Ich weiß nicht ob es diesen Thread schon gibt, aber wenn nicht, dann sagt mal welcher Synchronsprecher kann am besten chargieren oder kann es nicht so gut? Bei den Besten chargierenden, fallen mir natürlich die üblichen Verdächtigen wie Santiago Ziesmer, Kai Taschner, Michael Pan oder Lutz Mackensy ein.
Weniger gut chargieren kann da zum Beispiel Tom Vogt. Ich schätze Vogt total, aber chargieren habe ich ihn selten gehört. Mit fällt da nur Robert Patrick in "Spy Kids" ein, wo sein Chargieren aber nicht so ganz passt, weil ich finde, dass seine Stimme einfach zu vornehm klingt.
Mario von Jascheroff hat neben Micky Maus unglaublich gute Chargen drauf...... Björn Schalla kann auch tolle Chargen machen. Cathlen Gawlich selbstverständlich.
Guter Thread, bin gespannt welche Namen genannt werden.
Grundsätzlich werden diejenigen die gut und gerne chargieren auch ganz gerne für Trickrollen besetzt. Bei den hier schon genannten Personen ist bzw. war dies auch der Fall. Mir persönlich fällt noch Peer Augustinski ein, der im deutschen ganz gut mit Robin Williams Chargenspiel im O-Ton mitging. Er funktionierte auch wunderbar auf Trickrollen. Wenn mir noch weitere Leute einfallen komme ich sicherlich noch das eine oder andere male auf diesen Thread zurück
Edit: Hatte angenommen das er auch schon direkt genannt wurde, aber scheinbar bei genauerem durchgehen wohl doch nicht. Gerald Schaale sollte man da auf keinen Fall vergessen als jemand der Top chargieren kann.
Auf jeden Fall, aber in harter Konkurrenz zu Joachim Kemmer. Wenn du mit chargieren meinst, dass jemand krasse Dinge mit seiner Stimme anstellen kann, dann ist Hans Clarin hier auf jeden Fall im oberen Bereich. Wenn damit eher extreme Wandlungsfähigkeit gemeint ist, ohne die Stimme aber ins "Absurde" zu verzerren, muss unbedingt Wolfgang Kieling genannt werden, der eine enorme Bandbreite hatte. Relativ selten genutzt, aber GGH konnte auch verdammt viel mit seiner Stimme machen. Klaus Miedel bekam da weitaus mehr Gelegenheit und nutzte sie. Von den DDR-Sprechern kommen mir da vor allem Rolf Ludwig und Klaus Piontek in den Sinn, auf die letztlich beide Interpretationen zutreffen.
Mit dem Begriff Nicht-Können wäre ich sehr vorsichtig - gehört jedoch habe ich bisher von Martin Kessler keine Charge (außer eben sein geprägtes Rollenfach). Bei Hartmut Reck wüsste ich auch kein Beispiel (was gerade bei seinem Auftritt in "Der unheimliche Mönch" sehr von Nachteil war).
Problematisch wird's für mich (da nenne ich allerdings bewusst keine konkreten Beispiele), wo der Sprecher zwar heftig chargiert, allerdings auf miserable Weise (der Trickfilmbereich wimmelt leider von Exempeln) - KANN er dann chargieren oder eben NICHT? (Ich bin für Letzteres.)
Über den Abend sind mir noch zwei weitere Leute eingefallen an die ich vorher nicht gedacht habe, weil man sie normalerweise kaum oder nur sehr selten in dicker Charge zu hören bekommt und zwar Charles Rettinghaus und Marcus Off.
Bei Rettinghaus fällt mir nur Genta aus "Detektiv Conan" ein. Da hatte er seine Stimme ziemlich tief und dumpf gestellt. Keine Ahnung wie man darauf gekommen war ihn auf Genta zu besetzen und dann noch mit dieser Charge, aber das klang schon ganz gut. Womöglich hatte man ihn damals einfach nur ausprobiert, weil er sowieso zum Stammrepertoire von MME gehörte. Jedenfalls konnte er das und so auch vernünftig spielen. Irgendwann wurde er dann umbesetzt. Ob es ihm überhaupt Freude bereitet hatte Genta durchgehend in dieser Charge zu sprechen weiß ich nicht. Würde zumindest nicht ausschließen, dass er irgendwann keinen Bock mehr drauf hatte. Denn seitdem ist mir kein einziger Fall mehr bekannt, wo er überhaupt jemals groß chargiert hätte. In Zeichentrick hört man ihn seit Anfang der 2010er auch kaum mehr wirklich.
Bei Marcus Off kenne ich auch nur Denzel Crocker aus "Cosmo & Wanda - Wenn Elfen helfen". Da hatte er in schon in einer völlig überdrehten Charge gesprochen. Hat er auch ganz gut gemacht. Wenn man seine Stimme kennt, weiß man natürlich das es Off ist, aber da dürften nicht allzu viele Normalzuschauer diese Crocker-Stimme mit seiner normalen Synchronstimme in anderen Synchros in Verbindung bringen. Abgesehen davon, dass Crocker auch nicht zu den Synchronrollen gehört, die Off sonst immer so hat.
Bei Danneberg sehe ich die Chargen allerdings manchmal kritisch, da es bei ihm ab und an zu "gemacht", bzw. künstlich klang. In Zeichentrickrollen (Shrek usw.) war's kein Problem, aber in Realfilmrollen finde ich soetwas ein bisschen fehl am Platz. Besonders bei John Cleese wirkte es oft so "gewollt lustig", während er sich bei Nick Nolte (und teilweise auch bei Sylvester Stallone) immer kaputter machte, als er eigentlich sollte. Aber andererseits hatte er eine beeindruckende Bandbreite an Stimmlagen in petto: Verspielt und hibbelig für Akroyd und Hill (und in Komödien mit Schwarzenegger), cool und lässig für Travolta, abgewrackt für Stallone und Nolte, die Cleesecharge und noch diverse andere. Ich weiß nicht ob es heute noch Sprecher mit einer solchen Vielfalt gibt...
Ähnlich ist es bei Tobias Meister: Galaxy Quest, Borat als abgedrehte Quatschnummern, die komödiantische Charge von Jack Black, 80er Jahre Michael Richter-Synchros, Yoda. Ihm traue ich auch neben Danneberg zu, zwei Schauspieler in einem Film zu sprechen.