Oft ist es ja der Fall, dass Deutsche, die in einem ausländischen Film mitpsielten, sich in der deutschen Fassung nicht selbst synchronisieren. Hannes Messemer sprach sich immer selber, selbst Gert Fröbe wurde allerdings mal von Arnold Marquis synchronisiert. Klaus Kinski wurde etliche Male von Gerd Martienzen gesprochen. Peter van Eyck wurde von vielen verschiedenen Leuten gesprochen, sprach sich häufig auch selber, aber in den 50ern auch öfters nicht. In "Die letzte Etappe" war es John Pauls-Harding, in "Akte XP 15" war es GGH, in "Vom Teufel verführt" Klaus Miedel. In "Der Sonne entgegen" meine ich sowohl GGH als auch ihn selbst gehört zu haben. Wurde der Film mal szenenweise restauriert. In "Ardennen 44" gibt die Synchrondatenbank A. Marquis an, ich meine aber, dass er sich da selber sprach. In seinem letzten Film "Die Brücke von Remagen" sprach ihn dann Heinz Engelmann, weil er vermutlich zum Zeitpunkt der Synchrnisaiton gesundheitlich nicht mehr in de rLage zu synchronisieren war oder bereits verstorben war. Wonach wird bei solchen Fällen eigentlich entschieden wer spricht? Tun das die Leute selbst, wenn sie sich nicht synchronisieren können (Zeit-Gründe etc.) oder sitzt da der Verleih am längeren Hebel... ? Ich persönlich finde, dass Fröbe, Kinski und van Eyck prägnante Stimmen haben, die jede Synchro nicht erreichen kann. Marquis auf Fröbe mag sogar wirken, wenn man Fröbe sonst nicht kennt, aber eigentlich muss so was doch nichtsein. Vor allem war es bei Fröbe ja ein Einzal-Fall. Woran lag das? Gut, Martienzen auf Kinski geht eigentlich, man gewöhnt sich dran und übel ists nicht, aber Engelmann auf van Eyck, das macht wirklich keinen Spaß mehr. GGH und Miedel haben eine Stimme, wo man sagen kann: OK, vertretbar, aber der Kontrast von van Eycks eigener Stimme zu Engelmann ist ein Unterschied wie Tag und Sonnenfinsternis. Gebt einfach mal ein Paar Statements zum Thema ab und ergänzt weitere Fälle.
rote Blume
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31.05.2004 20:14
#2 RE:Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen..in der OF
im Englischen: Gerd Froebe wurde in GOldfinger neusynchronisiert( obwohl es mir wegen der grossen Aehnlichkeit gar nicht aufgefallen waere), da sein English viel zu "schlecht" war, obwohl er in spaeteren Filmen "Chitty-Chitty-Bang-Bang" selbst zu hoeren ist. Kai Wiesinger hatte in "Terror in the Mall" eine andere Stimme. In der englischen Synchro von "Das Boat" haben sich Prochnow (oede wie immer), Bengsch (cool wie immer)und "Semmelrogge" sich selbst synchronisiert, die anderen Sprecher duerften alles Englander gewesen sein . In "Lola rennt" werden alle ? von Englander synchronisiert.
Im Deutschen Margot Leonard fuer Elke Sommer in "Der Schatz im Silbersee" Rainer Brandt fuer Mario Adorf als "Santer" in "Winnetou III" Rainer Brandt fuer Thomas Danneberg in "Der Commander" (wer sich das Ding antun will ), da er Lewis COllins sprach
in den Jerry Cotton Filmen gab's besonders viele Abweichungen !!!
Da die Produktion frueher laenger dauerte und Reisen noch umstaendlicher und relativ teurer war, duerften das die Hauptgruende fuer den Austausch gewesen sein, und Synchron liegt vielleicht auch nicht jedem. Guten O-Ton zu bekommen ist oft schwierig und so wird immer mehr auf "looping" gesetzt .
in vielen Fällen dürften Termingründe den Ausschlag gegeben haben. Bei Herrn Kinski wars ab Mitte der 60er Jahre so, daß er wohl wenig Lust verspürte, im dunklen Synchronatelier zu arbeiten. Bei Raimund Harmstorf wurde z.B. seine Stimme als nicht "hart" genug für seine Rollen empfunden, deshalb sprach in z.B. im SEEWOLF K.E. Ludwig. Peter van Eyck hatte wirklich eine sehr markante Stimme, deshalb ist es sehr schade, daß er öfter synchronisiert wurde. Van Eyck hat bis zu seinem Erfolg in DAS MÄDCHEN ROSEMARIE (1957) fast nur im Ausland gearbeitet. In ARDENNEN 1944 war es aber tatsächlich Arnold Marquis, der ihm seine Stimme lieh. Im Spielfilmregister (Elisabeth hat hier die JERRY-COTTON-Reihe genannt)gibt es viele Beispiele, wo Deutsche von Deutschen synchronisiert wurden (das war mal ein Thema im alten Forum, ist aber lange her, und leider nicht mehr online).
> Rainer Brandt fuer Mario Adorf als "Santer" in "Winnetou III"
Und auch in "Toll trieben es die alten Germanen". Sollte diesen Film wirklich jemand außer mir kennen, kann mir dann wer sagen, wer Senta Berger synchronisierte? Die Stimme suche ich nämlich schon längere Zeit. Die sprach auch in "Asterix erobert Rom" eine Bewohnerin der Insel der Freude.
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
Mücke
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gelöscht
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31.05.2004 21:40
#5 RE:Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen..in der OF
"Toll trieben es die alten Germanen" läuft grad auf Premiere. (d.h. ist zur Zeit im Programm). Ich hab mir den wegen Frank Wolff (siehe Forum "Allgemeines") aufnehmen lassen, aber noch nicht gesehen. Werd mal schauen, aber bei Damen hab ich viel weniger Ahnung als bei Herren, was das Synchronisieren angeht. Weißt du wer Frank Wolff in dem Film gesprochen hat (Rolle: Grrr)?
Hier weitere Beispiele (incl. Österreicher u. Schweizer)
Maud Ackermann für Claudia Schiffer in BLACK AND WHITE Maud Ackermann für Nastassia Kinski in TÖDLICHE GESCHWINDIGKEIT Friedrich-Georg Beckhaus für Klaus Kinski BUDDY, BUDDY, NOBODY IST DER GRÖSSTE, DIE LIBELLE ua. Dagmar Biener für Anita Kupsch in EIN SUPERESEL AM KUDAMM Rainer Brandt für Raimund Harmstorf in NOBODY IST DER GRÖSSTE Christian Brückner für Horst Janson in EIN TOTER TAUCHER NIMMT KEIN GELD Karlheinz Brunnemann für Sieghard Rupp in DIE GROSSE SAUSE Karlheintz Brunnemann für Heinz Weiß in DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE Michael Chevalier für Karlheinz Böhm in FLIEG MIT MIR INS GLÜCK Michael Chevalier für Raimund Harmstorf oin WOLFSBLUT (73), DIE TEUFELSSCHLUCHT DER WILDEN WÖLFE Michael Chevalier für Günter Stoll in DIE LETZTE RECHNUNG ZAHLST DU SELBST Michael Chevalier für Oscar Werner in JULES UND JIM Jürgen Clausen für Helmut Berger in DIE GÄRTEN DER FINZI CONTINI, DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY Thomas Danneberg für Diskuswerfer Uwe Beyer in DIE NIBELUNGEN Thomas Danneberg für Udo Kier in DIE GESCHICHTE DER O. Wolfgang Draeger für Arthur Brauss in TODESSCHÜSSE AM BROADWAY Wolfgang Draeger für Klaus Kinski in DAS GOLD VON SAM COOPER, LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG Wolfgang Draeger für Peter Millowitsch in GRÜN IST DIE HEIDE Gerd Duwner für Karel Gott in CHARLES ONKEL Eckart Dux für Günter Schramm in DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK Almut Eggert für Heidi Bohlen in TODESSCHÜSSE AM BROADWAY Sabine Eggert für Marika Kilius in DIE GROSSE KÜR Frank Glaubrecht für Oliver Tobias in DIE RÜCKKEHR DER WILDGÄNSE Wolfgang Hess für Uli Lommel in FONTANE EFFI BRIEST GG Hoffmann für Peter van Eyck in DER SONNE ENTGEGEN GG Hoffmann für Udo Lattek im AKTUELLEN SPORT STUDIO/ZDF Joachim Kemmer für Heinz Domez in LIEB VATERLAND MAGST RUHIG SEIN Helmo Kindermann für Horst Frank in DIE GOLDSUCHER VON ARKANSAS Klaus Kindler für Adrian Hoven in DIE HAUT DES ANDEREN Klaus Kindler für Raimund Harmstorf in DER SCHREI DER SCHWARZEN WÖLFE Klaus Kindler für Klaus Kinski in TOP JOP DIAMANTENRAUB IN RIO Klaus Kindler für Hans-Jürgen Bäumler in DIE GROSSE KÜR Renate Küster für Karin Schubert in ZWEI COMPANEROS Norbert Langer für Richard Rogler in BODO Marianne Lutz für Karin Schubert in DIE DUMMEN STREICHE DER REICHEN Fred Maire für Udo Kier in ANDY WARHOL'S DRACULA Evelyn Maron für Nastassia Kinski in GEFÄHRLICHES DREIECK, HAREM, REVOLUTION, ONE NIGHT STAND Arnold Marquis für Hans Nielsen in DIE HÖLLE VON MANTOBA Arnold Marquis für Herbert Steinmetz in FONTANE EFFI BRIEST (von Faßbinder) Gerd Martienzen für Horst Frank in DAS GEHEIMNIS DER DREI DSCHUNKEN Gerd Martienzen für Herbert Fux in DIE LETZTE RECHNUNG ZAHLST DU SELBST Gerd Martienzen für Uli Kinalzik in TODESSCHÜSSE AM BROADWAY Eleonore Noelle für Marlene Dietrich in DAS URTEIL VON NÜRNBERG Jochim Nottke für Wolfgang Lukschy in DURCH'S WILDE KURDISTAN Edgar Ott für Horst Frank in JOE, DER GALGENVOGEL Edgar Ott für Rainer Basedow in DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE Hans-Georg Panczak für Heinz Hoenig in EINE FRAU NAMENS HARRY Werner Peters für Friedrich Joloff in GEHEIMAKTE „M" Hartmut Reck für Paul Breitner in POTATO FRITZ Hartmut Reck für Host Buchholz in CODENME EMERALD Friedich Schoenfelder für Wolfgang Preiss in DIE HAUT DES ANDEREN Dietmar Schönherr für Curt Bois in GEFANGEN Erik Schumann für Maximilian Schell in KALMANNS GEHEIMNIS Manfred Seipold für Hans Hass jr. in EIN TOTER TAUCHER NIMMT KEIN GELD Walter Suessenguth für Albert Bassermann in MORD (von Hitch, 1. Fassg.) Jürgen Thormann für Günter Schramm in DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE Jürgen Thormann für Heinz Weiss in TODESSCHÜSSE AM BROADWAY Gerd Vespermann für Ralf Wolter in DIE GOLDSUCHER VON ARKANSAS Wolfgang Völz für Dieter Augustin in CAR-NAPPING
Ausgenommen sind die deutschen Erotik-Filme aus den 60er/70er Jahren. Hab' ich verpaßt. Einer der ganz deutlich gesagt hat, er würde niemals „Deutschsprachige synchronisieren, die vorgeben, Schauspieler zu sein, denn dann könnte ich die Rolle ja auch selber spielen", ist Claus Biederstadt.
Ich habe früher einmal gehört, daß es doppelte Gage gab, wenn Deutsche Deutsche synchronisieren. Ob das immer noch so ist?
Schöne Grüße v. Karsten
P.S.: Einige schreiben so komische Filmzitate unter ihre Beiträge. Lustig. Meins ist aus GLAUBEN IST ALLES. Ben Stiller zur hübschen Jenna Elfman: "Gott wollte angeben, als er Dich geschaffen hat!"
rote Blume
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Gast
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01.06.2004 20:46
#8 RE:Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen..in der OF
In Antwort auf: GG Hoffmann für Udo Lattek im AKTUELLEN SPORT STUDIO/ZDF
das waren noch Zeiten im Aktuellen Sport-Studio. Die Filmchen fand ich damals klasse. Das muß in der Saison 1975/76 gewesen sein, als Max Merkel Trainer auf Schalke war. Der war glaube ich das erste Opfer von Rainer Brandt (der dafür verantwortlich war).
Udo Lattek wurde später nochmals synchronisiert. Das Filmchen hatte ich dann später auf Video aufgenommen. Mit "Tschik" Cajkowski (Gerd Duwner) Udo Lattek (Rainer Brandt) Dr. Helmut Grashoff (damaliger Gladbach-Manager- Toni Herbert)
Rainer Brandt wurde dann später ins Sport-Studio eingeladen, wo er dann mal auf die Schnelle den damaligen Lautern-Keeper Ronnie Hellström synchronisiert hat.
Gehört nicht vielleicht nicht unbedingt hierher, mußte ich aber loswerden.
Hi Karsten, in "Leichen pflastern seinen Weg" sprach nicht Draeger für Kinski, sondern Martienzen! Übrigens hast du mir mal deine Magisterarbeit über "Arnold Marquis" geschickt! Das war so vor 10 Millionen Jahren! MfG Worley
Mücke
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02.06.2004 14:21
#12 RE:Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen..in der OF
Japp, habe gerade die 1. Staffel synchronermittelt, da trat Kretschmann in zwei Folgen auf und es war auch wieder Udo Schenk (oder auch schon? weiß jetzt nicht, wann er ihn das erste mal sprach). Meine Theorie ist ja, dass Kretschmann selbst verfügt hat, dass er, wenn er sich nicht selbst synchronisiert, von Udo Schenk synchronisiert wird.