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Dieses Thema hat 63 Antworten
und wurde 4.570 mal aufgerufen
 Synchronschaffende
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2013 23:29
Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

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Ich bin der Meinung, dass Hansjörg Felmys Synchronschaffen nach wie vor nicht ausreichend gewürdigt wurde-als Gesamtwerk betrachtet. Weder medial, noch auf einschlägigen Websides und hier im Forum auch nur unter der Rubrik "Aussenseiter". Es ist hier viel des Lobes für ihn zu finden, aber dankenswerterweise auch Kritik. Doch befasst sich dies zumeist nur mit einzelnen Rollen.
Insgesamt war Felmy natürlich kein Dauergast im Synchronstudio und neigte auch dazu, sich seine Rollen (ähnlich wie vor der Kamera) sehr sorgsam auszusuchen. Genauer betrachtet, sind hier einige interessante Aspekte zu entdecken.
Die Liste, die ich anhängen werde, ist recht spärlich-es müssen viel mehr Arbeiten von Felmy existieren.
Laut eigener Aussage habe er Daniel Gelin am Öftesten synchronisiert. Insgesamt schätzte er sich auf so 70 bis 80 Synchronrollen, "vielleicht mehr".
Angebote gab es viel häufiger, auch in Bezug auf Jack Nicholson. Zu ihm hatte er einen etwas distanzierten Bezug und vermied es, ihn zu idealisieren als einen der ganz Großen. Nicholson neige oft zum hemmungslosen Outrieren und da habe er, Felmy, keinerlei Bedürfnis, in eine Grimasse hineinzusprechen. Ein gutes halbes Dutzend Anfragen wegen Nicholson habe er abgelehnt.

Interessant ist natürlich auch ein Blick auf Felmys eigene Karriere:

* am 31. Jänner 1931
+ am 24. August 2007

In den 50ern spielte er zunächst viele Nebenrollen, zumeist aber schon in etwas besseren Filmen. Nicht unbedingt vom Niveau her, aber vom Budget. Felmy selbst war eher introvertiert, ein sehr subtiler Schauspieler und nahm bevorzugt Rollen an, in denen er seine eigene Persönlichkeit wiederfand.
Eine mir bekannte Schauspielerin bezeichnete ihn einmal als "der deutsche Montgomery Clift"-und das ist durchaus zulässig, bei genauerem Hinsehen sind sich die "typischen" Rollen der beiden ähnlich.
Auf seine Art war Felmy immer unbestechlich, oft unbequem und hatte nach seinem Durchbruch nur wenige Fehlgriffe bei der Rollenauswahl. Auch wenn er gerne da und dort auf einer Erfolgswelle mitschwamm, immens erfolgreiche Filme drehte-er verkaufte sich nie inflationär.
Meistens auf der Seite der "Guten" zu finden, waren diese aber oft sehr ambivalent, schwach oder mit dem Dasein hadernd.
Zu den bemerkenswertesten Rollen zählten der Todeskandidat in "Unruhige Nacht", einem ungeschönten Film zur NS-Zeit. Der Seekadett in "Haie und kleine Fische" war ebenso eindringlich. Beide Filme wurden trotz des Erfolges sehr kritisch beäugt, da sie sich der Heroisierung von Soldaten verweigerten und Militär nicht von Politik trennten-aber Felmy ließ sich nie schubladisieren und trat in einigen Filmen auf, die als brisant galten.
Höhepunkte waren definitiv "Wir Wunderkinder" und "Die Buddenbrooks".
Als Kommissar war er u.a. In "Der Henker von London", "Das siebte Opfer" und "Der Nebelmörder" zu sehen. Dabei spielte er jede Rolle ganz individuell.
Seinen späteren Erfolg als "Tatort"-Kommissar Haferkamp sieht man heute etwas nostalgisch. Damals war der Typ des zurückhaltenden, aber konsequenten, geschiedenen und oft verletzlich wirkenden Ermittlers neu und fast "revolutionär".
Ob als rücksichtsloser, seinem Lebensstil zum Opfer fallende Erbe in "Und ewig singen die Wälder", flüchtiger Gewaltverbrecher in "Sonderdezernat K 1" oder als undurchsichtiger Verdächtiger in "Dem Täter auf der Spur"-Felmy konnte auch diese Rollen mit Bravour spielen.
Aber so oder so-die meisten seiner Figuren hatten etwas "Verinnerlichtes" an sich, Sensibles, stets menschlich Greifbares. So war seine Rolle im düsteren Heimatfilm "An heiligen Wassern" kein Strahleheld a la Rudolf Lenz oder Adrian Hoven. Und sein DDR-Geheimdienstoffizier in Hitchcocks "Der zerrissene Vorhang" kein augenrollender Finsterling.
Den Regisseuren des "Neuen deutschen Filmes" verweigerte er sich konsequent, da er deren Intentionen als zu überzogen, ungerecht und sehr oft von Hass geprägt sah.
In späteren Jahren nahmen seine Rollen ab und es war kaum Nennenswertes dabei, allerdings lehnte er sehr viele Angebote ab. Zudem waren die letzten Jahre seines Lebens von schwerer Krankheit geprägt.

Im nächsten Beitrag kommt mehr zu den Synchronarbeiten Felmys.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2013 23:58
#2 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Persönliche Gedanken zu seiner Synchronarbeit:

Felmy war im Synchronstudio kein "Platzhirsch" und da er sich die Sprechparts fast nur danach aussuchte, wie sehr ihm die Rollen gefielen, kam auch keine wirkliche Dauerbeziehung zu stande. Am Häufigsten dürfte er für Jack Nicholson zu hören gewesen sein, laut eigenen Angaben für Daniel Gelin-was derzeit noch unbestätigt ist.

Die Auswahl von Felmys Synchronrollen beinhaltet einige hochinteressante Details. Oft waren es Rollen, die selbst er im deutschen Film niemals zu spielen bekommen hätte. Felmy kannte keine Berührungsängste und Tabus, solange ein gewisses Niveau vorhanden war.

Herausragende Beispiele sind hierfür seine Synchronarbeiten für Richard Chamberlain in "Tschaikowski", einem anspruchsvollen Film, der jedoch stark die Homosexualität des Komponisten in den Vordergrund rückt.
Ebenso eine schwule Rolle sprach er in etwa zur selben Zeit (frühe 70er) in "Die Harten und die Zarten", dessen Thematik damals bahnbrechend war. Hier waren Schwule nicht länger Täter oder Opfer, sondern lebten wie man eben im Alltag lebte-und keiner starb.

Man darf auch nicht vergessen, dass Sergio Corbuccis "El Mercenario" 1968 ein skeptisch beäugter Film war, der deutlich erkennbares links-aufwieglerisches Gedankengut spielerisch, aber unverkennbar thematisierte. Auch der Detektiv in "Chinatown" ist eine Rolle, die nicht so alltäglich ist, wie es scheint.

Insgesamt hat Felmy eine ganze Garde hervorragender Schauspieler synchronisiert. Michael Caine in "Mord mit kleinen Fehlern" ist ein Glanzstück und dabei gelang es ihm tatsächlich, stimmlich das Original zu toppen. Felmys Erfahrungen auf der Bühne und sein Sinn für perfektes Timing waren hier sicher auch sehr hilfreich.
Dem jungen Jean Gabin gab er in der Neu-Fassung von "Bestie Mensch" eine verletzliche Seele, deren Ambivalenz deutsch dem Spiel des grossen Franzosen ebenbürtig ist. Da passt jede Nuance.
Sehr interessant war Felmy, dazu gehört auch die Michael Caine-Rolle, wenn er als unerwartete Alternative zum Zuge kam bei Schauspielern, die entweder recht fixe Stimmen hatten oder gänzlich anders besetzt wurden im Regelfall.
Dazu gehörte seine Rolle für Robert Shaw in "Im Visier des Falken", Steve McQueen in "Getaway" und vor allem Kirk Douglas in "Zwei dreckige Halunken".
In letzterer Rolle konnte er-wie auch für Franco Nero als Kowalski, der Pole-frech sein, "tough" und sehr doppeldeutig. Er verlieh besonders dem dynamischen, herrlich jungenhaften Douglas eine Frische, die der damals fallweise schwerfällige Arnold Marquis nicht hätte bieten können.
Zu seinen Synchronrollen für Jack Nicholson haben manche ein ambivalentes Verhältnis. Ich persönlich bin ein grosser Anhänger von Schauspielern, die nach der "Weniger ist Mehr"-Methode arbeiten, wie etwa Henry Fonda, Laurence Olivier, Vittorio Gassman oder im deutschen Film Heinz Drache. Dagegen habe ich zu Schauspielern, die vor allem physisch sehr rabiat auftreten wie Marlon Brando, Robert de Niro, Dennis Hopper oder im deutschen Film Mario Adorf, ein sehr ambivalentes Verhältnis.
Unter letztere Kategorie fällt für mich auch Jack Nicholson, der mir zu oft outriert, wenn er nicht vom Regisseur gut im Griff ist. Seine "ruhigeren" Rollen sind meist jene, die mir mehr zusagen und die sind zumeist von Felmy synchronisiert, der für mich subjektiv ideal ist, weil er nicht zur Übertreibung neigt und erst recht "eins draufsetzen" will oder muss. Wie es Manfred Schott gerne machte, auch Joachim Kerzel. Nicht aber Felmy und Erik Schumann.

Die meisten Synchronrollen Felmys waren sehr feinsinnig, nuanciert und anspruchsvoll. Und selbst Rollen in Unterhaltungsware a la "Der weisse Hai" absolvierte er mit ungeheurer Sorgfalt und Präzision. Und immer verhalten und still-vielleicht ist er deshalb immer ein kleiner Synchron-Aussenseiter geblieben.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2013 00:15
#3 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Synchronrollen

(alphabetisch nach Schauspielern geordnet)

* ??? (ein Araber)
König der Wüste(1954)

* Giulio Bosetti
Zorro, der Mann mit den zwei Gesichtern (1962)

* Norman Burton
Auf leisen Sohlen kommt der Tod (1971)

* Michael Caine
Mord mit kleinen Fehlern (1972)

* John Cassevetes
Love Streams (1984)

* Richard Chamberlain
Tschaikowski-Genie und Wahnsinn (1970)

* Bruno Cremer
Maigret-Serie (6 spielfilmlange Folgen)(1991)

* Kirk Douglas
Zwei dreckige Halunken (1969)

* Gianni Esposito
Wer nimmt die Liebe ernst? (1954)

* Gabriele Ferzetti
Das Haus Ricordi (1954)

* Frank Finlay
Van der Valk und das Mädchen (1972)

* Mark Forest
Maciste und die Königin der Nacht (1960)

* Jean Gabin
Bestie Mensch (1939/ Neue DF: 1970)

* Daniel Gelin
Die freudlose Strasse (1954)
Das Halbblut von Saigon (1956)
Kavaliere (1957)

* James Griffith
Verdammt ohne Gnade (1961)

* Clifford Irving
F wie Fälschung (1975)

* Danny Kaye
Die Irre von Chaillot (1969)

* Aldo Bufi Landi
El Alamein (1955)

* Jean Lanier
Gas-Oil/Die Strassensperre (1955)

* Philippe Lemaire
(der Name taucht auf in Biografien, aber ohne Filmtitel)

* Laurence Luckinbill
Die Harten und die Zarten (1969)

* Christian Marquand
Brennende Haut (1960)

* George Martin
Tal der Hoffnung (1967)

* Steve McQueen
Getaway (1972)

* Franco Nero
Camelot (1967)-inklusive Gesang
El Mercenario-Der Gefürchtete (1968)

* Jack Nicholson
Der König von Marvin Gardens (1972)
Das letzte Kommando (1973)
Chinatown (1974)
Mitgiftjäger (1975)
Beruf: Reporter (1975)
Zeit der Zärtlichkeit (1983)
Sodbrennen (1986)

* Eduardo Noriega
Die Nacht gehört uns (1955)


* Jean-Claude Pascal
Die schöne Lügnerin (1959)

* Roy Scheider
Der weisse Hai (1975)
Der weisse Hai II (1978)

* Jaques Sernas
König der Barbaren (1960)

* Robert Shaw
Im Visier des Falken (1970)

* Dudley Sutton
Die Teufel (1970)

* Antonio Vilar
Wir brauchen einen Mann (1951)

Ich danke im Voraus für weitere Hinweise und hoffe, dass sich die Liste noch vergrössern wird!

Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2013 20:07
#4 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Antonio Vilar - Wir brauchen einen Mann 1951
ein Araber - König der Wüste 1954
Daniel Gelin - Kavaliere 1957
Jacques Sernas - Königin der Barbaren 1960
Mark Forest - Maciste und die Königin der Nacht 1960
Eduardo Noriega - Die Nacht gehört uns 1955
Gianni Esposito - Wer nimmt die Liebe ernst? 1954
Giulio Bosetti - Zorro, der Mann mit den zwei Gesichtern 1962
Haus Recordi ist aus 1954

Lammers


Beiträge: 4.155

13.06.2013 22:10
#5 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #1
Den Regisseuren des "Neuen deutschen Filmes" verweigerte er sich konsequent, da er deren Intentionen als zu überzogen, ungerecht und sehr oft von Hass geprägt sah.


Das hat er auch mal in der Doku "Tatort - Taten, Orte, Kommissare" (1995) bemerkt, als er bei den späteren Haferkamp-Tatorten Stress mit diversen Jungregisseuren hatte (u.a. mit Hajo Gies, der später viele Schmimanski-Tatorte inszenierte):

http://www.youtube.com/watch?v=_u0pOcyevP8 (ab 14:17)
http://www.youtube.com/watch?v=iuKUOzYfkbk (Fortsetzung)

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

13.06.2013 22:21
#6 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Keine Synchronrollen, aber hervorheben möchte ich sie trotzdem:
Winnetou in dem WDR-Hörspiel von 1955, einer der wenigen Glanzbesetzungen in dieser Produktion (wäre sehr interessant gewesen, ihn für Pierre Brice zu hören, auch wenn seine Stimme dunkler war als seine häufigeren Sprecher)
und vor allem
Hauptmann Beatty in "Fahrenheit 451" - hier stand er in einer Reihe mit exzellenten Sprechern wie Hellmut Lange, Alfred Balthoff, Alf Marholm und Marianne Mosa und durfte seine heftige, explosive Seite zeigen, die so selten zum Tragen kam, das gefährlich Grollende unter der beherrschten Ruhe, das auch in seinem Winnetou anklang.
Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2013 23:05
#7 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Danke für die schönen Beiträge!!!

@ Jeannot:
Das ist ja eine ganze Menge! Dann hat er doch schon sehr früh begonnen mit Synchronarbeit. "Das Haus Ricordi" ist natürlich von 1954, das war ein Übertragungsfehler!

@ Lammers:
Das Interview habe ich auf Dvd gesehen. Ich war mal bei einem Publikumsgespräch mit Felmy, da ging er teils noch mehr ins Detail, auch wegen der Vertreter des "Neuen deutschen Filmes". Es habe Gespräche mit Fassbinder und Kluge gegeben, aber er wäre sich wie ein Idiot vorgekommen. Man hätte ihm vermittelt, er habe bis dato nur Dreck (O-Ton) gemacht und nun endlich die Chance, einmal als Schauspieler wirklich gefordert zu sein. Karlheinz Böhm hätte ja ausser in England nur Scheiss (O-Ton) spielen dürfen, weshalb dieser sicher dankbar war für die Rollen.
Er selbst habe sich verarscht (O-Ton) gefühlt und man hätte sich erwartet, er würde am Boden kriechen und flehen um die erste vernünftige Rolle seiner Karriere.
Ich muss sagen, dass Felmy verglichen mit manch anderen in etwa seiner Generation ausgesprochen viele hochwertige Filme machen konnte, deshalb war das wohl etwas beleidigend.
Die Tatort-Macher wären ihm am Liebsten in den Allerwertesten gekrochen, dass er weiter der Haferkamp bliebe. Es habe dann sehr unschöne mediale Ausrutscher gegen ihn gegeben und die von Felmy als sehr verletzend empfundene Szene im ersten Schimanski-Tatort, wo dieser sich sozusagen über ein Werbeplakat mit Felmy lustig macht, wäre direkt vom Autor und Sendeverantwortlichen (Name eh bekannt) hineingeschrieben worden.
Gegen Jungfilmer habe er an sich nichts, sofern sie alltäglichen Respekt haben und wissen, was sie wollen. Ihnen zu helfen, wäre ja üblich, schliesslich ist Erfahrung etwas sehr Wertvolles, das man bedingungslos und ohne Arroganz weitergeben sollte. Wenn man aber wie ein dementer Opa behandelt wird und einem gesagt wird, man habe in seinem Beruf so ziemlich alles falsch gemacht, ist eine Grenze überschritten.
Ich hoffe, das war jetzt alles korrekt zitiert-ist nämlich bald 20 Jahre her.

@ Stefan:

Von diesen Hörspielen habe ich bis dato nichts gewusst!
Felmy für Brice wäre sicher ausgesprochen passend gewesen und eine interessante Wahl.
Persönlich hätte ich Felmy zu gerne für Patrick McGoohan gehört, probeweise mal für Eastwood oder auch in Synchronisationen älterer Filme mit Henry Fonda.

Wer weiss, vielleicht hat noch jemand weitere Titel auf Lager im Laufe der Zeit!

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

14.06.2013 23:33
#8 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Nach dem Überarbeiten der Liste habe ich interessanterweise festgestellt, dass Felmy später primär A-Filme synchronisierte (mal ganz objektiv betrachtet, persönlich sehe ich das teils anders), aber so um 1960 herum, als er doch immens populär im Kino war, amüsanterweise B-Abenteuerfilmchen auf seiner Liste hatte. Wären das Filme gewesen, die er gerne gemacht hätte?

Wenn wer Lust hat, wüsste ich gerne andere Meinungen zu seinen Synchronarbeiten, vor allem in Bezug auf Franco Nero und Jack Nicholson-weil hier die Meinungen doch recht auseinandergehen.

Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2013 08:20
#9 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Ich habe irgendwo gelesen, daß er ab Anfang der 60er nicht mehr gut beschäftigt war. Vielleicht deshalb hat er z. B. den sandalos mit seiner schönen Stimme Qualität eingehaucht. Heute wäre er unter solchen Umständen in den schauspielerischen Niederungen der TV-Seifenoper gelandet (oder auch nicht). Der begabte Bernhard Bettermann ist ja ein gutes Beispiel dafür. Jedenfalls ist für mich jeder Synchroneinsatz Felmys etwas besonderes. Lediglich in CAMELOT stand er (auch gesanglich) im Schlagschatten der Stimmwucht von Reinhard Glemnitz.
Gruß und allen ein schönes WE, Rolf

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2013 11:59
#10 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

@ Jeannot:

Hallo Rolf!
Felmy hat von 1960 bis 1963 in einem Dutzend Kinofilmen mitgewirkt, dazu ein wenig Fernsehen und Theater. Da waren Filme wie "Schachnovelle" dabei (eine seiner besten Rollen-durch die ruhige, subtile Art des Spieles hatte sein intellektueller NS-Ideologe eine immense Wirkung, die so gänzlich anders war als die üblichen Nazis, die der Film damals so bot). Sämtliche seiner Filme zu der Zeit, besonders "Die Thorwalds" und "An heiligen Wassern", waren auch sehr erfolgreich. Einen Karriereeinbruch sehe ich bei ihm eher so ab den späten 60ern bis zum ersten Haferkamp-Tatort. Obwohl man dazu sagen muss, dass er dennoch in der Zeit allgemein gut im Geschäft war, viele Angebote ablehnte und sich auch der Bühne zuwandte. Nur war eben die wirkliche Zugkraft dahin, wenn auch noch vorhanden. Eine eigenartige Zeit damals, was den Film anbelangt-überall irgendwie, aber in Deutschland schon besonders eigentümlich.

"Camelot" ist nicht unbedingt meins, weil ich mit der Musik wenig anfangen kann. Aber von Reinhard Glemnitz war ich wirklich erstaunt! Er hat ja später auch in Wien in "Evita" gesungen, den Perron. Ob anderswo, weiss ich nicht. In einem Interview zu "Die Schlüssel" erzählt er ja auch davon, ebenso vom Synchronsingen mit Felmy.
Singen war ja nicht seine Stärke, aber für Franco Nero an sich hat er mir sehr gut gefallen. Schade, dass es nur zwei Synchronrollen waren.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2013 16:05
#11 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

In meinen Uralt-Notizen habe ich Felmy entdeckt für Robert Stack in "Beherrscher der Meere", allerdings muß ich da heute ein Fragezeichen setzen. Ich habe Felmy mal, so unsinnig mir das heute erscheint, ab und an mit Paul Edwin Roth verwechselt.
Kann jemand Felmy in dem Film vielleicht bestätigen?

By the way, Robert Stack ist einer der wenigen Schauspieler seiner Generation, mit dem ich nie so ganz warm werden kann (ausser in "Sein oder nicht sein").

Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2013 18:17
#12 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Das war Wolfgang Weiser (leicht zu verwechseln mit Klaus Kindler). Robert Stack - den fand ich immer gut. Auch wenn er harte Jungs spielte (Action Man, 1966), blieb er immer sympatisch. Also für mich allemal besser als "der Duke".
Gruß, Rolf

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2013 21:55
#13 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

@ Jeannot:

Danke für die Aufklärung! Ich wusste gar nicht, daß Wolfgang Weiser auch mal synchronisierte. Den fand ich in vielen Filmen ganz toll, weil er so ein unaufdringlicher Schauspieler war.
Ist ewig her, daß ich "Beherrscher der Meere" sah...

Offen gesagt-es braucht nicht viel, um sympathischer zu sein als "der Duke". Der hat zwar eine kleine Handvoll guter Filme gemacht, aber den meide ich in der Regel wie Dracula das Kruzifix.
Robert Stack selbst fand ich immer sympathisch (etwa bei Making Ofs), aber nur schauspielerisch konnte ich nie so ganz mit ihm. Ich kenne aber auch nur sehr wenige seiner Filme/Fernsehauftritte, muß ich gestehen.
Jetzt muß ich mal nach Synchronarbeiten von Wolfgang Weiser suchen (war ja ein Österreicher aus der Nähe von Wien). Seine Sprachfärbung blieb ja immer erhalten ein wenig, vermutlich auch in der Synchronisation. Aber diese Akzente-Vielfalt hatte auch immer was Schönes, darüber schrieb ich allerdings mal in einem anderen Thread.

Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2013 08:12
#14 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Da wirst Du nicht sehr fündig werden. Ich habe nur noch die Notiz Carlo Gaddi (Django der Bastard)

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2013 10:32
#15 RE: Hansjörg Felmy-Synchronfilmografie Zitat · antworten

Naja, schade...! Den Django kenne ich nicht und "Beherrscher der Meere" ist ewig her. Danke trotzdem-vielleicht taucht er ja nochmal auf...!

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