Die Schweinchenserie war ja zudem auch als Lesung angelegt. Kramer las die Episoden wie aus einem Buch vor und verstellte bei den Dialogen lediglich ein wenig die Stimme. Ich frage mich, wie man da überhaupt auf die Idee kommen kann, das seien zwei verschiedene Stimmen. Das würde ja gar nicht ins Konzept passen.
Christina Rieth wurde in der Lab Six-Synchro von "Am Fuß der blauen Berge" natürlich gepitcht. Das ist bei diesem Studio eine gängige Praxis, auch um Mehrfahrbesetzungen aufgrund der erheblichen Standortnachteile zu vertuschen. Anfangs wurde die Rolle mit einem echten Jungen eingesprochen, schließlich aber aus Bequemlichkeit und um in die eigene Tasche zu wirtschaften, mit der Lebensgefährtin des Studioinhabers umbesetzt. Vor 40 Jahren war es noch üblicher, auch Kinder im Realfilmbereich mit Frauen zu besetzen. Aber heutzutage ist das weder zeitgemäß, noch professionell. Aber gut - die blauen Berge sollen ja diesen Uralt-Touch haben.
Zitat von DoMo77 im Beitrag #77Christina Rieth wurde in der Lab Six-Synchro von "Am Fuß der blauen Berge" natürlich gepitcht. Das ist bei diesem Studio eine gängige Praxis, auch um Mehrfahrbesetzungen aufgrund der erheblichen Standortnachteile zu vertuschen. Anfangs wurde die Rolle mit einem echten Jungen eingesprochen, schließlich aber aus Bequemlichkeit und um in die eigene Tasche zu wirtschaften, mit der Lebensgefährtin des Studioinhabers umbesetzt.
Klingt ja nach astreiner Qualitätsarbeit wie man das von Lab Six gewohnt ist.
Jetzt muss ich doch noch mal auf meinen Thread zurückkommen. Was haltet ihr eigentlich von Dannenberg? Er konnte ja auch relativ gut seine Stimme verstellen. Bei vier Fäuste gegen Rio hat er es meiner Meinung nach ziemlich gut hinbekommen. Bei Marquis hat man es schon noch etwas raus gehört.
Dannebergs Stimmverstellung fand ich in diesem Fall sehr gelungen; wenn man mit seiner Stimme nicht genauer vertraut ist, könnte man vielleicht wirklich glauben, hier wäre ein anderer Sprecher eingesetzt worden. Vor vielen, vielen Jahren (etwa 2003) ist mir im Netz mal ein Artikel untergekommen, in dem jemand seine verschiedenen Stimmlagen aufgezählt und diesen bestimmte Schauspieler zugeordnet hat: von hoch und kieksend (Cleese) über mittel (etwa bei Hill oder Aykroyd) bis zu drückend (Schwarzenegger, Stallone). Und nach meiner Erinnerung auch, bei wem er oft chargierte oder gluckste (Cleese, Hill) oder deutlich "normaler" sprach (Hauer, Quaid).
Hatte Danneberg Schwarzenegger nicht auch eher so mittel gesprochen? Jedenfalls gibt es zwischen seiner Tonlage von Schwarzenegger und Stallone schon einen gewissen Unterschied. Andererseits kam es mir aber auch so vor als hätte Danneberg Schwarzenegger in seinen Komödienrollen etwas höher gesprochen als in seinen Actionrollen.
So richtig differenziert hatte er da eigentlich erst in den letzten Jahren, nachdem Stallones Stimme im Original deutlich tiefer wurde und Stallone und Schwarzenegger begannen, gemeinsame Auftritte zu absolvieren. In den 80ern sprach er beide hingegen absolut gleich.
Jetzt muss ich doch noch mal auf meinen Thread zurückkommen, obwohl er schon etwas älter ist. Der Sprecher ist mir erst jetzt eingefallen. Peter Krause. Da hat er bei Donald Duck schon seine Stimme extrem verstellt.
Hansjörg Felmy in "Mord mit kleinen Fehlern". Beim ersten Sehen (ist zugegebenermaßen lange her) bin ich auf die "Dopplerrolle" voll reingefallen.
Arnold Marquis war oftmals (speziell in den 70ern und 80ern) schwer im Zaun zu halten, aber er war auch durchaus imstande, seine mehr als markante Stimme so einzusetzen, daß er kaum zu erkenne war. Bei "Der letzte Zug" brauchte ich den halben Film, um mir einigermaßen sicher zu sein, und selbst dann mußte ich zur Bestätigung in die Synchronkartei gucken, für "Der unheimliche Komplize" (wo es eigentlich völlig unnötig war) erreichte er auch eine achtbare Verstellung, und in "Verdacht" hätte ich ihn allein nie erkannt (und mußte mehrfach nachhören).
Ein Beispiel aus dem klassischen Bereich, das hier komischerweise noch nicht genannt wurde, war Siegmar Schneider, der in "Adel verpflichtet" akustisch so wandlungsfähig war wie Alec Guinness es optisch war. Beim ersten Sehen war ich nicht sicher, ob hier nicht mehrere Sprecher am Werk waren, da Schneider seine Stimme teilweise sehr drückte (als General oder Herzog), teilweise auch brüchig krächzte (als alter Bankier oder Landpfarrer). Es wäre wirklich interessant, ob die Aufnahmen hier länger als damals üblich dauerten? Aber dazu könnte wohl nur noch Lothar Blumhagen etwas sagen, der leider (wie früher bemerkt wurde) keine Interviews gibt.
Wolfgang Lohse bekam nur selten die Gelegenheit, seine Stimme zu verstellen, aber wenn, dann konnte er sehr überzeugend. Als Nachbar Maris in den Adolar-Serien ist er nur mit einiger Mühe zu identifizieren (und er ist auch sehr untypisch besetzt), aber in "Schatz der Agra" dachte ich fast eine ganze Szene lang, man hätte für Holmes in Maske aus Versehen einen anderen Sprecher besetzt - erst gegen Ende wurde mir klar, dass es doch Lohse selbst war.
Auch Donald Arthur hat auf als quängelnder Heiminsasse in "Einer flog über das Kuckkucksnest extrem chargiert, wie imhol sonst nie auf anderen Kollegen. Hat er die anderen beiden Einsätze gleich, oder ähnlich angelegt? Ich hätte nie gedacht, Arthur am Werk war und hätte ihn ohne Nachzusehen nicht erkannt (insofern würde mein Beispiel im Grunde genommen auch unter "Wenn man vertraute Stimmen nicht erkennt" passen!)...! Ob ich DA inzwischen raushören würde, müsste ich erst herausfinden.;))