Zitat von Gast im Beitrag #19 Daß aber generell für viele "Liebesgrüße..." als bester Bond gilt, kann ich rational nicht nachvollziehen. (...) Für mich ist die gesamte Szene mit der Hubschrauber-Verfolgung eine der lächerlichsten Actionsequenzen der damaligen Bond-Ära.
Was mich an dieser Sequenz immer stört, ist, dass man niemals Sean Connery im Bild sieht, sondern nur ein Double. Und die einzige Nahaufnahme mit Connery hinter dem Felsen ist erkennbar eine Studioaufnahme. Trotzdem ist „Liebesgrüße“ auch mein Lieblings-Bond, ich kann’s nicht ändern.
Aber zur Synchro von Goldfinger: Mich stört hier immer eine Falschübersetzung bei dem Golfmatch zwischen Bond und Goldfinger.
Bond vertauscht ja heimlich den Golfball Slazenger 1 von Goldfinger mit einem Slazenger 7, nachdem Goldfingers koreanischer Diener heimlich einen zweiten Ball ins Spiel brachte, weil Goldfinger seinen eigenen nicht mehr fand. Goldfinger bemerkt den Tausch nicht und verliert dadurch am Schluss das Match.
Bond hatte den Slazenger 7 zufällig im Gras gefunden und seinen Caddy gefragt, ob das Goldfingers verlorener Ball sei. „Nein“, antwortet der Caddy. „Er hat mit einem Slazenger-Ball gespielt.“ Das ist natürlich eine falsche Übersetzung - denn auch der Ball, den Bond gefunden hat, ist ja ein Slazenger. Im Original sagt der Caddy hingegen korrekt, dass Goldfinger mit einem „Slazenger One“ gespielt habe, um Bond den Unterschied klar zu machen. Ich vermute, hier hat der Synchronautor schlicht die Pointe nicht verstanden.
Diese Zeile ist mir auch immer merkwürdig vorgekommen. Aber gegen deine Theorie spricht, dass die Pointe ja danach korrekt erklärt wird. Wie man das nicht kapiert haben könnte, erschließt sich mir nicht.
Dass der Synchronautor den Trick von Bond nicht ganz verstanden hat, schließe ich daraus, dass er die betreffende Zeile des Caddys eben nicht korrekt übersetzt hat.
Äh ja....... aber dann hätte er den Rest blind übersetzen müssen. (Gegenargumente einfach auszublenden und sein eigenes zu wiederholen ist für einen Austausch nicht besonders förderlich.)
Von den Mundbewegungen her hätte "Er hat mit einem Slazenger Eins gespielt" auf jeden Fall gepasst, oder? Die Stelle ist mir auch schon immer aufgefallen, weil es so wie es ist verwirrend ist. Naja - aber halb so wild
Zitat von Lars im Beitrag #52Wahrscheinlich hat er einfach "a Slazenger One", also "einen Slazenger Eins" mit "a Slazenger one", also "einem Slazenger" verwechselt...
Dann kann er aber des Englischen nicht besonders mächtig gewesen sein. Denn soweit ich weiß, kann man mit "one" immer nur ein Adjektiv verbinden (a small one, a big one, a green one, a pretty one, a new one, usw.) aber keine Markenbezeichnung. Man sagt ja z.B. schließlich auch nicht: "He drives a Ford one" oder "she wears a Gucci one".
Wahrscheinlich war es einfach so: Der Autor hat den Text beim Golfmatch Satz für Satz übersetzt. Den betreffenden Satz mit "a Slazenger One" hat er falsch verstanden und daher falsch übersetzt. Am Schluss des Golfmatchs hat er den Satz von Bond ("Slazenger One", "Slazenger Seven") zwar richtig übersetzt und wahrscheinlich auch den Trick von Bond verstanden. Nur hat er vergessen, seinen vorherigen Fehler zu verbessern.
Sowas passiert halt. Aber ärgerlich ist es trotzdem.
Zitat von Gast im Beitrag #38 Der Wechsel bei Bernard Lee von Schürenberg zu Wagner ist definitiv positiv. Schürenberg war sehr passend in der Rolle, aber Konrad Wagner trifft eigentlich das viel besser, was M im Grunde ist: ein alter Seebär.
Trotzdem ziemlich kurios, dass Schürenberg dafür auf zwei anderen Rollen zu hören ist.
Zitat von Gast im Beitrag #38 Konrad Wagner trifft eigentlich das viel besser, was M im Grunde ist: ein alter Seebär.
Wenn dem tatsächlich so ist, wäre er mit Wagner der kultivierteste Film-/Serien- Seebär den ich je erlebt habe! Fortinbras kann man ja leider nicht mehr Fragen, wie er zu dieser Assoziation kam..., aber hat Konrad Wagners Stimme trotz seiner eleganten Kultiviertheit - wohlgemerkt in der Rolle - eurer Meinung nach etwas "Seebäriges" an sich? [/quote]
Für mich hat Wagner nicht unbedingt eine "elegante Kultiviertheit" in der Stimme, sondern eine interessante Mischung aus polternd und gemütlich, wie sie Thomas Bräutigam sehr treffend beschrieben hat.
Ein eher unbedeutendes Detail am Rande aus der Abteilung "Haar in der Suppe", und zwar im folgenden Satz an Bord des Flugzeugs im Dialog mit Pussy Galore (bester Bond-Girl-Name ever): "Außerdem ist um Mr. Goldfinger herum immer sehr viel los." Die Betonung liegt hier eindeutig zu stark auf "Finger" bzw. "herum", was mir schon immer etwas unpassend erschien. Diese kurze Schlafmützigkeit der Regie fällt im starken Gesamtbild der Synchronisation aber natürlich nicht sehr ins Gewicht. ;-)
Eine der ärgerlichsten Fehlentscheidungen der Filmgeschichte, Fröbe im Original nicht selbst sprechen zu lassen. Zum Glück gibts ihn wenigstens in der deutschen Synchro.
Hier hat jemand zum Vergleich Michael Collins´ Nachsynchronisation und Gert Fröbe selbst (anhand eines kurzen Schnipsels aus einem Bericht von den Dreharbeiten) miteinander verglichen:https://www.youtube.com/watch?v=esOKJZnItX4 Ähnliches gibt es hier zu Adolfo Celi und Claudina Auger, die in der Originalfassung von "Feuerball" ebenfalls fremde Stimmen hatten:https://www.youtube.com/watch?v=OPsj0vGCFIE