Es wurde hier schon Einiges über Synchrostimmen geschrieben, die ursprünglich für bestimmte Schauspieler/innen in diversen Rollen vorgesehen waren, aber über mehrere verschiedene Threads verstreut. Ich bin mir mit berti einig, dass dieses Thema deshalb jetzt einen eigenen Thread verdient hat (EDIT: Mir geht es hier um Fälle von Erst-, oder Neubesetzungen!)
Ich hatte einmal gepostet, dass in "Collateral" zuerst nicht Jamie Foxx, sondern Adam Sandler geplant war. Auch wollte man erst Curt Ackermann auf Henry Fonda in die 12 Geschworenen", es kam aber (mAn.glücklicherweise) anders und stattdessen kam E. Wilhelm Borchert wohl zum Ersten Mal für Fonda zum Einsatz. Rainer Brandt habe an Stelle des ursprünglich vorgesehenen Sprechers Thomas Danneberg durchgesetzt, hat Berti mal geschrieben, und er vermutete, dass es sicher Hartmut Reck gewesen sei. Es gäbe sicherlich noch eine ganze Menge andere Beispiele, die euch einfallen!
PS.: Dank an berti, der mich zu diesem Faden motivert hat und von dem ich auch das beispiel mit Borchert und Fonda aus einem seiner früheren Postings übernommen habe!
In einem Interview neulich hat Alexandra Wilcke gesagt, dass ursprünglich sie für Kate Winslet in "Titanic" vorgesehen war. Sie konnte aber zeitlich nicht und deswegen kam es zum Casting und Ulrike Stürzbecher bekam die Rolle. Der Rest ist bekanntlich Geschichte, wobei wenn man sich es im Kopf vorstellt Wilckes Stimme auch gut auf Winslet gepasst hätte.
Für Bruce Willis war in "Stirb langsam" ursprünglich Ronald Nitschke vorgesehen. Wegen persönlicher Schwierigkeiten mit dem Synchronregisseur (laut einem Interview mit Nitschke) wurde es im Film jedoch Manfred Lehmann. Beinahe wäre Nitschke also Willis' Stammsprecher geworden (was ich auch gar nicht schlecht gefunden hätte!).
Ekkehardt Belle hatte mal in einem Interview erzählt, dass er mal Tom Hanks gesprochen hatte. Dürfte 1992 in "Eine Klasse für sich" und eventuell auch in "Radio Flyer" im selben Jahr gewesen sein. Ursprünglich war da natürlich Arne Elsholtz vorgesehen, aber er kam mit dem Regisseur nicht klar, sodass letzterer jemand anderes besetzte. In dem Fall eben Belle.
Nyan-Kun, dein Beispiel, in dem ein Schauspieler ausnahmsweise nicht mit seinem eigentlich schon etablierten, gewohnten Stammsprecher zu hören ist, würde besser in den Faden Gründe für Umbesetzungen hineinpassen!;))
Da hast du recht. Vielleicht hättest du in deinem Eingangspost erwähnen sollen, dass hier eher Erst- bzw. Neubesetzungen gemeint sind. Ansonsten liest es sich so als wären auch solche Fälle wie mein beschriebener gemeint. Übrigens spielte sich mein Fall vor "Philadelphia" und "Forrest Gump" ab, wo Hanks ohne Elsholtz endgültig undenkbar gewesen wäre und sich sogar der eigentlich ungeliebte Regisseur sich später mit Elsholtz bei Hanks arrangieren musste.
Benno Hoffmann sollte damals Stammsprecher werden / bleiben für Bud Spencer nach "Gott vergibt - Wir beide nie". Durch eine Krankheit ist es dann Wolfgang Hess geworden wenn ich das recht in Erinnerung habe. Muss man ja irgendwie froh sein das er krank wurde auch wenn eine Krankheit sicherlich nichts gutes ist und man es keinem wünscht.
"Die Verurteilten": Ursprünglich sollte Jürgen Kluckert für Morgan Freeman sprechen, war allerdings zum Zeitpunkt der Synchronaufnahmen zeitlich verhindert. Daher ist's der (m.E. passendere) Klaus Sonnenschein geworden. "Shanghai Police": Yuen Biao wurde ursprünglich von Hans-Georg Panczak gesprochen, der dann aber erkrankte und durch Christian Tramitz ersetzt worden ist. Panczaks Takes hat man allerdings beibehalten, so dass Biao in den ersten Szenen noch von ihm gesprochen wurde.
Zitat von iron im Beitrag #1Auch wollte man erst Curt Ackermann auf Henry Fonda, es kam aber (mAn.glücklicherweise) anders und stattdessen kam E. Wilhelm Borchert wohl zum Ersten Mal für Fonda zum Einsatz.
Laut Friedrich Schoenfelders Memoiren hatte man sogar schon mit den Aufnahmen begonnen und diese dann unterbrochen, weil der Verleih Borchert wollte. Allerdings blieb bekanntlich ein Take mit Ackermanns Stimme im Film erhalten, warum auch immer. Dass Alfred Vohrer bei der "Faust im Nacken" ernsthaft Sebastian Fischer auf Marlon Brando besetzen wollte, erscheint grotesk, zumal Vohrer ansonsten ein gutes Händchen für Besetzungen gehabt haben dürfte. Zum Glück bestand Sam Spiegel auf Harald Juhnke.
Eduard Wandrey ist ja die erste Stimme von Fred Feuerstein. Durch seinen plötzlichen (?) Tod 1974 wurde es dann ja Branding. Finde die Stimme von Wandrey schrecklich. Branding ist für mich der wahre Feuerstein. Schade das man die ersten Folgen nicht neu synchronisiert hat.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #6Vielleicht hättest du in deinem Eingangspost erwähnen sollen, dass hier eher Erst- bzw. Neubesetzungen gemeint sind. Ansonsten liest es sich so als wären auch solche Fälle wie mein beschriebener gemeint.
Du hast doppelt recht! Ich werde meinen Eingangangspost demnächst in diesem Sinne ergänzen.
Zitat von Frankie DO im Beitrag #10Schade das man die ersten Folgen nicht neu synchronisiert hat.
GOTT SEI DANK hat man das nicht. Jedem das Recht auf seine Meinung und Branding ist völlig in Ordnung als Fred, aber da geht mir nichts und niemand über Wandrey!
Bei Fred Feuerstein ist sicher der Erstkontakt entscheidend. Für die, die die Serie schon in der Zeit vor Keck kannten, ist sicher die Assoziation mit Branding viel stärker, zumal er in weitaus mehr Folgen zu hören war.
Zitat von Frankie DO im Beitrag #10Eduard Wandrey ist ja die erste Stimme von Fred Feuerstein. Durch seinen plötzlichen (?) Tod 1974 wurde es dann ja Branding.
Allerdings wurden die Folgen mit Branding erst ab den späten 80ern synchronisiert; und die Phase mit Wandrey war sicher schon einige Jahre vor seinem Tod abgeschlossen.
"Rainer Brandt habe an Stelle des ursprünglich vorgesehenen Sprechers Thomas Danneberg durchgesetzt, hat Berti mal geschrieben, und er vermutete, dass es sicher Hartmut Reck gewesen sei."
Das hat Danneberg mal in einem Interview gesagt das Reck zu ihm gesagt hat "Du hast mir meinen Terence Hill geklaut".