Zitat von Schlitzi im Beitrag #30Das war aber keine Bones-Folge sondern bei NCIS und da liefen die Bedienungen sogar im echten bayerischen Dirndl rum. Oder bring ich jetzt was durcheinander?
Kann sein, dass du recht hast. Waren zu der Zeit die einzige zwei Serien, die ich im TV sah.
Zitat von Donnie Darko im Beitrag #27Dieses ganze Rassimus-Zeug im Bezug auf Kronbergs absolut geniale deutsche Murphy-Interpretation ist doch völliger Schwachsinn! Diese nervige übermäßige deutsche politische Korrektheit geht mir sowieso auf den Zeiger! Rassismus sieht anders aus und hat mit dem, was Kronberg für Murphy, Olli Rohrbeck für seinen Cosby-Theo oder auch Torsten Michaelis mitunter schon für Schwarze gemacht hat, mal so GAR NIX zu tun!
Mir geht political correctness auch meistens auf die Nerven, was mich aber noch mehr stört, ist die neue Mode in Deutschland andere Meinung mit einer Selbstverständlichkeit und Arroganz als "Schwachsinn" abzukanzeln, oder die Leute als Troll, "Putinversteher", etc. zu diffamieren. Was anders gesehen wird, ist immer Unsinn, also muss man sich mit der anderen Ansicht auch nicht mehr auseinandersetzen. Man liegt ja immer richtig.
Das verunmöglicht jede sachliche Diskussion. Vielleicht auch zuviel verlangt für ein Forum mit lauter anonymen Diskutanten. So ein "Ort" taugt eben doch nur als Sammlung sehr ausführlicher Sprecherlisten.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #17Falsch. Gerade Schwarze haben oft sehr helle Stimmen. Würde man diese originalgetreu synchronisieren und es ist keine Komödie, DANN gebe es hierzulande Kopfschütteln. Jeder weiß bei uns, dass dünne Schwarze wie Charles Rettingshaus und schwere Schwarze wie Tilo Schmitz klingen:-)
Also ich weiß nicht. Avery Brooks, Michael Dorn, James Earl Jones, Greg Morris ... die haben alle keine besonders helle Stimme, eher das Gegenteil. Kannst du das an ein paar Namen festmachen?
Am besten ist es, man illustriert sowas mit einem Beispiel aus einem anderen Bereich, dann kann man aus Distanz vielleicht mit einem neuen Blick an die Sache rangehen. Adriano Celentano hat im italienischen Original eine rauchige, dunkle Stimme (vgl. seine auch hierzulande erfolgreichen Schlager). Hätte man ihn originalgetreu synchronisiert hätte dies weder zum Alter noch zu Typ gepasst. Insofern war Danneberg schon die folgerichtige Wahl, weil er genau das Spitzbübische wiederzugeben vermochte, das in der Figur steckte. Übrigens hat Celentano sogar die Sprache der italinischen Jugenlichen nachhaltig geprägt. Seine Art zu reden war dort lange Zeit der Maßstab für Coolness. Hätte bei uns ein Zwanzigjähriger so geredet, hätte er viel eher wie eine Parodie des Paten gewirkt.
Zur Rassismus-Debatte fällt mir noch "NUMMER 5 LEBT" als Beispiel ein. Fisher Stevens' Interpretation der Klischee-Inders wurde schon in den USA als rassistisch kritisiert. Der Hauptgrund war, dass Fisher Stevens ein weißer Amerikaner war und den Inder nur spielt. Auf Deutsch: Hätte ein echter Inder die Rolle gespielt, wäre es nach dieser Logik okay gewesen! Mit dem gleichen Argument hätte man statt Kronberg z.B. Ron Williams besetzen können. Selbst wenn dieser genauso gekiekst hätte, wäre dies demnach kein "Rassismus" gewesen.
Ich finde solche Kritiken einfach nur grotesk. Es ist auch dämlich, wenn in einer Bones-Folge, die in Berlin spielt, Starßencafés gezeigt werden, wo Masskrüge stehen. Aber käme ich auf die Idee, hier die Rassismuskarte zu spielen? Natürlich nicht. Aber offenbar würden andere es tun.
Die Frage hast du dann aber trotzdem nicht beantwortet. Welche schwarzen Schauspieler klingen denn nun so hoch? Da müssten sich doch viele Namen finden, du hast schließlich behauptet, es wären die meisten.
Das Beispiel mit Celentano liegt dann auch anders, denn er klingt ja auch in der deutschen Fassung "normal", wenn auch anders. Das ist schon ein Unterschied, ob man jemand derart übertrieben kieksen lässt, oder ihm einen etwas anderen Klang gibt.
Es geht mir hier auch nicht darum aus der Besetzung Kronbergs und seiner Interpretation einen Skandal zu basteln, aber die Auffälligkeit erlaube ich mir trotzdem zu bemerken. Antworten auf meine Fragen bleiben dann auch aus (hohe Stimmen?, warum immer die gleichen Sprecher?).
Dass Kronberg für Murphy so chargiert hat, hat sicher nichts mit seiner Hautfarbe zu tun. Eher damit, dass Murphy Comedian ist und Kronberg sich seinem abgefahrenen Stil angepasst hat. In ernsteren Murphy-Filmen konnte Kronberg auch oft beweisen, dass er anders kann.
Zitat von FToF im Beitrag #32 Mir geht political correctness auch meistens auf die Nerven, was mich aber noch mehr stört, ist die neue Mode in Deutschland andere Meinung mit einer Selbstverständlichkeit und Arroganz als "Schwachsinn" abzukanzeln, oder die Leute als Troll, "Putinversteher", etc. zu diffamieren. Was anders gesehen wird, ist immer Unsinn, also muss man sich mit der anderen Ansicht auch nicht mehr auseinandersetzen. Man liegt ja immer richtig.
Stimme dir uneingeschränkt zu. Internet halt.
Deine Frage kann ich tatsächlich nicht mit Namen beantworten. Es war eine Erfahrungstatsache eines langjährig tätigen Aufnahmeleiters, der ich gern bereit bin zunächst mal Glauben zu schenken. Es gibt ja viel mehr dunkelhäutige Darsteller als die von dir gegannten Gegenbeispiele. Wenn du mal alle schlechten Sitcoms und Disney-Channel-Produktionen dazu nimmst, wirst du vermutlich zum gleichen Ergegebnis kommen. Das Beispiel mit Celentano war m.E. richtig gewählt, da ja die angsprochenen Schwarzen aus deren Sicht auch normal klingen. Bei Kronberg ist es jedoch ein wenig anders, wie Koboldsky richtig bemerkt hat. Natürlich benutzt er Klischees, aber irendwie kreiert er auch einen neuen eigenen Stil.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #35Deine Frage kann ich tatsächlich nicht mit Namen beantworten. Es war eine Erfahrungstatsache eines langjährig tätigen Aufnahmeleiters, der ich gern bereit bin zunächst mal Glauben zu schenken. Es gibt ja viel mehr dunkelhäutige Darsteller als die von dir gegannten Gegenbeispiele. Wenn du mal alle schlechten Sitcoms und Disney-Channel-Produktionen dazu nimmst, wirst du vermutlich zum gleichen Ergegebnis kommen.
OK, hätte mich interessiert, da mir tatsächlich nur genau das Gegenteil in den Kopf kam. Was ich aber immer noch erstaunlich finde, dass es sehr oft die gleichen Sprecher sind.
[quote=Groove Aber später, auf Michael Winslow in Police Academy oder Zärtliche Caoten hat er es mit dieser quengeligen Sprechweise wirklich etwas übertrieben, finde ich.
[/quote]
Kronberg hat Winslow aber nie in Police Academy gesprochen, nur in Zärtliche Chaoten ;) Bei Police Academy war das Ronald Nitschke (und damals Anfangs als Kind für mich befremdlich weil ich eher Kronberg erwartet hatte ;)
Unglaublich, dass ich noch nie "Beverly Hills Cop" gesehen habe. Jetzt wo ich den Film endlich sehen konnte fand ich ihn ganz unterhaltsam. Locker flockige 80er Jahre Unterhaltung. Da hatte ich ein wirklich heimeliges Gefühl gehabt. Dazu hat natürlich auch die wunderbare deutsche Synchro beigetragen. Zu meiner Überraschung sprach Randolf Kronberg Murphy noch recht naturalistisch. Klar, teilweise hat er schon leicht gekiekst, aber über weite Strecken klang er doch recht normal.
Schade, dass Elsholtz nicht auch noch beim 2. Film die Regie geführt hat. Da gab es leider auch ein paar Umbesetzungen, die ich bedauerlich finde.
Insgesamt mein zweit liebster Film mit Murphy. " Die Glücksritter" hatte ich mehr gemocht. Da hatte Kronberg wieder deutlich kieksiger und zusätzlich noch rauer gesprochen, wohl weil er da einen Straßengauner gesprochen hat.
PS: Hatte damals immer gedacht, dass es Elsholtz Idee war, dass Kronberg Murphy recht hoch und kieksig anlegt. War aber schon davor in "Die Glücksritter" der Fall gewesen und da hatte Jürgen Clausen die Regie geführt. Ob letzterer darauf kam oder der Vorschlag von Kronberg selbst kam?
Die Geschichte von Kronbergs Murphy-Charge - also wie sie entstanden ist und wer auf die Idee gekommen ist - dürfte auf jeden Fall interessant sein. Wenn ich mich an verschiedene Interviews mit Kronberg richtig zurückerinnere, suchte Jürgen Clausen nach einem passenden Sprecher für den damals 22-jährigen, fast völlig unbekannten Eddie Murphy in dessen Filmdebüt "Nur 48 Stunden" (1982), kam aber anscheinend auf kein zufriedenstellendes Ergebnis.
(Im Übrigen habe ich auch mal spekuliert, wen man evtl. in einer Berliner Synchro von NUR 48 STUNDEN auf Murphy besetzt hätte: Hier tippe ich, ohne zu zögern, auf Thomas Petruo!)
Auf Kronberg kam Clausen aber - soweit ich weiß - deswegen, weil er ihn wahrscheinlich schon oft genug von betrunkenden Abenden kannte, in denen er zum "Schnell-und-Lustig-Sprechen" neigte...
Seltsamerweise finde ich aber, dass Kronberg Murphy in NUR 48 STUNDEN noch gar nicht in seiner typischen Charge, sondern nur minimal heller als seine normale Sprechstimme angelegt hat. Von wem genau also die Idee der heute berühmten und kultigen Charge kam, dürfte nicht so einfach zu bestimmen sein.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #39 (Im Übrigen habe ich auch mal spekuliert, wen man evtl. in einer Berliner Synchro von NUR 48 STUNDEN auf Murphy besetzt hätte: Hier tippe ich, ohne zu zögern, auf Thomas Petruo!)
Glaub ich nicht. Vielleicht so einige Jahre später. Aber um 1982 sprach Petruo noch keine Hauptrollen.
Die erste große Rolle von Petruo, die mir auf Anhieb einfällt wäre Biff aus "Zurück in die Zukunft" von 1985. Zwar nicht die Hauptrolle, aber schon der große Gegenspieler von Marty McFly. Thomas Petruo für Eddie Murphy hätte ich aber auch ziemlich genial gefunden, auch in der Neuzeit. Hätte mir sogar tausendmal besser gefallen als der aalglatte Dennis Schmidt-Foß
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #42Murphy wäre in Berlin bestimmt Manfred Lehmann, Ronald Nitschke oder Joachim Tennstedt geworden.
Lehmann hätte selbst damals schon zu hart geklungen, Nitschke wahrscheinlich auch. Tennstedt? Vielleicht.
Nitschke würde ich damals nicht zu hart finden. Hat er ja für Michael Winslow in "Police Academy" unter Beweis gestellt. Lehmann hätte wohl auch irgendwie funktioniert. Ich hätte es zwar nicht so gut gefunden, aber vielleicht hatte er Murphy dann ähnlich kieksend angelegt wie Antonio Fargas in der zweiten Synchronphase von "Starsky und Hutch".