Christian Brückner sprach in "Lasst uns töten, Companeros" Tomas Milian, in "Zwei Companeros" war's dann nur noch Jose Canalejas. Wolfgang Hess wechselte von Woody Strode in "Hügel der blutigen Stiefel" zu (natürlich) Bud Spencer in "Zwei hau'n auf den Putz". In der Erstsynchro von "Susi und Strolch" sprach Erich Fiedler noch den dicken Koch, in der Zweitfassung war es dann der dünne. Annekathrin Bürger, die in der zweiten DEFA-Synchro von "Pharao" Wieslawa Mazurkiewicz sprach, hatte in der ersten noch Barbara Brylska synchronisiert. Leo Bardischewski und Thomas Reiner hörte man in "Mord" noch in winzigen Nebenrollen, in der Neufassung "Der Auslandskorrespondent" sprachen sie dann Edmund Gwenn und Herbert Marshall.
In der Erstsynchro durften Arnold Marquis und Claus Jurichs Bud Spencer und Terence Hill sprechen. In der Zweifassung wurden diese (natürlich) von Wolfgang Hess und Thomas Danneberg synchronisiert. Marquis sprach Livio Lorenzon und Jurichs sprach Roger Beaumont. Gab bestimmt noch ähnliche, andere Fälle im Spencerhill-Universum. Und sicherlich auch beim ein oder anderen Laurel & Hardy Film.
Spontan fallen mir dazu je zwei Synchros aus München und Hamburg ein:
Die Weiche steht auf Tod (USA 1979)
Erstsynchro ZDF 1987: Lloyd Bridges (Al Mitchell) Hartmut Reck, Robert Fuller (Matthew Leigh) Kurt E. Ludwig, Carl Gordon (Vorarbeiter) Peter Thom Neusynchro Pro7 1990: E.G. Marshall (Roy Snyder) Hartmut Reck, Pat Hingle (John Marsh) Kurt E. Ludwig, Norman Alexander Gibbs (Kellner) sowie ?? (Blockturm Jersey 8 und Schienenarbeiter) Peter Thom
Time Tunnel (USA 1966)
Erstsynchro ARD 1971 : James Darren (Dr. Tony Newman) Peter Kirchberger, Robert Colbert (Dr. Dan [OV: Doug] Phillips) Horst Stark Neusynchro TV München 1993: Dick Tufeld (Intro-Sprecher) Peter Kirchberger, James Anderson (Mr. Hampton) Horst Stark in der Folge "Die Piraten von der Barbarenküste"
Erstsynchro ARD 1971: John Zaremba (Dr. Raymond Swain) Günther Jerschke Neusynchro TV München 1993: ??? (Saloon-Besitzer) Günther Jerschke in der Folge "Die Außerirdischen"
Zitat von Wilkins im Beitrag #21Wie denn, ohne Internet?
Wieso hab ich genau so eine Antwort erwartet?? -_- Du unglaublich unlustiger Clown.
Ich glaube du vergisst das viele der hier genannten Stimmen zu einer Zeit aktiv waren, als es noch kein Internet gab. Und um deine Frage noch mal anders zu beantworten: Es gibt sicher viele Schauspieler, die sich nicht für ihren Eintrag in der Synchronkartei interessieren
So lustig ist diese Antwort gar nicht. 1. Gibt es heute noch viele ältere Semester, die kein Internet haben und sich dafür nicht interessieren 2. Siehe Knews Antwort
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.06.2015 14:19
#26 RE: Eine andere Rolle in der Neusynchronisation
Schauspieler gehen ihrem Beruf nach. An vieles werden sie sich erinnern, aber an vieles auch nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber der Bäcker kann sich ja auch nicht an alle verkauften Brötchen erinnern.
Jedem von uns, der berufstätig ist, ergeht es wohl ähnlich: man beschäftigt sich privat auch nicht dauernd damit. Auch wenn man die Sache gerne macht. Vieles bleibt hängen: Begegnungen, Pannen, Ärgernisse. Das andere rückt in den Hintergrund. Warum soll das bei Schauspielern anders sein?
Wir "Fans" stellen uns oft vor, die leben nur für uns, aber das ist nicht so und das ist vollkommen in Ordnung.
Um mit Friedrich Schoenfelder zu reden: "Ich bin Schauspieler, kein Buchhalter!"
Es gibt sicher Einzelfälle, wo man sich aus einem Grund erinnern kann, den Film schon mal gemacht zu haben. Ich denke etwa an "Die Erbin": ein bedeutender, erfolgreicher und seinerzeit bemerkenswerter Film. Paul Edwin Roth sprach Montgomery Clift und hatte ganz spezielle Szenen mit Ralph Richardson/Werner Hinz. Nun war Roth kein überpräsenter Sprecher und er hatte kaum wirkliche Stammkunden, am Ehesten noch Clift - der ein großer Star war und nur wenige Filme machte. Und eben eine besondere Rolle. Als er Jahre später für Richardson im selben Film sprach, kann ich mir vorstellen, dass er sich an Clift und die Szenen mit dem Vater durchaus erinnern konnte.
Aber solche Besonderheiten wird es oft nicht geben, gerade weil die Filme ja in so viele Takes geteilt werden und eigentlich kaum ein Sprecher den ganzen Film zu sehen kriegt. Wie soll man sich da erinnern? Das geht, glaube ich nur, wenn es sich um eine Besonderheit handelte.
Zitat von fortinbras im Beitrag #26Und last, but not least:
Schauspieler gehen ihrem Beruf nach. An vieles werden sie sich erinnern, aber an vieles auch nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber der Bäcker kann sich ja auch nicht an alle verkauften Brötchen erinnern.
Wir "Fans" stellen uns oft vor, die leben nur für uns, aber das ist nicht so und das ist vollkommen in Ordnung.
Ich hab mit das noch nie vorgestellt. Synchronsprecher leben für die, die sie Lieben, also für ihre Familie. Sie machen uns nur glücklich durch ihre Arbeit und wir verehren sie dafür. Synchronsprecher mit Bäckern zu vergleichen ist, als würde man Hunde mit Katzen vergleichen.
Bei Asterix kommt sowas ja quasi andauernd vor. Da wird fröhlich besetzt wie man will :-D Da ist Majestix auf einmal Caesar, Obelix ein Wikinger und und und. Das fand ich schon als Kind seltsam.
Herbert Stass sprach in der zweiten Synchro von "Im Westen nichts Neues" 1952 die Rolle des "Leer" (Scott Kolk). In der ZDF-Synchronfassung aus 1984 sprach er die Rolle des "Tjaden" ("Slim" Summerville).
Zitat von dlh im Beitrag #13Die Meisten erinnern sich vermutlich überhaupt nicht daran, den Film schon einmal synchronisiert zu haben.
Schauen sich Synchronsprecher denn nicht ihre eigenen Seiten in der Synchronkartei an???
Falscher Ansatz: Die wenigsten Specher haben bei der Besetzung mit zu entscheiden. Und schon gar nicht bei Nebenrollen. Es kann mal sein, dass die Sprecher sich bemühen, nicht bei ihren Stammschauspielern übergangen zu werden. Aber sonst ist das die totale Ausnahme.