Zitat von Jochen10 im Beitrag #1 Anderes Beispiel. Hans Clarin bei Pumuckl.
Wobei Hans Clarin den Pumuckl in den alten Hörspielen vom Bayerischen Rundfunk (1960er/frühe 1970er) noch anders anlegte, als später in der Fernsehserie und den späteren Hörspielen. In den alten Hörspielen hat er ihn noch nicht ganz so hoch und chargierend gesprochen, sondern etwas tiefer und teils auch etwas zurückhaltender.
Kennt zwar keine Sau, aber ein richtiges "Chameleon" war für mich Tim Hoffmann. Konnte alles bedienen, in normaler Stimmlage überzeugte er für Daniel Auteuil als Ermittler in DER SPITZER, sehr chargierend als "Leo Schnauser" in WAGEN 54 oder extrem schräg für Terry Kiser in HIGH INCIDENT.
Gerhard Acktun sollte auch unbedingt noch erwähnt werden, weil seine normale Stimme & seine Rollen wie Mauzi & die Aliens aus Toy Story 4 sich schon sehr unterscheiden.
Ich würde den Thread in z.B. "Chargen, die besonders überzeugend / gut / glaubwürdig klingen" umbenennen. Was ist denn die "Stimme gut verstellen"? Seine Stimme "verstellen" kann jeder, erst recht Synchronsprecher. Zu dem Beispiel mit Horst Naumann als Erzähler und in einer Rolle kann ich sagen, dass solch ein Fall für mich ein "Besetzungs-No Go" ist. Der Erzähler schwebt grundsätzlich über der Handlung, befindet sich also in einer anderen Handlungsebene. Mehrfachbesetzungen bei den Rollen hingegen können hingegen interessant sein. Wenn es gut gemacht ist.
Zitat von DoMo77 im Beitrag #20Seine Stimme "verstellen" kann jeder, erst recht Synchronsprecher.
Oh nein, ganz und gar nicht! Ich kenne mehr als genug Schauspielkollegen, die nicht das geringste Talent dafür haben. Und haben wollen? Glaubhaft verstellen - das ist eine knifflige Sache. Wenn man mit Stimmen wie Neugebauer und Kemmer vertraut ist, können sie einen nicht "hereinlegen", man erkennt sie selbst in der krassesten (natürlichen) Verzerrung. Aber ob es anderen genauso geht? Es sind halt zwei Paar Schuhe, ob Schauspieler mit ihren verstellten Stimmen als Charaktere überzeugen oder man sie schlicht nicht wiedererkennen kann. Das Erste ist schwer, das Zweite fast unmöglich. Das Erste ist großartig, das Zweite nur selten vonnöten.
Mir geht es so bei Karl Ulrich Meves. Wenn die Credits richtig sind, spricht er doch z.B. im Hörspiel "Fünf Freunde im Zeltlager" den Holzbein-Samuel. Diese schneidende Stimme bringe ich, selbst wenn er chargiert, nicht mit dem Schauspieler vor der Kamera zusammen (z.B. "Papa ante portas"), der eher flach moduliert.
Wenn es um glaubwürdiges chargieren geht sind doch die „alte“ Sesamstrasse und die Simpsons gute Beispiele, ohne auf einzelne Schauspieler*innen einzugehen, da das den Rahmen sprengen würde 😉 Eine für mich weitere grandiose Charge ist Ulrich Gressieker als Mutter Brian in das Leben des Brian. Ich schaffe es partout nicht ihn rauszuhören....✌️
Komisch. Ich hatte eigentlich erwartet, in dieser Rubrik den Namen Robert Missler zu lesen. Schließlich hat man ihn nicht zu Unrecht regelmäßig als "Stimmakrobat" bezeichnet.