Das musste ich auch gerade erfahren, als ich von der Arbeit heimgekommen bin. :(
Es ist unmöglich, den Mann in wenigen Worten komplett zu erfassen. Für mich wird er auch nach all der Zeit immer hauptsächlich Willie Tanner bleiben. Nachdem er sich schon vor einiger Zeit fast völlig aus dem Synchron zurückgezogen hatte, freute ich mich über wenige seltene Gastauftritte in jüngerer Zeit. Zum Beispiel in einer sehr schönen und würdevollen Altersrolle in JUSTIFIED, wovon eine Folge auch noch zur Ausstrahlung aussteht. Ich hätte mir gewünscht, das wären noch etwas mehr geworden.
Zitat Ich hätte mir gewünscht, das wären noch etwas mehr geworden.
Genau das habe ich mir auch gedacht. Niels Clausnitzer hat bis ins hohe Alter dieses Beruhigende, Ehrwürdige in der Stimme gehabt.
Wenn man ihn mit einem Wort beschreiben müsste (was,wie VanToby schon schrieb, ihm aber nicht gerecht würde), die Wahl fiele auf "Vielseitig": Er hat nicht nur als Synchronschauspieler seine Vielfalt unter Beweis gestellt, sondern auch als Dialogbuchautor und Synchronregisseur. Und Arzt war er ja auch...
Besonders für Robert Vaughn fand ich ihn ziemlich passend, der dann (nach dem Erfolg von "Solo für O.N.C.E.L.") sogar überregional in "Bullitt" besetzt wurde. Recht ungewohnt, aber durchaus passend war er auch für Anthony Hopkins, um nur einige der vielen Rollen zu nennen.
Oh, mir bleibt nur zu sagen: Ein Schock! Ein Kultsprecher mit sehr bekannter Stimme ist von uns gegangen, der einen schon fast das ganze Leben begleitet hat und seit über 50 Jahren, die meine Lieblingsjahrzehnte die 60er und 70er-Jahre einschliessen ein Markenzeichen im Synchronstudio war, einfach ein grosser, besonderer Mann seines Fachs! Sehr schade und traurig!!! Man sollte endlich mal bald "Solo für O.N.C.E.L." ( Silenzio) mit seiner Stimme veröffentlichen! Danke Niels für Deine vielen hervorragenden Arbeiten (auch auf der Bühne und vor der Kamera, wenn sie hier auch leider sehr spärlich besät waren) und ich bin auch weiterhin erfreut über jede Neuentdeckung von welchen! Er war nicht nur Roger Moore und James Bond! Mein herzliches Beileid seiner Familie, Freunden und Angehörigen!
P.S.: Ich hätte es schön gefunden, wenn er in nächster Zeit nochmal zumindest in "Aktenzeichen XY... ungelöst" aufgetreten wäre. Leider war dies nicht mehr der Fall und wird dies nun auch leider nie wieder sein!!! Ausserdem möchte ich noch anmerken, dass ich mich auch noch besonders für ihn freue, dass er seinen Berufswunsch als Psychologe zu arbeiten, selbst im hohen Alter doch noch verwirklichen konnte!!!
Das betrübt mich jetzt, nicht nur, weil ich ihm meinen nächsten Sprecher-Thread widmen wollte.
Mit Clausnitzer stirbt irgendwie, klingt pathetisch, ein langer Begleiter. Als ich ein Kind war, gab's "Simon Templar" im ORF dauernd zu sehen und andere Moore-Filme (die durfte ich mir alle ansehen, bei Connery war das anders). Auch wenn er sich selbst nie auf ihn besetzt hätte und die Stimmen nicht sehr ähnlich waren: nur Clausnitzer konnte Moores Augenzwinkern wirklich in Sprache umsetzen. Diese Kombination liebte ich sehr!
Dann kam "Alf", als Willie Tanner war er unschlagbar um Fassung und Krisenbewältigung bemüht. Besonders gefiel mir hier das Zusammenspiel mit Marianne Wischmann. Max Wright/Niels Clausnitzer, das ist eine sehr starke Assoziation bei mir.
Hinter seiner Begabung für Leichtigkeit, Komödie und Ironie vergißt man oft allzu schnell, wieviele ernsthafte Rollen er sprach. Für Montgomery Clift in "Plötzlich im letzten Sommer" war er wunderbar. Besonders schätze ich seine Arbeit für Anthony Hopkins in "Zwischen den Zeilen", das ist der Film, den ich mir wohl "In Memoriam Niels Clausnitzer" ansehen werde. Für Robert Vaughn war er brillant, sowohl als Held, wie auch als Bösewicht. Nur Cary Grant wollte mir mit ihm gar nicht schmecken.
Vor etwa eineinhalb Jahren war er in einer Folge von "Agatha Christies Poirot" zu hören-als nörgelnder Geizkragen, das war eine echte Offenbarung.
Vor ein paar Monaten schrieb ich ihm, ob er zufällig Patrick McGoohan in der späteren Staffel "Danger Man" gesprochen habe. Er antwortete sogar, auch wenn er es nicht war. Er habe nur an den schon älteren McGoohan eine Erinnerung. Im Laufe der Jahre habe ich ihm vier, fünf Mal geschrieben und erstaunlicherweise kam immer Antwort. Den beigelegten Int. Antwortschein für' s Porto sandte er stets retour.
Das betrübt mich jetzt, nicht nur, weil ich ihm meinen nächsten Sprecher-Thread widmen wollte.
Mit Clausnitzer stirbt irgendwie, klingt pathetisch, ein langer Begleiter. Als ich ein Kind war, gab's "Simon Templar" im ORF dauernd zu sehen und andere Moore-Filme (die durfte ich mir alle ansehen, bei Connery war das anders). Auch wenn er sich selbst nie auf ihn besetzt hätte und die Stimmen nicht sehr ähnlich waren: nur Clausnitzer konnte Moores Augenzwinkern wirklich in Sprache umsetzen. Diese Kombination liebte ich sehr!
Dann kam "Alf", als Willie Tanner war er unschlagbar um Fassung und Krisenbewältigung bemüht. Besonders gefiel mir hier das Zusammenspiel mit Marianne Wischmann. Max Wright/Niels Clausnitzer, das ist eine sehr starke Assoziation bei mir.
Hinter seiner Begabung für Leichtigkeit, Komödie und Ironie vergißt man oft allzu schnell, wieviele ernsthafte Rollen er sprach. Für Montgomery Clift in "Plötzlich im letzten Sommer" war er wunderbar. Besonders schätze ich seine Arbeit für Anthony Hopkins in "Zwischen den Zeilen", das ist der Film, den ich mir wohl "In Memoriam Niels Clausnitzer" ansehen werde. Für Robert Vaughn war er brillant, sowohl als Held, wie auch als Bösewicht. Nur Cary Grant wollte mir mit ihm gar nicht schmecken.
Vor etwa eineinhalb Jahren war er in einer Folge von "Agatha Christies Poirot" zu hören-als nörgelnder Geizkragen, das war eine echte Offenbarung.
Vor ein paar Monaten schrieb ich ihm, ob er zufällig Patrick McGoohan in der späteren Staffel "Danger Man" gesprochen habe. Er antwortete sogar, auch wenn er es nicht war. Er habe nur an den schon älteren McGoohan eine Erinnerung. Im Laufe der Jahre habe ich ihm vier, fünf Mal geschrieben und erstaunlicherweise kam immer Antwort. Den beigelegten Int. Antwortschein für' s Porto sandte er stets retour.
Wirklich ein großer Verlust! Seine Rollen sind zwar schon seit vielen Jahren immer seltener geworden, aber es hat mich trotzdem gefreut, dass er ab und an nochmal ins Studio kam. Eine äußerst angenehme, wohlklingende Stimme, die besonders gut charmant-ironisch (Roger Moore) oder auch neurotisch bis weinerlich (Willie Tanner oder der kränkelnde Bürgermeister in "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3") sein konnte. Das die meisten ihn sicher entweder aus "Alf" oder als Roger Moore kennen dürften, sind das sicher für viele die stärksten Assoziationen. Daneben beherrschte er aber auch andere Seiten, die er zumindest manchmal zeigen konnte. Ein persönliches Highlight: der schnauzende und brüllende Zenturio Briseradius in "Asterix - Sieg über Cäsar" (mehr gegen den Strich konnte man ihn kaum besetzen).
Und eine wunderbare Altersrolle - wenn auch nicht im Synchron, sondern im Hörspiel - sein distinguierter Duke in der Gruselkabinett-Folge "Weiß", ein beeindruckender Beweis, dass er auch im Alter nichts von seiner schauspielerischen Kraft und Ausstrahlung verloren hatte. "Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze" - auf ihn wird es hoffentlich nicht zutreffen. Für mich wird er immer einer meiner Lieblingssprecher bleiben.
Für mich wird er die sympathischste Münchner Stimme schlechthin bleiben. Dies nicht nur, weil ich schon immer gewisse Probleme mit Münchner Synchros der Klassik-Ära hatte – sei es, weil die Diktionen der Sprecher immer irgendwie sonderbar, die Stimmen wenig attraktiv, die Besetzungsentscheidungen wenig inspiriert waren, verglichen mit denen der Berliner Konkurrenz. Auf Clausnitzer trafen diese (von mir so wahrgenommenen) Unzulänglichkeiten jedoch nie zu. Als einer der wenigen Münchner Sprecher nehme ich ihn von meiner leichten Aversion gegenüber Münchner Synchros ausdrücklich aus: selbst Roger Moore war mit ihm relativ erträglich.
In allererster Linie verbinde ich ihn mit drei Fernsehserien, die ich in dieser Reihenfolge kennengelernt habe: erst ALF (auf Max Wright [wer sonst hätte einen liberalen, humanistischen, selbstironischen Alt-68er so sympathisch ins Deutsche übertragen können?]), dann FURY (auf Peter Graves) und viele Jahre später dann LAW & ORDER (auf Jerry Orbach). Das prägt!
Clausnitzer hatte über ein halbes Jahrhundert hinweg eine relativ alterslose Stimme, eine kristallklare Aussprache und schaffte es immer, in seinen Rollen dermaßen aufzugehen, dass man sich über mögliche Alternativen so gut wie nie Gedanken machte (kleine Ausnahme vielleicht: Cary Grant in BERÜCHTIGT).
Er war mit Sicherheit einer der größten Synchronschaupieler der zweiten (Nachkriegs-)Generation.
Ein großartiger und sehr sympathischer Künstler. Hatte mal vor Jahren einen sehr freundlichen Briefkonakt. Wirkte sehr bescheiden, sehr interessiert. Unvergessen fand ich auch seinen Auftritt in Gottschalks Personality-Show, in der er als off-Sprecher immer zu hören war: Bei einer Gästerunde mit Moore, Clifton James, Desmond Llewelyn und Lois Maxwell wurde er aus seiner Kabine heruntergebeten (wahrscheinlich von Tommy selbst), da er ja auch zur Bond-Familie gehörte. Auch hier sehr bescheiden und einfach sympathisch. War für mich das Highlight der Sendung (Moore fragte sogar nach, warum er ihn nicht bei "Die 2" gesprochen habe).
Friedrich Schoenfelder hat einmal vor Jahren in einer Gesprächsrunde im Winterhuder Fährhaus in Hamburg den Begriff "frisierte Schnauze" verwendet und erklärt (das meinte er durchaus positiv, u.a. über sich selbst und seine Sprechweise). Damals musste ich schon an Niels Clausnitzer denken. Neben Schoenfelder für mich das Beispiel schlechthin dafür (vielleicht noch Lothar Blumhagen).
Sehr sehr schade. Ich habe mal ein langes Audio Interview gehört, welches sogar hier im Forum verlinkt wurde. Vielleicht findet man das ja noch irgendwo. Das war ein wunderbares Gespräch wo man auch den Menschen hinter der Stimme kennengelernt hat.
Als Sprecher ist er mir vor allem bei den Moore Bonds sowie ALF in Erinnerung. Aber es war immer toll seine Stimme zu hören.
Das ist in der Tat sehr, sehr traurig! Auch wenn er es selber vielleicht anders sah', so fand' ich ihn immer sehr, sehr gut für Moore besetzt. Tolle Stimme und als Mensch wirkte er in Interviews auch immer sehr sympathisch. Große Stimme - großer Verlust für uns Freunde der Synchronisation. Schön, dass man sein Werk auf Leinwand und TV immer und immer wieder genießen kann.
Das ist eine wirklich traurige Nachricht... Ich kann mich bei der Würdigung seiner Person und seiner Arbeit im Synchronstudio nur meinen Vorrednern anschließen. Mein Beileid seiner Familie und seinen Freunden!
Großartiger Sprecher der ersten Stunde. Mögen sich auch noch spätere Generationen an sein Werk erinnern. In der Synchronkartei wohl jemand geschlampt. Da steht als Todestag 29. März 2014...
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Silenzio) mit seiner Stimme veröffentlichen! Danke Niels für Deine vielen hervorragenden Arbeiten (auch auf der Bühne und vor der Kamera, wenn sie hier auch leider sehr spärlich besät waren) und ich bin auch weiterhin erfreut über jede Neuentdeckung von welchen! Er war nicht nur Roger Moore und James Bond! Mein herzliches Beileid seiner Familie, Freunden und Angehörigen! 
