Allzu spärlich sind leider bislang die Angaben, die zur deutschen Fassung des Hitchcock-Klassikers bislang bekannt sind. Wer kann weitere Sprecher ergänzen; vor allem das Geheimnis der Stimmen in den drei großen Frauenrollen lösen ?
Danke und Gruß, Christoph
VERSCHWÖRUNG IM NORDEXPRESS
(Der Fremde im Zug)
(Strangers on a Train)
USA 1951
Erst-Verleih: Warner Bros. Continental Films Inc., Frankfurt/Main Deutsche Erstaufführung 01.02.1952
Deutsche Bearbeitung Deutsche Mondial Film GmbH, Berlin/West (1951) Dialogregie ?? Deutsches Buch ??
Guy Haines Farley Granger Herbert Stass Anne Morton Ruth Roman Bruno Anthony Robert Walker Erik Ode Senator Morton Leo G. Carroll Walter Werner Barbara Morton Patricia Hitchcock Miriam Joyce Haines Kasey Rogers Mrs. Anthony Marion Lorne Mr. Anthony Jonathan Hale Polizei Captain Turley Howard St. John Hans Emons Professor Collins John Brown Hans Hessling Mrs. Cunnigham Norma Varden Leslie Hennesy Robert Gist Harry Wüstenhagen Inspektor Campbell Edward Hearn Detective Hammond John Doucette Hans W. Hamacher Miriams Chef Edward Clark Anthony’s Butler Leonard Carey Morton’s Butler J. Louis Johnson Blinder John Butler Madame Darville Odette Myrtil Monsieur Darville Georges Renavent Gerichtspräsident Donahue Charles Meredith Fred Reynolds Jack Cushingham Sportreporter Brooks Bendict Tennis-Schiedsrichter Al Bridge
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BITTE SIGNIERT, FÖRDERT UND UNTERSTÜTZT DIE "QUALITÄTS DVDS DER EDGAR WALLACE KRIMIS" PETITION:
Weiß Jemand, warum in der Synchro ein paar Szenen gekürzt waren? Denn ARTE zeigt die Originalversion, bei der immer mal wieder ein paar Sätze im O-Ton mit Untertiteln sind, ich jedoch nicht verstehe, wieso diese rausgeschnitten wurden, da sie weder irgendwelche besonderen Brutalitäten, noch ideologische Sachen enthielten.
Na ja, man könnte die herausgeschnittenen Szenen aus der Sicht der 50er Jahre schon für brutal halten, z.B. die zwei 'Würge-Szenen' (die erste, der Mord an Miriam, war in der deutschen Kinofassung nicht so ausführlich; die zweite - gespielte - mit Mrs. Cunningham muss wohl auch herausgeschnitten worden sein, obwohl ich schwören könnte, dass ich sie schon mal gesehen habe).
Die neu eingefügten Dialogpassagen im englischen Original mit Untertiteln, die an sich harmlos klingen, beziehen sich mehr oder weniger direkt auf die herausgeschnittenen Szenen und wurden wohl angebracht, um Verwirrungen zu vermeiden. Aber man müsste sich den Film gesondert unter diesem Gesichtspunkt noch mal ansehen, denn andere Schnitte in den Dialogpassagen kann ich mir auch nicht erklären.
Grüße, Fehmi
"Schneid' oben nicht zu viel ab, ich will den Robert Preston-Look!" (Eckart Dux in KING OF QUEENS)
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
24.04.2005 00:27
#6 RE:VERSCHWÖRUNG IM NORDEXPRESS aka DER FREMDE IM ZUG (USA 1951/DF 1952)
Ich würde noch einen Sprecher ergänzen wollen, den ich allerdings keinem Darsteller zuordnen kann.
Diesbezüglich ein kleiner Spoiler, zur Erklärung, der etwas Spannung nimmt, wenn man ihn vor dem Schauen liest - zum Lesen bitte markieren:
In der Szene als Bruno den Schlüssel verliert tauchen ja um ihn rum ein Paar Männer auf, von denen einer, der später, denke ich, auch mit der Polizei spricht, vom damals natürlich noch jungen Martin Hirthe gesprochen worden sein dürfte. Es ist der Mann den Bruno holt, als er den Schlüssel verloren hat und den er "anweist" ihm zu helfen. Dementsprechend also einer, der auf dem Rummel arbeitet. Könnte eine der frühesten Synchronrollen Martin Hirthes sein. Vielleicht seine erste überhaupt?
Ein Teil der Szene mit Mrs. Cunningham ("Ich habe die beste Art und das beste Werkzeug...") war in der deutschen Fassung, warum Arte ihn nicht so belassen hat, ist mir ein Rätsel. Warum der Rest geschnitten wurde, ist keine Frage: Dieses morbide Gerede darüber, wie man seinen Mann umbringt - unhaltbar für damalige deutsche Verhältnisse. Schließlich wurde ja auch ein ellenlanger Vorspanntext über "wahres Geschehen" und "nur ein abartig krankhaftes Gehirn konnte so eine Tat begehen" angefügt, der mit dem Original nichts zu tun hat und der Aussage Hitchcocks sogar wiederspricht. Ich hätte anzubieten: Barbara - Patricia Hitchcock - Renate Barken Habe übrigens die fehlenden Szenen für meine private Sammlung mit Kollegen selbst synchronisiert - falls es jemanden interessiert.
Zitat von Stefan der DEFA-FanEin Teil der Szene mit Mrs. Cunningham ("Ich habe die beste Art und das beste Werkzeug...") war in der deutschen Fassung, warum Arte ihn nicht so belassen hat, ist mir ein Rätsel.
Ich habe den Film Anfang 1996 auf Kabel 1 zum ersten Mal gesehen. Ich bin mir auch sicher, dass Brunos Erklärung, warum Erwürgen die ideale Mordmethode ist, damals definitiv enthalten (und auch ziemlich präzise synchronisiert) war. Komisch finde ich allerdings, dass Guys kurzer Dialog mit einem Zuschauer nach Brunos Tod entfernt wurde. Spontan wüsste ich dafür einfach keine Erklärung. Miriams Ermordung wird ja in der Literatur über Hitchcocks Werk oft beschrieben. Eine Schande, dass sie offenbar seinerzeit den deutschen Zuschauern vorenthalten wurde! Ich weiß noch, dass die TV Spielfilm seinerzeit (1996) bedauerte, dass der Film nur gekürzt gezeigt wurde. Der Schnitt war für mich damals schon offensichtlich.
Richtig, die Erklärung, warum Erwürgen die ideale Methode ist, war enthalten - dem aber geht ein Gespräch voraus, in dem Mrs. Cunningham selbst zwei Ideen hat (Erschießen und an einem einsamen Ort erschlagen), die Bruno wegen (durchaus logischen) Argumenten wie der laute Knall oder der lange Weg nach Hause ablehnt.
Dann war diese Stelle also seinerzeit teilweise zensiert; heißt das, dass die Stellen, in denen Bruno auf die geschnittenen Passagen bezug nimmt, bei der Übersetzung sinnverändert wurden?
auch wenn das hier laut euren Erzählungen nicht der Fall sein sollte: es kommt häufiger vor, dass bei Arte mal der Ton fehlt, oder sie längere Filmfassungen zeigen.
Kennt ihr noch mehr Beispiel für Filme da so einen kulturell-anpassenden Vorspann haben? Ich kenne sonst nur "Stalag 17".
"Der Fremde im Zug" ist der Titel der Romanvorlage. Wahrscheinlich hat er später den ursprünglichen deutschen Kinotitel "Verschwörung im Nordexpress" ersetzt, der natürlich Schwachsinn ist (sie treffen ja gerade keine Abmachung!).
Ich hatte dich jetzt so verstanden, dass Bruno im O-Ton auf vorher erwähnte alternative Mordmethoden Bezug genommen hätte, und diese bei der Übersetzung unter den Tisch fielen.
Nein, die Übersetzung ist an dieser Stelle sehr korrekt, möglicherweise sind sogar die geschnittenen Szenen synchronisiert worden, aber dann beim Schnitt unter den Tisch gefallen - das kann man heute leider nicht mehr sagen.