Vor einigen Jahren hat Stefan darauf hingewiesen, dass Herr Clausnitzer lange unterschätzt und daher oft in langweiligen Rollen unter Wert besetzt worden sei. Änderte sich das erst durch Roger Moores Besetzung als James Bond? Oder schon einige Jahre zuvor?
Zitat von berti im Beitrag #46Änderte sich das erst durch Roger Moores Besetzung als James Bond?
Nein, das ist doch gerade das Paradebeispiel dafür.
Gruße, Fehmi
Ihr seid identisch? Müssen Meinungsverschiedenheiten also als Beispiel für Gespaltenheit gedeutet werden?
Aber Scherz beiseite: Roger Moore hatte er natürlich schon als "Simon Templar" gesprochen, aber Stefan hat geschrieben, dass dieser eher "der geleckte Strahlemann" gewesen sei. Und selbst bei Moore dauerte es einige Jahre, bis er sich für diesen etablieren konnte.
Clausnitzer war für mich eigentlich schon während der 60er-Jahre häufig auf einen ähnlichen Typus besetzt. Es waren zwar auch sehr fordernde Rollen drunter, aber doch vom Typ her ähnlich: Montgomery Clift, James Garner, eben Roger Moore, Rick Van Nutter, in gewisser Weise zählt hier durchaus auch Robert Vaughn dazu.
Ausnahmen von diesen stets ähnlichen Typen waren auch in den 60ern selten, wie etwa einer der Gangster im Wallace-Film "Das Rätsel des silbernen Dreiecks". Da durfte er auch schon mal derb, unwirsch und absolut nicht "gentlemanlike" oder "langweilig" sein. Wobei ich letzteren Attribut auch auf einige der genannten Darsteller nicht angewendet haben möchte.
Erstaunlich aber, daß trotz solcher großartiger Rollen wie dem Psychiater in "Plötzlich im letzten Sommer" anspruchsvolle oder facettenreiche Synchronarbeiten die Ausnahmen blieben für sehr lange Zeit.
Zitat von fortinbras im Beitrag #49Clausnitzer war für mich eigentlich schon während der 60er-Jahre häufig auf einen ähnlichen Typus besetzt. Es waren zwar auch sehr fordernde Rollen drunter, aber doch vom Typ her ähnlich: Montgomery Clift, James Garner, eben Roger Moore, Rick Van Nutter, in gewisser Weise zählt hier durchaus auch Robert Vaughn dazu.
Ausnahmen von diesen stets ähnlichen Typen waren auch in den 60ern selten, wie etwa einer der Gangster im Wallace-Film "Das Rätsel des silbernen Dreiecks". Da durfte er auch schon mal derb, unwirsch und absolut nicht "gentlemanlike" oder "langweilig" sein. Wobei ich letzteren Attribut auch auf einige der genannten Darsteller nicht angewendet haben möchte.
"Langweilig" trifft sicher nicht auf James Garner insgesamt zu, auf dessen Rolle in "Infam" dagegen schon, da diese ihn absolut unterfordert. So gesehen wäre diese sogar ein gutes Beispiel für Herrn Clausnitzers Verwendung unter Wert.
Ich persönlich möchte deine Frage eindeutig mit Ja beantworten!
So berühmt war Garner bei "Infam" ja noch nicht und die Identifikation mit Hagen/Biederstaedt kam ja erst später. Die Rolle ist etwas undankbar und wie Berti so treffend sagt, war er damit doch unterfordert. Ein durchaus interessanter Film mit starken Frauenfiguren. Garners Rolle ist aber eine, die eigentlich jeder Schauspieler seiner Generation mit einigermaßem guten Aussehen hätte spielen können. Garner machte das Beste daraus und Clausnitzer ebenso. Übrigens fiel mir auf, daß Clausnitzers Stimme in "Infam" oder auch in "Plötzlich im letzten Sommer" etwas dunkler war als bald darauf bei Roger Moore.
In der ARD gab’s für die ganz ausgeschlafenen Kinder heute morgen um 5:30 noch einmal den deutschen Märchenfilm »Schneeweißchen und Rosenrot« aus dem Jahr 1955 mit NC als "Prinz Goldhaar". Für die etwas verschlafeneren erwachsenen Synchronfreaks noch die ganze Woche in der Mediathek nachzusehen.
Ich habe "Infam" schon ich glaube 3 oder sogar 4 Jahre nicht mehr gesehen, aber trotzdem schon mehrfach und muss fortinbras zustimmen: Clausnitzer passte meiner guten Erinnerung nach sehr gut auf James Garner. Das trifft natürlich wohl aber auch nur auf seine damals noch sehr junge Stimme zu die noch etwas anders klang als sogar vermutlich schon Mitte der Sechziger! Später denke ich, wäre das rein von dem her wohl auch leider nicht mehr möglich gewesen. Hätte ihn in einer Garner-Rolle der frühen Sixties, aber eventuell schon nochmals gerne gehört, vielleicht hätte er ja auch bei einer witzigen gepasst; ich glaube auch das lag ihm durchaus und bei drei sehr frühen Filmen von James Garner weiß man ja den Sprecher noch nicht, wer weiß?!?
Komisch; ich wusste, dass das Thema mal irgendwann noch kommt - Clausnitzer - Garner!
Zitat von Andy-C im Beitrag #53In der ARD gab’s für die ganz ausgeschlafenen Kinder heute morgen um 5:30 noch einmal den deutschen Märchenfilm »Schneeweißchen und Rosenrot« aus dem Jahr 1955 mit NC als "Prinz Goldhaar". Für die etwas verschlafeneren erwachsenen Synchronfreaks noch die ganze Woche in der Mediathek nachzusehen.
Sieht man auch recht oft: "Rübezahl, der Herr der Berge" von 1957. Da spielte Clausnitzer eine kleine und amüsante Rolle. Als gequälter und nicht sehr arbeitslustiger Diener von-Helmo Kindermann!
Der originelle Euro-Spy Klassiker "Der Mann mit den tausend Masken", in dem Paul Hubschmid den Agenten "Supersieben" spielt, hat ein besonderes Schmankerl zu bieten, vor allem in Anbetracht eines gewissen Mr. Bond:
Niels Clausnitzer spricht in dem Film tatsächlich den Bösewicht!
Und das macht er profund-elegant, böse, überzeugend.
Im April lief auf dem Sender zdf.kultur die Ausgabe von Gottschalks "Na sowas" von 1986, in der Niels Clausnitzer zu Gast war. Am Wochenende hatte ich die Zeit, mir meine TV-Aufnahme dieses Auftritts anzusehen. Auch hier kam Clausnitzer herrlich sympathisch rüber und sprach auf Gottschalks Bitte hin den ikonischen Satz "Mein Name ist Bond, James Bond".
In einem anderen Forum bin ich gebeten worden, dieses Bild auch hier zu posten. Es zeigt die Synchronsprecher der drei Hauptdarsteller der TV-Serie "Solo für O.N.C.E.L.", die in dieser Fassung 1967/68 im ZDF lief: Niels Clausnitzer sprach für Robert Vaughn, Fred Maire für David McCallum und Erik Jelde für Leo G. Carroll. Das Foto erschien auf der Seite "Bummel durch die Studios" in der "Hör Zu", Ausgabe 3 / 1968.