Mensch, immer, wenn solche Sprecherthreads hochkommen, befürchte ich das Schlimmste! Gottseidank ist es in diesem Fall nicht so.
Riedel ist eigentlich immer ein Garant für Top-Arbeit, wirklich versagt hat er meiner Meinung nach nur zweimal:
- Als Regisseur der (ohnehin überflüssigen) Drittsynchro von Disneys "Schneewittchen" (wobei ich mir hier vorstellen könnte, daß ihm die Aktion auch nicht sonderlich gefallen hat und er daher nur "Dienst nach Vorschrift" gemacht hat, statt seine Sprecher etwas zu motivieren) - Für Alan Rickman in der (ebenso überflüssigen) Neusynchro von "Robin Hood - König der Diebe". Hier ist er derart neben der Spur, daß ich ihn ohne Listenangabe kaum erkannt hätte. Sicher hatte Fricke die Meßlatte sehr hoch gelegt, aber von Riedel hätte ich doch deutlich mehr erwartet. Aber da war er bei dieser Synchro nicht der einzige, auch die anderen Sprecher (besonders die, die ihre Rollen aus der Kinosynchro wiederholten - Glaubrecht, Kluckert, Nottke) scheinen sich der Sinnlosigkeit ihres Tuns bewußt gewesen zu sein und agierten dementsprechend.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #17Mensch, immer, wenn solche Sprecherthreads hochkommen, befürchte ich das Schlimmste! Gottseidank ist es in diesem Fall nicht so.
Ja, das kenne ich auch schon mittlerweile dieses blöde Gefühl!
Zitat von Lord Peter im Beitrag #17Mensch, immer, wenn solche Sprecherthreads hochkommen, befürchte ich das Schlimmste! Gottseidank ist es in diesem Fall nicht so.
Riedel ist eigentlich immer ein Garant für Top-Arbeit, wirklich versagt hat er meiner Meinung nach nur zweimal:
- Als Regisseur der (ohnehin überflüssigen) Drittsynchro von Disneys "Schneewittchen" (wobei ich mir hier vorstellen könnte, daß ihm die Aktion auch nicht sonderlich gefallen hat und er daher nur "Dienst nach Vorschrift" gemacht hat, statt seine Sprecher etwas zu motivieren) - Für Alan Rickman in der (ebenso überflüssigen) Neusynchro von "Robin Hood - König der Diebe". Hier ist er derart neben der Spur, daß ich ihn ohne Listenangabe kaum erkannt hätte. Sicher hatte Fricke die Meßlatte sehr hoch gelegt, aber von Riedel hätte ich doch deutlich mehr erwartet. Aber da war er bei dieser Synchro nicht der einzige, auch die anderen Sprecher (besonders die, die ihre Rollen aus der Kinosynchro wiederholten - Glaubrecht, Kluckert, Nottke) scheinen sich der Sinnlosigkeit ihres Tuns bewußt gewesen zu sein und agierten dementsprechend.
Das kann ich für einen der Sprecher bestätigen.
Ich pflege meine 1.Synchro mit großer Liebe, schon allein auch wegen GGH für Connery.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #17Mensch, immer, wenn solche Sprecherthreads hochkommen, befürchte ich das Schlimmste! Gottseidank ist es in diesem Fall nicht so.
Nun ich denke mal, mittlerweile ist es hier Gang und Gäbe, dass beim tatsächlichen Schlimmsten dann im Betreff hinter dem Sprecher in Klammern Geburts- und Sterbejahr steht. So kann man das ganz gut von den "normalen" Sprecherthreads abgrenzen.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #17Mensch, immer, wenn solche Sprecherthreads hochkommen, befürchte ich das Schlimmste! Gottseidank ist es in diesem Fall nicht so.
Nun ich denke mal, mittlerweile ist es hier Gang und Gäbe, dass beim tatsächlichen Schlimmsten dann im Betreff hinter dem Sprecher in Klammern Geburts- und Sterbejahr steht. So kann man das ganz gut von den "normalen" Sprecherthreads abgrenzen.
Genau, und jeder der sich nicht dran hält wird gesteinigt!
Aber noch konkret zu Lutz Riedel. Außer Timothy Dalton in "Sturmhöhe" und Alan Rickman in besagter "Robin Hood"-Zweitsynchro fällt mir aber tatsächlich kein Schaupieler / keine Rolle ein, wo er wirklich mal fehlbesetzt war. Ob herrlich fies (Internal Affairs), eleganter Gangster (Die üblichen Verdächtigen), frustrierter Hausmeister (Breakfast Club), hartnäckiger Ermittler (Allein gegen die Mafia) oder gar einen schrägen Colonel mit norddeutschen Dialekt (Alan Oppenheimer in Ein Käfig voller Helden). Das alles meisterte Riedel bravourös. Hinzu kommt ein begnadetes Talent als Autor und Regisseur. American Beauty, Casino, Das Leben des David Gale, Die Farbe des Geldes, Zwielicht ... um nur einige seiner Arbeiten zu nennen.
Auf Norddeutsch hatte er auch schon synchronisiert? Geil! Muss schauen ob ich das irgendwo finde! Ich hatte mal im Internet eine Kurzbiografie von ihm gelesen, wo stand dass er ein gebürtiger Dortmunder ist. Kann das jemand bestätigen? Ansonsten steht nämlich immer Berliner Schauspieler!
Dann hätte ich noch eine Frage an die Lutz Riedel Spezialisten hier im Forum, die Frage hatte ich übrigens andernorts im Jubileen-Thread auch schon gestellt, aber ich finde zum Hauptthema eignet sie sich dann doch viel besser! Wann genau ist sein Geburtstag? Im Netz steht immer nur Jahrgang 1947!
für mich war hier das eigentliche Problem, dass Riedel zum Zeitpunkt der Synchronisation auf die 50 zuging und Dalton 1970 ja erst Mitte 20 war. Der Film kam ja erst ein Vierteljahrhundert später deutsch ins Fernsehen. In diesem Fall hat sich das Festhalten auf Kontinuität nicht bezahlt gemacht, weil Riedel zwangsläufig nicht zu dem so jungen Mann passt, den man sieht - auch wenn er die Rolle an sich gut spielt.
Themenwechsel:
Rainer hat ganz zu Beginn seiner Karriere hier im Forum erwähnt, dass er sich Riedel gut als Stimme für Klaus Maria Brandauer hätte vorstellen können. Von da aus mal zuerst einen Schwenk nach Deutschland zu einem Schauspieler, der häufig internationale Filme dreht und sich selten selbst synchronisiert: Udo Kier. Dessen eigene Stimme gefällt mir gar nicht so, auch wirkt er so deutlich affektierter. Häufig sprach ihn Lutz Riedel und hier bekommt Kier eine Aura und auch Kanten, die mir bei ihm selbst vollkommen abgehen. Die Wirkung dieses stets etwas affektiert und blasiert wirkenden Schauspielers (hart ausgedrückt: Udo Kier wirkt immer etwas tuntig) in Zusammenklang mit Riedels maskuliner Stimme hat einen unnachahmlichen Reiz und für mich ist es in den wenigen neuen Filmen, die ich generell sehe, immer gewöhnungsbedürftig, wenn Udo Kier selbst spricht - weil er nie so gut klingt wie mit Lutz Riedel.
Noch ein Schwenk zu einem österreichischen Schauspieler, den man fast immer fremdsynchronisiert hört(e): ich könnte mir Lutz Riedel sehr gut als Sprecher von Helmut Berger vorstellen. Sagen wir besser: er wäre ein guter Sprecher für Berger gewesen, als dieser noch einigermaßen etwas drehte und wie ein Schauspieler wirkte - mittlerweile ist er ja endgültig im Sumpf und muss schon vor laufender Kamera masturbieren.
Riedel wäre ein perfekter Nachfolger für Jürgen Clausen gewesen, bzw da es diese Kombination schon zu Clausens Lebzeiten noch immer seltener gab, eine hervorragende Berliner Alternative. Mit Langer und Glaubrecht wirkte Berger auch sehr gut, der Bruch von Clausen zu Riedel wäre natürlich auch noch etwas gewaltiger gewesen. Aber Riedel hätte meiner Meinung nach Berger in vielen Rollen eine geheimnisvolle Note geben können, die den anderen nicht so lag. Dieses Eigentümliche, im Inneren verborgene, das Berger mal hatte und gut zur Geltung brachte.
Ein Jammer, was aus diesem Schauspieler geworden ist, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls hätte ihm Lutz Riedel sicher hervorragend zu Gesicht gestanden.
Genau, mir hatte Studioleiter davon erzählt, die ich leider hier verpasst hatte. Ist eine Parodie (oder auch nicht) auf die Kriegsreporter der BBC. Kobna Holdbrock-Smith hat dort die Stimme von Morgenstern. Derzeit spielt er Laertes zu Cumberbatchs Hamlet
Riedel ist ein Sprecher, der aktuell zwar nur selten zu hören ist, aber wenn er in Erscheinung tritt, ist es jedesmal eine große Freude für mich. In The Affair hat er eine kleine Nebenrolle gesprochen und den Ton der Figur wunderbar getroffen -> ein nicht ganz in der Realität verhafteter Freigeist, der m.E. mehr als nur eine Drogenart in seinem Leben eingeworfen hat
Die eindrucksvollste Performance als Synchronsprecher hat er nach meinem Empfinden auf Ian McShane in Deadwood abgeliefert. Unfassbare Präsenz und so überzeugend, dass Premiere ihn scheinbar entschärfen musste und das böse Lutscherwort gestrichen hat Im Ernst: in der Rolle des Swearengens hat er brilliert und kann dem Vergleich mit dem hochgelobten Original standhalten. Ich hoffe, der immer wieder im Raum stehende Abschlussfilm für die Serie wird irgendwann umgesetzt und Riedel darf erneut so wunderbar performen, bedrohen und fluchen.