Es gab ja schon Threads bei denen es darum ging wie sich ihre Stimme im Laufe der Zeit verändert hat. Mich würde hier mal interessieren wie es manche geschafft haben sie so zu verstellen, dass man überhaupt nichts bemerkt hat. Habe keinen passenden Thread gefunden.
Als Beispiel fällt mir Gottfried Kramer ein. Er hatte eine richtig markante Stimme. Seine Stimme gehört einfach zu Knight Rider. Er hat ja da K.I.T.T. gesprochen. Da gab es allerdings auch mal eine Zeichentrickserie. Piggeldy und Frederic. Das kam früher zu meiner Kindheit bei Sandmännchen. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass er beide Schweine gesprochen hat. Bei Frederic hat man gehört, dass es Kramer war. Da frage ich mich wie man es schaffen so zu sprechen, dass man überhaupt nichts hört.
Natürlich kann man mit der Technik heutzutage viel machen. Zu der Zeit war sie noch nicht so entwickelt.
Anderes Beispiel. Hans Clarin bei Pumuckl. Bei dem anderen weiß ich nicht ob ihr den kennt. Armin Lang. Ihr habt bestimmt schon mal was von Äffle und Pferdle gehört. Das kam früher immer bei ARD in den Werbeblöcken. Da hat er auch beide mit einer ganz anderen Stimme gesprochen.
Mich würde zum einen interessieren wie man das schaffen kann. Zum anderen ob ihr noch andere Beispiele habt.
Ich führ mal das münchner Paradebeispiel an: Simone Brahmann Die spricht ja piepsige Kleinkindern, taffe Frauen und alles dazwischen. In SONIC X hat sie z.B. eine Doppelbesetzung als Cream the Rabbit (Piepsstimme) und als Rouge the Bat. (schön tiefe Tonlage)
Wen ich beim besten Willen nicht erkannt hätte, ist Thomas Nero Wolff als Grobian bei den DRACHENZÄHMEN Filmen. Ansonsten würde mir noch Björn Schalla einfallen, der seine Stimme stark verändert um den Private in DIE PINGUINE AUS MADAGASKAR zu sprechen.
(Bei Animations-/Zeichentrickserien sollten noch einige Beispiele zu finden sein.)
Das chargieren kann schon eine harte Nummer sein und ist im Trickbereich nichts ungewöhnliches. Denke mal, dass das eine Übungssache ist. Hab ich etwa bei Tanja Schmitz auf Ayumi Yoshida gehört als sie da Julia Meynen in "Detektiv Conan" vertrat. Anfangs war ihre Kinder-Charge grauenvoll. Es besserte sich jedoch im laufe der Folgen. Wirklich optimal war das aber immer noch nicht.
Am eindrucksvollsten finde ich solche Chargenummern von Sprechern, die sowas sonst nicht machen und auch nicht in erster Linie dafür bekannt sind. Da fällt mir Klaus Kindler in der Cartoonserie "Die Gummibärenbande" ein, wo er den Gummibär Gruffi Gummi sprach. Niemals hätte ich da Kindler rausgehört. Bei sowas ist schon sehr viel Stimmakrobatik erforderlich.
Dann gibt es noch natürlich die allseits bekannten Sprecher der berühmten drei Disney Maskottchen. Der Donald Sprecher Peter Krause hatte etwa in ein paar Interviews mal vorgeführt wie er immer die Donald-Charge macht. Finde das immer wieder faszinierend wie diese Leute ihre Jahrelang antrainierte Chargierte geradezu perfektioniert haben.
Zitat von Synchroswiss98 im Beitrag #2 In SONIC X hat sie z.B. eine Doppelbesetzung als Creme (Piepsstimme) und als Rouge the Bat. (schön tiefe Tonlage)
Da muss ich dich leider korrigieren, weil Sabine Bohlmann "Cream the Rabbit" gesprochen hat.
Der König dieser Disziplin war zweifellos Hartmut Neugebauer. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hörte man ihn mit seiner "normalen" Stimme gefühlt am seltensten ... Fast ebenso wandelbar war Helmut Müller-Lankow, den man von wuchtigen Riesen mit Polterstimme bis zu armseligen Zwergen mit dünner Krächzstimme hören konnte. Auch Walter Niklaus beweist gern seine Wandlungsfähigkeit. Und schließlich Wolfgang Thal, der seine Stimme erstaunlich verzerren konnte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #6Der König dieser Disziplin war zweifellos Hartmut Neugebauer. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hörte man ihn mit seiner "normalen" Stimme gefühlt am seltensten ...
Was wäre dann Joachim Kemmer: Kaiser oder Vizekönig? Man vergleiche bei ihm nur seine diversen Disney-Rollen miteinander. Oder im Realfilm seine Einsätze für Humphrey Bogart in "Casablanca", Marty Feldman in "Frankenstein Junior" und Al Pacino in "Dick Tracy". Ihm hätte ich es tatsächlich zugetraut, mit sich selbst Dialog zu haben, ohne dass man es merkt.
Zitat von Jochen10 im Beitrag #1Als Beispiel fällt mir Gottfried Kramer ein. Er hatte eine richtig markante Stimme. Seine Stimme gehört einfach zu Knight Rider. Er hat ja da K.I.T.T. gesprochen. Da gab es allerdings auch mal eine Zeichentrickserie. Piggeldy und Frederic. Das kam früher zu meiner Kindheit bei Sandmännchen. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass er beide Schweine gesprochen hat. Bei Frederic hat man gehört, dass es Kramer war. Da frage ich mich wie man es schaffen so zu sprechen, dass man überhaupt nichts hört.
Leider ist Gottfried Kramer in dieser Hinsicht für mich eher ein negatives Beispiel: Ein Klassiker aus dem Hörspiel-Bereich ist "Die drei Fragezeichen und der Phantomsee", wo er sich zwar bemühte, seine Stimme zu verstellen, es aber einfach nicht schaffte, so dass die wahre Identität des Bösewichts für mich (ebenso wie wohl für die meisten Hörer) schon beim ersten Hören klar war. Interessant fand ich dagegen, dass Heikedine Körting in der Asterix-Reihe Wolfgang Völz zunächst nicht nur Majestix, sondern auch (unter dem Pseudonym "Fred Herschel") Cäsar sprechen zu lassen. Als Kind zumindest habe ich ihn nicht herausgehört, da er die beiden Figuren unterschiedlich anlegte. Bei den Folgen, in denen beide Figuren in derselben Szene zu hören sind oder sogar direkten Dialog haben ("Asterix bei den Belgiern", "Der Sohn des Asterix") ging das natürlich nicht mehr.
Apropos Heikedine Körting: Im "roten Kreis" ließ sie den Erzähler der Serie (Horst Naumann) zusätzlich noch Inspektor Parr sprechen; immerhin bemühte er sich, seine Stimme zu verstellen, so dass es mir ohne Hintergrundwissen vielleicht erst nach einiger Zeit aufgefallen wäre. Im selben Hörspiel gelang es Claus Wilcke in der Titelrolle auch ganz gut, nicht zu sehr durchzuklingen. Das war bei anderen Folgen dieser Reihe leider ganz anders.
Zitat von berti im Beitrag #7Was wäre dann Joachim Kemmer: Kaiser oder Vizekönig?
So schwer es mir fällt - tatsächlich nur auf Platz 2, wenn auch nur ganz knapp. Aber ob Kemmer oder Neugebauer - ich bin regelrecht traurig, dass beide niemals komplette Hörbücher eingelesen haben - die wären One-Man-Shows der Extraklasse.
Stimmt danke für den Hinweis. Bei den drei Fragezeichen hat er ja den Java Jim gesprochen.
Wer auch noch gut seine Stimme verstellen konnte war Randolf Kronberg. Das war ja der Standardsprecher von Eddie Murphy. Ich meine damit jetzt nicht das Talent schnell zu sprechen. Bei Eddie Murphy hat er meiner Meinung nach auch höher gesprochen.
Er hat so viel ich weiß bei Falcon Crest Robert Foxworth gesprochen. Da hat er ja den Chase Gioberti gespielt. Da hatte er auch eine ganz andere Stimme.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #4 Am eindrucksvollsten finde ich solche Chargenummern von Sprechern, die sowas sonst nicht machen und auch nicht in erster Linie dafür bekannt sind. Da fällt mir Klaus Kindler in der Cartoonserie "Die Gummibärenbande" ein, wo er den Gummibär Gruffi Gummi sprach. Niemals hätte ich da Kindler rausgehört. Bei sowas ist schon sehr viel Stimmakrobatik erforderlich.
Das perfekte Beispiel für eine Charge, die so konsequent und liebevoll gehalten wurde, dass trotzdem ein super süßes Spiel zustande kam. Und das vom sonoren Klaus Kindler. Ich bin ein bekennender Fan der Gummibärenbande und insbesondere seiner Darstellung. Sollte es je eine Fortsetzung geben mit den alten Figuren (worauf ich gerade im Streaming-Zeitalter sehr hoffe), wird man hoffentlich ähnlich viel Liebe investieren.
Klaus Kindler als Gruffi war wirklich eine erstaunliche Besetzung; mir fiele ansonsten keine Rolle ein, bei der er überhaupt chargiert hätte (abgesehen von dem schwulen Sanitäter in "Die Wildgänse kommen"), komödiantisch wurde er auch sonst kaum eingesetzt. Als ich vor vielen Jahren erstmals seinen Namen in einer Liste las, konnte ich es erst kaum glauben und musste (als die Serie mal wieder lief) SEHR genau hinhören, bis ich ihn erkannte.