Hallo, ich habe mal eine Frage zum Thema Synchronregie. Normalerweise stehen hier ja die Sprecher im Mittelpunkt, aber damit die erstmal soweit kommen, daß sie sprechen dürfen, müssen sie ja besetzt werden. Und dann ist es natürlich sehr anspruchsvoll die englischen Orginaltexte so zu übersetzen, daß das ganze auch gut funktioniert.
Meine Frage: Wer sind Eurer Meinung nach zur Zeit die Top-Leute für die Bereiche Synchronregie und Buch?
Witzigerweise für mich aktuell drei ehemalige Sprechbengel.
Die perfekte Synthese aus Regisseur und Dialogtexter sind Frank Schaff und Alexander Löwe. Schaffs Stärke ist dabei sicherlich, dass er selbst als Sprechbengel groß wurde und sich den Schattengewächsen vorm Mikro verständlich machen kann. Und was Löwe da textet, ist vorbildlich und nicht übertrefflich.
Nah dahinter rangiert für mich Sprechbengel B, der - trotz sich einschleichender Selbstgefälligkeit - auch dank Sprachgefühl, Wortwitz und schneller Schalte gut was drauf hat: Andreas Fröhlich. Und Tobias Meister gleich auf Platz 3, sowohl Fröhlich als auch er sind halt nur die eine kleine Prise weniger originell. Schaff/Löwe ist für mich Perfektion.
Kurioserweise nehmen diese Auch-Sprecher-Regisseure ja überhand. Tennstedt kann's, Jäger wächst rein, Danneberg grad raus, aber der Vorteil, wirklich zu wissen, wie's vorm Mikro ist, ist essentiell.
Nachtrag: Klar kann man dabei aber anmerken, dass Schaff auch 'ne faule Socke ist . Meister und Fröhlich texten meist selbst (auch wenn Fröhlich etwa bei "Herr der Ringe" gute Zuarbeiter hatte) ... darf man nicht übersehen. Schaff minus Löwe, mm, dann Fröhlich der Primus, Meister auf 2 und Schaff auf 3.
"Sprechbengel" ist gut gesagt. Jetzt weiß ich, wie die Kindersprecher im Berliner Synchro-Jargon genannt werden. Da ich selbst ebenfalls Berliner bin, kann ich diesen Ausdruck gut nachvollziehen.