Milos Formans "Feuerwehrball" erhielt eine zweite Synchro. Zwiespältig - warum in der ersten Synchro "geböhmäkelt" wurde, erschließt sich mir absolut nicht und es zieht den Film ein bisschen ins Lächerliche, von daher wäre die Neusynchro eigentlich zu begrüßen - nur ist die Qualität trotz versierter Mitwirkender ziemlich mies. Es ist ein übles Zeichen, wenn die Erstsynchro trotz unsinnigem Dialekt natürlicher wirkt als die zweite mit dem modernen Synchrongeleier.
Dabei ist die Neusynchro von Heinz Freitag. Aber jut, auch er kann wahrscheinlich keine Wunder vollbringen. Dort mitwirkende Sprecher wie Christian Gaul oder Alexander Doering. Lutz Schnell u.a. klingen halt doch "zu neu" für 1967.
Das ist es letzten Endes gar nicht. Axel Lutter bspw. hat eine so frappierende Ähnlichkeit mit Heinz-Theo Branding und auch Stefan Gossler würde stimmlich durchaus in die Endsiebziger passen (ohne eine direkte Stimmähnlichkeit zu bemühen), dass man sich dieser Illusion hingeben könnte, wäre nicht der unsäglich künstliche Synchronsingsang. Und genau das meine ich - durch den betont böhmischen Akzent der Urfassung müsste diese eigentlich künstlich wirken; und trotzdem würde ich es so formulieren: Wenn es um "Schauspiel" geht, macht die zweite Synchro "Schau" und die erste "spielt". Ich habe überlegt, ob mir ähnliche Fälle einfielen (diverse Ami-Synchros oder stuttgarter/kölner mal außen vor), aber "Vertigo", "Meuterei am Schlangenfluss" oder "Amadeus" sind von diesem Kontrast weit entfernt.