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Dieses Thema hat 83 Antworten
und wurde 10.757 mal aufgerufen
 Synchronschaffende
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

12.07.2013 14:04
#61 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Es gibt da einen Film mit Catherine Deneuve-späte 60er, Titel entfallen, da spricht Herbert Stass für Lemmon. Soviel ich weiss, war Thomalla hier nicht verfügbar. Später, bei "Rettet den Tiger" gab's ein Hin und Her, als man dann doch Thomalla nehmen wollte, da steckte er mitten unter Dreharbeiten und das war ja immer so, dass man wegen eines nicht verfügbaren Synchronsprechers den Starttermin nicht verschob.
Zu "Airport '77" habe ich mal gelesen, dass diese Rolle zu bekommen für Lemmon selbst schwieriger war als "Das China Syndrom" (wo ja Michael Douglas als Initiator dahintersteckte) oder "Vermißt"-da sozusagen eine Heldenrolle. Zu Thomalla weiss ich da allerdings nichts.
Wenn ich mich jedoch recht entsinne, war er wegen "Der Mordfall Mary Phagan" sehr enttäuscht-von diesem Film habe er erfahren, als er im Fernsehen lief und Holger Hagen habe das deshalb gemacht, weil man ihm sagte, Thomalla wäre nicht verfügbar. Eine kuriose Geschichte.
Es ist wirklich seltsam, dass Thomalla trotz entsprechender Leistung immer wieder auf's Neue sich behaupten musste. So nach dem oft weit verbreiteten Brauch, wenn ein Schauspieler was Neues macht, brauchts einen neuen Synchronsprecher.
Ich bin nicht unbedingt ein "Kontinuitätsfanatiker", weil manche Schauspieler mehrere Stimmen durchaus vertragen, aber es gibt Ausnahmen und auch Fälle, wo eine Ressource da wäre, diese aber unzureichend genutzt oder immer wieder hinterfragt wurde/wird.
Thomalla hatte ja auch widersprüchliche Erinnerungen-in seinen Memoiren wirkt es, als wäre "Jacobowsky und der Oberst" seine erste Synchronarbeit überhaupt gewesen. Dabei ging es ja um den Kampf, eine ernste Rolle zu spielen.
Seltsamerweise thematisierte Thomalla seine Synchronarbeiten nur sehr am Rande (anders etwa als Erik Ode oder sogar Ernst Schröder in deren Memoiren). Obwohl er doch stolz darauf war.
Ob er sich nach Außen hin etwas schämte? Vor Kollegen? Man glaubt gar nicht, was viele professionelle Schauspieler über SynchronsprecherInnen denken. Für viele ist Synchronisieren "das Letzte". Über Harald Juhnke sagte mal eine renommierte Schauspielerin (Namen sag ich jetzt keinen): "Hätte er nicht soviel synchronisiert, wäre vielleicht ein ganz passabler Schauspieler aus ihm geworden!" Eine österreichische Schauspielerikone nannte Marion Degler eine, die nichts könne-"sonst würde sie ja nicht synchronisieren!". Horst Naumann hat mir in einem Briefchen geschrieben "auch wenn viele meiner Kollegen über diese Arbeit die Nase rümpfen, Synchronisieren ist eine wertvolle Arbeit und eine gewaltige Herausforderung. Nirgendwo sonst wird man mit einer Vielzahl an Charakteren konfrontiert, die man abseits der Synchronarbeit nie spielen könnte. Schauspieler sind meist auf gewisse Rollen eingespielt, im Synchronstudio ist das von keinerlei Bedeutung." (abgesehen davon, dass es da auch Rollentypen gibt, sage ich mal). Rosemarie Fendel sogar schien sich ein wenig zu genieren, nannte es eine Art bezahlten Sprechunterricht und mochte es gar nicht gerne, wenn man in TV-Interviews das thematisierte.
Die Anerkennung von Seinesgleichen ist oft schwer zu verdienen-möglicherweise hat Thomalla hier schon darunter gelitten. Seinen Stellenwert als gehobener Komödiant am Theater nicht vom "Synchronschatten" verdüstern zu wollen.
Jetzt bin ich in ein ganz anderes Thema gekippt, aber lasse es mal so stehen.

berti


Beiträge: 17.884

12.07.2013 14:22
#62 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #61
Es gibt da einen Film mit Catherine Deneuve-späte 60er, Titel entfallen, da spricht Herbert Stass für Lemmon. Soviel ich weiss, war Thomalla hier nicht verfügbar. Später, bei "Rettet den Tiger" gab's ein Hin und Her, als man dann doch Thomalla nehmen wollte, da steckte er mitten unter Dreharbeiten und das war ja immer so, dass man wegen eines nicht verfügbaren Synchronsprechers den Starttermin nicht verschob.

Hat Thomalla das mal in einem Interview (oder Brief) erwähnt?

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

12.07.2013 17:04
#63 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Die Info hat mir Georg Thomalla während einer Seance mitgeteilt!:)
Sie stammt tatsächlich von ihm-aus einem Brief aus den 70ern, den er an einen Fanclub schrieb und den ich mal lesen durfte bei einem Autographen-Sammler.

Weder stand noch stehe ich mit irgendwelchen Leuten der Branche in wirklichem Kontakt-falls dieser Eindruck entstanden sein sollte. Meine kurzen Begegnungen mit Frau Degler waren nur einer Bekanntschaft zu verdanken und ich hatte nie regen Briefverkehr mit weiß Gott was für Synchronprofis. Ich hab nur Autogramme gesammelt und nicht standardisierte Fanbriefe geschrieben, sondern detaillierte Briefe. Und aufrichtige-so habe ich etwa Christian Brückner gnadenlos geschrieben, dass ich Robert de Niro nicht leiden kann.
Ich habe von 99% aller ein Autogramm bekommen und etwa 50% davon schickten tatsächlich (mitunter längere) Briefe oder sogar Werksverzeichnisse oder Kopien von Zeitungsartikeln. Und viele schrieben zumindest einige persönliche Worte hinten aufs Foto. Nur einmal stand was Negatives drauf, nämlich dass Synchronisieren doch keine Schauspielerei sei (Ilse Werner).

Sorry, wenn ich mich so dämlich "rechtfertige", aber ich möchte nicht den Eindruck erwecken, da irgendwie wichtig zu sein!!!

berti


Beiträge: 17.884

12.07.2013 17:18
#64 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Du brauchst dich nicht zu entschuldigen!
Ich hatte nicht gedacht, dass du über ein Archiv mit detaillierten Briefwechseln verfügen könntest.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

12.07.2013 19:38
#65 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Als Entschuldigung hab ich's auch nicht verstanden haben wollen.
Frag mich bitte nicht, warum ich die lange Leier schrieb-vielleicht weil ich heute mit dem falschen Haxen aufgestanden bin...bäääääh!

Markus


Beiträge: 2.466

04.10.2013 19:20
#66 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Pidax bringt im Januar 2014 den seltenen humoristischen Sittenfilm "Das verbotene Paradies" mit Thomalla als Erzähler:
http://www.pidax-film.de/product_info.php?products_id=528

Gruß
Markus

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

14.03.2014 01:07
#67 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Ich hoffe, das steht nicht schon irgendwo:

im deutschen Vorspann zum Danny Kaye-Film "Die Lachbombe" (1954 / DF: 1955) gibt es nach dem Credit "Regie, Buch und Produktion: Norman Panama und Melvin Frank" nicht nur einen weiteren für die Berliner Synchron, sondern in ganz groß geschriebenen Lettern als letztes Insert vor Filmbeginn: "Danny Kaye wird gesprochen vom beliebten deutschen Filmschauspieler Georg Thomalla".

Irgendwie eine schöne Ehrung, finde ich.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

01.10.2015 22:29
#68 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Ach Gottchen... der arme Thomalla muss in "Auch große Scheine können falsch sein" (1965) allerlei Kalauer von sich geben. Dialog/Regie natürlich... Brunnemann. Im Komödien-Genre hat Thomalla ja durchaus Erfahrung, nur war deren Witz dann doch meist subtiler. Ihn in blumigster Brunnemann-Manier zu erleben, war dann mal was anderes.

berti


Beiträge: 17.884

01.10.2015 22:52
#69 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Vermute ich richtig, dass das seine einzige Arbeit im Bereich Brandt/Brunnemann war?
Dass Brandt bei Peter Sellers lieber Jürgen Thormann besetzte ist ja bekannt; aber Brunnemanns Sprecherpool scheint deutlich größer gewesen zu sein.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

01.10.2015 23:05
#70 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Ist die einzige mir bekannte Arbeit. Ansonsten setzte Brunnemann bei derartigen Rollen ja bekanntlich vor allem auf Gerd Martienzen. Dass es hier mal nicht so war, ist sogar recht überraschend. Und irgendwelche zwingenden Kontinuitätsgründe waren hier auch nicht gegeben. Thomalla sprach Robert Hirsch lediglich in einem weiteren Film, "Samstags nie" (1965). Und der stammt laut Arne sogar aus München.

Markus


Beiträge: 2.466

10.12.2015 17:23
#71 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Pidax bringt im Februar 2016 wieder eine Thomalla-Rarität auf DVD: "Kintopp, Kintopp":
http://www.pidax-film.de/Historien-Klass...ntopp::859.html

Gruß
Markus

berti


Beiträge: 17.884

25.07.2017 10:20
#72 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Im Moment steht ein Talkshow-Auftritt von 1988 online, den ich von einer Wiederholung um 2003/04 herum noch in Erinnerung hatte:https://www.youtube.com/watch?v=ztkT0D0An6E

berti


Beiträge: 17.884

05.10.2017 13:14
#73 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Neulich habe ich wieder seine Memoiren gelesen. Dabei fiel mir auch die Bildunterschrift ein, die Markus in seinem Beitrag vom 12. Januar 2012 erwähnt hat und die mir entfallen war. Da ist es umso merkwürdiger, dass die Synchronarbeit für Jack Lemmon ansonsten nicht erwähnt wird. Zumal es der Schauspieler war, für den er die meisten Einsätze hatte und über den er zu einigen "anspruchsvolleren" Rollen/Stoffen kam.

Zitat von Gast im Beitrag #61
Seltsamerweise thematisierte Thomalla seine Synchronarbeiten nur sehr am Rande (anders etwa als Erik Ode oder sogar Ernst Schröder in deren Memoiren). Obwohl er doch stolz darauf war.
Ob er sich nach Außen hin etwas schämte? Vor Kollegen? Man glaubt gar nicht, was viele professionelle Schauspieler über SynchronsprecherInnen denken. Für viele ist Synchronisieren "das Letzte". Über Harald Juhnke sagte mal eine renommierte Schauspielerin (Namen sag ich jetzt keinen): "Hätte er nicht soviel synchronisiert, wäre vielleicht ein ganz passabler Schauspieler aus ihm geworden!" Eine österreichische Schauspielerikone nannte Marion Degler eine, die nichts könne-"sonst würde sie ja nicht synchronisieren!". Horst Naumann hat mir in einem Briefchen geschrieben "auch wenn viele meiner Kollegen über diese Arbeit die Nase rümpfen, Synchronisieren ist eine wertvolle Arbeit und eine gewaltige Herausforderung. Nirgendwo sonst wird man mit einer Vielzahl an Charakteren konfrontiert, die man abseits der Synchronarbeit nie spielen könnte. Schauspieler sind meist auf gewisse Rollen eingespielt, im Synchronstudio ist das von keinerlei Bedeutung." (abgesehen davon, dass es da auch Rollentypen gibt, sage ich mal). Rosemarie Fendel sogar schien sich ein wenig zu genieren, nannte es eine Art bezahlten Sprechunterricht und mochte es gar nicht gerne, wenn man in TV-Interviews das thematisierte.
Die Anerkennung von Seinesgleichen ist oft schwer zu verdienen-möglicherweise hat Thomalla hier schon darunter gelitten. Seinen Stellenwert als gehobener Komödiant am Theater nicht vom "Synchronschatten" verdüstern zu wollen.

Die relativ wenigen Seiten dazu (187f.) sind wirklich überraschend, zumal er zum Zeitpunkt von "Jakobowsky" in dieser Hinsicht schon ein alter Hase war. Die eher naserümpfende Haltung mancher Kollegen erwähnt er immerhin ("eine verabscheuungswürdige Arbeit", bei der man "immer im Dunkeln herum" stünde und "den Mund für fremde Leute" aufmachen, bis man "weiß wie die Grottenolme aus dem Atelier" komme). Da er in seinem Buch hauptsächlich Anekdoten aus seinem Leben zusammenträgt (so wie die Kollegen Fröbe und Schoenfelder), hätte er sicher noch Manches aus diesem Bereich zu erzählen gehabt. In dem Fernsehinterview von 1988 vermittelt er den Eindruck, stundenlang erzählen zu können, wenn er die richtigen Fragen gestellt bekäme.
Vielleicht meinte aber auch sein Lektor/Ghostwriter, der Synchronbereich sei für die meisten Leser kaum von Interesse? Überhaupt ist es schade, dass die Zeit nach 1960 eher knapp abgehandelt wird, der Schwerpunkt liegt deutlich auf seiner Kindheit und Jugend, den Anfängen im Schauspiel/Kabarett und den Nachkriegsjahren. Sicher wurde er im deutschen Film extrem verheizt, aber von seinen (vergleichsweise) dankbareren Rollen im Fernsehen und auf der Bühne hätte er sicher auch noch Einiges erzählen können. Aber das wäre vielleicht ein Buch für sich gewesen.

c.n.-tonfilm



Beiträge: 1.507

16.10.2017 18:21
#74 Synchron-Filmographie GEORG THOMALLA - Großes Update Zitat · antworten

Ich habe die Synchron-Filmographie GEORG THOMALLA ebenso wie die ANTI SYNCHRON-FILMOGRAPHIE Georg Thomalla in diesen Tagen komplett überarbeitet, korrigiert und ergänzt. Auf rote Markierungen bei den Änderungen habe ich verzichtet; die verlinkten Beiträge sollen jeweils übersichtlich den aktuellen Stand wiedergeben. Zahlreiche neu entdeckte Filme wurden hinzugefügt, inzwischen geklärte Filme aus der Liste mit den ungeprüften Filmen entfernt, die Anti Synchron-Filmographie deutlich erweitert.

FAZIT:
- 151 zwischen 1949 und 1999 synchronisierte Kinofilme mit der Stimme von Georg Thomalla
- 5 zwischen 1971 und 1987 synchronisierte Fernsehfilme und Serien-Episoden mit der Stimme von Georg Thomalla
- 17 zwischen 1950 und 1976 synchronisierte ungeprüfte Produktionen, in denen Georg Thomalla mit hoher bis mittlerer Wahrscheinlichkeit zu hören war
- 98 zwischen 1949 und 2014 synchronisierte Filme und TV-Produktionen, in denen wir auf die Stimme von Georg Thomalla verzichten mussten


Anmerkungen, Ergänzungen und Korrekturen willkommen - viel Spaß beim Stöbern!

berti


Beiträge: 17.884

01.12.2017 14:32
#75 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #72
Im Moment steht ein Talkshow-Auftritt von 1988 online, den ich von einer Wiederholung um 2003/04 herum noch in Erinnerung hatte:https://www.youtube.com/watch?v=ztkT0D0An6E

Als Kontrast dazu ein betont "ruhiges" Interview vom Juli 1980:https://www.youtube.com/watch?v=3RzS0HHMUWE

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