"Manche mögens heiß" ist ein Klassiker, der Thomalla gut in Erinnerung blieb. Der andere Billy Wilder Film hat das Transvestiten-Thema nun mal nicht salonfähig gemacht und vermutlich hat er gar nicht mehr gewusst, dass er daran beteiligt war, bzw. wenn doch, dann fand der die Erwähnung nicht relevant.
Zitat von Edigrieg"Manche mögens heiß" ist ein Klassiker, der Thomalla gut in Erinnerung blieb. Der andere Billy Wilder Film hat das Transvestiten-Thema nun mal nicht salonfähig gemacht und vermutlich hat er gar nicht mehr gewusst, dass er daran beteiligt war, bzw. wenn doch, dann fand der die Erwähnung nicht relevant.
Welchen "andere(n) Billy Wilder Film" meinst du jetzt? Bei "Fanfaren der Liebe" handelt es sich um eine deutsche Produktion. Dass Thomalla sich nicht mehr an den früheren erinnern konnte, wäre sehr wahrscheinlich, zumal er im Verlauf seiner Karriere im deutschen Film bekanntlich öfter Fummel tragen musste.
Auf Thomallas Erinnerungen bin ich inzwischen auch gestoßen. Zu Jakobowsky merkt er zudem an, dass Jürgens darauf bestand, ge-ixt zu werden: das gab es also bereits in dieser Zeit.
Von "Fanfaren der Liebe" gibt es aber 2 Bilder mit einer Unterschrift, die auf den Zusammenhang mit "Manche mögens heiß" verweist: "Wir spielten es Tony Curtis und Jack Lemmon vor." Interessanter noch ist eine Passage, in der Thomalla auf die Travestiekomödien eingeht:
Zitat von G. Thomalla: "In aller Herzlichkeit", München 1988, S. 162f.Als Kurt Hoffmann diesen Film [Fanfaren] vorbereitet, gibt es wohl keinen deutschen Komiker, der sich nicht um eine Rolle in einem Verwechslungsspiel bemüht. 1951 ahnt noch niemand, daß der deutsche Film einen Welterfolg vorwegnimmt beziehungsweise einem Welterfolg auf der Spur ist. Die Geschichte von den beiden Orchestermusikern, die sich als Frauen ausgeben, hat Robert Thoeren erfunden. In Deutschland wird es ein turbulenter Film, entschieden komischer als viele andere seiner Art, aber trotzdem von einem erstaunlichen Niveau. Das liegt in erster Linie an Kurt Hoffmann, der über einen unbestechlich guten Geschmack verfügt. Was dann hinterher an tollen Tanten den deutschen Film bevölkert hat, war eine schmähliche Sippe aus den Schmuddelregionen der Transvestitenscherze. Ich selber habe oft genug im Frauenfummel gesteckt, um zu wissen, wie schmal der Grat zwischen Komik und Peinlichkeit sein kann. Nun ist zwar der Mann in Frauenkleidern ein altes dramaturgisches Schwankrequisit, aber in Deutschland war der gute Geschmack immer in Schwierigkeiten, wenn die Kasse gegen ihn entschieden hatte. Da ich nun mal von der Schauspielerei leben muß und will, suche ich nach Rollenfutter. Und wenn man mich gefragt hat: "Warum machen Sie das, haben Sie das nötig?", habe ich "Ja" gesagt! Schummeln gilt da nicht, und die Ausrede vom verpaßten Niveau zieht schon lange nicht mehr.
Mücke
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12.01.2012 19:44
#49 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla
Thomalla hätte eine häufigere Präsenz im Synchronstudio wahrscheinlich zu einer abwechslungsreicheren Karriere verholfen als seine On-Screen-Performances.
Leider. Aber ist so. Biederstaedt zum Beispiel hat ja auch teilweise in solchen Filmen mitgespielt, aber zum Glück rechtzeitig den Absprung geschafft.
Ähnliches wie für Thomalla gilt übrigens auch für Juhnke, der einige seiner besten künstlerischen Leistungen zweifelsohne hinter dem Mikrofon in der Dunkelkammer vollbracht hat.
In Friedrich Schoenfelders Erinnerungen "Ich war doch immer ich" beschreibt dieser, dass Curd Jürgens bei den Aufnahmen für den nachträglich komplett synchronisierten deutschen Film "Der Arzt von Sankt Pauli" (in dem Schoenfelder selber Dieter Borsche sprach) darauf bestanden hatte, seinen Part in seinem Haus in Südfrankreich aufzunehmen. Da ich Thomallas Buch Jahre nicht mehr in der Hand hatte, war ich mir nicht sicher, ob bei ihm auch so etwas stand, oder ob ich es in der Erinnerung verwechselt hatte. Demnach war Ersteres der Fall. Bei Thomas Bräutigam heißt es nicht umsonst, dass Thomalla "(s)ein ganzes Talent (...) im deutschen Filmklamauk ohnehin nicht entfalten" konnte. Die großen Kommödianten, die er synchronisiert habe, gäben "eine Ahnung" davon, wie gut er selber in ähnlichen Rollen hätte sein können (S. 246). Über Eckart Dux´ Einsätze für Anthony Perkins (speziell in "Psycho") schreibt Bräutigam übrigens, dass sich hier "wie so oft (...) deutsche Schauspieler in ihrer Synchrontätigkeit mit Charakteren konfrontiert" worden seien, "die zu spielen sie im deutschen Film nie Gelegenheit hatten" (S. 83).
Zitat von MarkusVon "Fanfaren der Liebe" gibt es aber 2 Bilder mit einer Unterschrift, die auf den Zusammenhang mit "Manche mögens heiß" verweist: "Wir spielten es Tony Curtis und Jack Lemmon vor." Interessanter noch ist eine Passage, in der Thomalla auf die Travestiekomödien eingeht: G. Thomalla: "In aller Herzlichkeit", München 1988, S. 162f." Als Kurt Hoffmann diesen Film [Fanfaren] vorbereitet, gibt es wohl keinen deutschen Komiker, der sich nicht eine Rolle in einem Verwechslungsspiel bemüht. 1951 ahnt noch niemand, daß der deutsche Film einen Welterfolg vorwegnimmt beziehungsweise einem Welterfolg auf der Spur ist. Die Geschichte von den beiden Orchestermusikern, die sich als Frauen ausgeben, hat Robert Thoeren erfunden.
Komisch, dass er seine Synchronarbeit für Jack Lemmon gerade in diesem Zusammenhang nicht anspricht! Zumal er diesen weit häufiger und länger als Danny Kaye gesprochen hat und Lemmon 1988 beim Publikum vermutlich präsenter als Kaye gewesen sein dürfte, dessen eigentliche Karriere als Schauspieler schon lange vor seinem Tod zu Ende war.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #18Hervorragend war hingegen die deutsche Ausgabe einer BBC-TV-Reihe, die unter dem Titel KOMISCHE GESCHICHTEN MIT GEORG THOMALLA zwischen 1969 und 1971 vom SDR vor Life-Publikum produziert wurde. Anstatt das man sowas wenigstens endlich mal wiederholen würde, eine der Theateraufzeichnungen oder die legendäre DURCHREISE (1985) nochmal zeigen würde...
Ein paar kleine Anmerkungen zum wunderbaren Georg Thomalla:
* gibt es eigentlich neue Informationen, ob er eventuell Peter Sellers auch in "Der grosse Knüller" gesprochen hat?
* ist eine Synchronisation und ein (bescheidener) Kinostart von "Himmlische Freuden" in den 60ern wirklich auszuschliessen? Letzterer war 1966 mit deutschem Titel in einem Wiener Programmkino zu sehen-allerdings gab es dort viele Filme in OV oder OmU!
*in einem Interview mit einer österreichischen Zeitung (Die ganze Woche? Täglich Alles?-Leider weiss ich das nicht mehr.) stellte Thomalla seine Synchronarbeit anders dar als in seinen Memoiren, wo man ja glauben könnte, da habe seine Synchrontätigkeit erst begonnen! Da sprach er nämlich kurz davon, dass er nur mit Ach und Krach Danny Kaye in "Jacobowsky und der Oberst" bekommen hätte, da es ja eine ernste Rolle sei und man sich gefragt habe "ob der Thomalla das denn überhaupt kann". * neben den wunderbaren "Komische Geschichten mit GT" gibt's auf Dvd auch eine reizende 60er-Jahre Serie mit ihm. "Unser Pauker"-auch leichte Kost, aber eine ausgesprochen amüsante Familienserien mit viel Alltags- und Beziehungskomik eines Lehrers. Den deutschen Klamotten haushoch überlegen und mit vielen Nuancen, die man Thomalla sonst im Klamottenkino nicht gestattete. Auch mit dabei: Hansi Jochmann, Agnes Windeck, Walter Gross, Evelyn Gressmann, Ruth Nimbach, Thomas Danneberg und Käte Jaenicke-neben Heli Finkenzeller, Willi Rose und Brigitte Mira.
fortinbras
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12.07.2013 10:24
#55 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla
Andernorts wurde ich gebeten, meine Meinung kund zu tun über Georg Thomalla und brav wie ich bin, mach ich's auch...gibt aber kaum Neues!
Auch ich halte Thomalla für einen der unterschätztesten Schauspieler des deutschen Sprachraumes, trotz seiner Popularität. Leider durfte er seine gesamte Bandbreite nur in der Synchronisation ausleben und hier hat er das auch eher nur dem Fakt zu verdanken, dass "seine" Stars eben auch ernste Rollen spielten. Wobei er da ja auch manchen Kampf auszustehen hatte. Für Jack Lemmon war er ausgezeichnet-was sonst. Sowohl in komischen Rollen, als auch in ernsten. Das ist eine der glücklichsten Synchronbeziehungen überhaupt gewesen. Lemmon konnte auch in mittelmäßigeren Filmen gute Leistung liefern-so auch Thomalla. Aber je besser der Film, je besser die beiden-als großartiges Komikbeispiel natürlich "Manche mögens heiss", der damals extrem anrüchig war und gerade Lemmons Rolle in Bezug auf Joe E. Brown sehr gewagt angelegt war. Thomalla, wie man weiss, hatte nie Berührungsängste. Als stimmliche Karikatur einer dargestellten Karikatur eines Bösewichtes in "Das große Rennen rund um die Welt" war er genial. Die neurotischen Welten, die Lemmon oft betrat, besonders auch in "Ein seltsames Paar", sind erstaunlich genaue Portraits solcher Menschen-und das konnte auch Thomalla ausgezeichnet, weil er hier nie übertrieb, sondern sie glaubwürdig beließ. Dann natürlich die ernsten Rollen-"Tage des Weinens und der Rosen" als frühes Beispiel. "Das China Syndrom" und "Vermisst"-beides Filme, in denen Thomalla offensichtlich auch eigene Lebenseinstellungen wiederfand und mit immensem Einsatz hervorragend schauspielerte. "Dad"-das ist etwas ganz Besonderes. Und ich schätze auch "Die Auseinandersetzung", in dem Lemmon einen nur scheinbar weltoffenen Pfarrer spielt, der durch einen progressiven jungen Kollegen herausgefordert wird. Lange Dialoge, oft hitzig, hintergründig und hochemotional in alle Richtungen-da frage ich mich oft: warum durfte er nicht mal am Theater solche Rollen selbst spielen? War's auch die Angst, nicht anerkannt zu werden? Bei Lemmon fehlt mit Thomalla immer, ist wer anderer zu hören-fast immer. Ich konnte mit Harald Juhnke ganz gut leben und Erik Schumann klang in "Airport '77" Thomalla gar nicht so unähnlich. Holger Hagen im "Mordfall Mary Phagan" ging gar nicht. Auch nicht Herbert Stass oder Wolfgang Draeger, bzw Detlef Bierstedt. Thomalla fehlte immer-und abgesehen davon, dass auch er mal verhindert war, ist es ein Zeichen von Mißachtung gegenüber einem hervorragenden Schauspieler, dass er selbst noch nach niveauvollsten Rollen dauernd hinterfragt wurde, spielte einer seiner fixen Stars wieder mal was Ernstes-wie etwa der erwähnte "Mary Phagan"-Film. Hier wurde Thomalla als nicht passend eingestuft-eine Beleidigung! Peter Sellers-ein Chamäleon, der auf jeden Fall viele Sprecher vertragen hat. Dennoch schade, dass Thomalla viel zu selten zum Einsatz kam und das fast nur in komischen Rollen. Ausnahme "Lolita", wobei das ein Grenzfall ist, denn die Rolle hat auch typisch komödiantische Merkmale. In "Lieben kann man nur zu zweit" durfte er Sellers aber sehr einfühlsam synchronisieren-eine Komödie, aber doch eher hintergründig und mit sehr natürlicher Komik gestaltet. Bei Sellers hat man leider viel zu viel herumexperimentiert und die seltsamsten Besetzungen gemacht-vor allem in Filmen, für die Thomalla prädestiniert gewesen wäre: "Laß mich küssen deinen Schmetterling" oder "Willkommen, Mr. Chance" (wobei Jürgen Thormann hier ausgezeichnet ist). Danny Kaye war auch eine sehr schöne Beziehung-gottseidank konnte sich Thomalla hier auch in ernsteren Rollen durchsetzen, wenn es auch ein Kampf war. Thomalla war, wie bei Sellers, für mich der Einzige, der Kayes GESAMTE Bandbreite einfangen konnte, egal welche Rolle er spielte. Bob Hope ist für mich so ziemlich der langweiligste Komiker seiner Zeit und daran konnte auch Thomalla nichts ändern. Hope ist unerträglich für mich-aber wenn man mal den heftig outrierenden Erik Ode auf ihm hört, lernt man Thomalla erst zu schätzen. Da er selbst oft übertrieben chargieren musste, war das auch bei von ihm Synchronisierten der Fall, wenn nichts an Subtilität vorhanden war-für den übertrieben agierenden Eric Morecambe ist er so wie in seinen Klamaukfilmen: maßlos aufgedreht (was nicht seine Schuld ist). Ehe Thomalla so und so zum Star wurde, hat er auch andere Filmrollen synchronisiert-wenige, aber doch. Die mag ich sehr, weil sie anders sind (etwa "Meuterei auf der Bounty"). Schade, dass man ihn immer "nur" auf lustige Leute anwandte-hätten die nicht Imagewechsel gemacht, wäre wohl Thomalla auch nicht dazugekommen.
Ich sehe das sehr ähnlich, muß aber einschränken, daß ich es bei Sellers etwas anders sehe. Ich finde auf Sellers hat vor allem Juhnke am besten gepaßt. Juhnke im "Rosaroten Panther" ist ein Traum, eine Sternstunde der Synchro. Ich wünschte mir, daß Juhnke alle Clouseau-Filme gesprochen hätte. Leider durfte er insgesamt nur zweimal ran. Juhnke war ja ebenso ein Schauspieler (und Sprecher) mit enormer Bandbreite. Nur, daß er das ab einem (späten) Zeitpunkt seiner Karriere auch hin und wieder zeigen durfte - Thomalla leider nie.
Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Thomalla darum jemals richtig kämpfte, ernsthafte Rollen zu bekommen? Es gibt ja auch immer wieder Schauspieler, die ihr Rollenfach deswegen nicht aktiv erweitern, weil sie dann u.U. weniger Geld bekommen würden, Nebenrollen akzeptieren müssten, im Theater diese Rollen nicht an den A-Standorten geben dürften, im Film diese Rolle einem eher unkommerziellen, im Zweifel besucherschwachen Film angedeihen lassen müssten u.v.m. Oft stehen vermeintliche Marktwerterwägungen, vermeintliche Publikumserwartungen bzw. -bindungen und/oder das Ego eines Schauspielers der Rollenauswahl im Weg - und nicht ausschließlich Schubladendenken der Besetzungsbüros. Ich kenne die Biografie Thomallas nicht, daher möchte ich ihm nichts unterstellen. Aber es erstaunt doch, daß sich ein sehr etablierter Schauspieler, der in seinen Hochzeiten auch ein gewisses Standing gehabt haben dürfte, nicht einmal ein "Experiment" durchsetzen konnte.
fortinbras
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12.07.2013 11:44
#57 RE: RE:SYNCHRON-FILMOGRAPHIE für Georg Thomalla
Das waren jetzt sehr viele tolle Gedankengänge! Juhnke, der ja ein ähnliches Schicksal wie Thomalla hatte, hat mir auf Sellers sehr zugesagt. Und ich hätte ihn mir durchaus in allen Clouseau-Filmen vorstellen können, bzw anderen Filmen. Man hätte auch die Chance gehabt, ihn für Sellers zu etablieren-was man leider nicht nützte (so oder so). Juhnke wäre für mich die absolut stärkste Konkurrenz gewesen bei Sellers gegenüber Thomalla. Ich weiss jetzt nicht, ob Juhnke noch fit war, als Lemmons letzter Film "Dienstag bei Morrie" synchronisiert wurde-ich hätte ihn hier sehr gerne gehört, lieber als Eckart Dux. Thomalla war natürlich hauptsächlich Komödiant, die leichte Muse liebte er auch-und seine vielen Theaterauftritte boten eine ganz andere Art von Komik, als es in den Filmen der Fall war. Dauerhaft ernste Charakterrollen zu spielen, das wäre wohl auch nicht seine Ambition gewesen-weil er sich auch bewusst war, dass hier die Publikumsakzeptanz gering war. Und darum geht's ja auch in der Schauspielerei. Und in einer Schublade zu stecken bedeutet für viele ja Erfolg, Ruhm und Wohlstand. Aber dennoch kann man mal aus (s)einer Lade ausbrechen. Klassische Nebendarsteller haben es da einfacher-die können überall zuhause sein. Als Star ist es nur wenigen vergönnt, wirklich vielseitig sein zu können. Jürgen Roland hat mal bedauert, dass er seinen Plan nie umsetzen konnte, Heinz Erhardt in einer Folge "Stahlnetz" als Kommissar zu zeigen-die Rolle bekam dann Rudolf Platte. Auch ungewöhnlich, aber weniger riskant. Manche haben ein Image, das schwer zu durchbrechen ist. Harry Saltzman weigerte sich, Christopher Lee in "Luftschlacht um England" eine Rolle zu geben-denn er wäre ja mit dem Horrorgenre zu verbunden, um als Kriegsheld akzeptiert zu werden. Ich habe mich viel mit solchen Dingen beschäftigt und dieses Dilemma auch mit manchen Schauspielern durchdiskutieren können. Unterm Strich ist es wohl ein Mix aus allem-Filmproduzenten ohne Willen, ein großteils intolerantes Publikum und natürlich auch die Angst des Künstlers, schließlich kann es ja schief gehen. Thomalla hat sich anscheinend schon bemüht um ernstere Rollen-er hätte gerne beim "Kommissar" mitgemacht, bei "Derrick" oder solchen Serien. Es hätte ja kein Mörder sein brauchen, meinte er mal dazu. Er hätte auch gern beim "Kriminalmuseum" einen Kommissar gespielt, es scheint sogar Gespräche gegeben zu haben-es wäre sogar ein humorvoller Typ gewesen. Aber immer hieß es dann Nein. Das macht natürlich auch mürbe. Die Serie "Unser Pauker" ist aber ein gutes Beispiel für einen Thomalla, der seinem Image treu bleibt und doch ganz anders kann. Leichte, aber oft hintergründige Unterhaltung ohne Klamauk, aber mit viel Alltagshumor. Gelegentlich einige kritische Kommentare gegenüber der Gesellschaft, Weltoffenheit ohne gleich radikal zu sein-in diesem Eck hätte Thomalla viel mehr Chancen verdient. Das meiste dieser Art Rollen spielte er tatsächlich am Theater. In "Die 12 Geschworenen" hätte er auch gerne gespielt-gelang ihm nie, immerhin durfte er Lemmon darin synchronisieren. Vielleicht ein geteiltes Schicksal der beiden: im Grunde musste doch Lemmon auch trotz aller Leistungen unter Beweis stellen, dass er wirklich was kann. Und auch Lemmon machte hauptsächlich Komödien, konnte aber doch deutlicher ausbrechen-allerdings wusste er genau, dass ein Publikum ihn nur mehr als ernsten Schauspieler kaum akzeptieren würde.
Zitat von Gast im Beitrag #57Vielleicht ein geteiltes Schicksal der beiden: im Grunde musste doch Lemmon auch trotz aller Leistungen unter Beweis stellen, dass er wirklich was kann. Und auch Lemmon machte hauptsächlich Komödien, konnte aber doch deutlicher ausbrechen-allerdings wusste er genau, dass ein Publikum ihn nur mehr als ernsten Schauspieler kaum akzeptieren würde.
Ob wohl bei Lemmons dramatischen Rollen daran gedacht wurde, ihm eine andere Stimme zu geben, so wie es bei Danny Kaye in "Jakobowsky und der Oberst" der Fall war?
Ist ja einige Male leider geschehen - so wurde er in "Airport 77" von Erik Schumann (!) und in einem TV-Zweiteiler, dessen Titel mir entfallen ist, von Holger Hagen synchronisiert.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #59Ist ja einige Male leider geschehen - so wurde er in "Airport 77" von Erik Schumann (!) und in einem TV-Zweiteiler, dessen Titel mir entfallen ist, von Holger Hagen synchronisiert.
Beide Beispiele hat fortinbras bereits genannt. Die Frage ist natürlich, ob das der Grund dafür war. Zumindest als "Mary Phagan" (der Film mit Hagens Stimme) synchronisiert wurde, hatte Thommalla Lemmon bereits in Filmen wie dem "China-Syndrom" oder "Vermisst" gesprochen. Beim "Bermude-Dreieck" könnte es natürlich so gewesen sein, siehe einige Beiträge in diesem Thread: Katastrophenfilme der 70er