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Dieses Thema hat 40 Antworten
und wurde 3.003 mal aufgerufen
 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.486

12.01.2012 11:19
#16 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

In "Die neun Pforten" wurde bei 1:01 die englische Formulierung "Don´t fuck with me!" wortwörtlich übersetzt:http://www.youtube.com/watch?v=oFPFnk9NUPc&feature=related
Hätte man es mit "verarschen" übersetzt, wäre der Bezug zum vorherigen Sex verloren gegangen.
Wäre die Formulierung "Versuch nicht, mich aufs Kreuz zu legen!" eine Möglichkeit gewesen?

berti


Beiträge: 17.486

11.08.2015 09:24
#17 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Vor vielen Jahren habe ich eine s/w-Folge von "Mit Schirm, Charme & Melone" gesehen, die erst in den Neunzigern synchronisiert wurde; leider weiß ich nicht mehr, wie sie hieß (davor oder danach ist sie mir nicht untergekommen). In einer Szene hört Emma Peel einen Vortrag über Elektronik im Haushalt, über die es heißt, diese sei ein bedeutender Fortschritt "in der Geschichte des Menschen", worauf mit ironischem Unterton hinzugefügt wird "und natürlich auch der Frau!".
Nun ist im Englischen "man" bekanntlich nicht nur die Bezeichnung für den "Mann", sondern kann auch (wie in anderen Sprachen) zugleich als Obergriff für "Mensch" verwendet werden. Im Deutschen ist "Mensch" natürlich etymologisch von "Mann" abgeleitet und hat einen männlichen Artikel, ist aber trotzdem immerhin ein von "Mann" verschiedenes Wort, weshalb der Zusatz in der Synchro nicht gerade sinnvoll erscheint.
Vielleicht wäre es geschickter gewesen, an dieser Stelle von "Jedermann" zu sprechen und danach "und natürlich auch für jede Frau" zu ergänzen?

iron


Beiträge: 5.105

15.09.2019 15:33
#18 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Dann möchte ich mal als Erster diesen Faden aus dem Dornröschenschlaf holen! Bereits 2015 habe ich versucht ein Wortspiel zu "übersetzen", das unser ehemaliges Mitglied "fortinbras" damals gepostet hat:

Zitat von iron im Beitrag Verpasste Pointen
Zitat von Gast im Beitrag Verpasste Pointen
Vor Jahren hab ich beim Zappen mal eine alte englische Comedyserie aus den 70ern gesehen, da stand ein Schauspieler samt Kollegen beim Frühstückstisch und sagte, während er auf ein Honig- und dann ein Marmeladenglas klopfte: "To be(e) or not to be(e)...!"



Eine Möglichkeit, die Anspielung auf dieses Hamlet-Zitat ordentlich ins Deutsche "herüber zu retten", wäre mir heute eingefallen:

"Von Bien'n oder nicht von Bien'n..."



Was was haltet ihr davon bzw. wie findet ihr es?;) Seinerzeit habe ich leider kein Feedback darauf erhalten...!

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.632

15.09.2019 17:32
#19 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Verstehe ich nicht.

Chow Yun-Fat


Beiträge: 6.703

15.09.2019 17:50
#20 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Bereits das Original ergibt für mich keinen wirklichen Sinn. Deine Übersetzung erst recht nicht, da man hier die Zitatanspielung auch nur mit Kenntnis des Originalzitats versteht

Nyan-Kun


Beiträge: 4.895

15.09.2019 18:19
#21 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Da fällt mir ein, dass es in dem Film "Last Action Hero" so einige Wortspiele von Schwarzenegger gab, die nicht immer viel Sinn ergaben. Dialogbuchautor Arne Elsholtz hatte da einfach sein eigenes Ding gemacht und auf Basis der Leitpointe (in einer Szene hatte Schwarzenegger im O-Ton irgendwas von Eiern ("eggs") gesagt) dann im deutschen was besseres entwickelt. Ist für mich in solchen Fällen ein sehr guter Weg damit umzugehen, vorausgesetzt man hat als Dialogbuchautor ein Gespür für die "Seele" des Films und dessen Dialogstil.

Wortspiele, vor allem wenn sich etwas im O-Ton reimt sind da immer schwierig im deutschen umzusetzen. Richtig schlecht finde ich es, wenn man versucht das 1-zu-1 zu adaptieren. Z.B. im O-Ton wird eine Person als irgendwas bezeichnet, wobei diese Bezeichnung sich zum Namen der Person reimt. Im deutschen würde man das genauso versuchen und irgendwie ein anderes Wort finden, was sich mit dem Namen der Person reimt und sowas geht meinem Eindruck nach völlig in die Hose, weil der eigentliche Gag samt lustiger Anspielung vom O-Ton völlig verpufft durch den Einsatz eines anderen reimenden Wortes im deutschen.
Da wäre ich dafür, dass man versucht die Intention des Wortspiels sich zu verinnerlichen und auf der Basis was eigenes zu kreieren.

iron


Beiträge: 5.105

20.09.2019 14:59
#22 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #20
Bereits das Original ergibt für mich keinen wirklichen Sinn.


Aber die Anspielung auf das Hamlet-Zitat ist doch relativ offensichtlich! Zumindest mehr als bei meinem Übersetzungsvorschlag, das mag schon sein. Vielleicht hätte man jedoch wenn möglich exklusiv in der DF einen kleinen Hinweis "einbauen" können. Etwa in die Richtung: ""Frei nach Shakespeare: ""Von Bie'n...":D

dlh


Beiträge: 14.889

20.09.2019 15:40
#23 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Es ist eine Anspielung, das wird klar, aber mir erschließt sich das Original auch nicht ganz, welchen Sinn hat die Anspielung an der Stelle genau? Vielleicht ist sie auch ganz einfach nicht witzig, das könnte auch ganz einfach sein. Eventuell müsste man die gesamte Szene für den Kontext sehen und könnte dann auch was Äquivalentes auf Deutsch texten. Es stellt sich mir beispielsweise die Frage, ob die Shakespeare-Anspielung relevant für die Geschichte ist oder ob man sich eventuell auch aus anderen Theaterstücken bedienen könnte, um eben den Schauspieler-Bezug zu erhalten?

Mal was ganz Stumpfes aus dem Stegreif, was aber nur ginge, hätte man die Serie irgendwann in den 90ern eingedeutscht (da in den 70ern noch kein Thema): "Empfohlen von Kollege Michael Biehn."
Es wäre kein Zitat, aber der Schauspielbezug wäre (holzhammermäßig) erhalten geblieben, wenn auch von Theater zu Film verlagert worden. Aber: Nicht lustig, nicht besonders intelligent, nicht zeitgenössisch und vermutlich auch für ein Großteil der Zuschauer nicht verständlich (wer ist Michael Biehn?).

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

20.09.2019 17:37
#24 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Soll's wohl Honig sein oder nicht sein?

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.632

20.09.2019 19:34
#25 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Das klingt für mich auch so überdeutlich nach "Da mussten wir ein Wortspiel retten."

Ob Michael Biehn jetzt die zugänglichste Referenz ist, sei dahingestellt, aber von der Idee her finde ich seine Herangehensweise besser, weil es genauso spontan & banane kommt wie das Original anscheinend. Nur passt es wohl nicht dazu, dass erst Honig und dann Marmelade angetippt wird.

Meine spontane Idee (mit Rainer Brandts Stimme bitte vorstellen): "Ho-'nich' oder Ho-'doch' - das is' hier die Frage./watt wolln se?"
(Es MUSS ja kein Shakespeare sein.)

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

20.09.2019 19:41
#26 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Dann nimmt er die Mamalade (wie meine Schwester immer sagte). Das Original ist sehr subtil, du hast Recht.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.632

20.09.2019 19:43
#27 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Wobei ich beim erneuten Lesen oben feststelle, dass das unter Theaterkollegen geschieht. Da mag ein bisschen Dramatik und überzogene Sprache gerechtfertigt sein.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

20.09.2019 19:45
#28 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Ich stelle es mir sehr theatralisch, fast affig vor. Aber wer weiß.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.632

20.09.2019 19:47
#29 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Gut möglich, das ist ohne Material schwer zu beurteilen. Man muss ohnehin immer das Bild bedienen, ja sich eigentlich sogar vom Bild leiten lassen. Derselbe Wortwitz kann je nach Spiel und Szenerie zünden oder völlig in die Hose gehen.

dlh


Beiträge: 14.889

20.09.2019 20:06
#30 RE: Wie hätte man Wortspiele erhalten können? Zitat · antworten

Oh, den Teil mit dem Marmeladenglas habe ich tatsächlich überlesen, das macht den "Biehn"-Vorschlag hinfällig, weil er den Witz - wenn überhaupt - nur zur Hälfte transportiert. Überhaupt erschließt sich mir auch jetzt erst der komplette Witz. Ich fragte mich schon, was an dem Tippen auf ein Honig-Glas und der Spruch witzig sein solle.

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