Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #15Ich hätte eins: Barney Geröllheimer - hihihihihi. Barney ohne Duwner ist für mich nicht Barney. Aber Duwner für Rick Moranis? Nee! Insofern nicht ganz abwegig, da mit Merian und Wellmann ja wirklich Typecasts gemacht wurden (die schon grenzwertig waren, da hätte Branding für Goodman am Ende vielleicht besser funktioniert).
Bei Elizabeth Perkins im Realfilm war das allerdings die dämlichste Idee, die man haben kann. Christel Merian ist doch nun viel zu alt für sie gewesen.
Die guten alten Standardabweichungen belegen den Sinn doch sehr gut. Dustin Hoffman in Rainman hat mit Tennstedt nicht nur eine nähere Stimme eines psychisch hmm.. labilen Characters, er bringt Hoffman und Cruise auch verwandtschaftlich näher, da sie rollenspezifisch (Brüder) ja nicht so weit auseinander liegen sollten wie im richtigen Alter. Kerzel hätte mehr wie Cruises Vater geklungen.
Oliver Stritzel bringt den intellektuellen Eierkopf Samuel L. Jackson in Sphere vortrefflich rüber, andererseits ist Krauss in Pulp Fiction einfach nur Kult. In beiden Rollen würde ich Nordhausen nur bedingt hören wollen.
Ähm ... bei Hoffman würde ich soweit voll zustimmen, nur war das vor Kerzels Zeit. Hier von einer Abweichung vom Standard zu sprechen hat ungefähr die gleiche Berechtigung wie bei Manfred Schott. Wenn überhaupt war Michael Brennicke damals Standard. Ich wünschte allerdings, es wäre bei Tennstedt geblieben - ist mir sowieso rätselhaft, wieso der weitaus größere Erfolg von "Rain Man" gegenüber "Hook" nicht dazu führte.
Wahrscheinlich auch wieder purer Rollencast. Brennicke oder Tennstedt hätte als "Captain Hook" wohl nicht funktioniert. Kerzel passte hier schon gut, aber eher wirklich nur in der Rolle. Hier wäre dann tatsächlich ein Beispiel, von dem Tobias eingangs gesprochen hat. Ein Rollencast, der Standard wurde. In "Hook" passte es m.E. prima, aber ansonsten naja...
Das mit den Rollencast ist natürlich eine schwierige Sache. Es ist doch meistens immer so, dass wenn Schauspieler noch keinen Stammsprecher haben diese zunächst nach Rolle besetzt werden. Kerzel auf Dustin Hoffman in "Hook" war ein erstklassiker Rollencast und aus irgendwelchen Gründen waren dann alle der Auffassung, dass Kerzel der perfekte Sprecher für Hoffman ist. Manche Stammbesetzungen werden einem als Zuschauer wohl immer ein Rätsel bleiben. Ich fand Kerzel auf Hoffman schon immer nur suboptimal, seine Stimme kam mir immer etwas zu schwer vor für Hoffman (wenn auch Hoffman an sich auch eine eher tiefere Stimme hat), wohingegen es bei Jack Nicholson einfach nur traumhaft passte.
Und im übrigen scheinen mir die meisten Stammbesetzungen doch aus Rollencasts hervorgegangen zu sein. Oder irre ich mich da
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #20Und im übrigen scheinen mir die meisten Stammbesetzungen doch aus Rollencasts hervorgegangen zu sein. Oder irre ich mich da
Wohl nicht immer so, aber der Gedanke hat durchaus was für sich.
Ein Beispiel für einen Rollencast, der zumindest zeitweise zum (aus meiner Sicht) missglückten Standard geworden ist, wäre für mich Thomas Fritsch für Russel Crowe in "Gladiator". In der Rolle, die quasi nur auf Rache aus ist und auf dem durch den Bart etwas älter wirkenden Crowe hat er gut gepasst. Aber z.B. in "Lebenszeichen – Proof of Life", in der Crowe zum einen wieder jünger wirkt und dessen Rollen auch ruhiger gezeichnet ist, zieht's mir die Schuhe aus.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #20Und im übrigen scheinen mir die meisten Stammbesetzungen doch aus Rollencasts hervorgegangen zu sein. Oder irre ich mich da
Wohl nicht immer so, aber der Gedanke hat durchaus was für sich.
In der Vergangenheit wurde öfter der Verdacht geäußert, dass Gerd Duwner für Mickey Rooney ein solcher Fall war: diese Kombination gab es zuerst in "Frühstück bei Tiffany", wo Rooney (aus heutiger Sicht grotesk bis peinlich wirkend) einen Asiaten spielte. Klischee-Besetzungen (13) Synchron-Sternstunden (27) Mickey Rooney
Ich weiß!;) Während du mir geantwortet hast, habe ich mein Posting auch auf weniger scharf umformuliert. und ich hatte das Zitat mit dem Originalposting verwechselt - bin heute nicht besonders gut drauf!
Rollencasts haben für mich zumeist etwas klischeehaftes, deshalb bin ich tendenziell eher dagegen.
Derselbe Schauspieler sollte auch möglichst immer dieselbe Stimme haben; von mir aus gern auch 2-3 Alternativen. Aber für jeden Film ungeachtet jeglicher Kontinuität nach der vermeintlich optimalen Stimme Ausschau halten - nein, davon halte ich nichts!
Früher trug der Held einen hellen Hut und der Schurke einen dunklen - da wußte man auf Anhieb, woran man ist. Analog dazu missfällt es mir, wenn man aus dem Nebenzimmer anhand der Stimme schon hört, ob gerade der Held (z.B. Danneberg), der Schurke (z.B. Petruo) oder der Komiker (z.B. Duwner) spricht.
Wie überall gibt es sicher berechtigte Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Einige wurden oben genannt. Aber das bleiben AUSNAHMEN, der Regelfall sollte Kontinuität sein.
Leider lässt sich das nicht immer vermeiden nach Rolle zu besetzen. Das betrifft z.B. Schauspieler wie Christopher Lloyd, die meistens in Filmen sehr verschiedene Rollen spielen und dabei gerne stark kostümiert sind. Dadurch kann sich nur schwer ein akzeptabler Festsprecher etablieren, der mit dieser geballten Wandlungsfähigkeit mitkommt und zugleich dem Schauspieler selbst gerecht wird. Jacobi auf Lloyd war in "Zurück in die Zukunft" genial, aber in "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" hätte ich ihn mir auf Lloyd überhaupt nicht vorstellen können.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #28Leider lässt sich das nicht immer vermeiden nach Rolle zu besetzen. Das betrifft z.B. Schauspieler wie Christopher Lloyd, die meistens in Filmen sehr verschiedene Rollen spielen und dabei gerne stark kostümiert sind. Dadurch kann sich nur schwer ein akzeptabler Festsprecher etablieren, der mit dieser geballten Wandlungsfähigkeit mitkommt und zugleich dem Schauspieler selbst gerecht wird.
Gleiches dürfte auch bei Peter Sellers der Fall gewesen sein, der nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein Chamäleon war und bei dem sich (obwohl er zu seinen Lebzeiten sicher schon ein Star war) nie eine Feststimme bekam, obwohl man Georg Thomalla sicher ohne Weiteres hätte durchziehen können und Harald Juhnke bei vielen Rollen auch denkbar gewesen wäre. Besetzungen "nach Rolle" gab es bei ihm anscheinend oft, zumal er mitunter sogar verschiedene Stimmen erhielt, wenn er innerhalb desselben Films mehrere Figuren verkörperte.
Nebenbei bemerkt fand ich es auch furchtbar schade, dass man Udo Schenk statt Santiago Ziesmer für Steve Buscemi in der Serie "Boardwalk Empire" besetzt hat. Hätte ihn nur zu gerne mal in einer düsteren Rolle erlebt.