Zitat von MoviefreakUm auch mal eine Frau zu benennen: Von Uta Hallant kenne ich auch keine Rolle, die sie nicht perfekt gesprochen hätte.
Gleiches würde ich auch über Marion Degler sagen, die lange fast so omnipräsent war wie Ackermann, Marquis, GGH oder Danneberg in deren vielbeschäftigten Phasen. Obwohl die Dgler die unterschiedlichsten Schauspielerinnen (von Sophia Loren bis Audrey Hepburn!) sprach, fällt mir keine Rolle ein, in der ich sie unpassend gefunden oder einen Übersättigungseffekt gehabt hätte.
Hans-Werner Bussinger habe ich schon in vielen verschiedenen Rollen erlebt. Egal ob diese komisch, sympathisch, arrogant oder verschlagen und ob die Schauspieler schlank oder korpulent, quirlig oder gesetzt waren: Mir fällt keine ein, bei der ich ihn völlig daneben gefunden hätte.
Drei Sprecher, die meines Erachtens nie unpassend eingesetzt wurden waren Heinz Drache, Carl Raddatz und O.E. Hasse. Oft sprachen sie die jeweiligen Schauspieler nur ein- oder zweimal, aber dann auch mehr als nur kongenial.
Ein paar Beispiele: - Heinz Drache für Gene Kelly in "Wer den Wind sät" und Frank Sinatra in "Verdammt sind sie alle" - O.E. Hasse für George Sanders in "Alles über Eva" und Lee J. Cobb in "Die Faust im Nacken" - Carl Raddatz für Kirk Douglas in "Stadt der Ilussionen" und Burt Lancaster in "Dein Schicksal in meiner Hand"
Natürlich muss man hier bedenken, dass Raddatz, Hasse und Drache insgesamt nicht so viele Einsätze hatten wie Ackermann, GGH, Dux oder gar Marquis. Da gilt wohl der Satz: "Wer weniger macht, macht weniger falsch".
Siegmar Schneider hat sich zwar nach 1980 rar gemacht, aber auch in den Jahrzehnten davor kann ich mich nicht erinnern, ihn mal völlig fehlbesetzt erlebt zu haben. Oder wüsste jemand ein Beispiel dafür?
Diese Kombination habe ich noch nicht erlebt. Dass Schneider hier nicht passte, kann ich mir allerdings gut vorstellen. Denn seine Stimme klang alles andere als heldisch oder heroisch.
Für Jean Marais fand ich Schneider gar nicht passend, da gab's wesentlich bessere Kombis wie Peter Pasetti, Heinz Engelmann oder Paul Klinger, um nur einige zu nennen.
Mir fallen noch drei weitere Synchronsprecher ein, die mich eigentlich noch nie irgendwo gestört haben:
Hans Hessling, Hans Wiegner und Wolf Martini.
Zwar war Martini ein Klischee-Bösewicht, wie er im Buche steht, funktionierte aber auch in positiven Rollen eigentlich immer. Hinzu kommt, dass er vom durchtriebenen Gentleman-Bösewicht bis zur strohdummen, versoffenen, ungewaschenen Drecksau einfach alles drauf hatte, was den Schurken-Sektor angeht. Und auch der liebenswerte Bär stand ihm gut zu Gesicht, wie er vor allem für Ward Bond, aber auch z.B. für Chill Wills bewiesen hat.
Für Hans Wiegner gilt ähnliches. Er hatte den Gentleman drauf (Macdonald Carey), aber auch den bulligen Koloss (Emile Meyer) und den dreckigen Schurken sowieso. Der warme Bär er vielleicht weniger, hätte er für jemanden wie Meyer, je nach Rolle, aber auch sein können.
Und Hessling passt sogar auf Barton MacLane, für den man jemanden wie z.B. Martini eigentlich wesentlich eher erwarten würde, wie ich kürzlich festgestellt habe. Witzigerweise muss ich im Nachhinein sagen, dass man da sogar eine gewisse optisch-akustische Ähnlichkeit reindeuteln kann...
Mich wundert, dass hier noch keiner Joachim Tennstedt genannt hat. Er war in der Lage als Dustin Hoffmann zwei Oktaven tiefer zu brummen, so dass er dem Original fast näher kam als Kerzel. Er konnte aber auch Rock Moranis quieken, so dass ich bis heute in Spaceballs nicht Nowka vermisse.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
20.08.2011 11:54
#28 RE: Stimmen, die nur selten fehlbesetzt wurden
Als Stimme von Mickey Rourke und Jeff Bridges, kann man allerdings darüber streiten, ob Tennstedt nicht teilweise sogar recht massiv fehlbesetzt gewesen ist.