw. "gegönnt" habe): Die "Native speaker" haben mE. (von einem leichten,aber auffälligem Akzent abesehen - die deutschen Dialoge den Umständen entsprechend gut bewältigt (keine Selbstverständlichkeit für Amis), aber an die deutschen Standards reicht die natürlich insgesamt bei Weitem nicht heran.
Ein unterschätzter Synchronsprecher ist für mich Götz Otto, der zwar als Schauspieler wegen Bond ziemlich bekannt ist, als Synchronsprecher aber irgendwie unter dem Radar fliegt und sehr selten besetzt wird.
Körner wird leider meistens einfach unter: "Er ist der RTL Off-Sprecher" abgestempelt. Dabei finde ich, dass er zu den besten in Köln gehört. Gerade sein Händchen für Comedy sollte man nicht unterschätzen.
Fontanges hat oft genug bewiesen, das sie es richtig drauf hat, trotzdem blieben größere Rollen bisher aus.
Zitat von iron im Beitrag #9Mir ist in keinem seiner Nachsynchro-Takes, die ich bisher hören konnte irgend ein amerikanischer Einschlag aufgefallen
Das reicht für mich bei weitem nicht aus, um Wulff für unterschätzt zu halten. Im Gegenteil, für mich ist er einer der überschätztesten überhaupt, da man ihm offenbar eine Bandbreite zutraut, die er weder stimmlich noch schauspielerisch ansatzweise erfüllen kann. Da ist ein minimaler Akzent mitunter ein kleineres Hindernis - ich erinnere da nur an die großartigen Synchronleistungen von Donald Arthur, Stanislav Ledinek oder Ivan Malré, bei denen ein leichter Einschlag immer zu hören war, aber durch das tolle Schauspiel (und eine gezielte Besetzung, wo es nicht störte) locker ausgeglichen wurde.
Unterschätzt und leider viel zu selten gehört wird meiner Meinung nach Christian Stark. Der Mann bietet sich für größeres an. Würde ihn gern viel öfters in den Credits auf der großen Kinoleinwand vorfinden. Mit dem Schritt nach Berlin hätte er ähnlich eingeschlagen wie Tim Knauer und Leo Mahlich.
Christian Stark ist in Hamburg einer der erfolgreichsten Sprecher und liefert jedes Mal ab. Klar hätten er und z.B. Sacha Draeger auch in Berlin steilgehen können, aber das haben sie eben in ihrer anvertrauten Heimat getan. Als unterschätzt würde ich sie eigentlich nicht ansehen.
Hubertus Bengsch nebenbei bemerkt auch nicht. Sowohl wir Synchronfans als auch die Branche selbst haben immer um sein Premium-Talent gewusst. Wer ihn in "Das Boot" gesehen hat, sollte froh sein, dass er überhaupt synchronisiert hat. Der Mann hätte vor der Kamera viel mehr bewegen können. Was er im Synchron abgeliefert hat, war immer Champagner. Vielleicht hat er häufiger mal Nein gesagt, entstammt ja meines Wissens arrivierten Verhältnissen. Er ist und war keine omnipräsente Tonfabrik. Finde ich aber letztlich gut.
Unterschätzt finde ich Leute wie Michael Telloke, der viel, viel mehr Jobs in der Reihe verdient gehabt hätte.