Zitat von fortinbras im Beitrag #30Selbst wenn wir die Bond-Kontinuität weglassen, ist das doch ein eindeutiges Ja dazu, dass sich Clausnitzer sehr wohl etablierte!
Aber zunächst doch (wenn man von "Brüll den Teufel" absieht) nur in München, wobei selbst hier noch einmal Schumann besetzt wurde. Meine Vermutung wäre, dass erst der Erfolg von "Der Spion, der mich liebte" Clausnitzer endgültig etablierte, so dass er in den folgenden Jahren auch in Berlin besetzt wurde. Blumhagens Einsätze ließen sich wahrscheinlich mit Regie bzw. Studio (Brandtfilm bzw. DS) erklären.
Nur weil sämtliche Roger Moore-Filme in München synchronisiert wurden (absichtlich oder zufällig), heisst das noch lange nicht, Clausnitzer hätte sich für Moore nicht etabliert. Dass man ihn für "Brüll den Teufel an" noch vor dem ganz grossen Ding "Der Spion,..." dennoch nach Berlin holte, spricht eher dafür, dass man dort diese Kombination sehr wohl zur Kenntnis genommen hat. Den "Ausrutscher" mit Schumann in München muss man nicht so krumm nehmen, jeder hat schließlich mal keine Zeit. Vielleicht hat Clausnitzer diesen Film nicht synchronisiert, weil er gerade mit einem anderen Moore-Film beschäftigt war...! :)
Tut mir leid, aber deine Argumentation ist nicht schlüssig-für mich zumindest.
Zitat von fortinbras im Beitrag #32Tut mir leid, aber deine Argumentation ist nicht schlüssig-für mich zumindest.
Eine "Argumentation" sollte es auch gar nicht sein, nur eine Vermutung. Da Moores Filme in den Jahren vor dem "Spion" überwiegend in München synchronisiert wurden, kann man dazu natürlich nichts definitiv sagen.
Zitat von berti im Beitrag #33 Da Moores Filme in den Jahren vor dem "Spion" überwiegend in München synchronisiert wurden, kann man dazu natürlich nichts definitiv sagen.
Es sei denn, man sagt, dass Clausnitzers Wirkungsort mit ein ausschlaggebender Grund dafür war, dass die Moore-Filme nach dem ersten Bond nach München gingen...
Zitat von John Connor im Beitrag #34Es sei denn, man sagt, dass Clausnitzers Wirkungsort mit ein ausschlaggebender Grund dafür war, dass die Moore-Filme nach dem ersten Bond nach München gingen...
Das dürfte eher am Verleih gelegen haben: Soweit ich weiß, wurden die von United Artist verliehenen Filme mehrere Jahrzehnte lang überwiegend bei der Ultra bearbeitet. Und diese war doch ab 1973 nur noch in München ansässig, oder?
Ich dachte, es ging die ganze Zeit darum, Clausnitzers Besetzung auf Moore in München außerhalb der Bond-Reihe bis SPION zu begründen? Die beiden in Frage kommenden Filme stammen ja nicht von United Artists...
Natürlich. Für Clausnitzer entschied man sich wohl, da dieser ihn zuvor schonmal in München gesprochen hatte. Die Frage wäre nur, ob die Häufung der Filme oder der Erfolg eines einzelnen (eben des "Spions") eher ausschlaggebend für die Etablierung war. Dass man die Filme extra nach München gab, um Clausnitzer als Stimme zu ermöglichen, erscheint mir da eher unwahrscheinlich.
Strategischer Rückzug? Dann kommst du am Ende noch mit Perry Mason zurück und der sagt uns dann, dass Niels Clausnitzer überhaupt nie der Synchronsprecher von Roger Moore war und legt auch noch Beweise dafür vor...
Zitat von fortinbras im Beitrag #40Strategischer Rückzug? Dann kommst du am Ende noch mit Perry Mason zurück und der sagt uns dann, dass Niels Clausnitzer überhaupt nie der Synchronsprecher von Roger Moore war und legt auch noch Beweise dafür vor...
Nach dem Erfolg von "Winnetou I" und der folgenden Karl-May-Verfilmungen etablierte sich GGH relativ schnell als Stimme von Lex Barker, so dass er für Filme wie "In Beirut sind die Nächte lang" oder "Karneval der Killer/Gern hab´ ich die Frauen gekillt" nach München geholt wurde. Daneben besetzte man ihn auch in erst nach "Winnetou I" entstandenen Synchros älterer Filme wie "Im Kreuzfeuer" (obwohl Barkers Rolle dort relativ klein und unbedeutend war!), "Hölle des Dschungels" und "Der Wildtöter". Allerdings hatte er Barker bereits 1955 in "Duell mit dem Teufel" und 1957 in "Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen" synchronisiert. In den folgenden Jahren hatte er zwar noch gelegentliche Einsätze, aber es kamen auch Sprecher wie Wolfgang Preiss, Reinhard Glemnitz, Heinz Engelmann, Wolfgang Eichberger, Rainer Brandt und Horst Niendorf (der Barker allerdings zuvor bereits als Tarzan gesprochen hatte) zum Einsatz.
Mel Gibson passt hier auch irgendwie rein... erst Wepper in "Mad Max", dann ein Rumgeeiere zwischen Tennstedt und Glaubrecht, bis Wepper dann die Regel und der Rest eher die Ausnahmen wurden.
Nachdem Walther Süssenguth Spencer Tracy in "Wer den Wind sät" synchronisiert hatte, setzte er sich sofort durch und sprach ihn auch in den drei folgenden Filmen; zusätzlich übernahm er in der deutschen Fassung von "Das war der wilde Westen" den im Original von Tracy gesprochenen Erzählpart. Da Süssenguth 1964 an Krebs verstarb und Tracy danach nur noch einen Film drehte, hielt die Kombination daher nur relativ kurz. Interessanterweise hatte es sie aber bereits 1953 in "Schiff ohne Heimat" gegeben, anschließend wechselten sich bis 1960 mehrere Sprecher ab.
um eine kleine Lücke zu schließen: zwischen "Schiff ohne Heimat" und "Wer den Wind sät" gab es 1957 noch "Eine Frau, die alles weiss". Auch da ist Süssenguth zu hören.
Spencer Tracy zähle ich auch zu den Schauspielern, wo ich mich frage: haben die einfach so viele Stimmen vertragen oder waren sie für's deutschsprachige Publikum einfach nicht solche lebenden Legenden, wie man das rückwirkend von den USA "adoptiert" hat? Eine Zeit lang setzte man stark auf O. E. Hasse (grandios!), später auf Süssenguth. War Tracy dazwischen vielleicht eben nicht so ganz "top"?